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Die evangelische Stadtkirche St Marien ist eine im Kern spatromanische nach Zerstorung barock und historistisch erneuerte Kirche in Grafenhainichen im Landkreis Wittenberg in Sachsen Anhalt Sie gehort zum Kirchengemeinde Grafenhainichen im Kirchenkreis Wittenberg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland EKMD St Marien Grafenhainichen St Marien Stadtkirche Grafenhainichen Nordfassade Panorama Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie ehemals dreischiffige Kirche wurde aus Feld und Raseneisenstein erbaut Die ursprunglich spatromanische Basilika wurde im Dreissigjahrigen Krieg 1637 zerstort ein Neubau erfolgte inschriftlich 1637 wobei vom Vorgangerbauwerk der aussere Grundriss mit gerade schliessendem Chor und Querhausarmen ubernommen wurde Reste des spatromanischen Mauerwerks wurden im Sud und Ostbereich in den Neubau einbezogen Auf beiden Seiten der Schiffswande sind je drei Spitzbogenfenster und Stutzpfeiler im sudlichen Querarm ist der barocke Eingang angeordnet hier sind an der Sud und Ostwand die zugesetzten Rundbogenfenster in Raseneisenstein erkennbar die grosse spitzbogige Fenstergruppe auf der Ostseite war ursprunglich tiefer angesetzt und schmaler An der Chornordseite ist die kreuzgratgewolbte Sakristei aus Backstein auf einem Feldsteinsockel erbaut In den Jahren 1866 67 erfolgte eine Veranderung des ausseren Erscheinungsbildes durch Neubau eines quadratischen gotisierenden Backsteinturms in hoher schlanker Gestaltung nach einem Entwurf von Friedrich August Ritter Der Turm war zunachst durch einen schmalen Gang mit dem Schiff verbunden bereits kurze Zeit spater wurde er in das um eine Fensterachse verlangerte Schiff einbezogen Im Jahr 1870 wurde der nordliche Querarm erneuert und mehrere Fensterlaibungen teils ummauert Aus dieser Zeit stammen auch die zwei Masswerkfenster an der Chorsudwand Im flachgedeckten Innenraum fuhren gedruckte Spitzbogen zum Chor und zu den Querarmen Das Schiff ist mit einer grossen dreiseitigen barocken Emporenanlage und dem Gestuhl von 1686 ausgefullt Etwa zeitgleich wurden die verglaste Ratsloge auf der Sudseite mit dem Stadtwappen sowie die Patronatsloge des kursachsischen Amtmanns im Nordquerhaus eingebaut Mit den Veranderungen in den Jahren 1866 67 wurde der barocke Orgelprospekt mit der erweiterten Empore in den westlichen Anbau zuruckgesetzt Ausstattung BearbeitenDas Hauptstuck der Ausstattung ist ein 1666 datierter zweizoniger Altaraufsatz mit einem Gemalde des Abendmahls und der Olbergszene zwischen gedrehten Saulen und Knorpelwerkwangen Uber dem gesprengten Giebel bekront ein Kruzifixus das Werk das eine Stiftung derer von Mucheln ist und in der Gestaltung demjenigen in Bad Schmiedeberg ahnelt und wie dieses vermutlich aus einer Leipziger Werkstatt stammt Die zeitgleiche polygonale Kanzel ist mit Beschlagwerk dekoriert und mit Ecksaulchen versehen Die schlichte Bemalung von Kanzel Aufgang und Tur mit Bildern von Christus und den vier Evangelisten den christlichen Tugenden dem Guten Hirten und dem Lamm Gottes stammt aus dem Jahr 1763 Im Chor ist ein spatgotisches Taufbecken aus Sandstein aus der Zeit um 1500 erhalten Das polygonale Becken ist mit weichem Masswerkdekor verziert An der nordlichen Chorwand befindet sich ein stark verwittertes Sandsteinepitaph aus dem Jahr 1574 fur Hauptmann Heinrich von Gleissenthal mit Auferstehungs und Kreuzigungsrelief vermutlich aus der Werkstatt Hans Walthers daneben ein holzernes Epitaph in Spatrenaissanceformen fur Johannes Loth von 1640 mit Olbildern der Kreuzigung und der Erhohung der Ehernen Schlange Im sudlichen Querarm ist ein spatgotischer Altar der abgerissenen Gremminer Kirche aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts aufgestellt Er zeigt im Schrein eine geschnitzte Mondsichelmadonna die oben und unten mit Masswerkzier eingefasst ist ferner in der Predella das Schweisstuch der Heiligen Veronika mit Darstellungen der Heiligen Barbara und Margareta von Antiochia links sowie Katharina und Dorothea rechts Ein Trophaenepitaph erinnert an Johann Ernst von Mucheln 1692 mit einer Inschrifttafel Zwei Pastorenbildnisse stammen aus dem 17 und 18 Jahrhundert Die Orgel mit dem barocken Prospekt ist ein Werk von Wilhelm Ruhlmann aus dem Jahr 1905 mit 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal 1 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt II Regierungsbezirke Dessau und Halle Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1999 ISBN 3 422 03065 4 S 221 222 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche St Marien Grafenhainichen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 26 April 2023 51 731111 12 459444 Koordinaten 51 43 52 N 12 27 34 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Grafenhainichen amp oldid 237147952