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Die Slater Determinante nach John C Slater ist eine Methode in der Quantenmechanik zur Konstruktion einer Wellenfunktion fur Systeme die aus Fermionen bestehen Die entstehende Wellenfunktion entspricht dann den Anforderungen des Pauli Prinzips und wechselt ihr Vorzeichen wenn zwei identische Fermionen miteinander vertauscht werden Die Konstruktion nutzt die Eigenschaften der Determinante einer Matrix die beim Vertauschen von Zeilen oder Spalten ebenfalls das Vorzeichen wechselt Die entstandene Wellenfunktion wird oft ebenfalls als Slater Determinante bezeichnet und z B in der Quantenchemie zur Beschreibung von Elektronen in einem Molekul eingesetzt 1 2 Dieser Artikel wurde in die Qualitatssicherung der Redaktion Physik eingetragen Wenn du dich mit dem Thema auskennst bist du herzlich eingeladen dich an der Prufung und moglichen Verbesserung des Artikels zu beteiligen Der Meinungsaustausch daruber findet derzeit nicht auf der Artikeldiskussionsseite sondern auf der Qualitatssicherungs Seite der Physik statt Dieser Artikel befasst sich mit der Konstruktion einer Mehrteilchen Wellenfunktion Fur die exponentielle Form von Atomorbitalen siehe Slater Type Orbitals Die Konstruktion verwendet Einteilchen Wellenfunktionen sogenannte Orbitale die jeweils in eine Spalte der zugrunde liegenden Matrix eingetragen werden Als Argument der Funktionen werden dann die Koordinaten der Fermionen jeweils zeilenweise eingetragen Die beim Losen der Determinante entstehende Mehrteilchen Wellenfunktion ist dann eine Summe aus Produkten von Einteilchen Wellenfunktionen und hat die fur das Pauli Prinzip notige Eigenschaft der Antisymmetrie gegenuber der Vertauschung zweier ununterscheidbarer Fermionen Inhaltsverzeichnis 1 Motivation 1 1 Beispiel mit zwei Teilchen 2 Herleitung mit dem Antisymmetrisierungsoperator 3 Ergebnis 4 Literatur 5 EinzelnachweiseMotivation BearbeitenUm die Schrodingergleichung zu losen ist es notig geeignete Wellenfunktionen fur das betrachtete System zu finden Ein moglicher Ansatz einer Wellenfunktion PS displaystyle Psi nbsp fur N Teilchen Systeme wie z B die Elektronen in einem Atom oder Molekul ist sie als Produkt von Wellenfunktionen x i x i displaystyle chi i vec x i nbsp der einzelnen Teilchen mit den Koordinaten x i displaystyle vec x i nbsp anzunehmen PS A n s a t z i N x i x i displaystyle Psi mathrm Ansatz prod i N chi i vec x i nbsp Dieser Ansatz wird auch Hartree Produkt genannt Eine solche Funktion ist nicht antisymmetrisch gegenuber Vertauschung der Teilchen Allerdings ist es moglich eine Wellenfunktion als Kombination mehrerer Hartree Produkte mit untereinander vertauschten Teilchen zu generieren Beispiel mit zwei Teilchen Bearbeiten nbsp Fiktive Slater Determinante fur zwei Elektronen die sich auf einer Linie zwischen zwei Atomen bewegen nbsp Effekte auf ein Hartree Produkt und eine Slater Determinante wenn zwei Teilchen getauscht werden Das Hartree Produkt mit zwei Elektronen in zwei Orbitalen lautet PS H P x 1 x 2 x 1 x 1 x 2 x 2 displaystyle Psi mathrm HP vec x 1 vec x 2 chi 1 vec x 1 chi 2 vec x 2 nbsp und erfullt die Forderung PS H P x 1 x 2 PS H P x 2 x 1 displaystyle Psi mathrm HP vec x 1 vec x 2 Psi mathrm HP vec x 2 vec x 1 nbsp nicht Die KombinationPS x 1 x 2 1 2 x 1 x 1 x 2 x 2 x 1 x 2 x 2 x 1 1 2 x 1 x 1 x 2 x 1 x 1 x 2 x 2 x 2 displaystyle begin aligned Psi vec x 1 vec x 2 amp frac 1 sqrt 2 chi 1 vec x 1 chi 2 vec x 2 chi 1 vec x 2 chi 2 vec x 1 amp frac 1 sqrt 2 begin vmatrix chi 1 vec x 1 amp chi 2 vec x 1 chi 1 vec x 2 amp chi 2 vec x 2 end vmatrix end aligned nbsp hingegen schon Tatsachlich wird die Funktion Null wenn die Koordinaten der Teilchen gleich sind x 1 x 2 displaystyle vec x 1 vec x 2 nbsp was eine weitere Forderung des Pauli Prinzips dass zwei Fermionen nicht von derselben