www.wikidata.de-de.nina.az
d1Tharangambadiதரங கம ப ட Tharangambadi Indien Staat Indien IndienBundesstaat Tamil NaduDistrikt MayiladuthuraiSubdistrikt TharangambadiLage 11 2 N 79 51 O 11 0325 79 853055555556 7 Koordinaten 11 2 N 79 51 OHohe 7 mFlache 13 km Einwohner 23 191 2011 1 Bevolkerungsdichte 1784 Ew km Tharangambadi danisches Fort Tharangambadi danisches FortTharangambadi Tamil தரங கம ப ட Taraṅkampaṭi fruher Tranquebar oder Trankebar ist eine Stadt mit ca 24 000 Einwohnern an der Koromandelkuste im sudindischen Bundesstaat Tamil Nadu Von 1620 bis 1845 war Tharangambadi eine danische Kolonie Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Bevolkerung 3 Geschichte 4 Danisch Hallesche Mission 5 Leipziger Mission 6 Sehenswurdigkeiten 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenTharangambadi liegt an der Koromandelkuste des Golfs von Bengalen nordlich eines Mundungsarms des Kaveri in einer Hohe von ca 7 m u d M 2 Chennai Madras liegt knapp 275 km Fahrtstrecke nordlich die ehemalige franzosische Kolonie Puducherry befindet sich ca 115 km nordlich Die Region von Tharangambadi ist besonders von Kustenerosion betroffen Seit der danischen Siedlungsperiode ist ein mehrere hundert Meter breiter Kustenstreifen abgetragen worden 3 Das Klima ist tropisch warm Regen fallt eigentlich nur in den Monaten Juli bis Dezember 4 Bevolkerung BearbeitenDie folgende Tabelle zeigt die Bevolkerungsentwicklung seit 1991 5 Der Zuwachs der Bevolkerung in den letzten Jahrzehnten ist im Wesentlichen auf die anhaltende Zuwanderung von Familien aus dem Umland zuruckzufuhren Jahr 1991 2001 2011Einwohner 18 881 20 843 23 191Gut 77 der Einwohner Tharangambadis sind Hindus knapp 12 sind Christen und knapp 10 Muslime 6 Die Hauptsprache ist wie in ganz Tamil Nadu das Tamil das von 99 der Bevolkerung als Muttersprache gesprochen wird Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Danische Ostindien Kompanie nbsp Ansicht von Tranquebar um 1658 nbsp Tranquebar und Fort Dansborg um 1700Tharangambadi war zwischen 1620 und 1845 unter dem Namen Tranquebar eine danische Kolonie 1620 erwarb die Danische Ostindien Kompanie den Ort vom Raja von Thanjavur und grundete das Fort Dansborg 1624 wurde die Kolonie auf den danischen Konig ubertragen Der Ort war ein wichtiger Hafen und besass eigene Munzen und eine bedeutende Missionsdruckerei fur Literatur in Englisch und Tamil In den Jahren 1801 1802 und 1808 1815 war Tranquebar im Zuge der napoleonischen Kriege in denen Danemark an der Seite Frankreichs stand von britischen Truppen besetzt Dies brachte den Handel zum Erliegen der sich anschliessend nicht mehr erholte Im Jahr 1845 wurde Tranquebar deshalb an die Briten verkauft 7 Nach der indischen Unabhangigkeit 1947 wurde Tharangambadi zu einem Teil des Bundesstaates Madras heute Tamil Nadu Zur Erschliessung des Tourismus wurden die Kirchen die Festung und die Stadttore bis 2004 restauriert Der Tsunami nach dem Seebeben im Indischen Ozean 2004 am 26 Dezember 2004 uberflutete die Stadt zerstorte die angrenzenden Fischerdorfer und riss viele Bewohner in den Tod Der Wiederaufbau der Stadt Tharangambadi und der angrenzenden Fischerdorfer wird von verschiedenen einheimischen und internationalen Organisationen und Partnerkirchen durchgefuhrt Danisch Hallesche Mission Bearbeiten Hauptartikel Danisch Hallesche Mission Tranquebar wurde bedeutsam als Ort der ersten deutschen protestantischen Mission Die Deutschen Bartholomaus Ziegenbalg und Heinrich Plutschau wurden von der Danisch Halleschen Mission einer Stiftung des danischen Konigs Friedrich IV 1699 1730 als lutherische Missionare nach Tranquebar entsandt Am 9 Juli 1706 in Tranquebar angelangt tauften sie bereits ein Jahr spater die ersten Tamilen und Mischlinge Portugiesen und grundeten eine kleine lutherische Gemeinde die bis 1712 etwa 221 Mitglieder umfasste Von der danischen Kolonialbehorde angefeindet die durch die Missionsarbeit ihre Handelsinteressen gefahrdet sah wurde Ziegenbalg ein Jahr spater mehrere Monate im Fort Dansborg inhaftiert 1708 bis 1709 Heute erinnern ein Denkmal und eine Buste von Bartholomaus Ziegenbalg in der Nahe der Festung an den Missionar Die Danisch Hallesche Mission wirkte in Tranquebar von 1706 bis zum Verkauf der danischen Niederlassung an die Englander 1845 Zu ihren Missionaren hier gehorte unter anderem Christian Friedrich Schwartz Bereits seit dem Ende der 1830er Jahre gab es keine der danischen Krone unterstellten Missionare mehr in Tranquebar Nordwestlich der Stadt befand sich von 1760 bis 1803 eine Missionsstation