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Tempo war ein deutsches Spat Popper bzw Yuppie Lifestyle sowie Zeitgeist Monatsmagazin 1 2 3 4 das von 1986 bis 1996 5 erschien TempoBeschreibung PublikumszeitschriftSprache DeutschVerlag Jahreszeiten Verlag Deutschland Hauptsitz HamburgErstausgabe 1986Einstellung 1996ISSN Print 0931 1106 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Jubilaumsausgabe 3 Stil und Auswirkung 4 Chefredakteure und Autoren 5 Kritik 6 Bemerkenswerte Artikel 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMit der Grundung von Tempo im Hamburger Jahreszeiten Verlag kam der New Journalism nach Deutschland Die Grundungsmannschaft gruppierte sich um den osterreichischen Journalisten Markus Peichl und den osterreichischen Art Director dt kunstlerischer Leiter Lo Breier die zuvor den Wiener gegrundet hatten Vorbild waren dabei Tom Wolfe und Hunter S Thompson Zeitgeistmagazine wie twen New York Magazine und Vanity Fair aber auch die neuen Stilbibeln wie das britische Magazin The Face Blitz i D und das franzosische Actuel 6 Die Zeitschrift definierte nach Meinung ihrer Anhanger verbindlich den urbanen Lebensstil der jungen Generation Thematisch befasste sich Tempo mit Themen zwischen Konsum und Rebellion AIDS und Armani sowie Popkultur und Hochkultur Grosses Aufsehen erregte die Zeitschrift mit einer gefalschten Ausgabe der Zeitung Neues Deutschland die 1988 in Ost Berlin kostenlos verteilt und in die Post gegeben wurde Die Ausgabe berichtete vom angeblich neuen politischen Glasklar Kurs der damaligen DDR Regierung die durch den Glasnost Kurs des sowjetischen Regierungschefs Gorbatschow unter Druck geraten war Der Bericht war vollkommen frei erfunden es gab nie eine derartige Strategie seitens der DDR Fuhrung Die Aktion wollte versuchen den Druck auf die Regierung zu erhohen Schliesslich war das Neue Deutschland das publizistische Organ der Staats und Regierungspartei SED Die Falschzeitung wurde einer Tempo Ausgabe beigelegt um die Aktion fur die westdeutschen Tempo Leser zu dokumentieren Aufgrund dieser Aktion wurde das Magazin in die Liste der Feindlichen Stellen und Krafte im Operationsgebiet des Ministeriums fur Staatssicherheit aufgenommen 7 Im April 1996 wurde Tempo eingestellt Die Einbruche im Anzeigengeschaft durch das Privatfernsehen und Konkurrenzobjekte wie Max Coupe und die deutsche Ausgabe des osterreichischen Lifestyle Magazins Wiener hatten Tempo finanziell schwer angeschlagen Haufige Richtungswechsel durch wechselnde Chefredakteure hatten das Blatt Leser gekostet Jubilaumsausgabe BearbeitenZum zwanzigsten Grundungsjubilaum erschien am 8 Dezember 2006 eine einmalige Sondernummer 8 Als Startauflage wurden 240 000 Exemplare gedruckt und der Heftumfang wurde wegen der grossen Nachfrage aus der Werbewirtschaft auf 388 Seiten erweitert hiervon sind 115 Seiten Anzeigen Das Heft erschien erst nach einer zweiten Verschiebung geplant war ursprunglich der 24 November 2006 Hier knupft man an eine alte Tradition an Unter Chefredakteur Peichl ist das Heft so gut wie nie punktlich am Markt gewesen Dieser Umstand kostete ihn auch seinen Chefredakteursposten Der ehemalige Chefredakteur und Erfinder von Tempo Markus Peichl produzierte die Ausgabe mit einem Team das aus ehemaligen Journalisten und neuen