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Dieser Artikel behandelt einen Ort Zur Person siehe Sigrid Sternebeck Sternebeck ist ein Ortsteil von Protzel im Landkreis Markisch Oderland in Brandenburg Sternebeck hat heute ca 150 Einwohner und war bis 1967 eine selbststandige Gemeinde SternebeckGemeinde ProtzelKoordinaten 52 40 N 14 0 O 52 672777777778 13 993888888889 123 Koordinaten 52 40 22 N 13 59 38 OHohe 123 mEingemeindung 1 Januar 1967Eingemeindet nach Sternebeck HarnekopPostleitzahl 15345 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirche 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung des Ortes datiert auf das Jahr 1375 Der fur das relativ kleine Dorf grosse und mit etwa acht Metern sehr tiefe Sternebecker Loschwasserteich mit seinem breiten Schilf und Riedgurtel der wegen der sehr trockenen von Sandboden beherrschten Umgebung schon im fruhen 14 Jahrhundert kunstlich angelegt wurde ist heute eines der wenigen naturlichen Habitate Brandenburgs fur die mitteleuropaische Sumpfschildkrote Zu Sternebeck gehorte einst das Vorwerk und wohl zuvor einmal eigenstandige Dorf Daberkow u a auch Doberkow im 14 Jahrhundert als Dobirchow genannt Es befand sich im heutigen Wald zwischen Sternebeck Steinbeck und Harnekop und zahlte im Jahre 1805 noch 4 Wohnhauser und 46 Bewohner Im Verlauf des 19 Jahrhunderts wurde es jedoch aufgegeben Im Landbuch Karl des IV von 1375 werden als Grundherren von Sternebeck die Gebruder Claus und Matis Sternebeck von Daberkow die Gebruder Peter und Claus von Doberchow genannt Diese durften die Nachfahren der ersten Grundherren sein und einen wichtigen Beitrag zur Erklarung der Ortsnamen darstellen 1 Teile des Harnekoper See gehor t en zur Gemarkung Sternebeck 2 Das Gut Sternebeck hatte in der fruhen Zeit verschiedene Besitzer war scheinbar nie ein eigener Rittersitz 3 Durch den stetigen Wechsel kam in der Entwicklung der dazugehorigen Ortschaften keine Konstanz auf Durch Heirat der Agnes Grafin Schlieben mit Paul Anton von Kameke 1704 kam diese pommersche Familie in den Besitzstand von Protzel Reichenow und Sternebeck 4 Ihm folgten der Schlosshauptmann Friedrich Paul Graf Kameke 1711 1769 dann Kammergerichtsrat Graf Wilhelm Friedrich Kameke 1740 1771 Sein Bruder Graf Johann Friedrich Hermann Friedrich Alexander von Kameke 1743 1806 Oberfinanzrat Kommendator des Johanniterordens hatte weniger Interesse an Protzel Gleich zu Beginn des 19 Jahrhunderts gelangt die spat nobilitierte Familie der Freiherren von Eckardstein in den Besitz von Sternebeck Die Familie Erwarb mehrere Guter um Protzel und Reichenow die mehrfach die Titulatur Herrschaft Eckardstein erhielt Verkaufer um 1801 war Alexander Friedrich von Kameke per Kontrakt 5 Genealogisch gehort Sternebeck zum Haus von Eckardstein Eckardstein Protzel August Freiherr von Eckardstein 1828 1900 verheiratet mit Hedwig Schutz 6 ist Gutsherr auf Haselberg seinem Wohnsitz Reichenow Steinbeck Sternebeck und weiteren Gutern im Kreis Oberbarnim 1879 weist das erstmals amtlich publizierte Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer in Brandenburg fur Sternebeck und Steinbeck zusammen 2396 ha aus Davon waren 1545 ha Waldbesitz 7 Des Weiteren ist er Eigentumer der Zuckerfabrik Thoringswerder Gutserbe wurde der Sohn Julius sen von Eckardstein Reichenow 1867 1931 Er fungierte auch als Gemeindevorsteher von Sternebeck 8 Letzter Gutsbesitzer auf Reichenow mit Herzhorn und Sternebeck war dann Julius jun Freiherr von Eckardstein verheiratet mit der Generalstochter Osterhold von Ditfurth Lemmie Das Ehepaar hatte acht Kinder 9 Der alteste Sohn Julius III von Eckardstein 10 in Sternebeck geboren