Suikoden (jap. 幻想水滸伝 Gensō Suikoden) ist eine Computer-Rollenspiel-Serie der japanischen Firma Konami. Sie basiert lose auf dem klassischen chinesischen Roman Shui Hu Zhuan (Suikoden ist die japanische Übersetzung) und übernimmt zahlreiche Motive aus dem Roman.
Suikoden | |
Originaltitel | 幻想水滸伝 |
---|---|
Transkription | Gensō Suikoden |
Entwickler | Konami |
Publisher | Konami |
Plattform | PlayStation, PS2, PS3, PSP, Sega Saturn, GBA, NDS, Windows |
Genre | Computer-Rollenspiel, Japanisches Adventure |
Spiele | |
---|---|
→ Suikoden | (erster Teil 1995) |
→ Genso Suikoden Tsumugareshi Hyakunen no Toki | (letzter Teil 2012) |
Mittlerweile gibt es neben den fünf Spielen der „Hauptserie“ auch einige Ableger, die teilweise andere Genre wie Taktik-Rollenspiel, Kartenspiel oder Adventure haben.
Entwicklung Bearbeiten
Die Idee für Suikoden geht auf Yoshitaka Murayama zurück. Konami forderte ihn auf, ein Spiel für die damals bald erscheinende PlayStation zu entwickeln. Er entschied sich dafür, ein Computer-Rollenspiel zu entwickeln. Eine Anforderung von Konami hierbei war außerdem, dass das Spiel als Anfang einer Serie konzipiert werden sollte. Murayama fühlte jedoch, dass in RPGs vor allem die Helden im Mittelpunkt stehen, seiner Meinung nach aber die Nebencharaktere das Rückgrat einer guten Geschichte seien. Um dies seinem Chef zu verdeutlichen, wählte er den klassischen chinesischen Roman Die Räuber vom Liang-Schan-Moor als Beispiel. Der Chef war von dem Beispiel jedoch so begeistert, dass er nun ein Spiel haben wollte, das sich stark an dem Roman orientiert – Suikoden (der jap. Name des Romans) war geboren.
Murayama wurde daraufhin zum Produzenten des Spiels befördert und leitete nun die Entwicklung. Da sich das Spiel nach Ansicht Konamis genug verkauft hat, wurden die Pläne verwirklicht und das Spiel zu einer Serie ausgebaut.
Titel der Serie Bearbeiten
Hauptreihe Bearbeiten
Die PAL-Version ist komplett in Englisch.
Im Gegensatz zu Suikoden wurde Suikoden II komplett ins Deutsche übersetzt.
Die Veränderungen im Gameplay, wie die Reduzierung der Gruppe im Kampf von sechs auf vier Charaktere und die langen Seefahrten wurden allgemein nicht gut aufgenommen. Auch die ganz erheblich kürzere Spielzeit und die Handlung wurden kritisiert.
Ableger Bearbeiten
Charakterisierung Bearbeiten
Die ersten Titel der Reihe basieren lose auf einem der sogenannten vier klassischen Romane Die Räuber vom Liang-Schan-Moor und übernehmen mehrere Szenen daraus, ebenso wie die Idee der „108 Sterne des Schicksals“ – der Möglichkeit 108 Kämpfer rekrutieren zu können. In allen bisherigen Titeln dreht sich die Handlung vor allem um Politik, Intrigen und Revolution, aber auch um Freundschaft und Vertrauen.
Durch diese 108 Sterne des Schicksals unterscheidet sich die Suikoden-Reihe auch von anderen Rollenspielen. So ist ein Großteil der 108 Charaktere spielbar, wobei die Charaktere zum Großteil bei jedem Titel variieren. Eine weitere Parallele ist das Hauptquartier (zumeist eine alte Burg), das im Laufe des Spiels in Besitz gebracht wird und sich mit der Geschichte entwickelt. Zudem gibt es neben den "normalen" Gruppenkämpfen auch Duelle und Schlachten. Anders als beispielsweise bei den Final-Fantasy-Titeln stehen bei Suikoden die einzelnen Titel narrativ miteinander in Verbindung. Mehrere Charaktere tauchen in verschiedenen Titeln auf, wobei die Titel jedoch immer in anderen Gebieten des fiktiven Kontinents spielen.
Einen weiteren Teil in der Handlung spielen die 27 wahren Runen, denen in der Entstehungsgeschichte des Suikoden-Universums eine große Rolle zukommt. In jedem Teil taucht stets mindestens eine Rune auf. Im ersten Teil von Suikoden war dies die Rune über Leben und Tod, welche auch Souleater genannt wird oder als "the most cursed" Rune bezeichnet wird.
Im zweiten Teil der Serie spielen die beiden Teile der "Rune des Anfangs" eine Rolle, welche der Protagonist Riou und sein bester Freund Jowy erhalten.
In Suikoden III werden die wahren Runen des Feuers, der Erde, der Luft, des Wassers und des Blitzes näher behandelt. Während Luc die „True Wind Rune“ und Hohepriester Sasarai die "True Earth Rune" tragen, sind die restlichen drei wahren elementaren Runen im Besitz der Protagonisten Hugo, Chris und Geddoe.
Die "Rune der Bestrafung", welche seinem Träger bei Benutzung immer mehr Lebensenergie entzieht, ist ein großer Bestandteil der Geschichte von Suikoden IV.
