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Die Sophienhohe auch Monte Sophia genannt ist eine durch den Abbau von Braunkohleflozen des Tagebaus Hambach entstandene rekultivierte Abraumhalde die bei Julich im Kreis Duren Nordrhein Westfalen gelegen etwa 13 km Flache bedeckt und deren hochste Stelle auf 301 8 m u NHN 1 liegt Der Name leitet sich aus den in der Nahe der heutigen Sophienhohe gelegenen Gutsbetrieben Sophienwald und Sophienerde ab 2 Popularwissenschaftliche Quellen bezeichnen sie als grossten kunstlichen Berg der Erde 3 SophienhoheSophienhohe am Tagebau Hambach bei Niederzier Hohe 301 8 m u NHNLage Kreis Duren Nordrhein Westfalen DeutschlandGebirge kunstliche AufschuttungKoordinaten 50 55 55 N 6 26 56 O 50 932083333333 6 4489444444444 301 8 Koordinaten 50 55 55 N 6 26 56 OSophienhohe Julich Nordrhein Westfalen Typ Teilweise rekultivierte AbraumhaldeGestein Abraummaterial desTagebaus HambachAlter des Gesteins TertiarRheinisches BraunkohlerevierVorlage Infobox Berg Wartung BILD1 Aussichtsturm Romerturm auf dem Steinstrasser Wall 301 8 m Holler Horn 291 5 m Historische preussische Meilensteine an Strasse ostlich von Stetternich mit im Hintergrund befindlicher SophienhoheSophienhohe von SudenBlick vom Romerturm sudwestwarts in Richtung Aachen mit Kuhlturmen des Kraftwerks Weisweiler mittig Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Hohenlage 2 Entstehung 3 Grundbruche 4 Sehenswurdigkeiten 5 Natur Freizeit und Erholung 6 Wetterradar 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 Einzelnachweise und AnmerkungenGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Die Sophienhohe liegt weithin sichtbar die Julicher Borde uberragend direkt nordlich des Tagebau Hambach rund 6 km ostlich von Julich Wahrend ihr Grossteil zu dessen Stadtgebiet gehort befindet sich ihr Nordostteil im Gemeindegebiet von Titz und ihr Ost und Sudteil in jenem von Niederzier Ihr grosster Teil liegt auf dem Gebiet des ursprunglichen mittlerweile zum Grossteil gerodeten Hambacher Forstes einem Waldgebiet zwischen den Ortschaften Stetternich Hambach und Alt Lich Steinstrass Hohenlage Bearbeiten Die Sophienhohe erhebt sich mit dem Charakter eines kleinen Hohenzugs der die Landschaft im sonst eher ebenen Julicher Raum deutlich pragt durchschnittlich 200 m uber die Umgebung Ihre hochsten Stellen sind der Steinstrasser Wall 301 8 m auf dem der kleine Aussichtsturm Romerturm 50 932111111111 6 4490277777778 steht das Holler Horn 291 5 m 1 und der Julicher Kopf 285 8 m 1 Auf dem Erdboden ihrer Kuppe also nicht auf dortigem Aussichtsturm steht man etwa 595 m uber dem Grund des Tagebaus der derzeit bei zirka 293 m unter NHN liegt Zwischen dem Steinstrasser Wall und dem nordnordostlich gelegenen Dorf Hollen das sich an der Kreuzung Landwehr Ehrenstrasse auf 83 8 m 1 befindet sind es 218 m Hohenunterschied Entstehung BearbeitenDie Rheinbraun AG begann im Jahr 1978 mit dem oberirdischen Abbau von Braunkohleflozen im Bereich der Erft Scholle im Rheinischen Braunkohlerevier Der so entstandene Tagebau erhielt den Namen der nahegelegenen Ortschaft Hambach Die auf diesen Flozen liegenden Bodenschichten werden durch Schaufelradbagger abgetragen durch kilometerlange Forderbandanlagen durch den Tagebau uber den damaligen Hambacher