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Sile auch Tjaru Tharo Djaru Zaru arabisch Tell Abu Sefeh altagyptisch Pa chetem en tjaru akkadisch sillu war eine agyptische Festungsanlage die im Ostdelta am heutigen Sueskanal lag und von den Konigen der 18 und 19 Dynastie genutzt wurde Sile in HieroglyphenPa chetem en Tjaru P3 ḫtm n Ṯ3rw 1 Das Fort von Tjaru 1 Tjaru Ṯ3rw 2 Griechisch Zele Sile Selh 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Sile Agypten Agypten nbsp Migdol Ramses III nbsp SileSile und Migdol des Ramses III in AgyptenDer Ortsname Tjaru ist erstmals im Mittleren Reich in der Aussage Dua Cheti der Mann von Tjaru bezeugt Ahmose I aus der 18 Dynastie bekampfte die Hyksos in Tjaru Einer Notiz auf dem mathematischen Papyrus Rhind ist zu entnehmen dass im zweiten Peretmonat Anfang Februar des elften Regierungsjahres von Chamudi 1533 32 v Chr 4 Ahmose I 18 Regierungsjahr Heliopolis einnahm und etwa ein halbes Jahr spater am 25 Achet I zur Zeit der Nilflut Mitte August Sile zuruckeroberte Im Amarna Brief EA 288 wurde Sile in akkadischer Sprache als sillu bezeichnet Ramses II startete von Sile seinen Feldzug nach Kadesch Auch sonst diente Sile unter anderem auch als Ausgangspunkt fur Expeditionen uber den Horusweg der Haupthandelsroute in die Regionen Retjenu Amurru und Naharina Nach der Vertreibung der Hyksos wurde Sile in erster Linie als Verteidigungsanlage gegen eventuell neue Eroberungsangriffe aus dem asiatischen Raum gebaut Die Grenzmauern hatten eine Starke von 13 Metern die aus gebrannten Lehmziegeln erbaut wurden Die Festungsanlage 500 Meter 250 Meter war zugleich die grosste Verteidigungsburg in einer Reihe von zehn weiteren grenznahen Festungsbauten wie beispielsweise der Migdol des Ramses III Um die Anlage wurde ein tiefer Wassergraben gezogen um Angreifer fernzuhalten 24 Wachturme wurden in die Aussenmauern integriert Die archaologischen Ausgrabungen begannen 1991 im Rahmen des Sinai Archaologie Projekts unter der Leitung von Mohammed Abdul Maqsoud In der zweiten Jahreshalfte 2007 wurden die Grabungsfunde veroffentlicht So fanden sich in den Wohnanlagen und Grabern Spuren von Vulkanasche sowie 20 Bimssteinfragmente die in das 16 Jahrhundert v Chr datieren Zahi Hawass und andere Wissenschaftler sehen daher einen Zusammenhang mit dem Vulkanausbruch auf Santorin Passatwinde konnten die Vulkanasche in das Nildelta transportiert haben Georges Vougioukalakis griechischer Geologe vermutet dass die Bimssteinfragmente mit der Meeresstromung nach Agypten gelangten Bezug wird von einigen Wissenschaftlern auch auf die Unwetterstele des Ahmose I genommen 5 Es wird von einer Naturkatastrophe berichtet Von ungeheurem Tosen und tagelanger Finsternis in ganz Agypten was einer typischen Begleiterscheinung eines Vulkanausbruchs entspricht Andere Wissenschaftler vertreten die Ansicht dass jenes Unwetter symbolisch als Zustand der Verwustung in Agypten nach dem Ende der Hyksoszeit zu interpretieren ist 6 Die Archaologie konnte bislang keine Spur einer Ascheschicht wahrend der Regierungszeit des Ahmose I in Auaris oder Unteragypten nachweisen Das Unwetter ereignete sich zwischen dem elften und dem 22 Regierungsjahr des Ahmose I Nach Jurgen von Beckeraths Datierung musste die Katastrophe zwischen 1539 v Chr bis 1528 v Chr stattgefunden haben Neuere Untersuchungen ergaben jedoch dass sich der Vulkanausbruch auf Santorin etwa zwischen 1627 und 1600 v Chr ereignete 7 Siehe auch BearbeitenFort des Merenptah in Tjeku Amarna Briefe Schlacht bei Qades Schlacht bei MegiddoLiteratur BearbeitenReinhard Grieshammer Sile In Wolfgang Helck Hrsg Lexikon der Agyptologie Band V Harrassowitz Wiesbaden 1984 ISBN 3 447 02489 5 S 946 947 Rainer Hannig Grosses Handworterbuch Agyptisch Deutsch 2800 950 v Chr Die Sprache der Pharaonen Hannig Lexica 1 Kulturgeschichte der Antiken Welt Bd 64 von Zabern Mainz 2006 ISBN 3 8053 1771 9 James K Hoffmeier Ancient Israel in Sinai The evidence for the Authenticity of the wilderness Tradition Oxford University Press Oxford u a 2005 ISBN 0 19 515546 7 William J Murnane Texts from the Amarna period in Egypt Writings from the ancient world Bd 5 Scholars Press Atlanta GA 1995 ISBN 1 55540 965 2 Weblinks BearbeitenNational Geographic Archaologische Entdeckung der Tjaru Festung 27 Juli 2007 National Geographic Vulkanasche in Grabern sowie Fragmente von Bimsstein bei Tjaru gefunden 2 April 2007 Einzelnachweise Bearbeiten a b Rainer Hannig Grosses Handworterbuch Agyptisch Deutsch 2800 950 v Chr S 1179 Horst Beinlich Das Buch vom Fayum Zum religiosen Eigenverstandnis einer agyptischen Landschaft Agyptologische Abhandlungen Bd 52 recte 51 Textband Harrassowitz Wiesbaden 1991 ISBN 3 447 03117 4 S 216 Zeile 793 Reinhard Grieshammer Sile In Lexikon der Agyptologie Bd V S 946 Datierung gemass Jurgen von Beckerath Karen Polinger Foster Robert K Ritner Text storms and the Thera eruption In Journal of Near Eastern Studies Bd 55 No 1 1996 ISSN 0022 2968 S 1 14 Malcolm H Wiener James P Allen Separate Lives The Ahmose Tempest Stela and the Theran Eruption In Journal of Near Eastern Studies Bd 57 No 1 1998 S 1 28 Pressemitteilung uber die Untersuchungsergebnisse 30 857222222222 32 350555555556 Koordinaten 30 51 26 N 32 21 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sile Agypten amp oldid 189545991