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St Bonifatius ist eine katholische Pfarrkirche in Schapdetten und eines der altesten Bonifatius Patrozinien im Bistum Munster Im Munsterland tragt nur noch das ehemalige Damenstift Freckenhorst dieses Patrozinium Luftbild der Kirche St Bonifatius mit zwei benachbarten Gebauden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Architektur 4 Ausstattung 5 Glocken 6 Orgel 7 Pfarrer 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Anlage einer Kirche in Schapdetten geht nach der Uberlieferung auf den durch eine Fuldaer Quelle gesicherten sachsischen Edelherrn und Stifter Everword ca 810 3 Mai 863 und seine Gemahlin Geva zuruck Eine Eigenkirche des Klosters Fulda wurde von Bischof Siegfried 1022 1032 geweiht Eine Pfarrei ist erst fur das Jahr 1313 nachgewiesen 1 In Schapdetten befand sich ein aus dem Besitz Everwords stammender Hof der an das Kloster Fulda gefallen war Der Legende nach soll der heilige Bonifatius auf seiner Missionsreise nach Friesland im Jahr 753 die Urgrosseltern des Stifters getauft haben Baugeschichte Bearbeiten nbsp Pfarrkirche St Bonifatius 2021 Eine Vorgangerkirche aus Holz fiel im 11 Jahrhundert einem Feuer zum Opfer und wurde im 12 Jahrhundert durch eine steinerne Kirche im Stil der Romanik ersetzt die zweimal nach Osten erweitert wurde 2 Der wehrhafte Westturm ist erhalten wahrend die romanische Saalkirche nach 1500 in einen spatgotischen Gewolbebau umgebaut und um einen polygonalen Chor erganzt wurde Ein grosser Erweiterungsbau nach Norden wurde im Jahr 1931 geweiht 3 Architektur BearbeitenDie geostete unverputzte Kirche aus hellem Naturstein besteht aus mehreren Baukorpern Westturm Langhaus Chor und nordlicher Anbau Der ungegliederte Westturm aus hellem Bruchsteinmauerwerk auf quadratischem Grundriss stammt aus dem 12 Jahrhundert Unterhalb der Traufe sind an jeder Seite Schalllocher mit Kleeblattbogen fur das Gelaut eingelassen Die Glockenstube beherbergt ein Vierergelaut mit Glocken aus den Jahren 1926 1949 und 1976 3 Abgesehen von zwei schmalen Schlitzfenstern ist die Westseite fensterlos die Nord und Sudseite haben Rundbogenfenster Die Turmkapelle im Erdgeschoss wird im Suden durch ein Rundbogenportal erschlossen Die Gewolbe in den beiden Untergeschossen wurden nachtraglich eingezogen Eine Rundbogenarkade offnet die Turmhalle zum Langhaus Ursprunglich war auch das zweite Geschoss auf diese Weise geoffnet 1 Die Staffelgiebel im Norden und Seiten wurden in der Renaissance aus roten Backsteinen aufgefuhrt Teile der Nord und Sudwand der einschiffigen Gewolbebaus gehen auf das 12 Jahrhundert zuruck als der Turm errichtet wurde Seine heutige Gestalt hat das Langhaus im 15 Jahrhundert durch die Gotik erhalten als es im Osten durch einen Funfachtelschluss erweitert wurde Abgetreppte Strebepfeiler stutzen das Gewolbe im Inneren und gliedern Langhaus und Chor Das Innere wird durch zweibahnige Spitzbogenfenster mit Masswerk belichtet Im Suden hat das giebelstandige Querhaus ein Portal mit einem stumphen Spitzbogen Der Anbau im Norden aus den Jahren 1930 1931 ist als zweischiffige Halle im Stil der Neugotik gestaltet 2 Ausstattung Bearbeiten nbsp Mantelmadonna aus dem 18 Jahrhundert in der TurmkapelleDie Turmkapelle ist mit einer aus den 1840er Jahren stammenden Maria mit Jesuskind ausgestattet die von Johann Bernhard Joseph Lohaus aus Munster gefertigt wurde Der Altarbereich ist gegenuber dem Langhaus um drei Stufen erhoht Der schlichte Taufstein stammt aus gotischer Zeit Der steinerne Osterleuchter ist nur als Fragment erhalten 1 Ambo und Volksaltar sind aus Sandstein gefertigt und haben vorne Masswerk mit Fischblasen Ornamenten Der zweigeschossige holzgeschnitzte Hochaltar im Stil der Neugotik ist im Aufsatz uber der Predella dreiteilig Uber dem schmalen Mittelteil mit dem Tabernakel ist das hohe Gesprenge mit Fialen reich verziert Der