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Schahba arabisch شهبا DMG Sahba ist eine Stadt die etwa 87 km von Damaskus entfernt in Syrien liegt Sie gehort zum Gouvernement as Suwaida und hat ungefahr 15 000 Einwohner Schahba gilt als der Geburtsort des romischen Kaisers Philippus Arabs der von 244 bis 249 regierte und die bis dahin eher unbedeutende Siedlung wahrend seiner Regierungszeit zu einer bedeutenden Stadt ausbauen lassen wollte Nach seinem Tod kam dieses Projekt jedoch zum Erliegen Schahba شهبا SchahbaSchahba Syrien SchahbaKoordinaten 32 51 N 36 38 O 32 854166666667 36 629166666667 Koordinaten 32 51 N 36 38 OBasisdatenStaat SyrienGouvernement as SuwaidaISO 3166 2 SY SUEinwohner 15 000Das antike Theater von Philippopolis im Hintergrund die moderne Stadt SchahbaDas antike Theater von Philippopolis im Hintergrund die moderne Stadt SchahbaDas Forum des antiken Philippopolis mit dem sogenannten PhilippeionGeschichte und Archaologie BearbeitenDer ursprungliche Name der sich aus einer Oase entwickelnden Stadt ist unbekannt Eine Inschrift aus der Zeit Mark Aurels beweist dass Schahba im 2 Jahrhundert zur Provinz Syria gehorte im 3 Jahrhundert moglicherweise wahrend der Provinzreform des Septimius Severus wurde die Ortschaft jedoch der Provinz Arabia zugeschlagen 1 Ihr Name in dieser Zeit ist nicht bekannt und weitere Quellen aus der Epoche vor 244 existieren nicht Es wurde jedoch in Betracht gezogen dass der spatere Name Schahba Elemente des ursprunglichen Ortsnamens enthalt 2 Als der geburtige Araber Philippus Kaiser wurde benannte er die Stadt in Philippopolis um und begann bald nach seinem Regierungsantritt sie zu einer mustergultigen Colonia romischen Stils umbauen zu lassen Daher wird davon ausgegangen dass es sich bei dem Ort um seine Heimatstadt handelte Er verlieh der Stadt das Recht eigene Munzen zu pragen und eine lokale eigene Zeitrechnung Stadtara wurde eingefuhrt Ausserdem wurde die Strasse von Bostra nach Damaskus uber Philippopolis gefuhrt Die Stadt hatte die typische rechteckige Form antiker Plansiedlungen und wurde von zwei rechtwinklig aufeinandertreffenden Strassen dem Cardo und dem Decumanus durchzogen Damit reprasentierte sie deutlich den Typus der romischen Stadt in starkem Gegensatz zu den sonstigen Stadten der Region die uberwiegend ein unubersichtlicheres naturlich gewachsenes Strassennetz aufwiesen 3 Eine Stadtmauer mit vier grossen und zwei kleineren Toren grenzte das Gebiet ein An einem Platz im Westen der Stadt wurden ein Exedrabau und ein Tempel gefunden Letzterer wird als Philippeion bezeichnet diente aber der Verehrung eines Gottes namens Marinus anscheinend des vergottlichten Vaters des Philippus Ausserdem sind ein Theaterbau ein vermutlich als Tempel genutztes Gebaude von dem nur noch die Saulen des Propylon stehen und ein grosses Thermenareal mit Aquadukt in Resten erhalten Ein Platz im Zentrum der Stadt wird als Forum interpretiert die westlich davon befindliche Basilika als Zentrum des Kaiserkultes Durch Luftaufnahmen liess sich ausserdem ein Stadion nachweisen Philipps energisch vorangetriebene Einrichtung einer vollig neuen Stadt mit seinem Namen wird als politische Botschaft von hohem Symbolwert gedeutet Mit dem Bundel von Massnahmen scheint der Kaiser versucht zu haben seine provinzielle im Reich wohl vielfach als exotisch wahrgenommene Herkunft nachtraglich aufzuwerten Gleichzeitig stellte es aber eine Demonstration romischer Macht und Kultur in der Grenzprovinz Arabia dar die wahrscheinlich sowohl auf die einheimische Bevolkerung als auch auf das nahegelegene Sassanidenreich als grossen Rivalen Roms abzielte 3 Als Philipp nach nur funfjahriger Regentschaft starb wurden die Bauarbeiten eingestellt Die heute erhaltenen Ruinen stammen nahezu vollstandig aus der Mitte des 3 Jahrhunderts und ganze geplante Stadtviertel wurden nicht zu Ende gebracht Auch die Munzpragung der Stadt wurde anscheinend eingestellt Dennoch blieb der Ort besiedelt Aus dem 3 Jahrhundert ist ein Ratsherr Mitglied der Bule in einer Inschrift belegt ausserdem sind fur das Jahr 451 ein Hormisdas und fur 552 553 ein Basilios als Bischofe der Stadt bezeugt 4 In spaterer arabischer Zeit erhielt die Stadt dann ihren heutigen Namen William Henry Waddington konnte aufgrund der dort gefundenen Inschriften 1870 nachweisen dass es sich bei Schahba tatsachlich um das antike Philippopolis handelt 5 Literatur BearbeitenEdmond Frezouls Pierre Coupel Le theatre de Philippopolis en Arabie Geuthner Paris 1956 Christian Korner Philippus Arabs Ein Soldatenkaiser in der Tradition des antoninisch severischen Prinzipats Untersuchungen zur antiken Literatur und Geschichte Band 61 Walter de Gruyter Berlin New York 2002 ISBN 3 11 017205 4 S 211 225 Werner Oenbrink Shahba Philippopolis Die Transformation einer safaitisch arabischen Siedlung in eine romische Colonia In Klaus Peter Johne Thomas Gerhardt Udo Hartmann Hrsg Deleto paene imperio Romano Transformationsprozesse des Romischen Reiches im 3 Jahrhundert n Chr und ihre Rezeption in der Neuzeit Franz Steiner Stuttgart 2006 ISBN 978 3 515 08941 8 S 243 270 Einzelnachweise Bearbeiten Christian Korner Philippus Arabs Ein Soldatenkaiser in der Tradition des antoninisch severischen Prinzipats Walter de Gruyter Berlin New York 2002 ISBN 3 11 017205 4 S 212 Ghada Amer Michal Gawlikowski Le sanctuaire imperial de Philippopolis In Damaszener Mitteilungen Band 2 1985 S 1 15 hier S 1 a b Michael Sommer Die Soldatenkaiser 2 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2010 ISBN 978 3 534 23643 5 S 22 Christian Korner Philippus Arabs Ein Soldatenkaiser in der Tradition des antoninisch severischen Prinzipats Walter de Gruyter Berlin New York 2002 ISBN 3 11 017205 4 S 214 William Henry Waddington Inscriptions grecques et latines de la Syrie Paris 1870 S 490 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schahba amp oldid 225609854