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51 0789 6 7083 Koordinaten 51 4 44 N 6 42 29 9 O Strategischer Bahndamm Richtung Nordwesten hinter Hulchrath Der Strategische Bahndamm auch Ruhr Mosel Entlastungslinie ist eine 1904 begonnene aber nicht fertiggestellte Eisenbahnstrecke zwischen dem Ruhrgebiet und der Sudwestgrenze Deutschlands Namensgebender Teil dieser Eisenbahnstrecke ist ein Bahndamm zwischen Neuss und Rommerskirchen der fur das nordliche Teilstuck der Strecke gebaut wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verlauf 3 Umsetzung 4 Teilstrecken 4 1 Teilstrecke Neuss Rommerskirchen 4 2 Teilstrecke Rommerskirchen Modrath 4 3 Teilstrecke Modrath Liblar 4 4 Teilstrecke Liblar Rech 4 5 Teilstrecke Ringen Bad Bodendorf 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenZu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde die Eisenbahn vermehrt in strategische Erwagungen der Militars einbezogen insbesondere zum raschen Aufmarsch der deutschen Truppen gegen Frankreich Der Chef des Generalstabs der kaiserlichen Armee Alfred von Schlieffen legte 1905 den Schlieffen Plan vor unter seinem Einfluss wurden eine ganze Reihe neuer Eisenbahnstrecken als strategische Bahnen geplant und teilweise gebaut Der Strategische Bahndamm ist eine von ihnen Auch drei Rheinbrucken Ludendorff Brucke bei Remagen Kronprinzenbrucke bei Urmitz und Hindenburgbrucke bei Rudesheim wurden gebaut Verlauf BearbeitenDie Planung sah u a vor dass zur Entlastung der Rheintallinien und unter Umgehung der Eisenbahn Engpasse Coln und Dusseldorf eine mehrgleisige Hauptbahn von Wesel unter Umgehung von Crefeld und Neuss uber Rommerskirchen Niederaussem Horrem Liblar und Rheinbach bis nach Rech im Ahrtal gebaut werden sollte Die Strecke sollte bei Holzheim aus der Bahnstrecke Duren Neuss ausfadeln und bei Rech in die Ahrtalbahn einfadeln uber diese und die Eifelbahn sollten die Zuge dann das Saarland und Lothringen erreichen konnen Im Jahre 1915 wurde zudem beschlossen die Ruhr Mosel Entlastungslinie in sudlicher Richtung uber eine Teilstrecke Ringen Bad Bodendorf und weiter uber die Ahrtalbahn direkt an die Rheintalbahnstrecken zu fuhren und sie mit dem Bahnknotenpunkt Remagen zu verbinden wo 1916 bis 1918 die Ludendorff Brucke gebaut wurde Ausserdem war eine mehrgleisige Hauptbahn beginnend mit Abzweig nordlich und in Rheinbach uber Munstereifel und Schmidtheim nach Kronenburg und Stadtkyll mit Gleisdreieck bei diesen Orten zur Vennquerbahn Strecke Junkerath Malmedy geplant 1 Umsetzung BearbeitenMit dem Bau wurde 1904 begonnen Nach dem Ersten Weltkrieg verhinderte Frankreich 1924 die Fertigstellung Auf einer Lange von 13 km zwischen Holzheim heute Teil von Neuss und Rommerskirchen wurde ein Bahndamm mit Bruckenbauwerken fur den kreuzenden Verkehr errichtet Ab Rommerskirchen uber Niederaussem bis Liblar war die Strecke bereits mit Zugen befahrbar da hier schon seit einigen Jahren die Bergheimer Kreisbahn verkehrte Abschnitte der Trasse als Bahndamm oder Trog im Raum Rheinbach Meckenheim sowie Strassenuberfuhrungen und Eisenbahntunnel bei Ahrweiler wurden ebenfalls fertiggestellt Fur das Viadukt uber das Adenbachtal bei Ahrweiler waren die Pfeiler errichtet Die Bogen waren fur die Betonierung bereits eingeschalt als der Weiterbau stoppte Schienen waren noch nicht verlegt worden Einzelne Bahnhofsgebaude waren errichtet beispielsweise in Altendorf bei Meckenheim Dieses Gebaude wurde um 1920 erbaut diente spater als Wohnhaus und wurde 1968 69 fur den Bau der Bundesautobahn 61 abgebrochen Teilstrecken BearbeitenTeilstrecke Neuss Rommerskirchen Bearbeiten Der Teil des Strategischen Bahndamms zwischen Neuss und Rommerskirchen ist heute