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Die Tiefburg auch Burg Handschuhsheim genannt ist die Ruine einer mittelalterlichen Wasserburg im Heidelberger Stadtteil Handschuhsheim im nordwestlichen Baden Wurttemberg TiefburgWestseite der TiefburgWestseite der TiefburgAlternativname n Burg HandschuhsheimStaat DeutschlandOrt Heidelberg HandschuhsheimEntstehungszeit 1300 bis 1400Burgentyp OrtslageErhaltungszustand RuineStandische Stellung AdligeGeographische Lage 49 26 N 8 41 O 49 428194444444 8 6861111111111 Koordinaten 49 25 41 5 N 8 41 10 OTiefburg Baden Wurttemberg p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Der eingemauerte Ritter 4 Anlage 5 Heutige Nutzung 6 Literarischer Niederschlag 7 Literatur 8 WeblinksLage BearbeitenDie Burg liegt als Tiefburg nordwestlich des ehemaligen Dorfkerns von Handschuhsheim Die Burg war einst von einem vom Muhlbach gespeisten Wassergraben umgeben An der Nordostecke der Anlage ist noch der vermauerte Zufluss zum Graben sichtbar Der Verbindungskanal wurde nach seiner Trockenlegung als Zugang zum benachbarten Gutshof genutzt Die Ummauerung der Gesamtanlage hat sich fragmentarisch in den umliegenden Grundstucken erhalten Geschichte Bearbeiten nbsp Tiefburg um 1820 Zeichnung von Johann Christian Xeller 1784 1872 nbsp Tiefburg um 1870 Gemalde von Maximilian Graf von Helmstatt 1810 1893 Der alteste Herrensitz in Handschuhsheim befand sich vermutlich auf einem westlichen Vorsprung des Heiligenbergs im Gewann Burgel Gemass alten Uberlieferungen sollen sich dort einst noch Gewolbe und Mauern einer Burg befunden haben Ob es diese Burg uberhaupt gab und wann sie aufgegeben wurde ist genauso wenig bekannt wie der Ursprung der Tiefburg Letztere hat jedoch spatestens im 13 Jahrhundert bestanden Aus Uberlieferungen des 13 und 14 Jahrhunderts geht hervor dass sie eine Wasserburg war umgeben von einem 12 Meter breiten Wassergraben gespeist aus dem Muhlbach Das Geviert der Wehrmauern sowie die Tonnengewolbe der Keller stammen noch aus dem hohen Mittelalter wahrend der Rest der Gesamtanlage Merkmale der Renaissance aufweist was auf einen grosseren Umbau der Burg in der Zeit zwischen 1500 und 1600 schliessen lasst Die an den Balkonbrustungen der Aussenmauern sichtbaren Wappen von 1544 datieren diesen Umbau naher Die Burg war der Stammsitz der Herren von Handschuhsheim Nachdem diese im Jahr 1600 im Mannesstamm ausgestorben waren ging die Burg 1624 an die Herren von Helmstatt in deren Besitz die Burg uber mehr als drei Jahrhunderte blieb Vom Dreissigjahrigen Krieg bis zum Pfalzischen Erbfolgekrieg hatte die Burg unter den Kriegen des 17 Jahrhunderts zu leiden 1642 wurde die Burg mehrmals in Brand gesteckt 1674 war sie zerstort und unbewohnbar Georg Adam Christoph von Helmstatt 1676 1741 liess um 1700 neben der Ruine das Freiadlige Herrengut an der Stelle des verfallenen Gutshauses der fruheren Ortsherrschaft errichten Das Herrengut war einst Teil der Gesamtanlage der Burg gewesen und wurde kunftig weiter unterhalten wahrend man die ruinose Kernburg nur noch notdurftig unterhielt 1911 bis 1913 wurde die Tiefburg durch den Besitzer Raban Graf von Helmstatt 1844 1932 renoviert und das Wohngebaude wieder nutzbar gemacht Es war einige Zeit an verschiedene Handschuhsheimer Burger vermietet bevor man 1921 eine Jugendherberge darin eingerichtet hat 1950 verkaufte Rabans Sohn