ist 1943 der letzte Zogling der Ritterakademie Brandenburg der dieses bekannte Adelsalumnat mit einem konventionellen Abitur Reifeabschluss abschliessen kann Die Einrichtung bestand zu diesem Zeitpunkt nur noch als Internat die Schule hatte das NS Regime bereits geschlossen die Schuler gingen auf das alte Saldria Gymnasium Sternebeck behielt als Besitzung den Status eines Rittergutes und gehorte vor 1930 zu einem Guterkomplex um Herrnhof und Reichenow Die besagte Zuckerfabrik war nach wie vor Teil der Beguterung 11 Von 1898 bis 1998 war Sternebeck Station der Wriezener Bahn Heute ist der Bahnhof Standort einer Museumseisenbahn 12 Kirche Bearbeiten nbsp Kirche SternebeckDie Kirche in Sternebeck erbaut von 1302 bis 1306 als einschiffige romanische Hallenkirche wurde 1632 im Dreissigjahrigen Krieg von marodierenden Soldnern vollig zerstort Erst 60 Jahre spater errichtete man sie in fruhgotischen Formen neu Von der Inneneinrichtung sind nur noch ein Teil des Flugelaltars und ein aus Eichenholz geschnitztes teilweise noch in Originalfarben gefasstes Relief des Schutzheiligen in der Taufkapelle erhalten Die Kanzel und das Gestuhl wurden in den 1950er Jahren entfernt und in den folgenden Jahren nach und nach durch zeitgenossisches Mobiliar ersetzt Die im Obergeschoss des Turmes aufgehangte Glocke stammt noch aus der Zeit des ersten Baus der Kirche um 1300 und besitzt somit einen hohen Denkmalwert Sie wurde in Stettin aus Bronze gegossen und hat einen Durchmesser von 48 cm Sie tragt oberhalb eines Maanderbandes die Aufschrift IHS DOMINUS SANCTUS DEUS Wegen kleiner Risse an der Glockenkrone und Schaden am Holzjoch wird sie nur noch zu besonderen kirchlichen Feiertagen und zu Beerdigungen gelautet Die beiden Glocken im darunter liegenden Turmgeschoss stammen aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts 1813 wurde die zweimanualige Orgel aus der ursprunglichen Ausstattung der Schlosskapelle des Schlosses Protzel auf Veranlassung des Bischofs von Furstenberg auf die nachtraglich eingebaute schlichte Orgelempore versetzt obwohl sie fur den relativ kleinen schlichten Kirchenraum eigentlich zu gross war Heute ist sie wegen erheblicher Schaden an den Manualen und wegen Zinkfrasses an den Pfeifen nicht mehr bespielbar Eine umfassende Restaurierung soll in den kommenden Jahren erfolgen Kleinteilige Reste der bunten Bleiglasfenster mit Bildern aus der Leidensgeschichte Christi aus der Entstehungszeit des Kirchenneubaues im 16 Jahrhundert ersetzen heute den ursprunglichen Eindruck des Hochaltars In den letzten Jahren wurden einige Sanierungsmassnahmen zum Erhalt der Kirche durchgefuhrt So wurden das Dach und der Turm neu eingedeckt und Schaden am Putz ausgebessert Die uber Jahrzehnte notdurftig im Untergeschoss des Turms neben dem Eingangsportal untergebrachte Sakristei wurde in das nordlich der Kirche stehende ehemalige Kusterhaus verlegt welches durch einen von geschnitzten Eichensaulen getragenen Verbindungsgang mit der Kirche verbunden ist Weitere Instandhaltungsmassnahmen sollen aus dem brandenburgischen Kulturfonds finanziert werden Literatur BearbeitenRudolf Schmidt Die Herrschaft Eckardstein Band 1 Beitrage zur Entwicklungsgeschichte von Protzel Pradikow Grunow Reichenow Sternebeck Harnecop Bliesdorf und Vevais Schriftenreihe Oberbarnimer Heimatbucher Bd 5 hrsg vom Kreisausschuss Oberbarnim Bad Freienwalde Oder 1926 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sternebeck Protzel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sternebeck auf der Website des Museumseisenbahnvereins SternebeckEinzelnachweise Bearbeiten Fidicin E Die Territorien der Mark Brandenburg oder