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Die Sint Niklaaskerk im Herzen der historischen Altstadt der flamischen Stadt Gent gehort zu den bedeutendsten gotischen Kirchenbauwerken Mitteleuropas Anders als die ca 400 m entfernte St Bavo Kathedrale ist sie keine Bischofskirche sondern die Pfarrkirche der durch Fabrikation und Handel reich gewordenen Burger der Stadt und ist infolgedessen in mancher Hinsicht reprasentativer und besser ausgestattet Sint Niklaaskerk und Hauser am Kornmarkt in GentEduard Gartner Kornmarkt und Sint Niklaaskerk um 1850 Kornmarkt und Sint Niklaaskerk um 1895 Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Architektur 3 Reliquien von St Nikolas 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDer dem hl Nikolaus von Myra dem Schutzpatron der Getreidehandler Kaufleute Binnenschiffer Fuhrleute etc geweihte Bau wurde Anfang des 13 Jahrhunderts im Stil der Scheldegotik begonnen 1 nachdem ein romanischer Vorgangerbau abgerissen worden war und noch im selben Jahrhundert vollendet Im 14 Jahrhundert wurde der Chorbereich der Kirche erweitert und mit Strebewerk stabilisiert wegen Bauschaden entschloss man sich im 17 Jahrhundert den Laternenturm mit einem Gewolbe zu schliessen Bereits im Mittelalter wurden kleine Wohn und Geschaftshauser an die kapellenlosen Seitenschiffwande der Kirche angebaut ein Teil der Miet Ertrage kam der Kirche zugute Im 20 Jahrhundert erfolgten drei umfassende Restaurierungsmassnahmen bei einer wurde das eingezogene Gewolbe im Laternenturm wieder entfernt die letzte ging erst im Jahr 2010 zu Ende Architektur BearbeitenDer aus dem fur die Region um Tournai typischen Blaustein errichtete Kirchenbau beeindruckt durch die Schlankheit seiner Proportionen und den hohen doppelgeschossigen Vierungsturm dessen Untergeschoss zum dreischiffigen Kircheninnern hin als Laternenturm konzipiert wurde wohingegen im Obergeschoss das Kirchengelaut aufgehangt war Alle Fassaden wie auch der Vierungsturm werden von kleinen seitlichen Treppenturmchen mit Spitzhelm gerahmt bzw stabilisiert Die Stutzen des Kirchenraums sind nicht wie in der gleichzeitigen Kathedralarchitektur Frankreichs ublich als Bundelpfeiler ausgefuhrt sondern als gemauerte und anschliessend verkleidete Saulen denen schlanke Halbsaulen vorgelegt sind die die Last der Rippengewolbe aufzunehmen scheinen Das Mittelschiff der Kirche zeigt den typischen dreiteiligen Wandaufriss der Gotik mit Arkadenzone unbelichtetem Laufgangs Triforium und Obergaden wobei die beiden letzteren jedoch gegenuber der Arkadenzone in der Hohe stark reduziert sind Die Kirche hat ein Querhaus und einen Umgangschor jedoch ohne Kapellenkranz Reliquien von St Nikolas BearbeitenDiese Kirche erhielt mit Erlaubnis des Bischofs ein Relikt des Heiligen Nikolaus Dies wurde mit viel Feier begrusst in 1658 2 die 5a mensis decembris hora tertia pomeridiana introductae sunt solemni pompa reliquiae S Nicolai archiepiscopi Mycensis et patroni hujus ecclesiae datae a R admodum Domino Joanne Cremerio ecclesiae cathedralis S Bavonis canonico qui easdem accepit a Rev ac adm Dno Joannes Fridericus de Deutsch cathedralis ecclesiae St Stephani Halberstadii canonico his