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Die romisch katholische ehemalige Pfarrkirche St Antonius ist eine gotische Saalkirche in Rauenthal einem Ortsteil von Eltville am Rhein im Rheingau Taunus Kreis in Hessen St Antonius ist heute eine Filialkirche der Pfarrei St Peter und Paul Rheingau einer Pfarrei neuen Typs Seit 2015 ist St Peter und Paul in Eltville auch Pfarrkirche von Rauenthal 1 Die Pfarrei gehort zum Bezirk Rheingau des Bistums Limburg St Antonius Rauenthal Sudseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Glocken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDer Westturm der Pfarrkirche St Antonius Eremita stammt vermutlich von einer durch Bauablasse nachgewiesenen in den Jahren von 1326 1327 bis 1339 erbauten Kapelle Das Schiff und der Chor sind aus dem dritten Viertel des 15 Jahrhunderts und sind durch Bauablasse von 1459 und den 1464 bezeichneten Schlussstein des ehemaligen Sudportalvorbaus datiert Die Wandpfeilerkirche steht in der Tradition der Schule des Hans von Burghausen Das anfangs flachgedeckte Schiff wurde durch Wolfgang Tenk der auch in Kiedrich wirkte mit der Jahresangabe 1492 am westlichen Schlussstein eingewolbt Der Turmhelm und das Dachwerk entstanden nach einem Brand 1558 In den Jahren 1953 1954 wurde eine Erweiterung an der Nordseite des Chores anstelle der spatmittelalterlichen Michaelskapelle vorgenommen In den Jahren 1986 1992 fand eine Gesamtrestaurierung statt bei der ein anfangs freigelegter Zyklus von Wand und Gewolbemalereien mit Szenen aus dem Leben des heiligen Antonius Eremita wieder uberstrichen wurde Das Bauwerk besteht aus einem breiten dreijochigen Schiff mit einem eingezogenen Chor aus einem Joch mit Funfachtelschluss und mit einem Westturm der durch einen Spitzhelm mit eingesetzter Laterne und vier Eckturmchen bekront wird Die Fenster des Chores und des Schiffes sind mit Fischblasenmasswerk versehen Die Strebepfeiler des Schiffs sind nach innen gezogen Das sudliche Portal zeigt durchdringende Stabe und das Gemeindewappen Im Chor sind Sterngewolbe auf figurlichen Konsolen zu finden ahnlich wie in Breithardt Niederlibbach Strinz Trinitatis und Walsdorf Die nach innen gezogenen Strebepfeiler sind zum Schiffsinnern hin saulenartig abgerundet und durch Schildbogen miteinander verbunden Den Raumabschluss bilden Sterngewolbe mit doppelt gekehlten Rippen uber Konsolen mit Wappenschilden An der Sudseite des Chores ist die netzgewolbte ehemalige Sakristei angebaut in der seit der Restaurierung von 1954 1956 die Orgel eingebaut ist Die beiden unteren Turmgeschosse schliessen mit Kreuzgewolben Ausstattung BearbeitenDer Hochaltaraufbau vom 1691 wurde 1691 von Balthasar Seydel geschaffen die Bildhauerarbeiten von Christian Rosaller Das Altarblatt wurde 1920 geschaffen und zeigt die Aufnahme Mariens in den Himmel als eine handwerkliche Kopie nach Guido Reni eingerahmt von Statuen der Heiligen Antonius und Johannes des Taufers An der Mensa sind im gemalten Antependium zwei Hirsche an der Wasserquelle von Georgio Pickard dargestellt Die Seitenaltare wurden ebenfalls von Seydel und Rosaller geschaffen und sind im nordlichen Altar von 1710 Maria gewidmet im sudlichen Altar von etwa 1720 der heiligen Anna Das Triumphkreuz wurde 1691 von Rosaller aus Holz geschaffen Ein feingearbeiteter geschmiedeter spatgotischer Leuchtertisch aus der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts zeigt auf gedrehten Fussen vier Kerzenreifen mit insgesamt 103 Kerzenhaltern und ist vergleichbar mit demjenigen von St Valentinus in Kiedrich An der Nordseite des Chores ist eine feingearbeitete stehende Muttergottes in Holz aus der Werkstatt des Meisters mit dem Brustlatz aus der Zeit um 1500 mit Erganzungen der rechten Hand der Marienfigur und des linken Arms des Kindes aufgestellt Sie wurde 1992 restauriert Im Chor sind sieben kleine Olgemalde von der 1956 entfernten Kanzel mit Darstellungen Christi der Evangelisten Antonius Eremitas und Johannes des Taufers zu finden Eine kleine 1654 gestiftete Pieta aus Holz mit einer