ein Bodendenkmal und von der Erft Richtung Rommerskirchen ein Fuss und Reitweg Der Abschnitt zwischen der Bahnstrecke Duren Neuss und der heutigen L 201 ist auf Luftbildern an der unterschiedlichen Bestellung der Felder zu erkennen zwischen der Landesstrasse und der Erft besteht die Trasse aus Gebusch Strassen und Feldwege wurden vielfach mit Brucken uberbaut um Bahnubergange zu vermeiden diese Bauwerke sind ebenso wie der Eisenbahndamm seit circa 80 Jahren weitgehend ungenutzt Kurz vor ihrem nordlichen Ende kreuzt die Trasse in der Nahe der Insel Hombroich die Erft rund 220 m sudlich des Gewassers durchschneidet der Bahndamm die Reste des Burghugels der Burg Helpenstein nbsp Verlauf zwischen Neuss und Rommerskirchen nbsp Im Rhein Kreis Neuss zwischen Hulchrath links und Neukirchen rechts Die L 142 schneidet den Bahndamm abgesenkt Richtung Nordosten nbsp Die gleiche Stelle vom Bahndamm dieser wurde teilweise abgebaggert um die Querung der Strasse zu ermoglichen nbsp Strassenbrucke vermutlich Ramrather Weg nbsp Der Bahndamm in Tieflage am Ramrather Weg nbsp Der Bahndamm vom Ramrather Weg nbsp Unterquerung bei Munchrath nbsp Nahe Munchrath Blickrichtung SudenTeilstrecke Rommerskirchen Modrath Bearbeiten Dieses Teilstuck wurde in zwei verschiedenen Bahnprojekten der Bergheimer Kreisbahn gebaut 1896 wurde die Bahnstrecke Elsdorf Modrath eroffnet ein Jahr spater die Bahnstrecke Bedburg Rheidt die 1904 bis Rommerskirchen verlangert wurde Die Verbindungsstrecke Niederaussem Martinswerk als Teil der strategischen Strecke wurde 1926 in Betrieb genommen Heute werden noch zwei Teilstucke dieser Bahnprojekte genutzt Die Strecke zwischen Rommerskirchen und Niederaussem wird ausschliesslich von Guterzugen befahren und dient hauptsachlich dem Anschluss des Kraftwerkes in Niederaussem Das einzige Teilstuck das von Personenzugen befahren wird liegt zwischen Bergheim Martinswerk ehemalige Abzweigstelle heute Streckenwechsel und dem Bahnhof Horrem Dieser Abschnitt wird heute zur Erftbahn gerechnet Die Strecke zwischen Niederaussem und Martinswerk war dem Tagebau Bergheim im Weg und wurde 1971 stillgelegt auch die Gleise sudlich von Horrem wurden 1978 stillgelegt Teilstrecke Modrath Liblar Bearbeiten Hauptartikel Bahnstrecke Modrath Liblar Teilstrecke Liblar Rech Bearbeiten nbsp Strecke oberhalb des Ahrtals bis RechDie Trasse zwischen Liblar und Ringen Grafschaft Lage 50 5395 7 0563 wurde beim Bau der A 61 weitgehend in die Autobahn einbezogen In Ringen erinnern noch die Bahnhofstrasse die als Sportplatz genutzte Flache der Gleisanlagen Pappelreihen auf und Unterfuhrungen in den hohen Bahndammen an das Bauvorhaben Bei Ahrweiler waren ein Viadukt und funf Eisenbahntunnel erforderlich um den Abstieg uber 100 Hohenmeter bis zur Ahrtalbahn zu bewaltigen Die Tunnelportale und Streckenabschnitte zeigt die Bildkollektion unten Nordlich von Ahrweiler sollte die Strecke das Adenbachtal mit einem Viadukt uberqueren Die Pfeiler wurden errichtet und die Bogen eingeschalt jedoch nach dem von den Franzosen untersagten Weiterbau nicht fertiggestellt Im anschliessenden Silberbergtunnel wurde am Ostportal die Gedenkstatte Silberbergtunnel eingerichtet um an das Schicksal der wahrend der Bombennachte des Zweiten Weltkriegs hier Schutz suchenden Einwohner Ahrweilers zu erinnern Zwischen 1960 und 1972 wahrend des Kalten Krieges wurde unter Einbeziehung von Kuxbergtunnel und Trotzenbergtunnel der Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes im Krisen und Verteidigungsfall zur Wahrung von deren Funktionstuchtigkeit AdVB Regierungsbunker bei Ahrweiler errichtet 1997 wurde der Bunker aufgegeben und bis 2006 grosstenteils entkernt Heute ist dort die