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Swynrow ist eine Wustung in der Feldmark der Gemeinde Gutzkow im Nordwesten des Landkreises Vorpommern Greifswald SwynrowGemeinde GutzkowKoordinaten 53 56 N 13 25 O 53 939444444444 13 422222222222 19 Koordinaten 53 56 22 N 13 25 20 OHohe 19 m u NHNSwynrow Mecklenburg Vorpommern Lage von Swynrow in Mecklenburg Vorpommern Wustung Swynrow mit BodenverfarbungenInhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeografie BearbeitenDie Wustung liegt einen Kilometer nordlich von Gutzkow und wird begrenzt vom Steilhang am so genannten Schiefenberg zum Flussbett der Swinow und der Umgehungsstrasse von Gutzkow der Bundesstrasse 111 Die Feldmark liegt zwischen 19 und 29 m uber NHN und ist relativ eben aber leicht ansteigend nach Norden Geschichte BearbeitenDie ganze Umgebung der Wustung ist oder war archaologisch ein Schwerpunktgebiet Aus dem Neolithikum 3500 bis 1700 v Chr sind das Grosssteingrab 100 m ostlich der neolithische Fund eines Einbaumes von 1920 100 m sudlich sowie andere Einzelfunde aus dieser Zeit bekannt Weitere Siedlungsbefunde ergaben sich aus verschiedenen Einzelfunden bis zum Jahr 2000 Mit dem Bau der Ortsumgehung fur die B 111 wurden mehrere grossflachige Fundkomplexe aufgedeckt und ausgegraben Die Funde waren spektakular besonders das bronzezeitliche 1700 bis 600 v Chr Langhaus und die vielen dazu gehorigen Siedlungsbefunde mit Vorratsgruben Werkplatzen Feuerstellen Keramik usw Ein gleichzeitiges Urnengraberfeld wurde festgestellt aber nicht durch den Bau beruhrt Das Fundspektrum wurde durch die aus den Dokumenten bekannten Kalandshofe aus dem fruhen Mittelalter vervollstandigt deren Gehoftfundamente bei den Ausgrabungen aufgedeckt wurden 1 nbsp Fruhslawische Fundbeispiele von SwynrowZeitlich dazwischen gehort die in direkter Nahe liegende Wustung Swynrow Diese Siedlung wurde nicht ausgegraben ihre Grosse und Funktion liess sich aus den urkundlichen Nachweisen und den archaologischen Funden erschliessen Das Fundspektrum datiert von der fruh bis zur spatslawischen Zeit umfasst also den Zeitraum von ca 600 bis 1200 geht aber wie die urkundlichen Belege auch in die fruhdeutsche Zeit 1230 bis 1400 uber Hauptfunde waren rund 2000 Keramikscherben geziegelter Huttenlehm Feuerstellen Eisenschlacke Gluh und Glattsteine und Werkzeuge Spinnwirtel Knochenkamme usw Die Funde lassen auf eine wesentliche Keramikwerkstatte aber auch eine Eisenverarbeitung schliessen Die Umgebung bietet neben Wasser eine Tongrube und das Vorkommen von Raseneisenstein nbsp Petschaftsbruch Durchmesser 50 mm Graf Johann I von Gutzkow ca 1250 Fund aus Wustung SwynrowIn alteren Flurkarten ist am Schiefenberg ein Ackerstuck mit dem Namen Dorpstell eingetragen Aus den geschichtlichen Uberlieferungen ist noch 1321 eine Dorfsiedlung mit dem Namen Zwinrowe Pommersches Urkundenbuch bekannt die mit der Dorpstell in Verbindung gebracht wird Namengebend war der nahegelegene Swinowbach der aus der wendischen Wortbedeutung vom Schwein abgeleitet wurde Bekannt ist von den Flurnamen ebenfalls eine Schweinesuhle am Swinowbach Am 16 Januar 1321 wiesen Adam von Winterfeld und seine Bruder Dietrich Ritter und Martin Knappe der St Nikolai Kirche zu Greifswald 30 Mark Einkunfte aus 7 Hufen in Swinrowe einem Dorf in der Gutzkower Feldmark zu Genannt wurde es in der Urkunde mit triginta marcarum redditus in villam Zwinrowe 2 Auch die Bezeichnung des dort liegenden Ackers mit Swinrower Feld aus der Bewidmungsurkunde des Grafen Johann III von Gutzkow fur die Stadt aus dem Jahr 1353 3 und viele spatere gleiche Bezeichnungen deuten auf die Gleichheit von Dorpstell mit der Siedlung Swynrow hin Die Funde seit 2000 und die deutlichen Verfarbungen des Bodens auf einer Flache von mindestens 150 mal 40 Meter belegen diese fruhere Annahme Herausragend war ein Fund von 2013 als auf der Fundstelle der Wustung Swynrow ein zerbrochenes Stuck eines Petschaftes des Gutzkower Grafen Johann I von um 1250 gefunden wurde Petschafte eines Verstorbenen wurden gewohnlich zerbrochen und moglichst eingeschmolzen um Missbrauch zu verhindern Mit einem ahnlichen Stuck des Fursten Wizlaw III von Rugen war 2012 vorher bei Stralsund erstmals im Norden ein Petschaftbruch aus dem Hochadel gefunden worden Der Gutzkower Fund war der zweite Spater mehrten sich die Funde z B Herzog Wartislaw III da inzwischen die Metalldetektorsuche verstarkt von der Bodendenkmalpflege zugelassen wurde Wie dieses Stuck in die Wustung gelangte ist unklar es konnte aber mit der nachgewiesenen Metallverarbeitung dort zu tun haben moglicherweise sollten die Petschaftsstucke dort eingeschmolzen werden und eines ging dabei verloren Literatur BearbeitenHeinrich Berghaus Landbuch des Herzogtums Pommern und des Furstentums Rugen IV Teils Band II Anklam 1868 S 136 216 Google Bucher Walter Ewert Gutzkow die Grafenstadt an der Peene Gutzkow 1935 Einzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Kultur und Denkmalpflege Die Autobahn A 20 Norddeutschlands langste Ausgrabung Schwerin 2005 S 49 ff Pommersches Urkundenbuch PUB Band 6 Teil 1 Nr 3446 S 2 Johann Carl Dahnert Sammlung gemeiner und besonderer Pommerscher und Rugischer Landes Urkunden Gesetze Privilegien Vertrage Constitutionen und Ordnungen Band 2 Struck Stralsund 1767 Nr 120 S 447 ff Voller Text mit vollstandiger Ubersetzung Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur uber Swynrow in der Landesbibliographie MV Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Swynrow amp oldid 231374526