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Der Stundturm rumanisch Turnul cu ceas der rumanischen Stadt Sighișoara dt Schassburg im Kreis Mureș ist eine der bekanntesten touristischen Sehenswurdigkeiten Siebenburgens und wurde als hervorragendes Kulturdenkmal mit dem Historischen Zentrum der sog Burg in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen Altstadt Stundturm Mitte Haus mit dem Hirschgeweih rechts Gasse zum TurmDie Torburg des StundturmStundturm Stadtseite zur KokelBlick zum Uhrwerk unterstadtseitig Details am Uhrwerk gerade findet ein Figurenwechsel stattFiguren des UhrwerksNicolae Ceaușescu vor dem Turm mit einer ihm gewidmeten Propaganda Inschrift um 1967Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Baugeschichte und Beschreibung 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLage BearbeitenDer Stundturm befindet sich auf der Ostseite des Burgberges dem Schneiderturm mit zweitem Burgtor gegenuber Benachbarte Wehrturme sind der Gerberturm sudlich an der Ringmauer beziehungsweise der Barbierturm im Norden folgend Der Aufstieg zur Oberstadt erfolgt uber die malerisch verwinkelte Gasse Strada Turnului der Turm selbst steht bereits an der Piața Muzeului 1 und bildet seit dem Mittelalter die Verbindung zwischen den Arealen der Unterstadt und der Oberstadt Aus wehrtechnischen Grunden biegt der Zugangsweg unmittelbar hinter dem Torturm um etwa 60 Grad nach links ab daher blickt man beim Eintreten in diesen Teil des Torweges auf die Sudfassade der 1492 bis 1515 erbauten Klosterkirche heute als evangelische Stadtpfarrkirche genutzt Das Joseph Haltrich Lyzeum hat das westlich an den Stundturm angrenzende Wohngebaude erworben und zu einem Internat ausgebaut Baugeschichte und Beschreibung BearbeitenDie Zufahrt zur Burg durch den Uhrturm war besonders stark befestigt und durch Tore geschutzt Das erste Tor befand sich unter dem Durchgangsgewolbe unter dem heutigen Gebaude Ciprian Porumbescu unter Einheimischen auch als Sandersaal bekannt Es war ein mit Eisenblechen beschlagenes Tor und verfugte uber eine Schlupfpforte Von da aus gelangte man in einen Vorhof wo man von der majestatischen Grosse des Turmes und von der Massigkeit des Wartturmes beeindruckt wurde dessen machtige Konsolsteine Schiessscharten und Pechnasen das zweite innere Tor zieren Der Zwinger oder Innenhof der anfangs mit Eichenbohlen bedeckt spater aber mit Flusssteinen gepflastert wurde konnte mit den einst gebrauchlichen Waffen des 14 Jahrhunderts leicht verteidigt werden Dieser Teil war in der Schusslinie fur Armbrust spater Feuerwaffen von den Zinnen oder vom Gerberturm aus frei von Hindernissen Auch das zweite Tor wurde durch massive mit Eisenbolzen befestigten Eichenflugelturen geschlossen Ihm folgte das dritte ein wenig nach links gewendete Tor Es war in der Turmmauer eingebaut und verfugte uber ein Fallgitter das auf Rollen hochgezogen wurde und in vielen mittelalterlichen Burgen zum Standard der Torbefestigung gehorte Auf der linken Seite des Eingangshofes befindet sich der sogenannte Korridor der alten Damen eine bedeckte Galerie die erst 1780 erbaut wurde und den Weg im Winter erleichterte Am Ende dieses Korridors befand sich die Kammer der Torwachter die den Eingang bewachten Auf der rechten Seite des Tores ist unter dem Turm eine kleine in die Wand gehauene Zelle zu sehen Man nimmt an dass darin die bereits Verurteilten nochmals den Urteilsspruch anhoren mussten und von dort den Weg zu ihrer Hinrichtung antraten Der untere Teil des Torturmes Turnul Portii wurde bereits im 14 Jahrhundert erbaut Das Erdgeschoss besitzt den gleichen Aufbau wie sein auf der entgegengesetzten Seite der Burg befindlicher Bruder der Schneiderturm Die Wandstarke betragt jeweils 2 35 m die Mauerabschnitte der ersten beiden Stockwerke sind 1 30 m stark und wurden aus gerundeten Steinen vom Flussbett gebaut Im Jahr 1604 wurde der Turm mit einem holzernen Uhrwerk