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Das Stalag XII D war ein Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht wahrend des Zweiten Weltkriegs Es befand sich auf dem Petrisberg in Trier auf dem Gelande der 1936 errichteten inzwischen aufgelosten Kemmelkaserne Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Stalag XII D gehorte organisatorisch zum Wehrkreis XII mit Sitz in Wiesbaden Der Buchstabe D nach der romischen Ziffer bedeutete dass es das vierte Stammlager dieses Wehrkreises war 1 Das mit Stacheldraht umzaunte Gelande besass zwei Bereiche Im ersteren wurden infolge des Westfeldzuges ab Juni 1940 Franzosen Belgier und Niederlander interniert Nach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion im Sommer 1941 kamen sowjetische Kriegsgefangene dazu worauf ein Elektrozaun zur Unterteilung des Lagers errichtet wurde Wahrend im franzosischen Teil eine angenehme Situation herrschte da die Soldaten von ihren Angehorigen Hilfspakete mit Lebensmitteln erhielten herrschten im russischen Lager Unterernahrung und Krankheiten auch aufgrund hoffnungsloser Uberfullung des Lagers Es war den Russen verboten die arztlichen Einrichtungen Kapelle und Bibliothek zu benutzen Bei der Evakuierung im Herbst 1944 wurde das Lager zunachst nach Waldbreitbach im November 1944 nach Dierdorf verlegt Zu Beginn waren die grossten Gruppen Franzosen gefolgt von Jugoslawen Russen Polen und Belgiern Ab 1943 kamen Italiener Briten und Amerikaner hinzu Im Januar 1941 wurden mehrere Hundert spanische Republikaner aus dem Stalag XII D zur Zwangsarbeit deportiert Sie trafen am 25 Januar 1941 im KZ Mauthausen ein gelangten von dort entweder ins KZ Gusen oder wurden in der Totungsanstalt Hartheim vergast 2 Am 15 Juli 1944 bestand das Lager aus 16 044 Mannern am 15 Januar 1945 aus 16 000 Mannern davon 1 600 in Dierdorf Beruhmtester Insasse war der franzosische Philosoph und Schriftsteller Jean Paul Sartre der hier ab August 1940 interniert war Er verfasste im Stalag XII D das Mysterienspiel Bariona oder der Sohn des Donners das bei der Weihnachtsfeier 1940 der Haftlinge aufgefuhrt wurde Dabei versuchte Sartre seinen Mitgefangenen Mut zum Durchhalten zu vermitteln Eine direkte Kritik an den Deutschen war ausgeschlossen Daher zeigte Sartre mit einer neu gestalteten Christusgeschichte Moglichkeiten auf wie die Gefangenen mit dem eigenen Leid umgehen konnten Im Marz 1941 wurde Sartre dank der Unterstutzung des franzosischen Geistlichen und Lageraltesten Marius Perrin entlassen und ging nach Paris 3 Ein weiterer namentlich bekannter Kriegsgefangener war Pierre Boileau der zusammen mit Thomas Narcejac ab 1951 Kriminalromane verfasste 4 Siehe auch BearbeitenStalag XII A Limburg an der Lahn Diez Stalag XII C Wiebelsheim Hunsruck Literatur BearbeitenAdolf Welter Trier Petrisberg 1940 1945 Das Kriegsgefangenenlager Stalag XII D Petermannchen Verlag der Trierer Munzfreunde Trier 2007 ISBN 978 3 923575 26 8 Marius Perrin 1911 1984 Avec Sartre au stalag 12 D Online Teilansicht Deutsche Fassung Andrea Springler Mit Sartre im deutschen Kriegsgefangenenlager Mathieus Tagebuch Ein Fragment Bariona oder Der Sohn des Donners Ein Weihnachtsspiel Marius Perrin Jean Paul Sartre Rowohlt 1983 ISBN 3 499 15267 3 Weblinks BearbeitenDurchhalten und Widerstand NS Dokumentationszentrum Rheinland Pfalz Dokument uber das Stalag im Militaria 1940 ForumEinzelnachweise Bearbeiten Vitoronzo Pastore La seconda Guerra Mondiale Stiftung zum Gedenken an die Deportation Ankunft von Insassen von September 1940 bis Januar 1941 franzosisch Soldaten hinter Stacheldraht Rathauszeitung Trier 13 Marz 2007 STALAG XII D Sartre au Petrisberg49 756595 6 66913 Koordinaten 49 45 23 7 N 6 40 8 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stalag XII D amp oldid 216798996