www.wikidata.de-de.nina.az
Der Stink Taubling Russula foetens ist ein Blatterpilz aus der Familie der Taublingsverwandten Russulaceae Der grosse Taubling hat einen braungelben bei Feuchtigkeit sehr schleimigen und hockerig gefurchten Hut Arttypisch und namengebend ist der starke widerliche Geruch Auch das lateinische Epitheton foetens bedeutet stinkend Die meist gesellig wachsenden Fruchtkorper erscheinen zwischen Juli und September in Laub und Nadelwaldern Der haufige Taubling stellt kaum Anspruche an den Boden Stink TaublingStink Taubling Russula foetens SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse unsichere Stellung incertae sedis Ordnung Taublingsartige Russulales Familie Taublingsverwandte Russulaceae Gattung Taublinge Russula Art Stink TaublingWissenschaftlicher NameRussula foetensC H Persoon Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Artabgrenzung 3 Okologie 4 Verbreitung 5 Systematik 6 Verwendung 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenMakroskopische Merkmale Bearbeiten nbsp Altere Fruchtkorper haben meist einen gekammert hohlen Stiel im Inneren kann das Stielfleisch rotbraun verfarbt sein Der Hut ist 7 12 15 cm breit Beim jungen Pilz ist er kugelig doch schon bald ist er gewolbt und am Ende flach ausgebreitet Der Rand ist dann oft unregelmassig verbogen Manchmal kann die Mitte leicht niedergedruckt sein Die Hutfarbe ist stumpf braun mit allen Farbabstufungen zwischen dunkel ocker braun bis gelb honigfarben Der Hut ist relativ dickfleischig und fest Bei feuchtem Wetter ist er ausgesprochen schmierig oder schleimig bei Trockenheit klebrig Typisch fur den Pilz ist dass der Hutrand deutlich hockerig gefurcht ist Mitunter konnen die Fruchtkorper auch ausgereift noch halb im Erdboden stecken Die Lamellen sind am Stiel ausgebuchtet angewachsen Sie sind von schmutzig cremefarbener bis blass gelblicher Farbe Bei jungen Fruchtkorpern tranen sie oft im Alter sind sie dann stark rostfleckig Die Lamellen sind vergleichsweise schmal etwa 6 10 mm breit Sie sind sowohl mit Lamelletten untermischt als auch gegabelt Der Stiel ist 5 12 cm hoch und 2 5 cm breit Er hat etwa die gleiche Farbe wie die Lamellen also schmutzig weiss bis lederfarben seine Basis ist oft braunfleckig Uberhaupt neigt der Pilz bei Beruhrung zum Braunen Der Stiel ist zylindrisch manchmal auch bauchig geformt und oft deformiert Jung ist der Stiel hart und fest er wird aber schon bald innen hohl Das Fleisch ist weiss und fest aber sehr zerbrechlich Es hat einen scharfen und meist auch widerlichen bitter oligen Geschmack In den Lamellen ist der Pilz sehr scharf Der Geruch ist stark und widerlich Der Pilz riecht susslich olig ranzig und teilweise auch fischartig Das Sporenpulver ist weisslich bis cremefarben IIb c nach Romagnesi Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Die rundlich bis breit elliptischen Sporen messen 7 5 10 1 11 5 6 6 9 1 µm Der Q Wert Quotient aus Sporenlange und breite ist 1 0 1 2 Das Sporenornament besteht aus isoliert stehenden groben Warzen die stellenweise undeutlich miteinander verbunden sein konnen Die konischen und teilweise zugespitzten Warzen konnen bis zu 1 5 µm hoch werden Der Apiculus misst 1 1 25 1 1 25 µm Der oft undeutlich und nur wage ausgebildete Hilarfleck ist nur schwach amyloid Die viersporigen keuligen Basidien messen 45 65 12 15 µm Die zahlreichen spindeligen Cheilozystiden tragen an ihrer Spitze ein Anhangsel oder sind teilweise kopfig eingeschnurt Sie messen 30 90 5 9 µm wahrend die ahnlichen aber nicht so zahlreichen Pleurozystiden 55 135 10 14 µm messen Alle Zystiden des Hymeniums farben sich mit Sulfobenzaldehydreagenzien deutlich an Die Hutdeckschicht besteht aus zylindrischen teilweise welligen und verzweigten 3 4 5 µm breiten Haaren deren Enden abgerundet oder verjungt sind Die Hyphenwande der haarartigen Hyphen sind gelatinisiert Daneben findet man pfriemformige seltener auch zylindrische 3 5 7 µm breite Pileozystiden die teilweise ein oder zweifach septiert sein konnen Sie haben in Sulfobenzaldehyd einen grauschwarzen kornigen Inhalt lassen sich aber laut Romagnesi mit Sulfovanillin nicht anfarben Einige Hyphen enthalten intrazellular ein gelbbraunes korniges Pigment 1 Artabgrenzung BearbeitenSehr ahnlich ist der Gilbende Stink Taubling Russula subfoetens Er unterscheidet sich hauptsachlich durch sein Vorkommen im Laubwald und gratig netzig verbundene Stacheln auf den Sporen Der Mandel Russula grata und Morse Taubling Russula illota die beide deutlich nach Bittermandeln riechen