www.wikidata.de-de.nina.az
Die evangelische Dorfkirche St Trinitatis steht am nordlichen Rand des Dorfes Beutnitz und am sudlichen Fuss des in das Tal abfallenden Gelandes vom Tautenburger Wald und ist Ortsteil der Gemeinde Golmsdorf im Saale Holzland Kreis in Thuringen Die Kirche gehort zum Kirchenkreis Jena St Trinitatis in BeutnitzInnenansichtGeschichte BearbeitenDie Beutnitzer Kirche ist wahrscheinlich das alteste Gebaude im Gleistal Bei archaologischen Grabungen im Jahr 2010 wurden im Chorraum die Fundamente einer romanischen Apsis des Vorgangerbaus entdeckt Zu den Funden der Archaologen gehorten auch zwei kleine Skelette Grablegen von Sauglingen die in das 11 bis 13 Jh datiert wurden Dabei handelt es sich um so genannte Traufbestattungen Tot geborene oder kurz nach der Geburt gestorbene Kinder die nicht mehr getauft werden konnten wurden in der Nahe der Kirchenmauern direkt unter der Traufe begraben Das vom Kirchendach herunter tropfende Wasser sollte der symbolische Taufakt sein Weiterhin wurde eine Munze gefunden die auf das Jahr 1085 datiert werden konnte Die Baumerkmale des Chorturmes Gewolbeform die Lanzettfenster mit Dreieckbogen sprechen fur eine Entstehung im 14 Jh Auf dem Chorraum ruhen zwei niedrige steinerne Obergeschosse Das untere konnte durch eine Pforte vom Dachraum des einstigen damals noch bestehenden romanischen Saals betreten werden Ein weiterer Zugang in dieses Geschoss findet sich an der Ostseite Wie diese in ca 5 m Hohe liegende Tur einst erreichbar war ist nicht geklart Eine in der Mauer eingelassene Umlenkrolle deuten auf eine Zugbrucke hin Eine dendrochronologische Altersbestimmung fur die Deckenbalken des steinernen Obergeschosses und des Fachwerkaufsatzes ergab Holzer aus den Jahren 1386 87 Die geringe Geschosshohe ca 2 m der Aussenzugang und Lehmfussboden lassen eine Nutzung zu Lagerzwecken vermuten In der Literatur findet man immer wieder den Hinweis dass die Beutnitzer Kirche eine Wehrkirche war jedoch gibt es auch die Hinweise dass die schmalen Lichtschlitze in den Obergeschossen fur Verteidigungszwecke ungeeignet sind In der Zeit von 1402 bis 1445 lebte an der Beutnitzer Kirche eine Inkluse Aus der ersten Halfte des 15 Jh haben sich 15 Urkunden erhalten welche die Inkluse Elisabeth von Beutnitz nach 1445 uber vier Jahrzehnte nachweisen Die Klause in die sie eingemauert wurde befand sich an der Aussenmauer der Beutnitzer Kirche und war der Jungfrau Maria geweiht In einer urkundlich belegten Vorklause befanden sich ein Marienbild und ein Opferstuhl und sie war fur die Bevolkerung zuganglich Die weiteren Urkunden beziehen sich auf verschiedene Stiftungen 1408 fur den Corpus Christi Altar und 1422 den Trinitatis Altar 1 Zu den Stiftern zahlten nicht nur die Meissener Markgrafen Friedrich IV zum Zeitpunkt seiner Stiftung war er bereits Kurfurst von Sachsen und sein Bruder Wilhelm II sondern auch Landgraf Friedrich der Friedfertige sowie einzelne Familien aus der wettinischen Ministerialitat Die letzte Urkunde vom 2 Juli 1445 besagt dass sie zwei Messen in der Golmsdorfer Kirche gestiftet hat Zu diesem Zeitpunkt lebte sie schon uber 40 Jahre in der Klause in Beutnitz nbsp Sudportal nbsp Die Orgel nbsp Detail nbsp Detail nbsp Detail Das Kirchenschiff dessen Dach nach dendrochronologischer Untersuchung aus dem Jahr 1477 ist war eine zweischiffige vermutlich steinern gewolbte Hallenkirche die uber eine Empore im Westen verfugte Diese war uber den noch erhaltenen Wendelstein erreichbar Der Innenraum erhielt seine jetzige Form als Saal mit Emporen und Brettertonne im Jahr 1696 Die Kanzel steht an der Stelle an der sich einst eine Arkadenwand anschloss die den Kirchenraum in zwei Schiffe unterteilte Der Triumphbogen stammt vom romanischen Vorgangerbau dessen Altarraum eine halbrunde Apsis im 14 Jh durch den Chorturm ersetzt wurde Die Gestaltung des Hauptportals auf der Sudseite findet sich in ahnlicher Form an der Jenaer Michaelskirche wieder Wie das Gewande stammt auch das Turblatt mit seinen Zierbeschlagen aus der Zeit des spatgotischen Neubaus Die Orgel mit 16 Registern verteilt auf 2 Manuale und Pedal wurde um 1750 von einem unbekannten Meister geschaffen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Trinitatis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Claudia Persch Kirche Beutnitz Historie Innenausstattung Restaurierung Jenaer Kirchbauverein e V abgerufen am 14 April 2021 Kirche Beutnitz Kirchenkreis Jena abgerufen am 14 April 2021 Informationen zur Orgel In orgbase nl Abgerufen am 14 April 2021 deutsch niederlandisch Einzelnachweise Bearbeiten Jonathan Carl Zenker Historisch topographisches Taschenbuch von Jena und seiner Umgebung besonders in naturwissenschaftlicher u medicinischer Beziehung Mit dem Plane von Jena und einem geognostischen Profile Frommann Jena 1836 S 117 118 urn nbn de bvb 12 bsb10022377 8 50 970939 11 678065 Koordinaten 50 58 15 4 N 11 40 41 O Normdaten Geografikum GND 1073987582 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Trinitatis Beutnitz amp oldid 228635409