ausgestattet und erhielt nachfolgend den Namen Stundturm Turnul cu Ceas Schmiede ersetzten 1648 die bisherige Holzkonstruktion durch ein Uhrwerk aus Eisen und der Handwerksmeister Johann Kirschel erganzte die beiden grossen Zifferblatter mit jeweils einer Gruppe beweglicher Holzfiguren die zu bestimmten Zeiten aus einer Nische hervortraten Das Uhrwerk wurde 1906 erneuert Die Uhr ist einschliesslich der bemalten Holzfiguren noch in Betrieb seit 1964 erfolgt ihr Antrieb elektrisch 1 Es ist bisher unbekannt wie das Dach vor dem grossen Brand vom 30 April 1676 ausgesehen haben konnte Aus einer Rechnung ist uberliefert dass man 1618 fur 56 Gulden und 40 Dinare am Turmdach renovierte und das Rathaus 1619 Musikinstrumente im Werte von 12 Dukaten angekauft hatte damit die Blaskapelle dort an Feiertagen im funften Stock des Turmes spielen konne Seine gegenwartige Form hat der Uhrturm 1677 erhalten als auch die benachbarte Klosterkirche renoviert wurde Als Baumeister und Handwerker wurden erfahrene Auslander angeworben Es war ein glucklicher Zufall dass gute Bauleute aus fremden und entfernten Landern gerade rechtzeitig in die Burg gekommen waren vermerkt ein Chronist Georgius Kraus spater und nennt die Namen der eingewanderten Meister Veit Gruber aus Tirol Filip Bonge aus Salzburg und der Zimmermann Valentinus auch Auslander diese bauten mit vielen einheimischen Hilfskraften den Turm und die Kirche vom Marz bis September 1677 fur einen Lohn von 650 Gulden Bargeld Zwischen der Kugel auf der Dachspitze und der meteorologischen Saule auf der ein Wetterhahn thront wurde zeitweise auch ein Halbmond eingesetzt dies galt als ein Symbol der osmanischen Oberherrschaft uber die Stadt Als 1704 der Aufstand der Kurutzen auch das Stadtgebiet erreichte wurden Kugel und Hahn durch Musketenkugeln beschadigt Erst 1774 bei einer erneuten Reparatur am Turmdach wurde der Halbmond durch den Doppeladler dessen Durchmesser eine Elle betrug ersetzt nun als Symbol der Habsburger Herrschaft uber die Stadt Erst 1894 war eine Generalreparatur des Turmes unvermeidlich die einfachen Dachziegel des Turmes wurden nach neuster Mode durch weisse gelbe rote und grune glasierte Ziegeln ersetzt auf die linke Fassade an der sich die Uhr befindet wurden das Wappen der Stadt und die der sieben sachsischen Stuhle aufgemalt 2 an der rechten Fassade wurde eine lateinische Inschrift zur Feuersbrunst von 1676 und den erfolgten Renovierungen eingefugt Die Inschrift lautet im Original Chare posteritatis memoriae sit traditum turrim hanc anno 1676 execrabile et luctuoso illo incendo valde destructam anno 1678 prima industria maiorum restauratum dein anno 1774 horologio iam obliterato rcparato fuisse vindicatam dein anno 1894 Herum reparatam Zum Ende des 19 Jahrhunderts wurden entbehrliche Gebaude in der Umgebung des Turmes abgerissen der Platz um das Museum wurde erweitert und auf der Seite in Richtung der Burg wurde das gegenwartige Internatsgebaude fur das Joseph Haltrich Lyzeum errichtet Literatur BearbeitenVasile Drăguț Cetatea Sighișoara Editura Meridiane Bukarest 1969 Emil Giurgiu Sighișoara Schassburg Editura Sport Turism Bukarest 1985 S 148 Aurel Lupu Kovacs Gyorgy et al Mures Monografie Judeţele Patriei Editura Sport Turism Bukarest 1980 S 271 272 Turismul Helmut Schrocke Siebenburgen Menschen Kirchenburgen Stadte Kulturleistungen einer deutschen Volksgruppe im Sudosten Mahnert Lueg Munchen 1987 ISBN 3 922170 63 3 S 135 141 Einzelnachweise Bearbeiten Sighisoara Brasov Travel Guide Durch anhaltende Verwitterung heute nur noch undeutlich zu erkennen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stundturm Sighișoara Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Stadt Schassburg Sighishoara UNESCO Welterbestatten in englisch 46 219388888889 24 793194444444 Koordinaten 46 13 9 8 N 24 47 35 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stundturm Sighișoara amp oldid 226611734