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St Peter und Paul ist eine katholische Pfarrkirche 1 in Genderkingen im Landkreis Donau Ries und in der Diozese Augsburg mit einer Rokoko Ausstattung Pfarrkirche St Peter und Paul in GenderkingenBlick zum Chor und zu den AltarenHauptfresko mit dem Martyrium der KirchenpatroneHauptaltarKanzelRokokofiguren der Hl FamilieGedenktafel fur den Komponisten und Pfarrer Franz Anton BiegerInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baugeschichte 4 Baubeschreibung 5 Ausstattung 6 Stuck die Malereien 7 Sonstiges 8 Wurdigung 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Pfarrkirche liegt in Ost West Richtung im nordlichen Bereich des Ortes am Kirchplatz 1 in einem ummauerten ehemaligen Friedhof Geschichte BearbeitenPeterskirchen in Orten die auf ingen enden weisen in der Regel ein hohes Alter auf Demnach konnte in Genderkingen um 600 n Chr eine erste kleine Kirche erbaut worden sein Im 14 Jahrhundert herrschten die Marschalle von Oberndorf uber Genderkingen der gotische Turm der heutigen Kirche stammt von circa 1350 Im 15 Jahrhundert 1478 ging der Ort mit der Kirche in den Besitz des Zisterzienserklosters Kaisheim uber Dies anderte sich erst mit der Sakularisation des Klosters 1803 2 Baugeschichte BearbeitenUnter teilweiser Verwendung der Mauern des Vorgangerbaus einer fruhgotischen Chorturmkirche wurde die heutige Kirche von Pfarrer Maximilian Hegenauer mit eigenen Mitteln so eine lateinische Inschrift an der Kirche und mit Unterstutzung der Dorfbewohner 1750 bis 1755 neu errichtet Eine eventuelle Beteiligung des Klosters Kaisheim ist aufgrund fehlender Quellen nicht eruierbar Nach einer mehrjahrigen Phase der Ausstattung erfolgte am 30 August 1781 die Einweihung Das 19 Jahrhundert veranderte vor allem das Aussehen Kirchturmdaches Das 20 Jahrhundert brachte mehrere Aussen und Innenrestaurierungen Die Glocken wurden im Laufe der Zeit mehrmals durch neue ersetzt die heutigen stammen von 1950 3 Die jungste Aussenrenovierung einschliesslich des Turms erfolgte 2016 Baubeschreibung BearbeitenDie einschiffige aus Ziegelsteinen errichtete Kirche hat ein 10 5 m breites und 16 8 m langes vierjochiges Langhaus mit flacher Stichkappentonne Im Westen weist die Kirche eine Doppelempore auf 4 Der eingezogene querrechteckige Chor hat eine Tonne mit funf Stichkappen und ist mit einem Halbrund geschlossen 5 Die Langhauswande sind durch je vier hohe rundbogige Fenster und aussen durch gemalte Pilaster gegliedert Im sudlichen Chorwinkel wurde die Sakristei erbaut Das Westportal eine geschnitzte Holztur von 1740 befindet sich im Vorzeichen Der niedrig wirkende quadratische Turm aus der Zeit der Gotik steht im nordlichen Chorwinkel Er wird mit einem Satteldach zwischen Treppengiebeln abgeschlossen die Schalloffnungen darunter sind gekuppelt rundbogig ausgefuhrt 5 Ausstattung BearbeitenDen viersauligen Rokoko Hochaltar schuf 1790 der Bildhauer Thaddaus Kronenbitter aus Neuburg an der Donau 6 die jetzige Fassung stammt von 1829 von Josef Kopf 7 Im Schrein befindet sich ein Kruzifix mit zwei begleitenden Reliefmedaillons die in Brustbildern Maria und den Lieblingsjunger Johannes zeigen Die Assistenzfiguren sind die Kirchenpatrone Auf dem klassizistischen 1913 umgebauten Tabernakel sind eine Pelikanfigur als Symbol fur Jesus Christus und eine Salvatorstatue vor 1790 zu finden Der nordliche linke Seitenaltar ist zweisaulig aufgefuhrt um 1760 Er zeigt eine Marienstatue mit Kind um 1450 60 Die Assistenzfiguren stellen den hl Leonhard und den Zisterzienserheiligen Bernhard von Clairvaux dar Im Antependium ist der Sturz des hl Johannes Nepomuk in die Moldau als silbergefasstes Holzrelief dargestellt Auf dem kleinen Tabernakel befindet sich eine hl Anna selbdritt um 1500 die 1931 in die Kirche kam 8 Der sudliche rechte Seitenaltar um 1760 ist ebenfalls zweisaulig Die Hauptfigur ist hier der hl Sebastian die Assistenzfiguren sind der hl Ulrich als Diozesanpatron und der hl Antonius von Padua Hier zeigt das Antependium Relief die Geisselung