reliquiis accessit anno Dni 1660 oleum e sacro corpore St Nicolai fluens in duabus phialis approbatum a Reverendissimo Dno Carolus van den Bosch episcopo gandensi 3 Das Reliquiar wurde von Bauduin van der Sickele Jery Picq und Jaspart Herrebaut in Holz und Silber angefertigt Ausstattung BearbeitenDer barocke Hauptaltar zeigt ein von vier salomonischen Saulen gerahmtes Bild mit der Darstellung eines Wunders des hl Nikolaus der ein Bischofsornat tragt Der vom Chorumgang aus zugangliche Tabernakelaltar zeigt einen von Putten umgebenen aus dem Himmel hinabwirkenden Gottvater Die holzerne Kanzel ebenfalls ein Werk des Barock ist mit uppigen Schnitzereien versehen nbsp Blick in den Chor und in den Laternenturm nbsp Hauptaltar nbsp Tabernakelaltar nbsp Tabernakelaltar Detail nbsp KanzelOrgel Bearbeiten nbsp HauptorgelDie grosse Orgel wurde von dem Orgelbauer Aristide Cavaille Coll in den Jahren 1853 1856 erbaut und von Louis James Alfred Lefebure Wely eingeweiht 4 I Positif C g30 1 Quintaton 16 0 2 Flute Harmonique 0 8 0 3 Bourdon 0 8 0 4 Viola di Gamba 0 8 0 5 Dulciana 0 4 0 6 Flute octaviante 0 4 0 7 Doublette 0 2 0 8 Flageolet 0 1 0 9 Trompette 0 8 10 Basson et Hautbois 0 8 II Grand Orgue C g311 Montre 16 12 Bourdon 16 13 Montre 0 8 14 Flute Harmonique 0 8 15 Bourdon 0 8 16 Prestant 0 4 17 Dulciana 0 4 18 Quinte 0 3 19 Doublette 0 2 20 Fourniture IV21 Cymbale III22 Bombarde 16 23 Trompette 0 8 24 Clairon 0 4 III Recit C g325 Flute Harmonique 8 26 Viole de Gambe 8 27 Voix Celeste 8 28 Flute Octaviante 4 29 Voile d Amour 4 30 Octavin 2 31 Trompette 8 32 Clairon 4 33 Basson et Hautbois 8 34 Voix Humaine 8 Pedale C f335 Contre Basse 16 36 Basse 0 8 37 Octave 0 4 38 Bombarde 16 39 Trompette 0 8 40 Clairon 0 4 nbsp ChororgelDie Chororgel wurde 1974 von Orgelbau Flentrop erbaut und stand ursprunglich als Ubeorgel im Niederlandischen Institut fur Kirchenmusik Utrecht 5 I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Prestant 0 8 3 Holpijp 0 8 4 Octaaf 0 4 5 Roerfluit 0 4 6 Octaaf 0 2 7 Mixtuur IV8 Trompet 0 8 II Schwellwerk C g30 9 Gedekt 8 10 Spitsgamba 8 11 Prestant 4 12 Spitsfluit 4 13 Nasard 2 2 3 14 Fluit 2 15 Terts 1 3 5 16 Mixtuur II17 Kromhoorn 8 Tremulant III Echowerk C g318 Bourdon 8 19 Ged fluit 4 20 Fluit 1 21 Cornet III Pedalwerk C f122 Subbas 16 23 Prestant 0 8 24 Gedekt 0 8 25 Octaaf 0 8 26 Fagot 16 Koppeln II I I P II PWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Sint Niklaaskerk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sint Niklaaskerk Foto Infos Sint Niklaaskerk Fotos Kurzinfos Sint Niklaaskerk PanoramafotosEinzelnachweise Bearbeiten Wilfried Koch Baustilkunde Europaische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart Mosaik Verlag Munchen 1982 ISBN 3 570 06234 1 S 178 Handelingen der Maatschappij van Geschiedenis en Oudheidkundte te Gent Annales du Cercle historique et archeologique de Gand Publisher Gent Snoeck Ducaju v 5 6 1903 1905 http www catholic hierarchy org bishop bvdboschk html Informationen zur Orgel Informationen zur Chororgel 51 053888888889 3 7230555555556 Koordinaten 51 3 14 N 3 43 23 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sint Niklaaskerk Gent amp oldid 236033045