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Dieser Artikel befasst sich mit dem Ort in Bulgarien Zu anderen Bedeutungen siehe Stoob Begriffsklarung Stob bulgarisch Stob ist ein Dorf in Westbulgarien in der Oblast Kjustendil in der Gemeinde Kotscherinowo Stob Stob Hilfe zu Wappen Stob Bulgarien StobBasisdatenStaat Bulgarien BulgarienOblast KjustendilEinwohner 765 2008 Koordinaten 42 6 N 23 6 O 42 095932 23 10568 655 Koordinaten 42 5 45 N 23 6 20 OHohe 655 mPostleitzahl 2638Telefonvorwahl 359 07058Kfz Kennzeichen KHVerwaltungBurgermeister Konstadin KatradschiewKarte Lage von Stob Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Antike 2 2 Mittelalter 2 3 Neuzeit 3 Galerie 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Dorf liegt am westlichen Fusse des Rilagebirges im bulgarisch Kocherinovsko pole Kotscherinowoer Feld oder auch Rilatrog bulgarisch Rilsko korito Rilsko korito genannten Talkessel rund 370 Meter uber dem Meeresspiegel an einem Abzweig der Strasse von Kotscherinowo zum Rilakloster zu beiden Seiten des Rilaflusses Die nachstgelegenen Siedlungen sind die Stadtchen Kotscherinowo im Westen und Rila im Nordosten in jeweils etwa 5 km Entfernung sowie das Dorf Porominowo 2 km im Sudwesten Das Dorf ist 96 km von Sofia entfernt und ist uber die E 79 Sofia Athen zu erreichen von der die Strasse zum Rilakloster abzweigt Das Naturphanomen der Pyramiden von Stob eine gigantische Steinformation aus bizarren stark verwitterten Sandsteinpyramiden liegt 2 km ostlich des Dorfes und ahnelt den Sandsteinpyramiden von Melnik Die malerischen Sandsteinpyramiden von Stob nehmen eine Flache von 7 4 ha ein und wurden 1964 zu einem geschutzten Naturobjekt Bulgariens erklart Geschichte BearbeitenAntike Bearbeiten Das Dorf liegt an der Stelle der fruheren Stadt zeitweise auch Festung Stobi einer vermutlich thrakischen d h vor romischen Grundung Nach lokalen Legenden verschwand die Stadt nach einer Uberschwemmung so wurden die Thraker von ihren Sunden befreit In der Umgebung von Stob wurden die Uberreste einer Reihe antiker Bauten entdeckt ebenso Wasserleitungen Tongefasse Munzen Gold Silber Kupfer romisch byzantinisch bulgarisch Auch in der Umgebung des Nachbardorfes Pomorinowo bis dorthin reichte die antike Stadt wurden alte romische Objekte ausgegraben es wurden auch Reste eines romischen Tempels fur den Gott Dionysos entdeckt Die Kulturschichten der archaologischen Funde bei dem Dorf Stob enthalten Keramiken aus der hellenistischen Epoche und einmalige keltische Keramiken Im Jahre 46 n Chr unterwarf das Romische Reich die thrakischen Stamme sudlich der Donau und schloss sie mit in die Reichsgrenzen ein Die bedeutendsten Funde aus dieser Periode sind entlang des Rilaflusses gemacht worden Vom Dorf Stob bis zur Einmundung des Rilaflusses in die Struma wurden im Bereich des Flusstales und der Berghange Uberreste von antiken Hausern und Tongefassen gefunden die Auskunft uber den Alltag und die Lebensweise der hier einst ansassigen thrakischen Stamme geben Mittelalter Bearbeiten Die Urkunden des Dritten Konzils von Konstantinopel 680 enthalten Papiere die vom sundigen Bischof vom Stobi unterzeichnet sind In diesem Dokument wird ausgefuhrt dass die erwahnte Stadt Stobi am Rilafluss liegt was somit die Verbindung zwischen Stobi und dem heutigen Dorf Stob bestatigt Anfang des 9 Jahrhunderts gehorte die Stadt zum I Bulgarischen Reich von Khan Krum Stob unterstand dem Bischof von Welbaschd dem heutigen Kjustendil und dem Erzbischof von Ochrid Davon zeugen Urkunden des byzantinischen Kaisers Basileios II dem Bulgarentoter aus dem Jahre 1019 In einer dieser