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Die Kirche St Jakob tschechisch Kostel svateho Jakuba Vetsiho in Jihlava ist eine fruhgotische dreischiffige Hallenkirche mit einem langen Chor und zwei hohen Turmen an der Westfassade Sie ist dem Heiligen Jakobus gewidmet St Jakob Jihlava Ansicht aus der Vogelperspektive Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Der Innenraum 2 2 Dekoration des Innenraums 2 3 Das Aussere 2 4 Die Turme 3 Die Legende uber die Glocke Zuzana 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung der Kirche des heiligen Jakobus des Alteren stammt aus dem Jahr 1256 als die vorherige Kirche die an ihrer Stelle stand niedergebrannt wurde Noch im selben Jahr wurde mit dem Bau der neuen Kirche begonnen Im Jahre 1257 wurde der Chor fertiggestellt da im selben Jahr der Hauptaltar von St Nicolaus geweiht wurde Die Weihe nahm der Olmutzer Bischof Bruno von Schauenburg vor der sie zugleich zur Pfarrkirche erhob Der erste Priester in der neu geweihten Kirche war Stephan eine der herausragenden Figuren in der Geschichte des mittelalterlichen Jihlava Der Bau der Kirche wurde im nachsten Jahrzehnt fortgesetzt Die Fertigstellung des nordlichen hoheren Turms der Kirche ist am Ende des 13 Jahrhunderts dokumentiert Mit seiner Hohe von 63 m diente er zu dieser Zeit auch als Wachturm Heute wird dieser Turm als Aussichtsturm genutzt Im Jahre 1353 wurde die ganze Stadt von einem grossen Brand heimgesucht und dieser Brand beschadigte offenbar auch die Pfarrkirche Die umfangreichen Reparaturen an der Kirche werden auf die Jahre 1373 1379 datiert Damals wurde das dreischiffiges Langhaus fertiggestellt und mit Kreuzrippengewolben geschlossen In dieser Zeit wurden auch eine Wendeltreppe an der Sudseite und ein Stockwerk uber der Sakristei errichtet Der sudliche Turm der die Funktion eines Glockenturms hatte wurde in den 1430er Jahren errichtet Anlasslich der Verkundigung der Iglauer Kompaktaten Basilejska kompaktata am 5 Juli 1436 auf dem Iglauer Hauptplatz heutiger Masarykovo namesti wurde in der St Jakobs Kirche eine Heilige Messe gehalten an der Kaiser Sigismund teilnahm Im Jahr 1523 wurde Jihlava von einem weiteren grossen Brand heimgesucht bei dem auch die St Jakobs Kirche einschliesslich beider Turme schwer beschadigt wurde Die anschliessenden Reparaturen dauerten uber 40 Jahre Im Jahre 1548 begann der sudliche Turm sich gefahrlich aus dem Lot zu neigen Es war notwendig seine Hohe auf die heutigen 54 Meter zu reduzieren Eine neue grosse Glocke wurde 1563 aufgehangt und geweiht sie wurde Zuzana genannt Sie ist bis heute die zweitgrosste Glocke in Mahren Im Jahre 1702 wurde die Kirche im Barockstil umgebaut an der Nordseite wurde die Kapelle der Schmerzensmutter angebaut die vom Hauptschiff durch ein verziertes Barockgitter getrennt wurde Am Ende des 19 Jahrhunderts wurde eine allgemeine Rekonstruktion der Kirche im puristischen Geist durchgefuhrt bei der das Dach eine neue Deckung erhielt Einige statische Abstutzungen des Nordturms wurden im Jahre 1922 von der Firma August Wolfholz durchgefuhrt Der Innenraum wurde im Jahre 1987 umgebaut wobei die unpassende Jugendstildekoration entfernt wurde Die Kirche St Jakobus der Altere wurde am 28 April 2008 zum nationalen Kulturdenkmal erklart Architektur Bearbeiten nbsp Grundriss nbsp Innenansicht nbsp Die Kapelle der Schmerzensmutter InnenraumDer Innenraum Bearbeiten Das Innere der Kirche ist dreischiffig