www.wikidata.de-de.nina.az
Die Senf Blauschillersandbiene Andrena agilissima ist eine Bienen Art aus der Gattung der Sandbienen Andrena innerhalb der Familie der Andrenidae Senf BlauschillersandbieneSenf Blauschillersandbiene Andrena Agandrena agilissimaSystematikTeilordnung Stechimmen Aculeata Uberfamilie Apoideaohne Rang Bienen Apiformes Familie AndrenidaeGattung Sandbienen Andrena Art Senf BlauschillersandbieneWissenschaftlicher NameAndrena agilissima Scopoli 1770 Die Art wurde 2018 zur Wildbiene des Jahres 2019 gekurt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Okologie und Lebensweise 4 Systematik und Taxonomie 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Art 2 erreicht eine Korpergrosse von 14 bis 15 Millimeter und ist damit nur wenig kleiner als eine Honigbiene wirkt allerdings schlanker als diese Der Korper ist schwarz gefarbt mit deutlich blau metallischem Schimmer er tragt eine Zeichnung aus Flecken und Binden aus abstechend weiss gefarbten Haaren Auch die Flugel sind verdunkelt mit blaulichem Metallschimmer Das Propodeum ist bei der Art beim Weibchen grob gerunzelt beim Mannchen wabig gefeldert Der Vorderflugel besitzt drei Cubitalzellen Unterschied zu Andrena lagopus Beim Weibchen tragt der vierte und funfte Tergit des Hinterleibs seltener auch der dritte beiderseits je einen grossen silberweissen Haarflecken Die Schenkel der Hinterbeine besitzen eine lang abstehende silbrigweisse Haarleiste auf der Unterseite Kopf Rumpfabschnitt und freier Hinterleib sowie die Vorder und Hinterschenkel tragen silberweisse Behaarung mit Ausnahme der dunkel behaarten Mesopluren Beim Mannchen sind das Gesicht die Seiten des Rumpfabschnitts mit Pronotum und die Tergite vier bis sechs des freien Hinterleibs seitlich silbrigweiss behaart Neben dem Propodeum sind auch die Thoraxseiten grob wabig skulpturiert Typisch ist auch die Gestalt der mannlichen Begattungsorgane Die Dorsalloben der Gonocoxen sind abgerundet nicht lang zugespitzt Die Art ist in Mitteleuropa aufgrund ihrer Farbung in Verbindung mit dem spezialisierten Blutenbesuch unverkennbar und bereits im Feld erkennbar 3 Die Art ist sehr ahnlich zu Andrena afrensis einer sudwesteuropaischen Art mit Vorkommen bis ins Wallis Schweiz Die Art ist im weiblichen Geschlecht dadurch unterscheidbar dass der typische blauliche Glanz der Tergite bei ihr fehlt Die Mannchen sind ausserst ahnlich und nur genitalmorphologisch sicher unterscheidbar 4 Verbreitung BearbeitenDie Art ist westmediterran bis westeuropaisch verbreitet Sie kommt vor im Westen Nordafrikas Tunesien Algerien und Marokko auf der Iberischen Halbinsel Spanien und Portugal ganz Frankreich Suddeutschland Schweiz Osterreich Italien Sud Polen Tschechien Slowakei Ungarn ostlich bis in den aussersten Westen Rumaniens ausserdem auf Sizilien Sardinien Korsika und den Balearen im Mittelmeer 5 Eine neue Angabe weitab des bisherigen Verbreitungsgebiets aus Nordindien 6 bedarf der Bestatigung Die Funde aus Suditalien wurden von Warncke als Andrena agillissima subsp italica abgetrennt die sich durch einen etwas breiteren und vorne eingekerbten Oberlippenanhang und durch feinere und zerstreutere Punktierung unterscheiden soll die Unterart wird heute meist nicht mehr anerkannt 5 In Osterreich ist die Art fast uberall in den Warmegebieten verbreitet aber selten und wird meist nur vereinzelt gefunden 7 Die Nordgrenze der Verbreitung zieht sich durch Mitteleuropa In Deutschland liegen Verbreitungsangaben aus ganz Suddeutschland nordlich etwa bis zum Lahntal vor in Norddeutschland fehlt die Art In jungerer Zeit gibt es Hinweise darauf dass sie wie andere warmeliebende Arten ihr Areal nach Norden hin ausweitet nachdem sie vorher jahrzehntelang immer seltener