Wellenfunktion beschrieben werden konnen erfullt Der Vorfaktor 1 2 displaystyle tfrac 1 sqrt 2 nbsp dient der Normierung die aus dem Formalismus der Quantenmechanik fur Wellenfunktionen gefordert wird Es sei angenommen zwei Elektronen bewegen sich in nur einer Dimension in einem System aus zwei Atomen und die Ortsvektoren in x i displaystyle vec x i nbsp bezeichnen die Positionen der Elektronen auf der Geraden die beide Atome verbindet Die Orbitale x i displaystyle chi i nbsp seien je eine Normalverteilung mit einem der Atome im Zentrum Das Hartree Produkt der beiden Orbitale hat nur dann einen signifikant von Null verschiedenen Wert wenn die Elektronen jeweils in der Nahe ihrer Atome sind Die zugehorige Slater Determinante hat auch eine Amplitude wenn die beiden Elektronen vertauscht sind tatsachlich hat sie dann genau den negativen Wert Die Konstruktion als Determinante in dieser Form erzeugt immer eine zulassige Wellenfunktion auch fur mehr als zwei Elektronen Um den Schreibaufwand zu verringern werden oft nur die Diagonalelemente der Determinante angegeben der Normierungsfaktor weggelassen und nur entweder die Orbitale oder anstatt der Koordinaten die Indizes der Teilchen angeschrieben 1 Die oben angegebene Slater Determinante konnte also z B unter Verwendung der Dirac Notation geschrieben werden als PS x 1 x 2 12 displaystyle Psi rangle equiv chi 1 chi 2 rangle equiv 12 rangle nbsp Herleitung mit dem Antisymmetrisierungsoperator BearbeitenDie Wellenfunktion Eigenfunktion des Vielteilchen Hamiltonian ist ein Produkt aus normierten Eigenfunktionen ϕ displaystyle phi nbsp des wechselwirkungsfreien Einteilchen Hamiltonoperators ps 1 2 N A N ϕ 1 1 ϕ 2 2 ϕ N N displaystyle psi left 1 2 dotsc N right A N phi 1 1 phi 2 2 dots phi N N nbsp Das Funktionsargument entspricht der Ordnungszahl des jeweiligen Elektrons z B ϕ i ϕ r i displaystyle phi i equiv phi vec r i nbsp Zur Erfullung des Pauli Prinzips wird der Antisymmetrisierungsoperator A N displaystyle A N nbsp angefugt d h ps 1 2 j k N ps 1 2 k j N displaystyle psi 1 2 dotsc j dotsc k dotsc N equiv psi 1 2 dotsc k dotsc j dotsc N nbsp Ergebnis BearbeitenDie Slater Determinante kann wie folgt geschrieben werden A N ϕ 1 1 ϕ 2 2 ϕ N N 1 N ϕ 1 1 ϕ 2 1 ϕ N 1 ϕ 1 2 ϕ 2 2 ϕ N 2 ϕ 1 N ϕ 2 N ϕ N N x ϕ 1 ϕ 2 ϕ N displaystyle A N phi 1 1 phi 2 2 dots phi N N frac 1 sqrt N begin vmatrix phi 1 1 amp phi 2 1 amp dots amp phi N 1 phi 1 2 amp phi 2 2 amp dots amp phi N 2 vdots amp vdots amp ddots amp vdots phi 1 N amp phi 2 N amp dots amp phi N N end vmatrix langle x phi 1 phi 2 dots phi N rangle nbsp Darin sind nun alle Kombinationen enthalten Die Normierung der Wellenfunktion wird durch die Fakultat im Nenner gewahrleistet Die Antisymmetrie unter Teilchenvertauschung wird wie oben schon angesprochen durch die Realisierung als Determinante automatisch erfullt Fur wechselwirkungsfreie Vielteilchensysteme ist dies ein Eigenzustand des Hamilton Operators Dies kann fur wechselwirkende Systeme nicht mehr angenommen werden Literatur BearbeitenAttila Szabo Neil S Ostlund Modern Quantum Chemistry Introduction to Advanced Electronic Structure Theory Courier Corporation 1996 ISBN 978 0 486 69186 2 S 50 ff H Friedrich Theoretische Atomphysik 2 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 1994 ISBN 978 3 540 58267 0 T Fliessbach Quantenmechanik Lehrbuch zur Theoretischen Physik III 5 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2008 ISBN 978 3 8274 2020 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b Attila Szabo Neil S Ostlund Modern Quantum Chemistry Introduction to Advanced Electronic Structure Theory Courier Corporation 1996 ISBN 978 0 486 69186 2 S 50 Peter W Atkins Quanten Begriffe und Konzepte fur Chemiker VCH ISBN 978 0 486 69186 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Slater Determinante amp oldid 223420415