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Thomas Ruff 10 Februar 1958 in Zell am Harmersbach ist ein deutscher Fotograf aus Dusseldorf Der einstige Schuler der bekannten Bernd und Hilla Becher Klasse gilt heute als einer der weltweit bedeutendsten zeitgenossischen Fotokunstler Thomas Ruff 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellungen Auswahl 3 Preise und Ehrungen Auswahl 4 Literatur 5 Film 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenThomas Ruff studierte von 1977 bis 1985 bei Bernd und Hilla Becher an der Kunstakademie Dusseldorf Fotografie Ruff sieht sich u a beeinflusst von Walker Evans Eugene Atget Karl Blossfeldt Stephen Shore und William Eggleston 1999 erhielt er die Professur fur Photographie an der Staatlichen Kunstakademie Dusseldorf und leitete dort von 2000 bis 2006 die Klasse fur Fotografie die ehemalige Becher Klasse die unter der Bezeichnung Dusseldorfer Fotoschule als eine bedeutende Gruppe der Fotokunst aufgefasst wird Schon wahrend seines Studiums begann er seine Praxis konzeptueller Fotografie in Serien Thema waren Interieurs Innenansichten von deutschen Wohnraumen mit typischen Einrichtungen der 1950er bis 1970er Jahre Raumansichten und Details Hierauf folgten Portrats und Ansichten von Gebauden Die passbildartigen Portrats zeigen in der Regel Personen aus Ruffs Freundeskreis in hoher Detailscharfe und mit ernstem Blick Erste frontale Portrats in kleinem Format 24 8 cm entstehen zwischen den Jahren 1981 und 1985 und zeigen die insgesamt ca 60 portratierten Personen jeweils vor einem andersfarbigen monochromen Hintergrund 1 Ab 1986 erstellt Ruff hyperrealistische Portrats in Ubergrosse zwischen 210 cm Hohe 165 cm Breite und 240 cm Hohe 180 cm Breite 2 In den Jahren 1994 bis 1995 folgt die Schwarzweiss Serie Andere Portrats in der er jeweils zwei Fotografien aus der vorherigen Serie ubereinanderlegt Durch die Verwendung einer Minolta Montage Unit liegen die Bilder nicht exakt ubereinander sodass Elemente wie ein zweites Augenpaar sichtbar bleiben 3 In einem Gesprach mit Philip Pocock Journal of Contemporary Art 1993 zieht Ruff eine Verbindung zwischen dieser Portratreihe und den polizeilichen Uberwachungsmethoden in den 1970er Jahren im Kontext der Berufsverbote und des RAF Terrorismus Thomas Ruffs Gebaudeaufnahmen sind gleichfalls distanziert und zur Entfernung storender Einzelheiten mit dem Computer bearbeitet ein typisierendes Vorgehen das den Ansichten einen exemplarischen Charakter verleiht Ruff Solche Gebaude reprasentieren mehr oder weniger Ideologie und Geschaft in der Bundesrepublik Deutschland in den letzten dreissig Jahren Bezogen auf Licht Perspektive und Standort ist die Aufnahmetechnik standardisiert Auf diese Reihen folgen ab 1989 Aufnahmen des Sternenhimmels die nicht auf eigenen Fotografien beruhen In den Jahren von 1992 bis 1995 entstehen Nachtaufnahmen nachtliche Aussen und Gebaudeansichten mit einem Nachtsichtgerat das offenbar bewusst analog zum militarischen wie bei einem Spionageeinsatz benutzt wird 1994 bis 1996 entstehen Stereofotografien Eine weitere Serie der 1990er Jahre stellen die Zeitungsfotos ahnlich wie bei den Sternenaufnahmen benutzt Ruff hier Fotografien anderer Er benutzte Zeitungsausschnitte die er ohne den originalen Untertitel vergrossert Im Jahre 2003 veroffentlicht Thomas Ruff den Fotoband Nudes mit einem Text des franzosischen Schriftstellers Michel Houellebecq Ruffs Aufnahmen liegen in diesem Falle Pornofotos aus dem Internet zugrunde die er mit Hilfe elektronischer Bildbearbeitung verfremdet Seine Ausstellung in Munster 2011 tragt den Namen Stellar Landscapes 4 Fur diese hat der Kunstler insgesamt 60 NASA Bilder des Mars so bearbeitet dass der Betrachter die Landschaft wie aus einem Flugzeugfenster sieht 5 Seit 2012 arbeitet Thomas Ruff gemeinsam mit dem 3D Experten Wenzel S Spingler an einer neuen Serie namens Fotogramme Diese beziehen sich auf das historische Fotogramm wurden jedoch durch die Simulation einer virtuellen Dunkelkammer komplett digital erstellt und zum Teil mit dem Superrechner Juropa des Forschungszentrums Julich gerendert So entstehen rein virtuell grossformatige farbige Schattenbilder Die Fotoserie wurde 2014 u a in der Galerie David Zwirner in New York dem S M A K in Gent und der Kunsthalle Dusseldorf in der ersten institutionellen Einzelausstellung in seiner Heimatstadt ausgestellt Seit 2014 arbeitet er an der Serie Negative in denen durch digitale Invertierung historische analoge Fotografien von Akten Portrats