Bleickard von Helmstatt 1871 1952 die Burg an die Stadt Heidelberg die das Anwesen an den Stadtteilverein Handschuhsheim ubergab Der Jugendherbergsbetrieb endete 1951 seitdem wird die Burg fur Veranstaltungen genutzt Der eingemauerte Ritter BearbeitenIm Jahre 1770 entdeckte der damalige Besitzer der Tiefburg Johann Ferdinand Joseph Freiherr von Helmstatt ein eingemauertes Skelett in mittelalterlicher Rustung in einem Hohlraum hinter einer Wand Um diesen eingemauerten Ritter ranken sich einige Sagen Eine von ihnen besagt dass der Eingemauerte ein Verhaltnis mit einer Bewohnerin der Burg Hirschhorn gehabt haben soll und zur Strafe hierfur lebendig eingemauert wurde Die Rustung soll als Geschenk an den kurpfalzischen General von Rothenhausen gelangt sein und kam spater uber Kurfurst Carl Theodor in die konigliche Altertumssammlung nach Munchen Inzwischen ist die Rustung verschollen Den Fundort schmuckt seit 1977 eine vom Stadtteilverein gestiftete Replik Anlage BearbeitenNoch heute betritt man die Burg uber eine Brucke die einen zwolf Meter breiten zugeschutteten Graben uberspannt Von der Kernburg sind heute nur noch die Grundmauern die Gewolbe des Wohnturms und die Wehrmauern erhalten Um 1700 entstand ein neues Herrenhaus mit Stallen und Scheunen Erst in den Jahren 1911 bis 1913 liess der damalige Besitzer Graf Raban von Helmstatt das Wohnhaus Ritterhaus im Innenhof wieder auf und ausbauen nbsp Haupteingang nbsp Graben nbsp Ansicht von Osten nbsp Ruckwartige Ansicht nbsp Sommerliche Bewirtung nbsp Hintere Ecke nbsp Westseite nbsp Ruckseite mit dem Denkmal fur die Toten der Kriege 1914 1918 und 1939 1945 nbsp Luftaufnahme der Tiefburg im September 2018Heutige Nutzung BearbeitenDas restaurierte Wohngebaude beherbergt neben Veranstaltungsraumen fur ortliche Vereine auch die Geschaftsstelle und das ortsgeschichtliche Archiv des Stadtteilvereins Handschuhsheim Im Burghof finden zahlreiche ortliche Veranstaltungen statt Literarischer Niederschlag BearbeitenDie Burg steht im Mittelpunkt des historischen Romans von Walter Laufenberg Ritter Tod und Teufel der 1992 bei Langen Muller in Munchen erschienen ist Literatur BearbeitenHans Heiberger Die Tiefburg in Heidelberg Handschuhsheim Heidelberger Verlagsanstalt und Druckerei GmbH 1981 ISBN 3 920431 07 3 Hans Heiberger Handschuhsheim Chronik eines Heidelberger Stadtteils Heidelberg 1985 Eugen Holl und Hans Heiberger Die Tiefburg in Handschuhsheim und das Freiadlige Gut in Stadtteilverein Handschuhsheim Hrsg Jahrbuch 2011 Heidelberg 2011 S 11 13 Thomas F Mertel Die Restaurierung der Tiefburg in Handschuhsheim 1911 1913 in Stadtteilverein Handschuhsheim Hrsg Jahrbuch 2013 Heidelberg 2013 S 9 23 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tiefburg Handschuhsheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Handschuhsheim bei burgen web de Burg Handschuhsheim bei burgenwelt de Die Tiefburg auf der Seite des Stadtteilvereins Handschuhsheim e V Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion deBurgen und Schlosser in Baden Wurttemberg in Heidelberg Kernstadt Heidelberger Schloss Obere Burg Palais Boisseree Grossherzogliches Palais Palais Morass Haus zum RiesenStadtteile Schlosschen Handschuhsheim Knebelhof Tiefburg Handschuhsheim Burg Rohrbach Schloss Rohrbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tiefburg Handschuhsheim amp oldid 230771367