Geschichte der einzelnen Kreise Stadte Ritterguter und Dorfer in derselben als Fortsetzung des Landbuchs Kaiser Karls des IV 1858 Theil II Der Ober Barnimsche Kreis im Selbstverlage des Verfassers Photomechanischer Nachdruck Walter de Gruyter Berlin 1974 S 14 Statistisch Topographische Beschreibung der Kurmark Brandenburg 1 Auflage Erster Theil Dritter Abschnitt Von den Flussen Kanalen Stromen und Seen Johann Friedrich Unger Berlin 1788 S 132 uni duesseldorf de abgerufen am 15 Februar 2022 Leopold Freiherr von Ledebur Adelslexicon der preussischen Monarchie In Standardwerk der Genealogie 1 A K D Ludwig Rauh Berlin Leipzig 1855 S 41 376 uni duesseldorf de abgerufen am 15 Februar 2022 von Kameke Cratzig Beitrage zur Geschichte der Familie von Kameke In Familien Chronik Blatt II Cordeshagen Nizene Vgl Blatt III Cordeshagen Stammtafel Gedruckt bei C G Hendess Coslin 1892 S 52 167 uni duesseldorf de abgerufen am 16 Februar 2022 Vertrag zwischen Alexander Friedrich von Kamecke und Frhr Ernst Jakob von Eckardstein uber den Verkauf der Guter Protzel Pradikow Grunow Reichenow Sternebeck Harnekop 1 3 Alt Bliesdorf Vevais 1 3 Alt Wriezen Beauregard Anteil Wusing und Wollenberg Stegelitz 1801 Akte In Brandenburgisches Landeshauptarchiv Hrsg BLHA Rep 37 Protzel 1 EV Potsdam Protzel 1801 S 1 f brandenburg de abgerufen am 16 Februar 2022 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1864 In Der Gotha Hofkalender Vierzehnter Jahrgang Auflage Freiherrliche Hauser nach alphabetischer Ordnung Eckardstein Justus Perthes Gotha 26 Oktober 1863 S 173 175 uni duesseldorf de abgerufen am 15 Februar 2022 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band Das Konigreich Preussen Lfg 1 Die Provinz Brandenburg Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1879 S 254 255 doi 10 18452 377 hu berlin de abgerufen am 15 Februar 2022 Rudolf Schmidt Oberbarnimer Kreiskalender Ein Heimatbuch fur Stadt und Land fur das Jahr 1926 Reprint 2021 Klaus D Becker Potsdam Auflage 1926 ISBN 978 3 88372 332 7 S 207 google de abgerufen am 16 Februar 2022 Hans Friedrich v Ehrenkrook Otto Reichert Friedrich Wilhelm Freiherr v Lyncker u Ehrenkrook Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Hauser B Briefadel nach 1400 nobilitiert 1954 In Deutsches Adelsarchiv Hrsg GHdA von 1951 bis 2014 Nachfolge GGH seit 2015 Band I Nr 7 C A Starke 1954 ISSN 0435 2408 S 62 66 d nb info abgerufen am 15 Februar 2022 Siegfried von Boehn Wolfgang von Loebell Die Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H Teil Fortsetzung und Erganzung 2 1914 1945 Mit einer Gedenktafel der Opfer des 2 Weltkrieges Hrsg Karl von Oppen Otto Graf Lambsdorff Gerhard Hannemann Zoglingsnummer 2324 Gerhard Heinrigs Koln 1971 DNB 720252679 S 296 297 Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht GF Hogrefe Niekammer s Landwirtschaftliches Guter Adressbucher Mit Unterstutzung von Staats und Kommunalbehorden sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin sowie der Kreislandbunde In GAB 4 Auflage Band VII Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe der Provinz Brandenburg Letzte Ausgabe Paul Niekammer Reihe Verlag Niekammer s Adressbucher Leipzig 1929 S 46 martin opitz bibliothek de abgerufen am 15 Februar 2022 Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und Hofe von ca 20 ha aufwarts Museumseisenbahn Sternebeck Ortsteile bewohnte Gemeindeteile und Wohnplatze der Gemeinde Protzel Ortsteile Harnekop Pradikow Protzel Kernort SternebeckGemeindeteile Biesow Blumenthal StadtstelleWohnplatze Forsterei Lattbusch Heidekrug Kahnsdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sternebeck amp oldid 237231300