Urkunden wird darauf hingewiesen dass Stobi der Mittelpunkt des Bischofsbezirks von Welbaschd war 1189 90 wird Stobi als Festung erwahnt die der serbische Grosszupan Stefan Nemanja eingenommen hatte 1254 wurde dieses Gebiet dem Kaiserreich Nikaia von Johannes III angeschlossen Wahrend der Herrschaft von Iwan Alexander 1331 1371 wurde die byzantinische Herrschaft uber die Stadt beendet In der Gegend Zarkwischteto wurde ein Kreuz mit einer Inschrift aus dem Jahre 1371 entdeckt Die erste Erwahnung des Ortes in altbulgarischer Sprache datiert aus dem Jahre 1378 GRAD STѠB 1 Es handelt sich dabei um eine heute im Rilakloster aufbewahrte Schenkungsurkunde Bulle Zar Iwan Schischmans vom 21 September 1378 zugunsten dieses Klosters in der Form einer feierlichen in Zinnoberrot niedergeschriebenen und mit einem Goldstempel abgezeichneten Botschaft wie es auch im benachbarten Byzanz ublich war Im gesamten Mittelalter spielte Stob eine wichtige Rolle als Festung in einem zwischen Serbien Bulgarien und Byzanz sowie ortlichen Feudalherren umstrittenen Gebiet Stob bestand als innere Stadt in der damaligen Festung Es ist nicht bekannt ob die aussere Stadt auch befestigt war Im 13 und 14 Jahrhundert verlief auch die von der Via Egnatia abzweigende Strasse uber Serres und Melnik entlang der Struma nach Welbaschd die heutige Europastrasse durch Stob Hier zweigte eine weitere Strasse ab die uber Morobisdon das heutige Morodvis nach Stip fuhrte Alle dieses Strassen waren wichtige Verkehrswege fur ein gut funktionierendes militarisches Kommunikationssystem Neuzeit Bearbeiten Als mit der Eingliederung in das Osmanische Reich die militarische Bedeutung des Platzes verschwand verfiel die Festung und die fruhere Stadt wurde zum Dorf 1576 wird die Siedlung in osmanischen Dokumenten Istob und Istub genannt 1 Konstantin Jirecek unterschied in seinem 1888 erstmals erschienenen Buch Reisen durch Bulgarien bulgarisch Ptuvaniya po Blgariya Patuwanija po Balgaria die mittelalterliche Stadt Stob von anderen Stadten mit den Namen Stobi und Stubion Er schrieb dass man uber dem Dorf die Ruinen einer alten Festung sehe von denen ein Stuck eines Turmes mit Fenstern ubrig geblieben sind Dieser Turm wurde Petrowa kula bulgarisch Petrova kula genannt Die Tschitalischte Samoobrasowanie bulg Samoobrazovanie wurde 1914 in Stob gegrundet Im Dorf steht ein Denkmal zu Ehren der gefallenen Soldaten wahrend der Balkankriege 1912 1913 und wahrend des Ersten Weltkriegs 1915 1918 Im westlichen Teil des Dorfes steht die Kirche Heiliger Prokop bulgarisch Sv Prokopij die die einzige ihres Namens in Bulgarien sein soll 2 Seit 2012 ist die Ortschaft Namensgeber fur den Stob Gletscher im Grahamland auf der Antarktischen Halbinsel Galerie Bearbeiten nbsp Ausblick von den Pyramiden von Stob auf den Ort Stob im Vordergrund der Pfad entlang des Berggrates hinter dem Zaun links befindet sich ein Teil der Sand stein Pyramiden nbsp Die Pyramiden von Stob nbsp Kirche Heiliger Prokop bulgarisch Sv Prokopij und Kirchturm nbsp Kriegsdenkmal nbsp Kapelle nbsp OrtseingangWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stob Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Anna M Coleva Dimitrova Selistni imena ot jugozapadna Bǎlgarija izsledvane recnik 1 Auflage Pensoft Sofia 2002 ISBN 954 642 168 5 S 171 172 bulgarisch Siedlungsnamen des sudwestlichen Bulgariens Studie Worterbuch Kiril Falin Vkameneni svatbari na Piramidite v Stob In trud Vestnikarska Grupa Bŭlgariya OOD archiviert vom Original am 22 Juni 2015 abgerufen am 21 Juni 2015 bulgarisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stob amp oldid 234427728