jungeren Autoren bestand in eigener Regie und brachte das Magazin gemeinsam mit dem Jahreszeiten Verlag heraus wo es von 1986 bis 1996 erschienen war 8 Stil und Auswirkung BearbeitenFur die traditionellen Journalisten und Popkritiker war Tempos Methode ernsthafte Inhalte mit anarchischem Gonzo Journalismus opulenter Optik und Pop Intellektualismus zu kombinieren journalistischer Frevel Anfang der 1990er Jahre begann allerdings Die Zeit aus ihrem Magazin eine Art Tempo fur die altere Generation zu machen Die Suddeutsche Zeitung brachte das Jugendmagazin jetzt heraus das sich eng an Tempo anlehnte Der Stil der Tempo Autoren fand viele Nachahmer und pragte nachhaltig ein neues junges Feuilleton Chefredakteure und Autoren BearbeitenUnter Leitung Markus Peichls arbeiteten Autoren wie Michael Althen Jorg Bockem Marc Fischer Rainald Goetz Matthias Horx Christian Kracht Olaf Dante Marx Eckhart Nickel Christoph Scheuring Claudius Seidl Helge Timmerberg Moritz von Uslar Beliebt wurde auch KGB die Kolumnisten Uwe Kopf Peter Glaser und Maxim Biller Das Archiv leitete der Musikjournalist Andreas Banaski Nach der Entlassung Peichls ubernahm sein Stellvertreter Lucas Koch das Heft anschliessend Jurgen Fischer Michael Jurgs 1992 bis 1994 und nach dessen Entlassung wiederum der Osterreicher Walter Mayer die Chefredaktion Die meisten Mitarbeiter gingen nach dem Ende des Magazins zu anderen Medien Markus Peichl hatte mit 0137 die erste tagliche Talkshow sowie mit der deutschen Version von MTVs The Real World das Realityfernsehen nach Deutschland gebracht und produziert heuteQuelle Talkshows Maxim Biller Christian Kracht Michael Althen und Claudius Seidl schreiben fur die FAZ Andrian Kreye fur die Suddeutsche Zeitung Christoph Dallach und Thomas Huetlin arbeiten fur den Spiegel Moritz von Uslar ist Chefredakteur der Zeitschrift Liebling Alf Burchardt und Jochen Siemens fur den Stern David Pfeifer war Chefredakteur des Stern Ablegers Konr d und des Magazins Qvest Adriano Sack war Chefredakteur von Prinz und Kulturchef der Welt am Sonntag Susanne Schneider ist Leitende Redakteurin beim Magazin der Suddeutschen Zeitung Anne Urbauer ist Chefredakteurin des Magazins Liebling Lisa Feldmann war Chefredakteurin der Schweizer Zeitschrift Annabelle Oliver Herrgesell langjahriger Chef vom Dienst wurde spater erster Pressesprecher der Bertelsmann AG Der letzte Chefredakteur Walter Mayer war von 2008 bis 2013 Chefredakteur der Bild am Sonntag Weitere Autoren bzw Redakteure waren 9 Johanna Adorjan Georg Diez Josef Joffe Wolfgang Joop Niklas Maak Matthias Matussek Sven Michaelsen Ulf Poschardt Marcel Reif Tim Renner Terry Richardson Frank Schirrmacher Cordt Schnibben Gabor Steingart Benjamin von Stuckrad Barre Jorg Thadeusz Wolfgang Tillmans Rufus Wainwright Christian Schlottau Verlagsleiter und Anzeigen Bereichsleiter von 1985 bis 1993 ging zum Spiegel 1995 2009 und wurde danach Marketing Direktor der BURDA News Group Michael Kramer Polygram Songs Musikverlag ubernahm die Verlagsleitung 1991 von Christian Schlottau konnte sich aber mit seinem Diversifizierungskonzept TEMPO Musiclabel beim Verleger Thomas Ganske nicht durchsetzen und verliess den Jahreszeitenverlag nach 18 Monaten wieder Nach vielen Jahren in der Geschaftsleitung der TBWA Werbeagentur leitet Kramer heute