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Susanna von Oberburg slowenisch Suzana Gornjegrajska um 1530 1601 wird als Klarissin mit Sympathien fur den Protestantismus bezeichnet Sie entstammt einem Adelsgeschlecht dessen Guter und Schlosser an der Poik Pivka im Innerkrain Notranjska lagen Inhaltsverzeichnis 1 Sympathien fur den Protestantismus 1 1 Denunziation wegen Begunstigung des Protestantismus 1 2 Untersuchung und Anklage 1 3 Ergebnis der Untersuchung 1 4 Erneute Untersuchung 2 Letzte Jahre 3 Wurdigung 4 Genealogie 5 Siehe auch 6 LiteraturSympathien fur den Protestantismus BearbeitenSusanna die spater als Abtissin des Klarissinnenklosters in Minkendorf Mekinje einiges Aufsehen erregte war Tochter Heinrichs von Oberburg und Annas einer geborenen von Ritschan Nach der Mutter war sie mit den Gallenberg verwandt die zwar Erbvogtherren des bei Stain Kamnik in Oberkrain gelegenen Klosters Minkendorf damals aber bereits gluhende Anhanger des Protestantismus waren Sie wurde nachdem sie in Minkendorf schon mehrere Jahre Nonne gewesen war auf Initiative ihres Verwandten des Landesverordneten und des amtierenden Erbvogts des Klosters Johann Jobst von Gallenberg im Jahre 1583 zur Abtissin gewahlt Schon bald nach ihrer Wahl zur Abtissin wirtschaftete und handelte sie eigenmachtig Um das Jahr 1590 trat bei ihr der Einfluss des Protestantismus deutlich zu Tage Sie begann lutherische Bucher zu lesen zu sammeln und abzuschreiben und sie ubergab Jobst Jakob von Gallenberg zum Nutzen Gottes und des Klosters neben einigen anderen Dingen auch 3000 Gulden aus der Klosterkasse obwohl sie wusste dass Gallenberg Lutheraner war Neben den lutherischen Texten schrieb sie auch Marienlieder aberglaubische Spruche und Beschworungen ab Daneben verrichtete sie allerlei seltsame Frommeleien und Glaubensgebote und schmuckte sich mit geheimnisvollen Zauber und Hexenzeichen Denunziation wegen Begunstigung des Protestantismus Bearbeiten Im Jahre 1590 wurde Susanna wegen ihrer Geisteshaltung vom Archidiakon Polydor von Montagnana bei der Kirchenleitung von Aquileja slow Oglej denunziert Die Kirchenleitung furchtete jedoch weniger Susannas Geisteshaltung als vielmehr die Moglichkeit der einflussreiche und machtige Gallenberg konne sich mit dem Einverstandnis der Abtissin und unter dem Vorwand ein Nachkomme des Klosterstifters zu sein des klosterlichen Vermogens bemachtigen Der Patriarch von Aquilieja beauftragte jedenfalls erst im August 1592 Montagnana mit der Durchfuhrung einer Voruntersuchung Da sich Susanna jedoch weigerte den Ratschlag Montagnanas zu befolgen und zu demissionieren wurde im November des gleichen Jahres eine weitere Untersuchung unter dem Vorsitz des Sitticher Sticna Abtes Laurenz Suppan angeordnet Untersuchung und Anklage Bearbeiten Man beschuldigte Susanna folgender Vergehen 1 Lutherische Bucher und Schriften im Kloster aufzubewahren 2 Lutherischen Verwandten und Adeligen Einlass ins Kloster zu gewahren die geistliche Angelegenheiten verhohnten 3 Selbst von ihnen eingeladen zu werden und 4 Mit ihnen an gebotenen Fasttagen Fleisch zu essen Bei der Untersuchung wurden folgende lutherische Schriften vorgelegt Das Vaterunser kurz und ausfuhrlich ausgelegt und in Gesang gebracht durch Dr Martin Luther Ein schon geistlich Lied Ein anderes geistlich Lied St Jakobs Lied Ein schon geistlich Lied von sieben Worten Christi Ein schon ander geistlich Lied Ein anderes Lied Kommt her Ein schon und neu geistlich Liedlein Das Lied Maria zart Ein trostlich Lied Ergebnis der Untersuchung Bearbeiten Der Patriarch Francesco Barbaro entschied nach Beendigung der Untersuchung Susanna als Abtissin abzusetzen und eine Nachfolgerin zu wahlen Diese Entscheidung gab Montagnana am 22 April 1593 in Minkendorf offiziell bekannt Aber Susanna scheint einflussreiche Verbundete gehabt zu haben Denn schon am 4 April 1593 richteten ihre beiden Neffen Andreas Bernhardin und Franz Georg von Oberburg sowie Andreas Paradeiser an den Patriarchen ein Schreiben Dort fuhrten sie Beschwerde gegen Polydor von Montagnana den sie als einen offentlichen concubinarius von schlechtem Lebenswandel und Gewissen bezeichneten Susanna sei eine Katholikin die taglich Messe hore und Breviere lese Ein weiterer Brief folgte am 5 Juni in dem die genannten Beschwerdefuhrer sowie ferner Jakob von Purgstall Wolfgang della Tore Ludovico a Turri und Jakob von Lamberg die Bitte ausserten mit dieser Angelegenheit den Abt von Sittich und Scaraborsa den Archidiakon von Gorz und Kapitan von Gradisca slow Gradiska zu beauftragen Hilfe