der Herrnhuter Brudergemeine der Brudergarten Leipziger Mission Bearbeiten Hauptartikel Leipziger Missionswerk Die 1836 in Deutschland gegrundete Evangelisch lutherische Missionsgesellschaft zu Dresden ab 1848 Evangelisch Lutherische Missionsgesellschaft zu Leipzig verstand sich als Nachfolgeorganisation der Danisch Halleschen Mission und entsandte 1840 mit Heinrich Cordes ihren ersten Missionar Die deutsch lutherische Missionstatigkeit wurde auch unter britischer Kolonialhoheit bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges fortgesetzt letzter Missionspfarrer war der aus dem Memelland stammende Wilhelm Kanschat 1899 1981 Aus den Missionsgemeinden der Leipziger Mission und der Mission der Schwedischen lutherischen Kirche wurde 1919 die unabhangige Tamil Evangelical Lutheran Church TELC gegrundet Der TELC Bischof fuhrt den Titel Bischof von Tranquebar und hat seinen Sitz in Tiruchirappalli In Tharangambadi und dem nahegelegenen Porayar befinden sich heute unterschiedliche Einrichtungen der TELC Sehenswurdigkeiten BearbeitenAn die danische Zeit Tharangambadis erinnern mehrere Bauten aus der Kolonialzeit die alle 2004 renoviert wurden Direkt am Strand am Sudrand Tharangambadis steht das Fort Dansborg Die Festung wurde 1620 errichtet Heute beherbergt sie ein archaologisches Museum Am Ortseingang befindet sich ein Stadttor aus dem Jahr 1792 es ist der einzige Uberrest der einstigen Stadtbefestigung Ferner stehen in Tharangambadi zwei Kirchenbauten aus der danischen Periode Die Zionskirche Zion s Church stammt aus dem Jahr 1701 und ist damit die alteste protestantische Kirche Indiens Die Kirche Neu Jerusalem New Jerusalem Church wurde zwischen 1707 und 1718 erbaut Auf ihrem Friedhof ist Bartholomaus Ziegenbalg bestattet Dessen Wohnhaus wird seit Sommer 2016 mit Unterstutzung des Ev Luth Missionswerk Niedersachsen der Franckeschen Stiftungen zu Halle und dem Ev Luth Missionswerk Leipzig restauriert und soll dauerhaft als Erinnerungsort und Museum fur den interkulturellen Dialog zwischen Indien und Europa hergerichtet werden Siehe auch BearbeitenListe der Bischofe von Tranquebar Catherine Grand wurde in Tharangambadi geboren Peter Anker war ein norwegischer Diplomat und Gouverneur in der danischen Kolonie Tranquebar Literatur BearbeitenArno Lehmann Es begann in Tranquebar Die Geschichte der ersten evangelischen Kirche in Indien Berlin 1956 Roland Sckerl Tranquebar Bilder aus den ersten hundert Jahren lutherischer Mission in Indien Drei Kurzbiographien nach alten Berichten Durmersheim 2006 Esther Fihl A R Venkatachalapathy Hrsg Beyond Tranquebar Grappling Across Cultural Borders in South India New Delhi 2014 Eugene F Irschick Conversations in Tarangambadi Caring for the Self in Early Eighteenth Century South India PDF 259 kB Daniel Jeyaraj Inkulturation in Tranquebar Der Beitrag der fruhen danisch halleschen Mission zum Werden einer indisch einheimischen Kirche 1706 1730 Missionswissenschaftliche Forschungen Neue Folge Band 4 Verlag der Ev Luth Mission Erlangen 1996 Thomas Ruhland Pietistische Konkurrenz und Naturgeschichte Die Sudasienmission der Herrnhuter Brudergemeine und die Danisch Englisch Hallesche Mission 1755 1802 Herrnhuter Verlag Herrnhut 2018 ISBN 978 3 931956 55 4 Tobias Delfs Die Danisch Englisch Hallesche Indienmission des spaten 18 Jahrhunderts Alltag Lebenswelt und Devianz Beitrage zur Europaischen Uberseegeschichte 112 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2020 ISBN 978 3 515 12867 4 M A Sultan Reminiscences of Tranquebar 5th ed 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tharangambadi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tharangambadi auf der Webseite des Distrikts Nagapattinam Foreningen TranquebarEinzelnachweise Bearbeiten Tharangambadi Daten 2011 Tharangambadi Karte mit Hohenangaben R Manimurali Sundaresh S Jayakumar Threatened coastal monuments at Tranquebar Tamil Nadu PDF 44 kB Fourth Indian National Conference on Harbour and Ocean Engineering National Institute of Technology Surathkal 2007 S 461 466 Tharangambadi Klimatabellen Gingee Census 1991 2011 Tharangambadi Census 2011 Danen in Indien danisch und HandelskompanienDanische Kolonien und Bestandteile des Konigreichs Danemark Ehemalige danische Kolonien Danische Goldkuste Danisch Westindien Island Nikobaren Serampore TrankebarBestandteile des Konigreichs Danemark Danemark Faroer Gronland Normdaten Geografikum GND 4106917 1 lobid OGND AKS VIAF 152430399 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tharangambadi amp oldid 231438569