seine eigene Kommunikationsagentur brand X GmbH Ove Saffe unter Schlottau und Kramer Anzeigenleiter Tempo wechselte zunachst als Anzeigenleiter in den Heinrich Bauer Verlag spater Berliner Verlag und Spiegel bevor er im April 2004 zum Verlagsgeschaftsfuhrer Stern GEO und art bei Gruner amp Jahr ernannt wurde Seit September 2008 ist Saffe Geschaftsfuhrer SPIEGEL Verlag und Geschaftsfuhrer manager magazin Verlagsgesellschaft Kritik BearbeitenDer Vorwurf als Vorreiter der Spassgesellschaft die Ernsthaftigkeit der deutschen Medienwelt verraten zu haben haftet Tempo bis heute an Der New Journalism der in den USA seit den 1960er Jahren als literarischer Journalismus in Magazinen wie New Yorker Vanity Fair oder Atlantic Monthly gepflegt wird gilt in Deutschland sowohl in der Literatur als auch im Journalismus weiterhin als unserios Ein Vorwurf den der Skandal um die gefalschten Hollywoodinterviews die der Ex Tempo Autor Tom Kummer an mehrere deutschsprachige Zeitschriften verkauft hatte bei den Traditionalisten nur noch zementierte Bemerkenswerte Artikel BearbeitenIch Kuhnen Deutschlands gefurchtetster Nazi erklart sich Interview mit Michael Kuhnen von Christa Ritter Tempo Februar 1989 S 82 90Literatur BearbeitenAndreas Hentschel Zeitgeistjournalismus Zur Vorgeschichte deutschsprachiger Popliteratur Das Magazin Tempo Tempo 1986 1996 Eine Dekade aus der Perspektive eines popularen Zeitgeistmagazins Magisterarbeit 2000 Andreas Hentschel Tempo 1986 1996 Eine Dekade aus der Perspektive eines popularen Zeitgeistmagazins Grin Verlag 21 August 2001 Kristin Steenbock Zeitgeistjournalismus Zur Vorgeschichte deutschsprachiger Popliteratur Das Magazin Tempo Transcript Verlag Bielefeld 2020 Weblinks BearbeitenReinhard Mohr Tempo Jubilaums Heft Das Ich ich ich Magazin Spiegel Online 8 Dezember 2006 Bettina Rohl Tempo ein Zeitgeistmagazin 20 Jahre nach der Grundung In Dummy Nr 3 22 Juni 2004 online veroffentlicht 28 November 2006 Jens Schroder Tempo retromedia de 8 Dezember 2006Einzelnachweise Bearbeiten ZEITSCHRIFTEN Mehr knallen Chefredakteur Markus Peichl ein Osterreicher hat sich mit Tempo im deutschen Recht verstrickt Der Spiegel 25 August 1986 MODERNES LEBEN Tropenholz fur Lifestyle Clique Der Spiegel 27 Marz 1989 Schon und nutzlos von Frank Thomsen Die Zeit 30 Oktober 1992 Zeitgeist Chronik des Poppers Die Welt 4 Juli 2004 Zeitschriften Lachelnde Leiche In Der Spiegel Nr 16 1996 online Kristin Steenbock Zeitgeistjournalismus zur Vorgeschichte deutschsprachiger Popliteratur Das Magazin Tempo 1 Auflage Transcript Bielefeld 2020 ISBN 978 3 8376 5129 4 S 89 google de Das inhaltliche sowie visuelle Konzept von Tempo orientiert sich an Vorbildern wie den britischen Magazinen The Face 1980 2004 Blitz 1980 1991 i D seit 1980 der amerikanischen Tradition von Esquire seit 1933 und zum Teil an der franzosischen Zeitschrift Actuel 1967 1994 Schreiben vom 15 Februar 1985 in der Fassung vom 14 Oktober 1988 Anlage 2 Passive Uberwachung durch die ZAIG Vgl Hubertus Knabe West Arbeit des MfS Berlin 1999 S 430 ff hier 448 a b Thomas Luckerath Noch einmal Tempo Revival Ausgabe kommt im Herbst In DWDL de 15 Juli 2006 abgerufen am 15 Januar 2023 Wir haben uns unglaublich frei gefuhlt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tempo Zeitschrift amp oldid 236606915