versprach auch der Pfarrer von Celje Cilli Andreas Nepokoj Erneute Untersuchung Bearbeiten Der Patriarch wollte sich schliesslich selbst ein Bild von der Angelegenheit machen und kam am 15 Oktober 1593 in Begleitung Montagnanas und des Laibacher Propstes Freudenschuss selbst nach Minkendorf Aufgrund der Untersuchungsergebnisse liess der Patriarch Susanna in einem geschlossenen Wagen ins Kloster Michelstetten verbringen und ihre Habe einziehen Doch die Abtissin von Michelstetten schickte Susanna schon im September 1594 wieder zuruck mit der Begrundung sie wurde die Klosterschwestern aufwiegeln ausserdem sei das Kloster nicht in der Lage Susannas Lebensunterhalt zu finanzieren Letzte Jahre BearbeitenZunachst lebte Susanna in Stain Kamnik wo sie von ihren Verwandten und anderen Menschen unterstutzt wurde Schliesslich setzte sich Erzherzog Ferdinand fur sie ein der ein entsprechendes Schreiben datiert vom 28 Oktober 1594 an den Patriarchen richtete man moge sie doch nach Minkendorf zuruckkehren lassen damit sie nicht aus Gram doch noch Lutheranerin wurde Sie konnte nach Minkendorf zuruckkehren verleitete dort aber sofort die Mitschwestern zum Ungehorsam gegen die neue Abtissin Ausserdem forderte sie ein eigenes Zimmer und die Ruckzahlung ihrer Schulden Als ihr Name im Jahre 1600 nach anderen 1601 zum letzten Mal aufscheint war sie im Kloster in einer Zelle eingesperrt Wurdigung BearbeitenSusanna war von 1583 bis 1593 Abtissin und durfte das Amt an die zehn Jahre lang pflichtbewusst und zufriedenstellend verwaltet haben bis man ihr die genannten Verfehlungen vorwarf Susanna von Oberburg gilt neben Ursula Zeirer als die markanteste Vertreterin unter den Klosterfrauen des 16 Jahrhunderts in Krain die offensichtliche Sympathien fur den evangelischen Glauben zeigten Vermutlich ware sie eine entschiedene Lutheranerin geworden hatte ihr die kirchliche Obrigkeit nicht die materiellen Grundlagen entzogen Es ist unklar warum sie sich auf einer ihrer Broschuren mit Susanna Vantuzzin unterschrieb Genealogie BearbeitenChristoph lebte um 1500 Margaretha von Scheyer sie lebte noch 1543 Sohn Heinrich um 1520 mit Anna RitschanKinder des Heinrich und der Anna Kaspar um 1522 starb ledig Katharina um 1524 I Johann Krottendorfer II Martin Puchmayeritsch III Adam Tiliz Susanna um 1530 um 1600 Abtissin zu Minkendorf Clara um 1532 Ambrosius Raab Melchior um 1523 er setzte die Stammreihe fort siehe Andree Bernhardin von Oberburg Elisabeth um 1534 I Kaspar Presinger II Blasius Kleinberger Christoph um 1536 Hauptmann zu Juvanitsch Juvanic keine Kinder Balthasar um 1538 1572 Hauptmann zu Juvanitsch I NN Sauer zum Kossiak II Philippa Polixena von NeuhausKinder des Balthasar Balthasar fiel im Turkenkrieg bei Petrinja Margaretha ledig Magdalena I 8 Februar 1581 Matthias Pitsch II Anton de Leo lebte noch um 1609 dd Siehe auch BearbeitenStandische Adelsmatrikel des Herzogtums Krain von 1824Literatur BearbeitenJ Gruden Beitrag uber Susanna von Oberburg in Izvestja muzejskega drustva za Kranjsko Mitteilung des Musealvereins fur Krain Jahrgange 1906 S 121 1909 S 49 Damian Hancic Klarise na Kranjskem Klarissen in Krain Ljubljana 2005 ISBN 961 6247 13 1 F Kidric Oberburger Suzana klarisinja s simpatijami za protestantizm Susanna von Oberburg Klarissin mit Sympathien fur den Protestantismus In Slovenski biografski leksikon Das slowenische biographische Lexikon II Teil Reprint Nendeln Lichtenstein 1976 Johann Loserth Akten und Korrespondenzen zur Geschichte der Gegenreformation in Innerosterreich unter Ferdinand II Zweiter Teil Nachtrage Nr 2752 Prozess gegen die Schwester Susanna von Oberburg contra sororem Susannam Obuerburgensem de Michendorff des Klosters Minkendorf vom 14 November 1592 In Fontes Rerum Austriacum Zweite Abteilung LX Band Wien 1907 Thomas Wilhelmi Ein Liederbuchlein als Corpus delicti Protestantische Liedflugschriften im Besitz der Minkendorfer Klarissenabtissin Susanna von Oberburg In Realitat als Herausforderung Literatur in ihren konkreten historischen Kontexten Festschrift fur Wilhelm Kuhlmann zum 65 Geburtstag hrsg von Ralf Bogner Berlin usw De Gruyter 2011 S 111 119 Normdaten Person GND 1068869976 lobid OGND AKS VIAF 315109567 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oberburg Susanna vonALTERNATIVNAMEN Gornjegrajska Suzana slowenisch KURZBESCHREIBUNG Klarissin mit Sympathien fur den ProtestantismusGEBURTSDATUM um 1530STERBEDATUM 1601 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Susanna von Oberburg amp 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