In Suikoden V wird die "Sonnen Rune" (engl. "Sun Rune") näher behandelt beziehungsweise dessen Ableger die "Morgenrot-Rune" und die "Zwielicht Rune". Die beiden Hauptcharaktere des Spiels, der Prinz von Falena und seine Leibwächterin Lyon, besitzen kurzzeitig diese aus der Sonnenrune entstandenen Runen, um den Frieden in ihrem Heimatland wiederherzustellen.
Suikoden V ist in Europa am 21. September 2006 erschienen und stellt in den Augen vieler Fans den guten Ruf der Serie wieder her, nachdem der vierte Teil häufig schlecht bewertet wurde. Kampfsystem und Kameraperspektive orientieren sich dabei wieder sehr stark an den ersten beiden Suikoden-Teilen.
Gameplay Bearbeiten
Kampfsystem Bearbeiten
Die Spiele der Hauptreihe der Serie stellen sich als sehr klassische RPGs dar. Es gibt beim Kampfsystem jedoch eine Variation von anderen Spielen, indem es drei Kampfmodi gibt:
- Normaler Kampf: Diese Art entspricht den aus anderen RPGs bekannten Kämpfen und stellt die häufigste Art dar. Eine Gruppe aus sechs (in Suikoden IV und Tierkreis vier) Charakteren kämpft rundenbasiert gegen eine Gruppe aus Gegnern. Man hat hierbei die Auswahl aus mehreren Kommandos, wobei es neben den normalen wie Angriff und Verteidigen auch besondere gibt wie Vereinigung, wo mehrere Charaktere Spezialangriffe zusammen durchführen, oder Bestechen, womit man versucht, einem kampf durch Bestechung der Monster aus dem Weg zu gehen.
- Duell: Diese Kampfart wird nur in besonderen Situationen ausgelöst. Hier kämpft ein Charakter gegen einen Gegner in einer besonderen Art des rundenbasierten Kampfes: Man hat die Auswahl aus drei Befehlen, die sich in einem Schere-Stein-Papier-Verhältnis zueinander befinden. Man muss aus dem Dialog mit dem Gegner sein Verhalten antizipieren und dementsprechend den richtigen Befehl ausführen. In Suikoden V wurden die Duelle insoweit verändert, dass es nun ein Zeitlimit von drei Sekunden gibt, in denen man den Befehl eingeben muss.
- Große Schlacht: Hierbei wird eine Schlacht zwischen zwei Armeen simuliert. Diese laufen in jedem Teil sehr unterschiedlich ab, so in Suikoden II in der Art eines Taktik-RPGs, wohingegen Suikoden V RTS-ähnlich gespielt wird.
In Suikoden Tactics und Suikoden Tierkreis wird auf Duelle in diesem Sinne verzichtet. Duelle werden stattdessen wie normale Kämpfe ausgetragen. Schlachten in Tierkreis sind nur eine Aneinanderreihung von normalen Kämpfen.
Erfolg Bearbeiten
Suikoden III, der erste Serienteil in 3D-Grafik, wurde noch als innovativ aber dramaturgisch etwas schwächer als seine Vorgänger eingestuft und verkaufte sich insgesamt (377.729 Exemplare allein in Japan, 190.000 in den USA) noch gut. Allerdings wurde eine in Produktion befindliche PAL-Version kurzfristig eingestampft, da es Probleme mit der Übersetzung in verschiedene europäische Sprachen gegeben hatte. Konamis Firmenstrategie sah nur vollständig übersetzte Veröffentlichungen in ganz Europa vor; eine Veröffentlichung zumindest im Vereinigten Königreich mit der vorhandenen amerikanischen Übersetzung wurde ebenfalls ausgeschlossen.
Suikoden IV, welches wieder weltweit erschien, stellte einen qualitativen und stilistischen Bruch in der Serie dar. Dramaturgie, Spielbarkeit, Grafik und Umfang wurden komplett erneuert, konnten aber trotz eines interessanten Grundkonzeptes nach einhelliger Meinung der Spieler nicht mit dem direkten Vorgänger, geschweige denn den ersten beiden Teilen mithalten. Das Spiel erhielt daraufhin durchweg mittelmäßige Wertungen. Der Verkaufserfolg war dementsprechend trotz des mittlerweile stark angewachsenen Marktes mit rund 310.000 Exemplaren in Japan schlechter als noch beim Vorgänger. Erst ein nachgereichtes Spin-off, ein Strategie-RPG namens Suikoden Tactics, vervollständigte Suikoden IV und erklärte fehlende Teile der Handlung.
Weblinks Bearbeiten
- Suikoden-Reihe bei MobyGames (englisch)
- Suikoden-Wiki
- Rezension Suikoden 4 und Interview mit Junko Kawano auf G wie Gorilla
- Rezension Suikoden 5 auf G wie Gorilla
- Interview mit Takahiro Sakiyama, Director von Suikoden 5 auf G wie Gorilla
- Ein Suikoden-Special auf GamesArt.de
- Suikoversum.de - Deutschsprachige Suikoden-Fanseite
Einzelnachweise Bearbeiten
- (Memento des vom 5. September 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Aeriths killer: Suikoden ist zurück! Konami kündigt Remaster von Suikoden I und II an • JPGAMES.DE. In: JPGAMES.DE. 16. September 2022, abgerufen am 26. Januar 2023 (deutsch).
- (Memento vom 26. September 2011 im Internet Archive)
- http://psp.ign.com/articles/121/1213336p1.html
- http://kotaku.com/5885491/this-rpg-is-topping-charts-in-japan-but-americans-may-never-see-it
- http://www.the-magicbox.com/Chart-BestSell2002.shtml
- http://www.vgchartz.com/games/game.php?id=2264