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Der Tempel des Antoninus Pius und der Faustina ist ein antikes Bauwerk in Rom Er steht am nordlichen Rand des Forum Romanum unmittelbar ostlich der Basilica Aemilia und ist dank der Umwandlung in die Kirche San Lorenzo in Miranda einer der am besten erhaltenen antiken Tempel Roms Frontansicht des Tempels fur Antoninus Pius und Faustina3D Rekonstruktion des Tempels Faustinatempel mit Sitzstatue der Faustina im Tempel auf Denar Kampmann 36 25Der Kaiser Antoninus Pius liess den Tempel im Jahr 141 fur seine verstorbene und vergottlichte Frau Faustina erbauen Zudem wurden Konsekrationsmunzen mit dem Tempel und einer Sitzstatue der Faustina gepragt Nach seinem Tod 161 wurde der Tempel auch ihm auf Veranlassung seines Nachfolgers Marcus Aurelius gewidmet und die Weihinschrift die zunachst nur auf dem Architrav angebracht war um eine Zeile in der Frieszone erganzt DIVO ANTONINO ET DIVAE FAVSTINAE EX S ENATVS C ONSVLTO 1 Dem vergottlichten Antoninus undder vergottlichten Faustina auf Senatsbeschluss Der offizielle Name des Tempels war daher templum divi Antonini et divae Faustinae wie er auch in den Fasti auftaucht 2 Der Regionenkatalog aus dem 4 Jahrhundert nennt ihn hingegen schlicht templum Faustinae 3 ebenso die Historia Augusta 4 die zudem die Namensform templum divi Antonini kennt 5 Der Tempel erhebt sich auf einem hohen Podium und war von der sudlich vorbeifuhrenden Via Sacra uber eine Treppe zu erreichen Die heute sichtbare Treppe aus Ziegeln ist moderne Rekonstruktion Die Front des hexastylen Prostylos wird dominiert von sechs 17 Meter hohen monolithen Saulen aus Cipollino einem grunlichen Marmor mit feiner dunkler Struktur von der griechischen Insel Euboa Jeweils zwei weitere Saulen an den Langseiten fluchten mit den Anten der Cella wobei die Interkolumnien zu den Anten in nachantiker Zeit vermauert wurden Die Saulen mit ihrem unteren Durchmesser von nur 1 45 Meter tragen korinthische Kapitelle die wie die Saulenbasen aus kontrastierendem weissen Marmor gearbeitet sind und auf denen der mit zwei Bandern Faszien gegliederte Architrav ruht Auf ihm folgt der Fries der an den Langseiten uber Cella und Saulen mit einem Relieffries aus heraldisch angeordneten Greifen zwischen akanthisierten Kandelabern und Rankenornamenten versehen ist Ein als Anthemion gebildetes Wellenprofil aus Eichenblattern zwischen Lotosmotiven gefolgt von einem Eierstab vermittelt zum abschliessenden Geison dessen Stirn mit gekehlten Pfeifenstaben verziert ist Die bis zu einer Lange von 20 Metern erhaltenen Cellalangswande wurden aus Quadern grunlichgrauen Peperinos errichtet und waren in der Antike mit Marmorplatten verkleidet Pilaster korinthischer Ordnung bildeten die Antenstirnen Von nachantikem Marmorraub dem die Cellawande unterworfen waren zeugen auch die tiefen schragverlaufenden Kerben die im oberen Bereich der Saulenschafte zu beobachten sind Sie dienten wohl der Fixierung von Seilen mit deren Hilfe man die Saulen niederzulegen versuchte Im 7 oder 8 Jahrhundert wurde der Tempel in eine Kirche umgewandelt die seit dem 11 Jahrhundert unter dem Namen San Lorenzo in Miranda genannt wird Dieser Umnutzung verdankt der Tempel seinen guten Erhaltungszustand Drei Kapellen die im Pronaos des Tempels eingebaut waren wurden 1536 anlasslich des Besuchs Karls V nach dem Tunisfeldzug abgerissen Nach den Planen von Orazio Torriani wurde 1602 die heute erhaltene Barockkirche errichtet Ab 1546 fanden erste Ausgrabungen vor dem Tempel statt die vor allem im 19 Jahrhundert immer wieder aufgenommen wurden wobei man die gesamte Ostseite freilegte Die auf dem Tempelpodium aufgestellten Fragmente verschiedener Statuen standen moglicherweise mit dem Tempelbau in Verbindung Seitliche Ansicht des Tempels Seitliche entgegengesetzte Ansicht des Tempels mit der Curia Iulia im Hintergrund Seitenansicht um 1860 mit Details des Gebalks Fragment der Statue die zentriert auf dem Podium aufgestellt istLiteratur BearbeitenMariano Armellini Le chiese di Roma dal secolo IV al XIX Tipografia Vaticana Rom 1891 S 156 f online Filippo Coarelli Rom Ein archaologischer Fuhrer Herder Freiburg 1975 S 92 Christian Hulsen Le Chiese di Roma nel Medio Evo Leo S Olschki Florenz 1927 S 288 f online Samuel Ball Platner Thomas Ashby A Topographical Dictionary of Ancient Rome Oxford University Press London 1929 S 13 f online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tempel des Antoninus Pius und der Faustina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Antoninus und Faustina Tempel bei Roma Antiqua Rom im Netz Templum Antoninus et Faustina Digital Roman Forum der UCLA Rekonstruktionsvorschlag und Informationen zum Faustinatempel auf der Website des digitalen forum romanum der Humboldt Universitat zu BerlinAnmerkungen Bearbeiten CIL 06 1005 CIL 06 2001 Regionenkatalog Historia Augusta Gallienus Saloninus 1 Historia Augusta Caracalla 4 41 892138888889 12 486688888889 Koordinaten 41 53 31 7 N 12 29 12 1 O Normdaten Geografikum GND 7544711 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tempel des Antoninus Pius und der Faustina amp oldid 236365197