sind ebenfalls ahnlich werden aber meist nicht ganz so gross und kraftig Nahe verwandt sind ausserdem zwei kleinere Taublinge der Camembert Taubling Russula amoenolens und der Kratzende Kamm Taubling Russula recondita Bei beiden Arten ist der Hut ist scharfrandig und am Rand kammartig hockerig gerieft Der Hut des Camembert Taublings ist aber eher graubraun bis umbrabraun gefarbt Er hat einen typisch kaseartigen Geruch und einen scharfen Geschmack Der Kratzende Kamm Taubling hat einen eher gelbbraunen Hut einen sauerlich fruchtigen bis gummiartigen Geruch und schmeckt beinah mild Nachdem man den Pilz eine Weile gekaut hat verspurt man ein typisches Kratzen im Hals Okologie BearbeitenDer Stink Taubling ist wie alle Taublinge ein Mykorrhizapilz der mit verschiedenen Laub oder Nadelbaumen ein symbiontische Partnerschaft eingehen kann Neben der Rotbuche ist die Fichte sein wichtigster Wirt Er kann aber auch wenn auch viel seltener mit Eichen Hainbuchen Birken Tannen Eschen und anderen Laub und Nadelbaume eine symbiontische Beziehung eingehen Man findet den Taubling vor allen Buchen und Buchenmischwaldern besonders in Waldmeister Buchenwaldern Hainsimsen Buchenwaldern und Buchen Tannenwaldern aber auch in Labkraut Tannenwaldern auch in oder am Rand von Edelholz Mischwaldern ebenso in Eichen Hainbuchenwalder in mehr oder weniger bodensauren Eichen Mischwaldern sowie in entsprechende Fichten Tannen und Fichtenwaldern oder den entsprechenden Nadelforsten Man kann ihn aber ebenso an grasigen Waldwegen Waldrander und auf Lichtungen und in Parkanlagen finden Der Taubling mag frische bis feuchte und mittelgrundige Boden er kommt aber auch auf massig trockenen oder wechseltrockenen Standorten vor Er ist recht pH tolerant das heisst er toleriert sowohl unterschiedlich saure wie alkalische Boden die schwach bis massig nahrstoffreich sein sollten Der Stinktaubling kommt fast mit jeder Bodenart zurecht Er wachst auf Braunlehmen schweren tonigen bis sandigen oder anlehmigen teilweise auch bereits padsolierten Braun und Parabraunerden uber Kalk Mergel Loss Sand und verschiedenen Urgesteinen Die Fruchtkorper erscheinen oft gesellig zwischen Juli und Oktober mit einem Maximum im August Man findet den Pilz vom Tiefland bis in das hohere Bergland hinein 2 3 Verbreitung Bearbeiten nbsp Europaische Lander mit Fundnachweisen des Stink Taublings 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Legende Lander mit FundmeldungenLander ohne Nachweisekeine Datenaussereuropaische LanderDer Stink Taubling ist eine holarktische Art die fast uber die gesamte nordliche Erdhalbkugel verbreitet ist Er kommt in Nordasien Kleinasien Kaukasus Kamtschatka Nord und Sudkorea die Mongolei China und Japan in Mittel und Nordamerika Kanada USA Mexiko und Costa Rica in Nordafrika Marokko Algerien und Europa vor In Europa ist die Art submeridional bis boreal verbreitet Im Suden kommt er von Spanien bis Rumanien vor Im Westen findet man ihn in Frankreich den Beneluxstaaten und Grossbritannien nordwarts bis zu den Hebriden Im Norden kommt der Taubling in Fennoskandinavien und auf Island vor und dringt im Osten bis nach Belarus vor In Deutschland ist die Art in allen Bundeslandern verbreitet Im Norden von der danischen Grenze und den Nord und Ostseeineln bis zur Mittelgebirgsschwelle kommt die Art nur zerstreut vor dann nach Suden hin kommt sie zunehmend haufiger vor Sudlich des Mains ist sie schliesslich massig bis regional stark verbreitet 2 Systematik BearbeitenDer Stink Taubling ist die Typart der Untersektion Foetentinae einer Gruppe von Taublingen mit braunen bis grauen stark gefurchten Huten und meist starkem oft widerlichen Geruch die auch phylogenetisch nahe verwandt sind Verwendung BearbeitenAufgrund seines scharfen und widerwartigen Geschmackes gilt der Stink Taubling in meisten Landern als ungeniessbar In Russland dagegen wo der Stink Taubling den exklusiven Eigennamen Waluj russisch Valuj hat wird er wie alle scharf schmeckende Taublingsarten nach mehrtagigem Wassern milchsauer eingelegt und problemlos verspeist Durch solche Zubereitungsart verschwindet der ursprungliche unangenehme und scharfe Geschmack 15 16 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Marcel Bon Hrsg Pareys Buch der Pilze Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 440 09970 9 S 78 Hans E Laux Hrsg Der Kosmos PilzAtlas Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 440 10622 5 S 182 Hermann Jahn Pilze rundum www pilzbriefe de pilze rundum PDF Datei 6 1 MB Beschreibung des Stink