www.wikidata.de-de.nina.az
42 716388888889 23 333 Koordinaten 42 42 59 N 23 19 58 8 O HaupteingangDer Sofioter Zentralfriedhof bulgarisch Centralni sofijski grobisha Zentralni sofijski grobischtscha auch Orlandowzi Friedhof nach dem gleichnamigen Stadtviertel Orlandovci ist der grosste Friedhof der bulgarischen Hauptstadt Sofia Er beherbergt mehrheitlich bulgarisch orthodoxe Graber den grossten judischen Friedhof des Landes und mehrere Gedenkstatten fur gefallene Soldaten Inhaltsverzeichnis 1 Stadtentwicklung 2 Anlage 2 1 Judischer Friedhof 2 2 Soldatenfriedhofe 3 Auf dem Friedhof beigesetzte Personlichkeiten 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseStadtentwicklung Bearbeiten nbsp Luftbildaufnahme von der Innenstadt nach Norden uber den Friedhof und das Stadtviertel OrlandowziAls Sofia am 22 Marz 1879 zur Hauptstadt des soeben vom Osmanischen Reich unabhangig gewordenen Bulgarien erklart wurde befand sich der Ort als eine Kleinstadt mit verwinkelten Gassen und rund 18 000 Einwohnern auf einer Flache von 250 Hektar am Tiefpunkt seiner Geschichte Nach dem Russisch Osmanischen Krieg von 1877 78 hatten praktisch die gesamte muslimische Bevolkerung und einige Nicht Muslime insgesamt mehr als 35 000 Menschen die Stadt verlassen Beim ersten Zensus des Furstentums Bulgarien 1881 setzten sich die 20 501 Einwohner aus 13 195 Bulgaren 4 164 Juden 1 061 Armeniern und 778 Roma zusammen 1 Die Phase der Bulgarischen Wiedergeburt war an ihr ersehntes Ende gekommen und fur die neue Hauptstadt sollte zukunftsgerichtet ein Stadtentwicklungsplan entworfen werden Nach einer Vorstudie von 1878 nahm der Ministerrat Anfang 1880 einen Plan an der ausgehend von den bestehenden religiosen Gebauden im Zentrum eine vollige Neugestaltung auf der Grundlage eines rechteckigen Strassennetzes mit Strassenbreiten von 12 15 und bis zu 25 Metern fur die Boulevards vorsah In das System aus radialen und ringformig den Zentrumshugel umgebenden Strassen wurden als wesentliches Element grosse Grunflachen integriert Zu den geplanten Grunflachen von allgemeiner Bedeutung gehorten der Boris Garten Borisowa Gradina im Sudosten der Park um das stadtische Krankenhaus Alexandrowska eine Grunflache vor dem nordlich des Zentrums gelegenen Hauptbahnhof und der Zentralfriedhof nordlich des Hauptbahnhofs Kleinere Grunflachen fur einzelne Stadtbezirke sollten hinzukommen Weitere Plane fuhrten bis zu einem zwischen 1934 und 1938 von Adolf Muesmann entworfenen Konzept welches die Grunflachen zu keilformigen Naturzonen von der Stadtmitte bis zu den Aussenbezirken werden liess Als Grunflachen wurden Parks Waldgebiete und Flachen fur landwirtschaftliche Nutzung bezeichnet Zu jener Zeit war aus Sofia praktisch eine neue nach damaligem Verstandnis moderne europaische Stadt geworden Nach der Zerstorung von 12 000 Hausern im Zweiten Weltkrieg erfolgte in den 1950er Jahren der Bau von Reprasentationsgebauden und Wohnblocks nach den das gesellschaftliche Leben reglementierenden Vorgaben der sozialistischen Regierung wahrend sich die Bevolkerung in einem Jahrzehnt nahezu verdoppelte und 1956 auf rund 645 000 2 angewachsen war 3 Seit der Unabhangigkeit 1989 sind die offentlichen Grunflachen durch einen Prozess der Privatisierung und damit einhergehenden Baumassnahmen zuruckgegangen 4 Heute gehort der Zentralfriedhof zu den Grunflachen und Erholungsgebieten des innerstadtischen