gestaltet auf das Hauptschiff folgt ein Chor der einen funfeckigen Abschluss hat Die Seitenschiffe enden in kurzen rechteckigen Abschlussen Die drei Kirchenschiffe und der Chor werden von Kreuzrippengewolben gekront Der Abschluss des Altarraums ist polygonal Die Rippen sind in dekorativer Form bearbeitet mit leicht abgeschragten Kanten und in den flachen runden Schlusssteinen am Scheitelpunkt des Gewolbes verbunden Die Dienste im Altarraum setzen sich bis zu den Rippen fort die mit einfachen oder gebundelten Rundschaften schliessen Das Gewolbe uber den drei Seitenschiffen wird von vier massiven polygonalen Pfeilern getragen und die Rippen enden in pyramidenformigen Konsolen an den Wanden Der Altarraum ist durch einen massiven Triumphbogen zum Kirchenschiff geoffnet Uber der Eingangshalle der Kirche befindet sich eine grosse Orgelempore Die Eingangshalle ist ebenfalls mit einem Kreuzrippengewolbe gekront Dekoration des Innenraums Bearbeiten Der Chor des Gotteshauses ist mit einer grossen Anzahl von Fresken und mittelalterlichen Malereien bedeckt Das Gewolbe ist mit Malereien mit neugotischen Ornamenten bedeckt die Wande sind mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Bernhard bemalt Die Kirche ist mit mehreren barocken vergoldeten Altaren ausgestattet Das Denkmal der Kirche ist ein 7 5 m hohes Gemalde der Enthauptung des Heiligen Jakobus das den Hauptaltar schmuckt Sein Autor einer der Maler der Kaiserin Maria Theresia J N Steiner wurde in Jihlava geboren In der Kirche werden Schatze der Bildhauerkunst aufbewahrt eine einzigartige Pieta aus dem Jahr 1330 die Statue der Heiligen Katharina von Alexandrien vom Anfang des 15 Jahrhunderts und die spatgotische Statue des Heiligen Jakobus aus dem 16 Jahrhundert Ein interessantes Kunstwerk ist die moderne Replik des Premyslidenkreuzes Das Original stammt aus dem Jahr 1330 und befindet sich heute in der Bildergalerie des Klosters Strahov Die Replik soll daran erinnern dass das Original in der Kirche von Jihlava aufgehangt war Das Aussere Bearbeiten Die Kirche ist derzeit ohne Aussenputz die Wande bestehen hauptsachlich aus Bruchsteinen aus lokalen Steinbruchen Die Strebepfeiler sind aus grosseren Blocken des hiesigen Steins gefertigt in einigen neueren Teilen des Gebaudes wurde Backstein verwendet Nur das oberste Stockwerk des Turms und die Kapelle der Schmerzensmutter sind gegenwartig verputzt Die Wande der Kirche werden an der Aussenseite meist von einstufigen Strebepfeilern gestutzt Die Wande der Kapelle und der Seitenschiffe sind mit hohen schlanken Spitzbogenfenstern versehen die durch vertikales Stabwerk geteilt sind Die Fenster sind mit Masswerk verziert das meistens mit komplizierten geschwungenen Flamboyant Formen versehen ist Der Haupteingang in die Kirche erfolgt durch ein Portal das aus fruhgotischer Zeit stammt In den Ecken befinden sich schlanke Saulen auf Plattensockeln die mit geformten Kapitellen gekront sind Das Tympanon ist glatt mit mehreren Archivolten gesaumt Ahnlich sind einige kleinere Portale konzipiert die auch in der Nord und Sudwand der Kirche erhalten sind Die Saulen des nordlichen Portals sind im Unterschied zu den anderen Portalen mit volkstumlichem Dekor und mit Weintrauben verziert Die Wande der Kirche sind unkonventionell mit Grabsteinen aus dem Friedhof der die Kirche ursprunglich umgab geschmuckt An der Ostseite befindet sich eine barocke Statue des Johannes von Nepomuk Die Turme