Dokumentationsstatte Regierungsbunker untergebracht Der Weg vom Parkplatz zum Eingang der Dokumentationsstatte verlauft auf der alten Bahntrasse vom gesprengten Westeingang des Silberbergtunnels zum ehemaligen Ostportal des Kuxbergtunnels welches heute der Eingang der Dokumentationsstatte ist Auf dem Foto ist er von Baumen verdeckt Die alten Portale des Kuxbergtunnels und des Trotzenbergtunnels wichen den Sicherungsanlagen fur den Regierungsbunker Weiter sudlich fuhrte die Strecke in den Sonderbergtunnel Er wird heute als Lager genutzt Wenige Meter vom Nordportal entfernt sichern alte hochaufragende Mauerbogen auf dem Foto nicht zu sehen die Trasse Das obere Bild zeigt das Sudportal Der Bahndamm wurde abgetragen Mauerreste der ehemaligen Strassenunterfuhrung umschliessen einen kleinen Weinberg Bei Rech fuhrte die Trasse durch den Herrenbergtunnel und mundete in den Abzweig der Ahrtalbahn Das Tunnelportal des Herrenbergtunnels wurde gesprengt der nordostlich gelegene Tunnelausgang ist verschuttet Die Uberbreite des Bahndamms am Abzweig ist an der Unterfuhrung der B 267 deutlich erkennbar ebenso die linke Stutzwand am ehemaligen Zugang Auf dem kleinen Foto markiert die rote Linie den Verlauf der Bahngleise An ihrem tiefsten Punkt mundeten sie in den Berg nbsp Vorlage Panorama Wartung Bildbeschreibung fehlt Teilstrecke Ringen Bad Bodendorf Bearbeiten Mit der sudostlichen Ausfahrt des Bahnhofs Ringen verzweigt sich der Strategische Bahndamm in die zweigleisige Trasse der Teilstrecke nach Rech und die eingleisige nach Bad Bodendorf Das Gleis der Teilstrecke Ringen Bad Bodendorf sollte zunachst uber Bengen nach Nierendorf dann in einem Bogenschlag um Birresdorf herum und in einer s formigen Auslegung durch Grafschaft erneut an Nierendorf vorbei und unweit von Kirchdaun uber Gimmigen nach Bad Bodendorf gelegt werden Dort war die Einmundung in die Ahrtalbahn vorgesehen Die Gesamtlange der Strecke sollte 15 km betragen 2 In Nierendorf Kirchdaun und in Gimmigen waren zudem Zwischenbahnhofe eingeplant worden Dabei stellte die Linienfuhrung hinunter ins Ahrtal eine grosse Herausforderung dar denn es galt einen Hohenunterschied von rund 130 Metern zu uberwinden 1918 begann man mit dem Bau des Teilstuckes von Ringen bis zum geplanten Bahnhof Nierendorf zwischen Nierendorf und Leimersdorf Bis zum Herbst 1926 war das Teilstuck Ringen Nierendorf im Unterbau fertiggestellt Dann stockte der Trassenbau Streitigkeiten uber die Linienfuhrung zu erwartende hohe Kosten wegen der notwendigen Bruckenbauten und Tunnels und nicht zuletzt die nachlassende strategische Bedeutung der Eisenbahn fuhrten dazu dass die Aktivitaten eingestellt wurden Die Trasse bis zum Bahnhof Nierendorf ist heute teilweise von der Bundesautobahn 61 uberbaut jedoch in weiten Teilen noch gut sichtbar Das Gelande des geplanten Bahnhofs Nierendorf wird heute als Sportplatz genutzt Siehe auch BearbeitenUnfertige BauwerkeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Strategischer Bahndamm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Strategische Bahndamm bei OpenStreetMap org Der Strategische Bahndamm beim Wisoveg Die Strategische Bahn in Grafschaft und im Ahrtal Bilder der noch vorhandenen Tunnelportale Zur Geschichte von Nierendorf Die strategische Bahnlinie Ahrweiler Gedenkstatte Silberbergtunnel Ahrweiler Einzelnachweise Bearbeiten UEBERSICHTSKARTE DES EISENBAHN DIREKTIONS BEZIRKS COLN Zustand 1 Juni 1917 D I 1 Nr 134 Nachdruck Karten und Bildstelle der DB Mainz Ubersichtskarte des Bezirks der Reichsbahndirektion Koln Zustand 15 4 44 Nachdruck Karten und Bildstelle der DB Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strategischer Bahndamm amp oldid 238408338