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Sigmund Wann ca 1395 11 Mai 1469 war im Mittelalter eine Personlichkeit der Stadt Wunsiedel und ein Stifter und Stiftungsgrunder Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung und Jugend 2 Als Blechverzinner und Bergwerksunternehmer in Wunsiedel 3 Ubersiedlung nach Eger 4 Stiftung des Wunsiedler Hospitals 5 Sigmund Wanns Tod 6 Spatere Schicksale der Wunsiedler Hospitalstiftung 7 Literatur 8 WeblinksAbstammung und Jugend BearbeitenWann stammte aus einer vermogenden und einflussreichen Wunsiedler Burgerfamilie Sein Grossvater der Ratsherr Hans I Wann gehorte zu den Wunsiedler Burgern die zwischen 1388 und 1404 dem ansassigen Adel Eigenrechte an Bauernhofen und Bauerndorfern abkauften Auch der Blechzinner Hans II Wann der Vater Sigmunds erhielt zwischen 1394 und 1403 eine Reihe von Hofen zu Lehen Uber Sigmund Wanns Jugend gibt es keine Nachrichten er soll der Tradition seiner Familie folgend das Schmiedehandwerk und die Herstellung von Weissblech erlernt haben Auf seiner Gesellen Wanderung soll er bis nach Venedig gekommen sein Seine Frau war eine Wahlin auch Venedi oder Venedigerin genannt Darunter verstand man Sorben und Wenden die besonders im Bergbau tatig waren und verstanden edle Metalle von geringen zu scheiden Wann wird in diesem Zusammenhang in historischen Texten uber das Riesengebirge neben zwei Venedigern als dritter Mineraliensucher genannt Als Blechverzinner und Bergwerksunternehmer in Wunsiedel Bearbeiten1431 lasst sich Sigmund Wann wieder in Wunsiedel nachweisen und zwar als Leiter einer Blechzinnerei und bald auch als Bergwerksunternehmer Aufgrund seiner reichlichen flussigen Geldmittel nahm Sigmund Wann in seiner Vaterstadt bald eine Sonderstellung ein Gerade in den Jahren nach den Hussitenkriegen die das Fichtelgebirge und den einheimischen Bergbau schwer in Mitleidenschaft gezogen hatten hatte er Bargeld in grossen Mengen zur Verfugung und konnte der Stadt Wunsiedel 1438 die Summe von 1000 Gulden und der Stadt Eger sogar 4000 Gulden leihen Im Jahr darauf gab er Markgraf Friedrich I von Brandenburg ein Darlehen von 300 Gulden 1440 stiftete er mit 700 Gulden eine Messe auf dem St Elisabeth Altar 1441 mit 100 Schock Meissner Groschen die Gottsleichnamsmesse und 1443 mit 512 Gulden die Messe auf dem Zwolf Boten Altar in der Wunsiedler Pfarrkirche 1440 erschien er als Ratsherr und 1442 wurde er als einer der vier Burgermeister gewahlt Ubersiedlung nach Eger Bearbeiten1444 erwarb er mit 3500 Gulden von Markgraf Johann Alchymista zu Brandenburg die Erlaubnis sein Vermogen aus dem Lande abzuziehen kaufte sich zwei Jahre spater ein Haus in Cheb Eger und liess sich dort als Burger nieder Bei seinem Wegzug aus Wunsiedel schenkte er sein Haus seiner Vaterstadt als neues Rathaus Stiftung des Wunsiedler Hospitals BearbeitenDie wichtigste Stiftung Sigmund Wanns durch die er bis in die Gegenwart den Wunsiedlern im Gedachtnis geblieben ist ist das Spital und Bruderhaus 1449 erteilten ihm die Markgrafen Johann Alchymista und Albrecht Achilles zu Brandenburg die Erlaubnis fur seine Stiftung Am 12 April 1450 legte Sigmund Wann die Stiftung in allen Einzelheiten fest und