Fassung von 1971 ist in der Nische in der Nordwand des Schiffes aufgestellt daruber ist ein Gemalde mit der Beweinung Christi von 1684 angebracht Weiter westlich ist die Muttergottes auf der Weltkugel mit uberreichem Dekor von 1742 aufgestellt An der Westempore die 1956 in der Tiefe reduziert wurde ist die zuruckgesetzte Emporenfront mit Brustungsmalereien zu sehen die vierzehn Heilige von szenischen Hintergrunden aus der Zeit um 1700 zeigt In der Turmhalle ist der am Becken mit Masswerk verzierte Taufstein aus der Zeit um 1490 aufgestellt Im nordlichen Erweiterungsbau sind Holzfiguren des 18 Jahrhunderts von der Verkundigung Maria und funf Heiligen sowie die ehemalige Sakristeiglocke in schmiedeeiserner Zierhalterung mit Masswerk aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts untergebracht Aussen am Gebaude sind ein uberlebensgrosses holzernes Kruzifix aus dem Jahr 1726 und eine Figur der Immaculata aus Stein von 1763 angebracht Die Orgel ist ein Werk der Gebruder Oberlinger aus dem Jahr 1977 mit 18 Registern auf zwei Manualen und Pedal 2 Glocken BearbeitenIm Turm sind zwei Glocken von Heinrich von Trier von 1560 aufgehangt die Gemeindeglocke Maria und die vermutlich aus dem ehemaligen Kloster Tiefenthal stammende Glocke Johannes der Taufer Von vorherigen Glocken sind eine e und eine c bekannt beide 1897 von der Glockengiesserei Hamm sowie in der Turmlaterne ein Beichtglockchen von 1920 Gelautedisposition c e fis gis Nr Name Masse kg O mm Schlagton 16tel Gussjahr Glockengiesser Inschrift Bemerkung 1 Maria 2 600 1 618 c1 4 1560 Heinrich von Trier Maria heissen ich kinder gottes lahden ich den lebendigen ruffen ich die doden bklagen ich bos Wetter verdriben ich heinrich von trier gos mich sowie CHRISTMANN IVN VON FR A WSTEIN SCHVLTVS ZV ROWENDAL VND AGELS ELS SIN HVISFRAW johannESjaCOBI BURGEnMEISTER iOHAnnes ClasMan GericHT SCHREIBER Anno DNI M D L X Die Glocke ist sehr aufwandig mit gotischen Zierfriesen Bilddarstellungen biblischer Szenen Heiligen und Medaillons ausgeschmuckt 2 1 280 1 318 e1 8 1948 Gebr Rincker Sinn BELLO MCMXXXXII CECIDI VINO MCMXXXXVIII RESURREXI ASPERAVALLENSIBUS FRUCTUUM LARGITATEM MESSIUM COPIAM VINEARUMQUE SUBSTANTIAM IMPLORO PAROCHUS VALENTINUS SCHEUERMANN ME VOCAVIT I RINCKER EX SINN FORMAM MIDI DEDIT VT PLANGAM IN HONOREM DEI Im Krieg 1942 bin ich gefallen mit dem Wein 1948 auferstanden Den Rauenthalern erbitte ich reichen Ertrag an Feldfruchten fulle an Ernten und den Erhalt der Weinreben Pfarrer Valentin Scheuermann hat mich benannt und Rincker aus Sinn gab mir die Form damit ich zu Ehren Gottes schlage 3 Friedensglocke 650 1 178 fis1 8 1948 Gebr Rincker Sinn PACEM EXTERNAM INTERNAMQUE IMPLORO Ich erflehe ausseren und inneren Frieden ansonsten die gleiche Inschrift wie Nr 24 Johannes der Taufer 650 1 036 gis1 10 1560 Heinrich von Trier GLORIA IN EXCELSIS DEO ET IN TERRA PAX HOMINIBVS BONE VOLVNTATIS DEVS SIS PROTECTOR OMNIVM IOHANNES PAPTISTA VOCATVS SVM BARBARA BEVSERIN ABB ATISS A IN DIFFENDAL ANNA LYNDAV IOH ANNES CL ALBAN RYDEBWR IOH ANNES SEY A NN O 1 5 60 Ehre sie Gott in der Hohe und auf Erden Friede den Menschen guten Willens Gott sei der Beschutzer aller Johannes der Taufer bin ich genannt Barbara Beusserin Abtissin in Tiefenthal Anna Lindau Im Jahre 1560 3 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hessen II Der Regierungsbezirk Darmstadt 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03117 3 S 673 674 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Antonius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Kirchengemeinde Vollgelaute St Antonius RauenthalEinzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento vom 16 Juli 2019 im Internet Archive Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 15 November 2019 Video Beschreibung Youtube Rauenthal RUD St Antonius Eremit PlenumNormdaten Geografikum GND 4606354 7 lobid OGND AKS VIAF 244739681 50 059148 8 11137 Koordinaten 50 3 32 9 N 8 6 40 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Antonius Rauenthal amp oldid 238302101