Taubling auf Seite 179 Artbeschreibung von Russula foetens auf der RogersMushrooms Webseite en Russula foetens In Mycobank Fungal Nomenclature and Species Databank International Mycological Association abgerufen am 7 Februar 2014 Henri Romagnesi Les Russules d Europe et d Afrique du Nord essai sur la valeur taxinomique et specifique des caracteres morphologiques et microchimiques des spores et des revetements Bordas Paris 1967 S 332 franzosisch online abgerufen am 7 Februar 2014 Russula foetens In Partial Russula species database des CBS KNAW Fungal Biodiversity Centre Abgerufen am 7 Februar 2014 englisch Sporenzeichnung und tabellarische Auflistung der makro und mikroskopischen Merkmale basierend auf H Romagnesis Les Russules d Europe et d Afrique du Nord Alfred Einhellinger Die Gattung Russula in Bayern In Bibliotheca Mycologica 3 Auflage Band 112 Berlin Stuttgart 1994 ISBN 978 3 443 59056 7 S 80 Einzelnachweise Bearbeiten Josef Breitenbach Fred Kranzlin Hrsg Pilze der Schweiz Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora der Schweiz Band 6 Russulaceae Milchlinge Taublinge Mykologia Luzern 2005 ISBN 3 85604 060 9 S 176 a b German Josef Krieglsteiner Hrsg Andreas Gminder Wulfard Winterhoff Die Grosspilze Baden Wurttembergs Band 2 Standerpilze Leisten Keulen Korallen und Stoppelpilze Bauchpilze Rohrlings und Taublingsartige Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3531 0 S 533 a b Russula foetens in der PILZOEK Datenbank In pilzoek de Abgerufen am 19 August 2011 Basidiomycota Checklist Online Russula foetens In basidiochecklist info Abgerufen am 12 September 2012 Belgian List 2012 Russula foetens Abgerufen am 12 September 2012 englisch Cvetomir M Denchev amp Boris Assyov Checklist of the larger basidiomycetes in Bulgaria In Mycotaxon Band 111 2010 ISSN 0093 4666 S 279 282 online PDF 578 kB abgerufen am 31 August 2011 Z Tkalcec amp A Mesic Preliminary checklist of Agaricales from Croatia V Families Crepidotaceae Russulaceae and Strophariaceae In Mycotaxon Band 88 2003 ISSN 0093 4666 S 292 online abgerufen am 31 August 2011 Estonian eBiodiversity Species description Russula foetens Nicht mehr online verfugbar In elurikkus ut ee Ehemals im Original abgerufen am 13 Juni 2012 englisch 1 2 Vorlage Toter Link elurikkus ut ee Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Weltweite Verbreitung von Russula foetens Nicht mehr online verfugbar In data gbif org Archiviert vom Original am 28 Januar 2015 abgerufen am 19 August 2011 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot data gbif org Elias Polemis et al Mycodiversity studies in selected ecosystems of Greece 5 PDF 330 kB Basidiomycetes associated with woods dominated by Castanea sativa Nafpactia Mts central Greece In Mycotaxon 115 mycotaxon com 2008 S 16 ff abgerufen am 22 August 2011 Petkovski S National Catalogue Check List of Species of the Republic of Macedonia Skopje 2009 Gordana Kasom amp Mitko Karadelev Survey of the family Russulaceae Agaricomycetes Fungi in Montenegro In Warsaw Versita Hrsg Acta Botanica Croatica Band 71 Nr 2 2012 ISSN 0365 0588 S 1 14 online PDF T V Andrianova et al Russula foetens Fungi of Ukraine Nicht mehr online verfugbar In www cybertruffle org uk ukrafung eng 2006 archiviert vom Original am 27 November 2015 abgerufen am 3 Mai 2012 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cybertruffle org uk NMV Verspreidingsatlas online Russula foetens In verspreidingsatlas nl Abgerufen am 12 September 2012 M W Wischnewskij M V Vishnevskij Pilzsammlers Handbuch fur Anfanger AST Moskau 2008 ISBN 978 5 17 052809 7 russisch Nastolnaya kniga nachinayushego gribnika Wladimir Solouchin Die dritte Jagd Betrachtungen eines Pilzjagers 1967 russisch Tretya ohota Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stink Taubling Russula foetens Album mit Bildern Videos und Audiodateien Russula foetens In Russulales News Bart Buyck abgerufen am 7 Februar 2014 englisch lateinische Originaldiagnose Karin Montag Der Stink Taubling im virtuellen Pilzbuch In Tintling com Abgerufen am 7 Februar 2014 Russula foetens In Funghi in Italia funghiitaliani it Abgerufen am 7 Februar 2014 italienisch Fotos vom Stink Taubling Artbeschreibung von Russula foetens in Singer Monographie der Gattung Russula erschienen in Beihefte zum Botanischen Centralblatt Herausgeber A Pascher 1932 Seite 319 PDF Datei 362 kB und 320 PDF Datei 362 kB nbsp Bitte die Hinweise zum Pilzesammeln beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stink Taubling amp oldid 236122382