Bereichs Wahrend bei der Anlage des stadtischen Strassenplans die Topographie und die vorhandene Bausubstanz zu berucksichtigen waren ist beim Zentralfriedhof mit seinem rechtwinklig angelegten Wegenetz das stadtische Planungsideal im Kleinen klar umgesetzt Anlage Bearbeiten nbsp Einer der HauptwegeDer Hauptbahnhof und die von Nordwesten nach Sudosten verlaufenden Bahngleise grenzen das innerstadtische Wohngebiet von dem sich unmittelbar nordlich anschliessenden Industriegebiet Woenna Rampa ab Der Zentralfriedhof befindet sich nordostlich des Bahnhofs Er grenzt im Westen an das Industriegebiet an seiner Sudseite an den Boulevard Istorija Slawjanobalgarska im Osten an die Kamenodelska Strasse und im Norden an die Parwa Bulgarska Armia Strasse Bis auf den Norden wo sich ein monotones einfaches Wohnviertel erstreckt ist der Friedhof auf drei Seiten von Industriezonen umgeben Er ist von der Innenstadt durch eine Fussgangerunterfuhrung oder auf einer Strasse unter den Bahngleisen ostlich des Bahnhofs zu erreichen Der Haupteingang mit einem dreibogigen Tor liegt im Suden Ein weiterer Eingang im Norden befindet sich an der Endstation der Strassenbahnlinie 13 Der Friedhof bildet ein leicht verschobenes Quadrat von ungefahr 900 Metern Ausdehnung und ist dicht mit hohen Baumen bestanden Die Haupt und Nebenwege grenzen langrechteckige nummerierte Parzellen voneinander ab Neben dem bulgarisch orthodoxen und judischen Bereich gibt es Graber unter anderem fur romisch katholische und armenische Christen und entsprechende Kapellen Auf dem von einer Mauer umgebenen Gelande befinden sich ferner Soldatengedenkstatten Die Eingange werden nachts verschlossen Beklagt wird die mangelnde Pflege des gesamten Friedhofgelandes Dies betrifft auch die Grabstatten bedeutender Personlichkeiten die teilweise uberwachsen und deren Inschriften kaum noch zu lesen sind Es fehlen Informationen Plan Hinweisschilder zu den prominenten Grabern 5 In der Nordostecke befindet sich ein Platz mit Urnengrabern die in Betonmauern eingelassen sind Judischer Friedhof Bearbeiten nbsp Judische GraberJuden bildeten vor der Unabhangigkeit Ende des 19 Jahrhunderts die drittgrosste Bevolkerungsgruppe in Sofia 6 Im Jahr 1888 lebten 5403 Juden in Sofia 7 Vor Beginn des Zweiten Weltkrieges lebte rund die Halfte der knapp 50 000 bulgarischen Juden in der Hauptstadt die uberwiegende Mehrheit von ihnen waren Sephardim 8 Nach ihrer Massenemigration 1948 49 nach Israel betragt die Zahl der Juden laut einer Schatzung von 2012 noch 2000 im ganzen Land 9 Judische Friedhofe aus der Zeit vor Mitte des 19 Jahrhunderts sind in Bulgarien nicht erhalten Der Bereich mit judischen Grabern ungefahr in der Mitte des Friedhofs ist etwa 50 000 Quadratmeter gross und enthalt 7 000 Grabsteine nach einer Schatzung von 2001 Einige sind umgesturzt die ubrigen befinden sich in einem den christlichen Grabern entsprechenden Erhaltungszustand Die meisten Grabmale stammen aus dem 20 Jahrhundert Sie bestehen aus Granit Marmor oder Kalkstein und tragen Inschriften auf Bulgarisch Hebraisch und Ladino Zum judischen Friedhof gehort ein Mahnmal fur die judischen Opfer wahrend des Holocaust 10 Soldatenfriedhofe Bearbeiten An der Nordseite des Gelandes liegt an der Parwa Bulgarska Armia Strasse ein Friedhof fur 185 Soldaten Der Eingang befindet sich gegenuber der Mara Bunewa Strasse 62 Grabsteine sind britischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkrieges gewidmet Vom protestantischen Friedhof in Warna wurden im Jahr 1955 und von den britischen und judischen Friedhofen in Ruse 1960 die ubrigen Beisetzungen hierher gebracht Zu britischen Gefallenen aus dem Zweiten Weltkrieg gehoren 28 Graber Hinzu kommen 12 Graber von Zivilisten 11 Hinter einer niedrigen Mauer liegt ein deutscher Friedhof fur Soldaten aus beiden Weltkriegen Hier wurden 278 deutsche Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg beigesetzt Die Grabstatten von 68 weiteren Gefallenen aus dem Zweiten Weltkrieg sind nicht gekennzeichnet In der Nahe befinden sich franzosische und italienische Graber aus dem Ersten Weltkrieg 12 Es gibt ferner russische serbische und rumanische Kriegsgraber 13 Auf dem Friedhof beigesetzte Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Grab Stefan StambolowsDimitar Dimow 1909 1966 Schriftsteller Mychajlo Drahomanow 1841 1895 Historiker Alexandar Fol 1933 2006 Historiker und Thrakologe Aleko Konstantinow 1863 1897 Schriftsteller Andrei Ljaptschew 1866 1933 Ministerprasident Ljubomir Miletitsch 1863 1937 Sprachwissenschaftler Gjorche Petrow 1864 1921 Revolutionar Boris Sarafow 1872 1907 Revolutionar Petko Slawejkow 1827 1895 Schriftsteller und Politiker Pentscho Slawejkow 1866 1912 Dichter Christo Smirnenski 1898 1923 Schriftsteller Stefan Stambolow 1854 1895 Premierminister Bulgariens Dimitar Talew 1898 1966 Schriftsteller Todor Schiwkow 1911 1998 Generalsekretar des ZK der BKPWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Sofioter Zentralfriedhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien What guides would not tell you about Central Sofia Cemetery travelingbytes com Fotos Einzelnachweise Bearbeiten Svetlana Ivanova Sofya In Encyclopaedia of Islam New Edition Bd 9 S 704 F W Carter Bulgaria s New Towns In Geography Bd 60 Nr 2 April 1975 S 133 136 hier S 133 Lyudmil Mihaylovich Hrsg Master Plan of Sofia Municipality Synthesis Report Sofia 2009 Milena Komarova Mundane Mobilities in Post Socialist Sofia Making Urban Borders Visible In Etnofoor Bd 26 Nr 1 2014 S 147 172 hier S 150 Georgeta Narzaska Bulgarian Women Intellectuals in the Collective Memory 19th 21st Century In Academic Journal of Interdisciplinary Studies Bd 2 Nr 11 Oktober 2013 S 48 51 hier S 49 1878 gehorten von den 2872 Hausern des gesamten Ortes 1350 bulgarischen 1172 turkischen und 350 judischen Familien Nach Jacques Eskenazi Alfred Krispin Jews in the Bulgarian Hinterland An Annotated Bibliography Judaica Bulgarica International Center for Minority Studies and Intercultural Relations Sofia 2002 S 501 Wolf Oschlies Bulgarien Land ohne Antisemitismus Ner Tamid Verlag Erlangen 1976 S 28 Bulgaria Jewish World Congress World Jewish Population 2012 Berman Institute North American Jewish Data Bank University of Connecticut S 60 Jewish Historic Monuments and Sites in Bulgaria Memento des Originals vom 2 Dezember 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www heritageabroad gov United States Commission for the Preservation of America s Heritage Abroad 2011 S 61 66 Sofia War Cemetery Commonwealth War Graves Commission Deutscher Soldatenfriedhof Sofia Volksbund Deutsche Kriegsgraberfursorge A Tour of Sofia s Central Cemetry inyourpocket com 13 Oktober 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sofioter Zentralfriedhof amp oldid 228697330