www.wikidata.de-de.nina.az
Die Synagoge Meiningen war von ihrer Einweihung im Jahr 1883 bis zum nationalsozialistischen Novemberpogrom am 9 10 November 1938 das religiose Zentrum der judischen Gemeinde in der sudthuringischen Stadt Meiningen Sie diente weiter als Hauptsynagoge und Sitz der Landrabbiner des Herzogtums Sachsen Meiningen Die Synagoge um 1895Denkmal fur die zerstorte Synagoge Inhaltsverzeichnis 1 Bauwerk 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Einzelnachweise 5 WeblinksBauwerk BearbeitenDie Meininger Synagoge wurde von 1881 bis 1883 im maurisch byzantinischen Baustil 1 erbaut und am 14 April 1883 von Landrabbiner Moritz Dessauer 1842 1895 eingeweiht 2 Architekt war der herzogliche Landbaumeister Ernst Abesser Der markante reich verzierte Steinbau befand sich an der Kreuzung Mauergasse Pulverrasenweg im Sudwesten der Altstadt direkt am Muhlgraben einem Nebenarm der Werra Der heutige Pulverrasenweg trug in der Zeit des Bestehens des Gotteshauses den Namen Synagogenweg Die Synagoge kostete rund 80 000 Mark beherbergte unter anderem eine Orgel aus der Werkstatt Schlimmbach amp Sohn Wurzburg und bot 340 Sitzplatze 3 Geschichte BearbeitenIm Mittelalter waren in der dem Hochstift Wurzburg zugehorigen Stadt Meiningen nachweislich ab 1242 judische Burger ansassig 3 Die in dieser Zeit errichtete Synagoge befand sich auf dem heutigen Platz an der Kapelle Sie wurde wahrend der Judenverfolgungen zur Zeit des Schwarzen Todes Pestpogrom am 10 April 1349 verwustet Die meisten Juden erschlug man an diesem Tag die ubrigen verbrannte man am 17 Juli 1349 Ab 1384 nutzten die Meininger Burger die Synagoge als christliche Suhnekapelle bis sie im 16 Jahrhundert abgerissen wurde Ab dem 15 Jahrhundert lebten wieder Juden in Meiningen bis schliesslich 1566 die Ausweisung aller Juden aus der Stadt erfolgte Die judischen Familien siedelten sich fortan uberwiegend in den drei bzw vier Kilometer entfernten Nachbargemeinden Dreissigacker und Walldorf an Ab 1840 durften wieder Juden nach Meiningen ziehen die dann 1866 die Israelitische Kultusgemeinde Meiningen grundeten 1871 wurde Meiningen Sitz des Landesrabbinats von Sachsen Meiningen und die Stadt zahlte 316 judische Burger Der angemietete Betsaal genugte nicht mehr den Anforderungen der wachsenden judischen Gemeinde und man errichtete von 1881 bis 1883 die neue Synagoge Zur Einweihung waren unter anderen anwesend der Meininger Herzog Georg II seine Ehefrau Helene Freifrau von Heldburg Prinzessin Marie weitere Mitglieder des Meininger Hofstaates der Oberburgermeister sowie zahlreiche hochrangige Landesbediensteten und Vertreter der Meininger Regierung der Wirtschaft und Kultur 3 Rabbiner des Gotteshauses waren ab der Einweihung bis 1895 der Landrabbiner Moritz Dessauer und von 1896 bis 1938 der Landrabbiner Leo Frankel 1867 1942 Nach 53 Jahren Mittelpunkt des judischen Lebens in Meiningen und Umgebung deren Gemeinde bis auf knapp 500 Mitglieder anwuchs davon 293 in Meiningen 1925 hielt die Israelitische Kultusgemeinde 1936 in der Synagoge ihren letzten Gottesdienst ab Am spaten Abend des 9 November 1938 sturmten SA und SS Einheiten die Synagoge plunderten diese und zerstorten die komplette Inneneinrichtung mitsamt Orgel sowie samtliche Turen und Fenster 2 Eine Brandstiftung fand wegen der engen Nachbarbebauung nicht statt Ende 1938 musste die judische Gemeinde das Grundstuck mit der Synagoge verkaufen 1939 wurde das Gebaude komplett abgetragen und der Platz anschliessend bis in die Gegenwart nicht mehr bebaut Von 1946 bis 1948 zog man an den Landgerichten Meiningen und Gotha einige an der Zerstorung der Synagoge und der Misshandlung von judischen Burgern beteiligten Akteure zur Verantwortung 4 1988 wurde am Platz der ehemaligen Synagoge eine Gedenkstatte und Ende 1992 eine Grunanlage mit Denkmalcharakter errichtet an der jahrlich am 9 November eine Gedenkveranstaltung stattfindet 5 Siehe auch BearbeitenListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten SynagogenEinzelnachweise Bearbeiten Lexikon zur Stadtgeschichte Meiningen Bielsteinverlag Meiningen 2008 S 127 a b Christoph Gann Der Novemberpogrom in Meiningen In Meininger Heimatklange Folge 94 vom 9 November 2010 a b c Synagogen in Thuringen auf alemannia judaica de abgerufen 12 November 2010 Christoph Gann Juristische Aufarbeitung der Pogromnacht vom 9 November 1938 in Meiningen nach 1945 Thuringen Blatter zur Landeskunde 2011 90 Landeszentrale fur politische Bildung Thuringen AND Erinnerung an Synagoge In Neues Deutschland Suhl 18 Juli 1992 S 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge Meiningen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sakralbauten in Meiningen Franziskanerkloster Friedhofskapelle im Parkfriedhof Herzogliche Gruftkapelle Kirche Unsere Liebe Frau Kirche Dreissigacker Kirche Helba Kirche Henneberg Kirche Wallbach Kirche Welkershausen Kirchenburg Walldorf Kreuzkirche Neuapostolische Kirche Schlosskirche St Johannis Kirche Herpf St Martin Stadtkirche Unserer lieben Frauen Synagoge Meiningen Unbefleckte Empfangnis Mariens 50 565611111111 10 413472222222 Koordinaten 50 33 56 2 N 10 24 48 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Meiningen amp oldid 217266138