Forst und Wiesen der heutigen Sophienhohe befordert und dort durch einen Absetzer als Hochkippe abgelagert Ein Verbringen des Abraums in ausgekohlte altere Tagebaue wurde zeitweise uber eine Bandstrasse durchgefuhrt Die gesamte gewaltige Abraummenge die uber den vergleichsweise tief liegenden Kohleflozen zu entfernen war ware aber nicht wirtschaftlich in andere Tagebaue zu verbringen gewesen so dass entschieden wurde den Grossteil des Abraums in unmittelbarer Nahe des Tagebaus abzulagern Seitdem allerdings das Tagebau Loch gross genug geworden ist wird der neu anfallende Abraum weitestgehend in die bereits ausgekohlten Teile des Tagebaus Hambach verkippt Grundbruche BearbeitenDas Netzwerk Bergbaugeschadigter wies im Januar 2012 die zustandige Bergbehorde 4 auf Grundbruche an der Sophienhohe hin 5 Es ist bekannt dass es am Rand von Tagebauen nicht selten zu geologischen Storungen kommt Im Juli 2009 machte das Ungluck von Nachterstedt die Gefahren durch Hangrutschungen auch an ehemaligen Tagebauen erneut bekannt 6 Sehenswurdigkeiten BearbeitenAn der kleinen Zufahrtsstrasse die von Stetternich ostwarts zur Sophienhohe fuhrt werden am Fuss der Abraumhalde historische preussische Meilensteine prasentiert Die Tagebauerschliessung war mit archaologischen Untersuchungen verbunden So lag die Bundesstrasse 55 deren Abschnitt zwischen Elsdorf und Julich wegen des Tagebaus verlegt werden musste auf der alten Ost West Verbindung Via Belgica Ein Replikat eines bei Zulpich Hoven gefundenen romischen Meilensteins mit einer Widmung an den Kaiser Konstantin der Grosse aus dem Jahr 325 erinnert an das romische Fernstrassennetz Ein preussischer Obelisk mit zwei steinernen Sitzbanken stand ursprunglich 5 preussische Meilen 37 662 km westlich von Koln Auf einem Kreisverkehr in der Nahe steht ein Replikat einer romischen Jupitersaule Natur Freizeit und Erholung BearbeitenBereits 1988 wurde mit der forstlichen Rekultivierung der Sophienhohe begonnen die langst zu einem Naherholungsgebiet geworden ist Rund 90 der Flachen sind bewaldet und forstlich bewirtschaftet viele kleine Lichtungen und mehrere kleine Teiche sind eingestreut Mittlerweile gibt es um und auf der Sophienhohe ein uber 70 km langes Netz von Wanderwegen die zum Teil auch fur Radfahrer und Reiter freigegeben sind Auf der hochsten Stelle der Sophienhohe Steinstrasser Wall steht der kleine Aussichtsturm Romerturm der ein Nachbau eines romischen Wachturms ist und von dem man bis Koln Dusseldorf zum Siebengebirge zur Eifel und in die Niederlande blicken kann Sudwestlich davon befinden sich ein Wildgehege und das alte Gipfelkreuz ca 265 m u NN 7 das lange Jahre einen Hochpunkt der Sophienhohe markierte und von wo aus man vor der Erweiterung der Sophienhohe nach 2002 in den Tagebau Hambach blicken konnte In unmittelbarer Nahe wurde der Mammutwald mit Mammutbaumen angelegt Auf ihrer Nordostflanke befand sich fruher ein Startplatz fur Gleitschirmflieger in dieser Gegend steht die kleine Kuckuckshutte ca 246 m 1 als eine von mehreren Schutzhutten der Halde Zudem gibt es mehrere Rodelbahnen mehrere Bergseen und einen Kreuzweg Auf dem nach 2002 entstandenen neueren Teil der Sophienhohe befinden sich unter anderem ein Wetterradar siehe Abschnitt Wetterradar und ein keltisches