www.wikidata.de-de.nina.az
Thomas Renton Elliott 11 Oktober 1877 in Willington Grafschaft Durham England 4 Marz 1961 in Broughton Peeblesshire Schottland war ein britischer Arzt und Physiologe Er war der erste der im Jahr 1904 vermutete Nerven beeinflussten die ihnen nachgeschalteten Zellen durch Freisetzung einer chemischen Substanz in heutiger Terminologie eines Neurotransmitters Die Idee blieb zunachst unbeachtet Erst nach ihrer experimentellen Bestatigung vor allem durch Henry Hallett Dale und Otto Loewi die dafur 1936 den Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin erhielten wurde Elliotts Pionierrolle erkannt Thomas Renton Elliott Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Anerkennung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Schulbesuch in Durham studierte Elliott von 1896 bis 1901 am Trinity College in Cambridge Naturwissenschaften wohl mit dem Gedanken eines spateren Medizinstudiums Nach dem zweiteiligen Tripos Examen 1900 und 1901 arbeitete er am Cambridger Physiologischen Institut unter John Newport Langley Hier entstanden jene Publikationen uber das vegetative Nervensystem die ihn spater beruhmt machten Zunachst aber stiess er auf Gleichgultigkeit bis Skepsis besonders bei Langley Dies bestarkte ihn vermutet Dale der vier Jahre gleichzeitig zum Trinity College gehorte in seinem ursprunglichen Plan ein klinisch tatiger Arzt zu werden Dazu setzte er das Medizinstudium am University College Hospital in London fort und wurde dort 1910 Assistentarzt Im Ersten Weltkrieg wurde er mit militarischen Ehren ausgezeichnet 1918 heiratete er Martha McCosh mit der er funf Kinder hatte In diesen Jahren wurde die Ausbildung der Mediziner in London umstrukturiert und 1918 erhielt Elliott den ersten Londoner Lehrstuhl fur klinische Medizin Er war massgeblich im 1913 gegrundeten Medical Research Council tatig 1939 trat er in den Ruhestand beriet aber weiter Wissenschaftsorganisationen und Stiftungen wie den Wellcome Trust und den Beit Trust der ihn selbst am Beginn seiner klinischen Laufbahn unterstutzt hatte Werk BearbeitenDie Entdeckung eines pharmakologisch hochwirksamen Stoffes in den Nebennieren des Adrenalins im Jahr 1894 hatte bei den Biologen grosse Aufmerksamkeit erregt Die Aufmerksamkeit stieg noch als man bemerkte dass Adrenalin auf einige Organe ahnlich wirkte wie eine Reizung der sympathischen Nerven Langley gehorte zu den Forschern die das im Einzelnen pruften und er gab das Thema an Elliott weiter Dessen erster grosser Aufsatz 1904 in Band 31 des Journal of Physiology galt der Ubergangsstelle des Dunndarms in den Dickdarm Dort verhindert beim Menschen die Ileozakalklappe bei Katzen Hunden und Kaninchen aber wie Eliott fand ein Muskelring am Dunndarmende den Durchtritt von Darminhalt ruckwarts in den Dunndarm Zum Einfluss des Sympathikus und des Adrenalins fand er aus dem Englischen 1 Elektrische Reizung des Sympathikus bringt den Muskelring zur Kontraktion die anschliessende Muskulatur der Dunn und Dickdarms aber zur Erschlaffung Adrenalin wirkt wie Sympathikusreizung also Kontraktion des Muskelrings und Erschlaffung der benachbarten Darmabschnitte Drei weitere Publikationen erschienen im selben Band des Journal of Physiology Ausfuhrlich berichtete Elliott uber Darmbewegungen bei einer noch grosseren Zahl von Tierspecies Katzen Hunden Kaninchen Ratten Meerschweinchen Frettchen und Igeln Wieder wirkten Sympathikus und Adrenalin gleich 2 In einer Kurzmitteilung konstatierte er dass sowohl der Sympathikus als auch Adrenalin die Harnblase von Frettchen zur Kontraktion brachte 3 Die visionare Hypothese steht in der vierten Publikation von 1904 wieder einer Kurzmitteilung 4 Adrenalin erregt nicht wie Nicotin sympathische Ganglien Sein Agriffspunkt liegt weiter peripher Ich finde dass die glatte Muskulatur des Musculus dilatator pupillae selbst nach vollstandiger Denervierung auf Adrenalin reagiert Adrenalin erregt also nicht irgendeine Struktur der sympathischen Nerven Sein Wirkort liegt vielleicht auf der glatten Muskelzelle an deren Kontaktstelle mit den sympathischen Nerven Aufgabe dieses Wirkortes ware es den Nervenimpuls zu empfangen und zu transformieren Adrenalin konnte dann das chemische Stimulans sein das jedesmal freigesetzt wird wenn ein Nervenimpuls in der Peripherie ankommt Adrenalin might then be the chemical stimulant liberated on each