Bearbeiten Die Turme der Pfarrkirche gehoren zu den am besten sichtbaren Baudenkmalern in Jihlava Die heutige Form der Turme ist das Ergebnis vieler Rekonstruktionen und Anpassungen im Laufe der Jahrhunderte Der Nordturm misst heute 63 m und dient als Aussichtsturm Die Galerie befindet sich 40 m uber dem Boden und bietet einen weiten Blick in die Umgebung Der ursprungliche Turm hatte ein Pyramidendach und eine Wandmalerei an der Front Nach mehreren Branden wurden die beiden Turme wieder aufgebaut und mit je einer barocken Zwiebelhaube abgeschlossen Der sudliche Turm wurde auf seine heutige Hohe von 54 Metern reduziert Im Jahre 1702 wurde an der Nordseite der Kirche die Kapelle der Schmerzensmutter erbaut die durch ein reich verziertes Barockgitter vom Innenraum der Kirche getrennt ist Die Decke ist mit trapezformigen Gewolben gestaltet Die Kapelle hat zwei Portale und halbrunde Fenster Sie ist mit Lunetten und einer in der Mitte hangenden polygonalen Laterne verziert Die Wande sind durch Pilaster geteilt die das durchgehende Gebalk tragen Die Kapelle hat eine reiche Stuckverzierung Ihr Schopfer ist Giacomo Antonio Corbellini Die Ausschmuckung der Kapelle stammt von Vaclav Jindrich Nosecky Der Eingang in die barocke Kapelle der Schmerzensmutter erfolgt durch ein reich verziertes Portal In der Schmerzensmutter Kapelle befindet sich ein Altar aus der ersten Halfte des 19 In der Mitte des Altars befindet sich eine Pieta die aus der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts stammt Sie ist reich mit Heiligenstatuen geschmuckt Die Legende uber die Glocke Zuzana BearbeitenDie Burger von Jihlava die ihren Reichtum der Umgebung zeigen wollten beauftragten den beruhmten Glockengiesser Brikci von Cinperk damit fur sie eine Glocke zu schaffen die im ganzen Land beruhmt werden sollte Sie versprachen ihm eine grosse Anzahl von Munzen wenn die Arbeit erfolgreich sein wurde Und so entstand die grosse Glocke im Festungsgraben in der Nahe des Jungfrauentors am Tag des Heiligen Michael im Jahre 1563 Als das Metall im grossen Kessel geschmolzen wurde kamen Frauen und Madchen Junge und Alte Sunder und Fromme und warfen Goldketten Ringe Juwelen und schwer erarbeitete und gesparte Munzen in die kochende Schmelze All dies verschwand langsam in der Schmelze Die grosste Menge an Munzen spendete eine Frau namens Zuzana Es waren 1840 Goldmunzen um ihre Schuld zu tilgen Sobald die Glocke die auf den Namen Jakobus getauft wurde 1563 am Turm aufgehangt wurde setzte sich Zuzana auf einen Stuhl zwischen den Turen zur Kirche und liess sie lauten Seitdem bezeichnet jeder die Glocke als Zuzana obwohl sie Jakobus heisst Literatur BearbeitenJiri Masat Chram svateho Jakuba v Jihlave Die Jakobskirche in Iglau Astera G Jihlava 2008 ISBN 978 80 903833 4 0 Zdenek Jaros Kostel sv Jakuba v datech Jihlava 1994 Bohumil Samek Umelecke pamatky Moravy a Slezska Svazek 2 J N Academia Praha 1999 780 S ISBN 80 200 0695 8 S 85 91 Vladimir Kunc Jihlava mesto v srdci Vysociny Jihlava town at the heart of the Vysocina Jihlava Stadt im Herzen von Vysocina FotoKunc Havlickuv Brod 2013 ISBN 978 80 905429 1 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Jakob Jihlava Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Jakobskirche auf der Tourismus Website Jihlava deutsch 49 395181 15 59342 Koordinaten 49 23 42 7 N 15 35 36 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Jakob Jihlava amp oldid 218304950