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Theodor Wacker 5 November 1845 in Bohlsbach 9 November 1921 in Freiburg war ein deutscher katholischer Geistlicher und badischer Politiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWacker studierte von 1865 bis 1868 in Freiburg Katholische Theologie besuchte das Priesterseminar in St Peter und empfing am 4 August 1869 durch Erzbistumsverweser Lothar von Kubel die Priesterweihe Nach einer Station als Vikar in Konstanz wurde er 1870 Benefiziat am Freiburger Munster Seit 1883 war er als Pfarrer in Zahringen tatig Seine politische Karriere begann er 1874 als Leiter des Katholischen Burgervereins in Freiburg Er war auch Redakteur des Freiburger Boten und agitierte auf diesem Weg gegen die nationalliberal und protestantisch dominierte badische Regierung Anlasslich der Reichstagswahl 1874 veroffentlichte er einen Wahlunterricht mit Zehn Geboten fur die Wahler Auf Landesebene engagierte er sich in der Katholischen Volkspartei fur die er von 1879 bis 1887 der Badischen Standeversammlung angehorte In dem seit 1883 innerhalb der Katholischen Volkspartei gefuhrten Streit uber den Umgang mit der nationalliberalen Mehrheitsfraktion im Landtag war er der Hauptgegner des Parteivorsitzenden Franz Xaver Lender der auf Ersuchen des Bischofs Johann Baptist Orbin auf Kooperation setzte Nachdem Lender 1887 nicht mehr zum Vorsitzenden gewahlt wurde ubernahm Wacker vom Zentrumspolitiker Ludwig Windthorst ermuntert selbst die Parteifuhrung Im Oktober 1888 schrieb die Partei in sechs Grundsatzresolutionen die konfrontative Linie fest und anderte ihren Namen in Zentrumspartei um die inhaltliche Ubereinstimmung mit der gleichnamigen Schwesterpartei in Preussen zu unterstreichen 1891 wurde Wacker erneut in die Standeversammlung gewahlt Seine Oppositionsarbeit trug jedoch in den Folgejahren keine politischen Fruchte lediglich das Missionsverbot fur auswartige Ordensleute wurde 1893 aufgehoben Ab 1897 stritt sich Wacker in der Presse mit dem Bonndorfer Pfarrer Fridolin Honold den Wacker ausspionieren lassen wollte nachdem Honold seinen Gemeindemitgliedern die Entscheidung uberlassen hatte die Zentrumspartei zu wahlen 1 1899 1900 beschloss die zweite Kammer zwar dass sich auch in Baden selbst wieder Orden ansiedeln durften von der ersten Kammer wurde dies jedoch nicht bestatigt Nach diesem Scheitern signalisierten Grossherzog Friedrich I und die badische Regierung dem neuen Bischof Thomas Norber dass die Regierung nur dann kompromissbereit sei wenn die Zentrumspartei im Landtag weniger konfrontativ auftrete Da er dem nicht im Weg stehen wollte schied Wacker 1903 aus dem Landtag aus blieb aber noch bis 1917 Parteivorsitzender Im innerkatholischen auf Reichsebene gefuhrten Gewerkschaftsstreit vertrat Wacker die Position dass katholische Arbeiter sich auch uberkonfessionellen Gewerkschaften anschliessen durften Dadurch geriet er in einen Konflikt mit der Amtskirche nachdem Papst Pius X 1912 in der Enzyklika Singulari quadam die Mitgliedschaft katholischer Arbeiter in nichtkatholischen Arbeiterorganisationen nur ausnahmsweise gestattete Dennoch griff Wacker auf einer Versammlung der Zentrumspartei am 15 Februar 1914 im grossen Saal des Stadtischen Saalbaus in Essen die Anhanger der rein katholischen Arbeiterorganisationen scharf an und forderte uberdies dass die politische Betatigung von Katholiken nicht der Autoritat der Amtskirche unterliege solle Seine Rede mit dem Titel Zentrum und kirchliche Autoritat die in einer Broschure Gegen die Quertreiber abgedruckt wurde wurde daraufhin am 3 Juni 1914 indiziert Wacker der dadurch schwer getroffen wurde unterzeichnete am 13 August 1914 eine Erklarung welche die Indexkongregation zufriedenstellte Im Konflikt mit Rom stellte sich die katholische Presse in Deutschland mehrheitlich hinter Wacker Die Essener Volkszeitung schrieb im Juli 1914 uber Wacker In unablassiger stiller Arbeit hat er sein Ziel verfolgt und dieses Ziel war die Besserung der kirchlichen Verhaltnisse in Baden wo der Wessenbergische Geist auch im Klerus bis hoch in das vergangene Jahrhundert sich in schadigender Weise geltend gemacht hat Die kirchlichen Verhaltnisse Deutschlands sind nicht uberall genugend bekannt waren sie es wurde man in dem Geistlichen Rat Wacker einen der bedeutendsten Kirchenpolitiker Deutschlands dieses und des vergangenen Jahrhunderts schatzen 2 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDas Zusammenarbeiten der glaubigen Christen beider Konfessionen im offentlichen Leben in Badischer Beobachter Nr 97 7 April 1914 2 Blatt Badischer Beobachter Nr 98 8 April 1914 2 Blatt Dem Trierer Quertreiber Organ zur Erwiderung in Badischer Beobachter Nr 103 15 April 1914 S 1 Das Trierer Quertreiber Organ betreffend noch einmal in Badischer Beobachter Nr 118 30 April 1914 S 1 Feststellungen in Sachen neuer Angriffe der Petrus Blatter in Badischer Beobachter Nr 133 15 Mai 1914 S 1 Zur Richtigstellung und Erwiderung in Badischer Beobachter Nr 134 16 Mai 1914 S 1 Badischer Beobachter Nr 135 17 Mai 1914 2 Blatt Replik auf einen Artikel in der Strassburger Post Bestrebungen und Arbeiten der organisierten Katholiken in ihrer Bedeutung fur unser deutsches Vaterland in Badischer Beobachter Nr 160 12 Juni 1914 S 1f Meine Unterwerfungs Erklarung gegenuber dem Verdikt der Index Kongregation in Badischer Beobachter Nr 187 10 Juli 1914 S 1 Literatur BearbeitenH Bender F Sepaintner Theodor Wacker In Badische Biographien Bd 2 1987 S 294 297 Digitalisat Karl Josef Rivinius Wacker Theodor In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 13 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 072 7 Sp 130 133 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Frank Engehausen Kleine Geschichte des Grossherzogtums Baden Braun Karlsruhe 2005 S 166 ff Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Theodor Wacker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografische Webseite der Konrad Adenauer Stiftung Redebeitrage von Theodor Wacker im Badischen Landtag in den Digitalen Sammlungen der Badischen LandesbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Dr Krone Ein denkwurdiger geistlicher Brief in Willibald Beyschlag Hrsg Deutsch evangelische Blatter Zeitschrift fur den gesammten Bereich des deutschen Protestantismus 23 1898 S 140 145 Volltext in der Google Buchsuche USA Badischer Beobachter Nr 194 17 Juli 1914 S 1 Normdaten Person GND 119518074 lobid OGND AKS VIAF 72205797 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wacker TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher katholisch und badischer PolitikerGEBURTSDATUM 5 November 1845GEBURTSORT BohlsbachSTERBEDATUM 9 November 1921STERBEORT Freiburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Wacker amp oldid 225435832