Altar wird aussen von zwei Engelfiguren uber Saulen bekront Das schlichte holzsichtige Kirchengestuhl lasst einen Mittelgang frei Das Chorgestuhl des 16 Jahrhunderts ist in Resten erhalten Zu den meist barocken Heiligenfiguren aus Sand und Holz gehoren Darstellungen des heiligen Liudger Anfang des 16 Jahrhunderts und der Anna selbdritt um 1680 Eine Pieta entstand im ersten Viertel des 18 Jahrhunderts 1 Glocken BearbeitenIm Turm hangen vier Bronzeglocken 4 Nr Name Gussjahr Masse kg ca Durchmesser m Schlagton 1 Bonifatiusglocke 1926 280 0 76 c 2 Glocke II 1949 351 0 84 b 3 Glocke III 1949 631 1 01 g 4 Josefsglocke 1974 900 1 12 f Da in der Kirche am Sonntag kein Gottesdienst mehr stattfindet wurde auf Initiative einer Dorfbewohnerin ein Lauten der Glocken am Sonntag eingefuhrt Jeden Sonntag erklingen um 12 05 Uhr nach dem Mittagslauten zehn Minuten alle Glocken Orgel Bearbeiten nbsp Orgel auf der Empore uber dem SudeingangDie Orgel wurde von dem Orgelbauer Martin Vier Friesenheim fur die Maria Konigin Kirche Dulmen erbaut Nachdem die Kirche im Jahre 2008 profaniert wurde wurde die Orgel von der Pfarrgemeinde St Bonifatius erworben Das Schleifladen Instrument hat insgesamt neun Register davon sieben klingende Register und zwei Vorabzuge auf einem Manual und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 5 Manualwerk C g31 Gedackt 8 2 Prinzipal 4 3 Rohrflote 4 4 Prinzipal 2 5 Nazard aus Nr 6 2 2 3 6 Sesquialter II 2 2 3 7 Sifflet aus Nr 8 1 8 Mixtur II 1 Pedalwerk C d19 Subbass 16 Koppel PedalkoppelPfarrer Bearbeiten nbsp Marienfigur westlich der St Bonifatius KirchePfarrer in Schapdetten 6 1252 Lambertus 1529 30 Henrik Hinrich Wulf f 1606 1612 Anm Albert Tockhusius Torckhusius Turhusius 1616 1636 Anm Johannes Loleves Lulves 1644 1679 Anm Everhard Berning Berninck 1679 1696 Johann Eick h olt Eicholt 1697 1727 Johann Bernhard Lethmathe 1728 1772 Henricus Theodorus Hugemann 1772 1778 Mat t hias Vigener Viegener Fiegener 1778 1811 Franz Leopold Thiemann 1811 1843 Josephus Abbenhaus 1843 1845 Pfarrstelle nicht besetzt 1845 1875 Johann Bernhard Schuckenberg 1875 1886 Wilhelm Spork Kaplan 1886 1917 Franz Elpers 1917 1932 Josef Roemer 1933 1956 Heinrich Wesselinck 1956 1973 Josef Klapper 1973 1991 Helmut Hengelbrock 1991 1993 Josef Austermann 1993 1998 Bernhard Tietmeyer 1998 2003 Heinz Vethacke 2003 2009 Johannes Gospos und Carsten Roeger als Vicarius Cooperator 2009 Axel Pieper Christoph Klopper Norbert Cassens Pfarrer Gotthard nach Zusammenlegung der vier Pfarrgemeinden standig wechselnd Anm Die Dauer der Tatigkeit des Pfarrers ist nicht gesichert Literatur BearbeitenGeorg Dehio Dorothea Kluge Wilfried Hansmann Bearb Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Teil Nordrhein Westfalen Bd 2 Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 1969 Wilhelm Kohl Das freiweltliche Damenstift Freckenhorst Germania sacra N F 10 Berlin New York 1975 Uwe Lobbedey Zur Baugeschichte einer westfalischen Eigenkirche des 11 Jahrhunderts Schapdetten In Westfalen 55 1977 ISSN 0043 4337 S 488 491 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Bonifatius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Pfarrgemeinde St Martin Nottuln Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts Nottuln Schapdetten Kath Kirche St BonifatiusEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler 1969 S 501 a b Heinz Rutering Heimatverein Schapdetten Aus der Geschichte Schapdettens abgerufen am 18 Mai 2018 a b Homepage der Kirchengemeinde St Bonifatius Schapdetten abgerufen am 18 Mai 2018 Katholische Pfarrgemeinde St Martin Nottuln St Bonifatius Schapdetten Abgerufen am 3 April 2019 Informationen zur Orgel Die Pfarrer in Schapdetten Auf Borkener Zeitung Online vom 31 Juli 2009 Nr 4251 935983 7 413506 Koordinaten 51 56 9 5 N 7 24 48 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Bonifatius Schapdetten amp oldid 232500554