Christi Auf dem Altar steht ein reich geschnitzter Rokokoschrein mit der schmerzensreichen Mutter und Assistenzfiguren eine Kaisheimer Arbeit um 1750 60 6 Die Kanzel um 1790 ist ockerrot marmoriert und silber gold dekoriert Am unteren Rand des polygonen Korpus sitzen Putten mit Symbolen der christlichen Tugenden an der Ruckwand befindet sich eine Christusfigur Am Schalldeckel zeigen sich die Symbole der vier Evangelisten den Abschluss bildet ein posaunender Engel 9 Der Figurenschmuck zeigt u a eine gute 9 Madonna um 1480 spatere Neufassung Busten des hl Joachim und der hl Anna um 1730 und eine spatbarocke Kreuzigungsgruppe Die 15 Kreuzwegstationen Ol auf Leinwand in geschnitzten Muschelwerkrahmen werden Johann Baptist Enderle zugeschrieben um 1750 60 10 Die beiden Beichtstuhle und die Stuhlwangen sind Rokokoarbeiten um 1750 Die Orgel die 1869 unter dem als Komponisten geistlicher Werke weit uber Genderkingen hinaus wirkenden Pfarrer Franz Anton Bieger in die Kirche kam ist ein Werk des Orgelbauers Steinmeyer in Oettingen An Pfarrer Bieger erinnert in der Kirche eine Gedenktafel Stuck die Malereien BearbeitenDer leichte Rocaillestuck entstand um 1755 und wurde um 1790 uberarbeitet 6 Uber dem Chorbogen findet sich eine Inschrift mit einem Chronostichon auf das Jahr 1755 7 Die Malereien in der Kirche werden dem Rokokokunstler Johann Baptist Enderle zugeschrieben zwei Signaturen von ihm sind vorhanden und mit 1755 datiert Eventuell hat auch sein Onkel Anton Enderle aus Gunzburg mitgewirkt 11 Das Hauptfresko des Kirchenschiffs zeigt in einem einfachen Stuckrahmen das Martyrium der Kirchenpatrone die umgebenden Kartuschen bringen in gemalten Stuckrahmen Szenen aus deren Leben Das Chorfresko stellt wiederum die Kirchenpatrone dar mit einer Marienkronung daruber den vier weiteren Geheimnissen des Glorreichen Rosenkranzes sind die Kartuschenbilder gewidmet An der oberen Empore zeigen die Fresken die hll Aloysius und Johannes von Nepomuk an der unteren die hll Josef Franz Xaver und die Marter des sogenannten Kinderheiligen Anderl von Rinn eine Ritualmordlegende Sonstiges BearbeitenDie Pfarrkirche besitzt eine von dem akademischen Bildhauer Sebastian Osterrieder kurz vor dem Ersten Weltkrieg geschaffenen Krippe 12 Der Kirchenchor von St Peter und Paul kann seine Tradition auf 1824 zuruckfuhren 13 Das Schlusselpaar Attribut des Kirchenpatrons Petrus findet man im Gemeindewappen wieder 14 Wurdigung BearbeitenVor allem in den Fresken und im Figurenschmuck der Altare zeigt sich Rokokokunst hohen Niveaus Die Kirche St Peter und Paul steht als Zeuge dafur dass kunstlerische Fertigkeiten aus der Epoche des Rokoko nicht nur den Kunstzentren der Stadte und Kloster vorbehalten waren Gabriele Schwab 15 Literatur BearbeitenBruno Bushart und Georg Paula Bearb Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler von Georg Dehio Bayern III Schwaben 2 uberarbeitete Auflage Munchen Berlin Deutscher Kunstverlag 2008 S 390f Genderkingen in Adam Horn Bearb Die Kunstdenkmaler von Schwaben III Landkreis Donauworth Munchen 1951 S 253 255 Gabriele Schwab Text und Luis Rohrer Fotos Kath Pfarrkirche Genderkingen Kirchenfuhrer Genderkingen Hochstadt o J nach 1986 Karl Dasser Johann Baptist Enderle 1725 1798 ein schwabischer Maler des Rokoko Ulm 1970 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Paul Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder der Kirche Pfarrer Franz Anton Bieger Johann Baptist EnderleEinzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg Schwab S 3 Schwab S 3 6 Bushart Paula S 390f a b Horn S 253 a b c Bushart Paula S 391 a b Horn S 254 Schwab S 9 a b Horn S 255 Schwab S 16 Horn S 255 Schwab S 17f Die Osterrieder Krippe in der Pfarrkirche Genderkingen Memento vom 2 August 2012 im Webarchiv archive today Auszeichnungen des Kirchenchores Memento vom 1 Juli 2015 im Internet Archive Haus der Bayerischen Geschichte Schwab S 2348 708611111111 10 878888888889 Koordinaten 48 42 31 N 10 52 44 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Genderkingen amp oldid 213828337