Baumhoroskop Niederziers Burgermeister stellte im November 2012 auf der Investorenmesse Expo Real in Munchen eine Machbarkeitsstudie Bergwelt Sophienhohe vor 8 Jahrlich findet der Monte Sophia Lauf statt welcher einmal rund um bzw uber die Sophienhohe fuhrt Er ist 28 5 km lang und gilt wegen seiner zahlreichen Steigungen als anspruchsvoller Lauf Meist findet der Lauf Mitte August statt Wetterradar BearbeitenDas Forschungszentrum Julich nahm am 12 Oktober 2009 9 10 auf der Sophienhohe ein Wetterradar in Betrieb Die markante Radaranlage ist auf einen etwa 34 m hohen Turm montiert Sie liefert Daten uber Niederschlagsart menge und verteilung in einem Umkreis von etwa 60 km fur das Forschungsprojekt Tereno 11 Das polarimetrische Radar misst anders als die herkommlichen horizontal ausgerichteten Anlagen auch vertikal und kann somit eine Niederschlagsvoraussage auf 200 m genau geben Bisher lag die Genauigkeit bei etwa 1 km Die ermittelten Daten dienen zur Vorhersage von Niederschlagen der Art der Niederschlage und zur Windmessung Neben den Forschungsinstituten und dem RWE werden die Daten auch den Wasserverbanden und dem Deutschen Wetterdienst zur Verfugung gestellt Die Radaranlage ist eine von vier in Deutschland die von der Helmholtz Gesellschaft betrieben werden Finanziert wurde das 1 4 Millionen Euro teure Projekt durch die Helmholtz Gemeinschaft nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Blick vom Romerturm auf dem Steinstrasser Wall mit Tagebau Hambach im HintergrundSiehe auch BearbeitenWiedenfelder Hohe Vollrather Hohe Glessener HoheLiteratur BearbeitenWolfgang Gaitzsch Romische Strasse und preussische Meilensteine vor der Sophienhohe bei Julich Rheinische Kunststatten Band 375 Koln 1992 ISBN 3 88094 724 4 Wolfgang Hommel Die Sophienhohe und ihre Entstehungsgeschichte Fischer Julich 2012 ISBN 978 3 87227 086 3 Neuauflage 2013 ISBN 978 3 87227 088 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sophienhohe Sammlung von Bildern Forschungsstelle Rekultivierung RWE auf forschungsstellerekultivierung de Landkarte der Wanderwege auf der Sophienhohe PDF 2 6 MB Naturerlebnispfad Sophienhohe pdf 15 S Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c d e Topographisches Informationsmanagement Bezirksregierung Koln Abteilung GEObasis NRW Hinweise E Mail Auskunft des RWE vom 21 August 2012 Berge von Menschenhand Sophienhohe Halde Rheinpreussen und Deusenberg Auf Scinexx de das wissensmagazin 12 Juni 2009 Abgerufen 21 Oktober 2023 Mittlere Landesbehorde der Bezirksregierung Arnsberg Abteilung 8 fruher Landesoberbergamt in Durener Zeitung vom 17 Dezember 2012 Artikel Nach dem Hangrutsch in Sorge auf aachener nachrichten de 20 Juli 2009 Standorthohe des alten Gipfelkreuzes im Suden der Sophienhohe laut Artikel Die Grunmetropole auf niederzier de Artikel Positive Signale fur Bergwelt auf der Sophienhohe auf aachener zeitung de vom 7 November 2012 Julicher Wetterradar misst bei Regen sogar die Tropfengrosse Artikel in der Julicher Zeitung 12 Oktober 2009 Fur Wissenschaftler und Wetterfrosche Julicher Wetterradar in Betrieb auf fz juelich de Julicher Wetterradar Infos des Forschungsprojekts Tereno auf www tereno net Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sophienhohe Julich amp oldid 238368422