liess sich vom Wunsiedler Stadtrat die urkundliche Bestatigung geben dass das Spital und Bruderhaus auch nach seinem Tod seinen Bestimmungen entsprechend weitergefuhrt wird Er stiftete eine klosterliche Anstalt fur zwolf Laienbruder die vom Rat unter den hausarmen und in Ehren verdorbenen Mannern ausgewahlt werden sollten Als Grundlage seiner Stiftung legte Wann am 1 Februar 1451 einen Betrag von 8000 Gulden bei der Stadt Eger an Von den jahrlichen Zinsen von 330 Gulden sollten 300 Gulden zur Verpflegung Kleidung und Unterbringung der Spitalbruder und 30 Gulden fur die Besoldung des Spital Priesters verwendet werden Am 6 Februar 1451 liess Sigmund Wann die eigentliche Stiftungsurkunde anfertigen Sigmund Wanns Tod BearbeitenAls Sigmund Wann am 11 Mai 1469 in Eger starb hinterliess er nur noch ein bescheidenes Vermogen Den grossten Teil seines Reichtums hatten die Stiftung des Wunsiedler Spitals der Bau der Spitalgebaude mit der Kirche und drei Messpriesterhausern sowie die ansehnlichen Summen die er als Kirchenvater in Eger fur die Erweiterung der dortigen Pfarrkirche St Niklas und fur weitere soziale Stiftungen ausgegeben hatte fast aufgezehrt Seine letzte Ruhe fand er in der Egerer St Niklas Kirche vor dem von ihm gestifteten Kreuzaltar Spatere Schicksale der Wunsiedler Hospitalstiftung BearbeitenUber 170 Jahre lang bezahlte der Rat zu Eger die Zinsen aus dem von Sigmund Wann zur Fundation seiner Spitalstiftung angelegten Kapital punktlich jedes Jahr an die Stadt Wunsiedel 1629 aber weigerten sich die Egerer weitere Zahlungen zu leisten da das Hospital auf pabsische und nicht auf evangelische Religion gestiftet worden sei Bis 1641 dauerte der Streit zwischen den beiden Stadten bis die Egerer am 10 Oktober des Jahres auf dem Reichstag zu Regensburg verbindlich erklarten den Wunsiedlern 10 000 Gulden Kapital und 5300 Gulden an Zinsen auszubezahlen Um das Geld wieder ertragbringend anzulegen entschloss sich der Wunsiedler Rat zum Erwerb des Rittergutes Oberhochstadt Am 8 Januar 1644 wurde es von der Wunsiedler Hospitalstiftung fur 6200 Gulden erworben Wahrend die historischen Gebaude des Rittergutes 1982 an Privatleute verkauft wurden bildet die rund 70 Hektar umfassende landwirtschaftliche Nutzflache zusammen mit den Einkunften aus weiterem Haus und Grundbesitz noch heute die wirtschaftliche Grundlage der von der Stadt Wunsiedel verwalteten Hospitalstiftung die gegenwartig ein Seniorenheim betreibt Nach dem Stifter ist die Sigmund Wann Realschule in Wunsiedel benannt Literatur BearbeitenElisabeth Jager Wunsiedel 1163 1560 Band I einer Geschichte der Burg und Stadt Wunsiedel Wunsiedel 1987 S 97 106 222 232 Harald Stark Das Rittergut Oberhochstadt In Archiv fur Geschichte von Oberfranken Bd 78 Bayreuth 1998 S 41 112Weblinks BearbeitenFichtelgebirgsmuseum Sonderausstellung Sigmund Wann Biografie bei der Sigmund Wann Realschule WunsiedelNormdaten Person GND 119039818 lobid OGND AKS VIAF 62349749 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wann SigmundKURZBESCHREIBUNG Stiftungsgrunder und StifterGEBURTSDATUM um 1395STERBEDATUM 11 Mai 1469 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sigmund Wann amp oldid 220626273