occasion when the impulse arrives at the periphery Die Entsprechung zwischen Adrenalin und dem Sympathikus hatten mehrere Forscher beobachtet Elliott hat sie kausal zu erklaren versucht Adrenalin sei der vom Sympathikus von den postganglionar sympathischen Axonen freigesetzte Ubertragerstoff In der Kurzmitteilung im Journal of Physiology hat Elliot die Hypothese am pragnantesten formuliert In seinem spateren Werk bleibt er undeutlich scheint sich sogar zu distanzieren so in einem 67 seitigen Aufsatz im Journal of Physiology von 1905 5 Er zahlt dort Annahmen zum Adrenalin auf einige im Ruckblick absurd etwa Adrenalin sei ein Antikorper gegen toxische Stoffwechselprodukte aus den Skelettmuskeln oder es werde in den Skelettmuskeln gespeichert und bei Bedarf zur Aufrechterhaltung des Blutdrucks daraus freigesetzt oder schliesslich die Annahme es diene der Ubertragung sympathischer Nervenimpulse und sei zu diesem Zweck nahe den Nerv Muskel Kontaktstellen gespeichert Keine dieser Annahmen wird durch das was wir wissen definitiv widerlegt The evidence does not conclusively disprove any of these lt conjectures gt Seine Idee ist hier eine unter mehreren nicht definitiv auszuschliessenden geworden Der Aufsatz von 1905 zeigt andererseits noch einmal Elliotts Intuition Bei der Diskussion des Wirkortes von Adrenalin schreibt er seine Terminologie durch die heutige ersetzt Die spezifische Reaktion auf Adrenalin unterscheidet zwischen auf der einen Seite den Nerv Muskel Kontakten des Sympathikus und auf der anderen Seite den Nerv Muskel Kontakten des Parasympathikus sowie allen Synapsen der vegetativen Ganglien die namlich biochemisch den Nerv Muskel Kontakten der Skelettmuskeln verwandt sind Der biochemische Unterschied wurde im Lauf der dreissig Jahre bis 1935 als der Unterschied zwischen Nervenzellen mit Noradrenalin als Transmitter auf der einen und Nervenzellen mit Acetylcholin als Transmitter auf der anderen Seite erkannt In einen letzten 79 seitigen Aufsatz mit Experimenten aus Cambridge uber die Innervierung der Harnblase und der Harnrohre erschienen 1911 ging schon eine Beobachtung bei einer Operation im University College Hospital in London ein 6 Spatere Publikationen erreichten nicht mehr dies Niveau Statt eigener Forschung war seitdem die Organisation und Betreuung von Forschung und Lehre Elliotts Aufgabe Anerkennung Bearbeiten1913 wurde Elliott Mitglied der Royal Society 1947 Honorary Fellow des Trinity College Literatur BearbeitenObituary T R Elliott C B E D S O M D F R C P F R S In British Medical Journal 11 Marz 1961 S 752 754 doi 10 1136 bmj 1 5227 752 H H Dale Thomas Renton Elliott 1877 1961 In Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society Band 7 1961 S 52 74 doi 10 1098 rsbm 1961 0005 Harold Himsworth Elliott Thomas Renton 1877 1961 In Oxford Dictionary of National Biography G Pickering Thomas Renton Elliott 1877 1961 In Transactions of the Association of American Physicians 75 1962 S 21 23 PMID 13943325 Einzelnachweise Bearbeiten T R Elliott On the innervation of the ileo colic sphincter In The Journal of Physiology 31 1904 S 157 168 ISSN 0022 3751 PMID 16992724 PMC 1465573 freier Volltext Die Ubersetzung erganzt T R Elliott und E Barcley Smith Antiperistalsis and other muscular activities of the colon In The Journal of Physiology 31 1904 S 272 304 ISSN 0022 3751 PMID 16992751 PMC 1465587 freier Volltext T R Elliott The reaction of the ferrett s bladder to adrenalin In The Journal of Physiology 31 1904 S LIX PMC 1465440 freier Volltext T R Elliott On the action of adrenalin In The Journal of Physiology 31 1904 S XX XX1 PMC 1465436 freier Volltext T R Elliott The action of adrenalin In The Journal of Physiology 32 1904 S 401 467 ISSN 0022 3751 PMID 16992786 PMC 1465728 freier Volltext T R Elliott The innervation of the bladder and urethra In The Journal of Physiology 35 1907 S 367 445 ISSN 0022 3751 PMID 16992873 PMC 1465829 freier Volltext Normdaten Person VIAF 2163151837984120520000 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 2 September 2021 PersonendatenNAME Elliott Thomas RentonKURZBESCHREIBUNG britischer Arzt und PhysiologeGEBURTSDATUM 11 Oktober 1877GEBURTSORT Willington Grafschaft Durham EnglandSTERBEDATUM 4 Marz 1961STERBEORT Broughton Peeblesshire Schottland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Renton Elliott amp oldid 215268430