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Die evangelische Kirche St Marien ist eine spatgotische Saalkirche im Ortsteil Wickershain von Geithain im Landkreis Leipzig in Sachsen Sie gehort zur Kirchengemeinde Geithain im Kirchspiel Geithainer Land der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens St Marien in WickershainSudseiteNordostansichtWestseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Gelaut 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche mit einem Chorturm und einem hohen Satteldach hat durch ihre Lage auf einer Anhohe und durch ihre unverwechselbare Silhouette eine ausgepragte Fernwirkung in der Landschaft Von einem romanischen Vorgangerbau des 12 Jahrhunderts sind noch Teile des Chorhaupts und Reste der Umfassungsmauern des Schiffes erhalten Der romanische Chorturm wurde im 13 Jahrhundert erbaut Eine als wundertatig verehrte Madonnenfigur war Anlass fur Wallfahrten und erforderte eine Vergrosserung der Kirche Ab 1424 wurde der Chor durch eine Rochlitzer Bauhutte erweitert und 1441 eingewolbt Danach wurde der Saal bis 1475 erweitert und erhoht wie aus einer Inschrift am Sudportal hervorgeht Nachdem der Ablassprediger Johann Tetzel auch an diesem Ort wirkte wurde im Jahr 1539 die Reformation eingefuhrt Ungeachtet dessen wurde noch 1592 ein Ablass erteilt Im Jahr 1648 wurden die ursprunglich hohen Turmspitzen und das Dach der Kirche nach Blitzschlag zerstort Trotz der Verluste im Dreissigjahrigen Krieg gelang die Wiederherstellung der Kirche bereits im folgenden Jahr Im Jahr 1853 wurde die Kirche restauriert Nach Sicherung der einsturzgefahrdeten Decke im Schiff wurde die Kirche seit 1995 wiederhergestellt 1 Architektur BearbeitenDas Bauwerk wurde als verputzter Quaderbau mit einem annahernd quadratischen Saal einem eingezogenen Chorturm und einem dreiseitigen Chorschluss auf einem feinprofilierten Sockel errichtet Durch das hohe Dach wirkt das Bauwerk trotz seiner Lange kompakt Am gotischen Chor sind Strebepfeiler mit geschweiftem oberem Abschluss erbaut das Masswerk der spitzbogigen Chorfenster zeigt Schneusse An der Sudseite des Chores wurde die Sakristei angebaut Am Chorturm uber einem quadratischen Grundriss sind gekuppelte rundbogige Klangarkaden angeordnet der Turmaufsatz stammt aus barocker Zeit Das Kirchenschiff ist im Grundriss quadratisch und war auf eine Wolbung angelegt wie die Strebepfeiler beweisen Spitzbogenfenster mit feingearbeitetem Masswerk erhellen das Innere Ein kleiner polygonaler Treppenturm ist an der Westseite angebaut Ein vermauerter Schlussstein mit kursachsischem Wappen ist uber der westlichen Vorhalle eingebaut Ein spitzbogiges Portal mit gekehltem Gewande erschliesst das Bauwerk Das Innere zeigt eine uberraschende Tiefenwirkung welche durch die einheitliche Gewolbehohe entsteht Das Schiff wird durch ein Spiegelgewolbe mit Stuckornamenten abgeschlossen und weist an drei Seiten zweigeschossige Emporen mit fein profilierten Pfeilern und Brustungen auf Ein tiefer rundbogiger Triumphbogen fuhrt in den fruheren romanischen Chor mit einem Sterngewolbe das unter den Gewolbeanfangern Manner und Frauenbusten aufweist Im Chorpolygon sind Figurenkonsolen mit Adlern Manner und Engelbusten sowie Spruchbandern angebracht An der Nord und Sudseite des Chores sind barocke Betstuben aus dem 18 Jahrhundert mit Pilastergliederungen und geschweiften Aufsatzen angeordnet Die Vorhallen auf der Nord und Westseite sind mit Kreuzrippengewolben geschlossen Die westliche Vorhalle zeigt im Schlussstein einen leeren Wappenschild im Dreipass in der nordlichen ist am Gewolbeansatz ein Schild mit der Aufschrift maria angebracht Ausstattung BearbeitenDer barocke Saulenaltar stammt aus dem 18 Jahrhundert und zeigt in der Mitte ein Kruzifix vor einer gemalten Landschaft flankiert von den Figuren Moses und Johannes des Evangelisten Die gleichfalls barocke Kanzel wird von einer hohen schlanken Saule getragen und zeigt am Korb Rollwerk und Kartuschen aus dem 18 Jahrhundert Der Taufstein mit einer Engelsfigur ist auf das Jahr 1753 datiert Eine kielbogige Sakramentsnische mit einem Zinnenkranz wurde gegen Ende des 15 Jahrhunderts geschaffen Aus ihrem Fussgesims entwickelt sich eine Lilie Die Orgel ist ursprunglich ein Werk von Johann Ernst Hahnel aus dem Jahr 1770 stammt aus der Anstaltskirche von Sachsenburg Frankenberg und wurde im Jahr 1930 hierher versetzt Zwei Glocken wurden im Jahr 1753 gegossen und im Turm aufgehangt Sie wurden mehrfach zuletzt 1986 und 1988 erneuert 1 Gelaut BearbeitenDas Gelaut besteht aus vier Bronzeglocken der Glockenstuhl ist aus Eichenholz gefertigt 2 Es folgt eine Datenubersicht des Gelautes 3 Nr Gussdatum Giesser Durchmesser Masse Schlagton1 1903 Glockengiesserei Gebr Jauck 1270 mm 1170 kg es 2 1988 Glockengiesserei S Schilling 1065 mm 670 kg g 3 1985 Glockengiesserei S Schilling 845 mm 310 kg b 4 1922 Glockengiesserei Bruno Pietzel 657 mm 146 kg des Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 313 315 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Evangelische Verlagsanstalt Leipzig ISBN 978 3 374 02871 9 S 368Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien Wickershain Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchspiels GeithainEinzelnachweise Bearbeiten a b Informationen zur Marienkirche auf einer privaten Website Abgerufen am 28 Juni 2018 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Evangelische Verlagsanstalt Leipzig ISBN 978 3 374 02871 9 S 368 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Evangelische Verlagsanstalt Leipzig ISBN 978 3 374 02871 9 S 36851 049678 12 705414 Koordinaten 51 2 58 8 N 12 42 19 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Wickershain amp oldid 236646754