Malerateliers Landschaften u a in ihrem typischen Sepiaton in ein Cyan umgewandelt werden und ahnlich der Cyanotypie als Negative geprintet werden 2021 wurde Ruff in die Nordrhein Westfalische Akademie der Wissenschaften und der Kunste gewahlt Ausstellungen Auswahl Bearbeiten1988 Schloss Hardenberg Velbert Portikus Frankfurt 1992 Documenta IX Kassel 1995 Biennale Venedig Italien 1999 Mai 36 Galerie Zurich 2000 Museum Haus Lange Krefeld 2001 Chabot Museum Rotterdam Niederlande Kunsthalle Baden Baden Kunsthalle in Emden 2002 Museum Folkwang Essen Stadt Galerie im Lenbachhaus Munchen Artium Centro Museo Vasco de Arte Contemporaneo Vitoria Gasteiz Spanien 2003 Museu Serralves Porto Portugal Tate Liverpool Grossbritannien Kestnergesellschaft Hannover Busan Metropolitan Art Museum Busan Sudkorea 2005 Kunstverein Region Heinsberg Jubilaumsausstellung 20 20 2005 Maschinen Kunstverein Region Heinsberg 2007 Sprengel Museum Hannover Das Sprengobjekt Moderna Museet Stockholm Jpegs 2009 Museum fur Neue Kunst Freiburg 2011 Museum of Contemporary Art Chicago MCA DNA Thomas Ruff 2011 Museum Villa Haiss Zell am Harmersbach 2011 Stellar Landscapes LWL Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte Munster 2012 Thomas Ruff Haus der Kunst Munchen 2013 Industrie OstLicht Galerie fur Fotografie Wien 2013 photographs and ma r s David Zwirner Gallery New York 2014 Thomas Ruff Lichten Stedelijk Museum voor Actuele Kunst Gent danach Kunsthalle Dusseldorf 2017 6 Wochen 2 Folge Ecker Riemer Ruff Retouched Museum Folkwang Essen 2019 Serien Galerie Rudiger Schottle Munchen 2020 21 K20 K21 Dusseldorf 2022 23 Dark Matter Thomas Ruff James Welling Kunsthalle BielefeldPreise und Ehrungen Auswahl Bearbeiten1985 Preis der Jurgen Ponto Stiftung 1987 ars viva Preis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e V 1987 Forderpreis fur Bildende Kunst des Landes Nordrhein Westfalen 1990 Dorothea von Stetten Kunstpreis Kunstmuseum Bonn 1993 Stipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo 6 2003 Hans Thoma Preis Hans Thoma Kunstmuseum Bernau 2021 Berufung in die Klasse der Kunste der Nordrhein Westfalischen Akademie der Wissenschaften und der KunsteLiteratur BearbeitenKunstsammlung Nordrhein Westfalen Hrsg Einblicke Das 20 Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein Westfalen Dusseldorf Hatje Cantz Verlag Ostfildern Ruit 2000 ISBN 3 7757 0853 7 Christina Irrgang Thomas Ruff In dies Dusseldorf und Fotografie ein Bericht Landeshauptstadt Dusseldorf der Oberburgermeister Kulturamt Dusseldorf 2022 S 80f Film BearbeitenThomas Ruff Fotografie 1979 2011 Dokumentarfilm Deutschland 2011 50 min Regie Ralph Goertz Produktion IKS Institut fur Kunstdokumentation und Szenografie DVD Edition Premiere Reel Artists Film Festival Toronto Der Film begleitet Thomas Ruff uber zwei Jahre und gibt tiefe Einblicke in seine Denk und Arbeitsweise Der Fotokunstler Thomas Ruff Dokumentarfilm Deutschland 2012 50 Min Regie Maria Anna Tappeiner Produktion WDR Erstsendung 1 April 2012 in 3sat Inhaltsangabe von 3sat Der Film skizziert Ruffs Werk anlasslich der Vorbereitungen fur eine Retrospektive im Haus der Kunst in Munchen Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Thomas Ruff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nackte Sterne und Pixel Deutschlandfunk 23 Januar 2007 Ausstellungsankundigung der Kunsthalle Baden Baden 2001 Thomas Ruff beim MCA Chicago 2011 Tagesspiegel Die simulierte Dunkelkammer In Tagesspiegel 18 Januar 2014 archive org Der Spiegel Thomas Ruff Schau Der Vorort im Nachtsichtgerat 2014Einzelnachweise Bearbeiten Patricia Druck Das Bild des Menschen in der Fotografie Die Portrats von Thomas Ruff Bonn 2004 S 98 f Patricia Druck Das Bild des Menschen in der Fotografie Die Portrats von Thomas Ruff Bonn 2004 S 100 Dirk Luckow Hrsg Portrat ohne Antlitz Abstrakte Strategien in der Bildniskunst Kiel 2004 ISBN 3 937208 08 9 S 90 f LWL Landesmuseum Munster Abgerufen am 12 November 2011 LVZ Online de DPA Memento des Originals vom 19 August 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot nachrichten lvz online de Webseite der Leipziger Volkszeitung Abgerufen am 23 September 2011 Villa Massimo Borse di studio Abgerufen am 22 August 2019 Normdaten Person GND 118833693 lobid OGND AKS LCCN n95026698 VIAF 7502260 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruff ThomasKURZBESCHREIBUNG deutscher Fotograf und KunstlerGEBURTSDATUM 10 Februar 1958GEBURTSORT Zell am Harmersbach 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