geworden war So liegen inzwischen auch Funde bis in den Norden Hessens vor Die Art zeigt einen klaren Verbreitungsschwerpunkt in Sudwestdeutschland aus Bayern liegen nur wenige meist altere Funde vor es gibt aber Hinweise darauf dass sie auch in Sachsen ihr Areal aktuell ausweiten kann 8 Sie gilt in Deutschland nun als gefahrdet Rote Liste 3 nachdem sie 1984 noch als stark gefahrdet angesehen worden war In den angrenzenden Niederlanden kommt sie nur im Hugelland im Raum Maastricht vor 9 In Polen ist sie auf den Suden nordlich bis Zielona Gora beschrankt 10 Die Art fehlt in Grossbritannien wurde aber auf Guernsey nachgewiesen 11 Okologie und Lebensweise BearbeitenDie Art nistet in selbst gegrabenen Hohlen in Steilwanden aus Loss oder Sand Die Bienen bauen jede fur sich Erdnester die oft kolonieartig dicht beieinander liegen wobei sie durchaus alte Bauten weiter ausbauen oder wieder verwenden Auffallend ist dass die Bienen dabei Teile des Gangsystems einschliesslich der Einfluglocher gemeinsam benutzen konnen wobei aber letztlich jedes Weibchen eigene Brutzellen anlegt und nur den eigenen Nachwuchs versorgt Diese Nistweise wird als kommunal umschrieben 12 Die Paarung findet meist noch innerhalb der kommunalen Bauten oder in deren Umgebung statt ansonsten auf den von den Weibchen besuchten Bluten 13 Die Weibchen der neuen Generation fliegen im Fruhjahr aus und beginnen nach der Paarung mit dem Bau eines neuen Erdnests Die Brutzellen verproviantieren sie mit Pollen den sie fast ausschliesslich bei Vertretern der Familie der Kreuzblutler Brassicaceae sammeln 14 Die wichtigste Nahrungspflanze ist in Mitteleuropa der Acker Senf Sinapis arvensis daneben werden zahlreiche weitere Arten angegeben etwa Hederich Raphanus raphanistrum 15 Durch die intensive Landbewirtschaftung liegen geeignete Nisthabitate und Nahrungshabitate mit Blutenangebot heute oft weit auseinander was den Lebensraum der Art stark einengt 16 Die Art bildet nur eine Generation im Jahr aus univoltin Ausflug ist von Anfang Mai bis Anfang Juni Die schnelle Fortbewegung der Sandbienen allgemein und der Senf Blauschillersandbiene im Speziellen beschreibt der Namensteil agilissima lateinisch am schnellsten Die Art kann im Radius von einem Kilometer Nahrung sammeln 1 Industrielle Landwirtschaft und der damit einhergehende Verlust an Biodiversitat und Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gefahrden den Lebensraum der Wildbiene stark Infolgedessen vermindert sich ihr Vorkommen merklich beispielsweise in Sachsen Anhalt Sachsen oder Baden Wurttemberg 17 Die Senf Blauschillerbiene ist Wirtsart der brutparasitischen Blutbiene Sphecodes rubicundus Hagens 1875 18 Systematik und Taxonomie BearbeitenDie Art wurde als Apis agilissima durch den Naturforscher Giovanni Antonio Scopoli nach einem Fund aus Ungarn erstbeschrieben Ein Synonym ist Andrena fleassae Panzer 1805 5 Gemeinsam mit zwei anderen west palaarktischen Arten Andrena afrensis Warncke 1967 und Andrena asperrima Perez 1895 bildet sie die Untergattung Agandrena Warncke 1968 5 19 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Senf Blauschillersandbiene Andrena agilissima Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wildbienen Kataster Weiterfuhrende PhotodokumentationEinzelnachweise Bearbeiten a b Wildbiene des Jahres 2019 die Senf Blauschillersandbiene 18 Dezember 2018 abgerufen am 12 Februar 2019 Christian Schmidt Egger Erwinn Scheuchl 1997 Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Osterreichs Band III Andrenidae Eigenverlag Velden Vils ISBN 3 00 001407 1 Andreas Muller Albert Krebs Felix Amiet Bienen Mitteleuropaische Gattungen Lebensweise Beobachtung Naturbuch Verlag Augsburg 1997 ISBN 3 89440 241 5 auf Seite 92 P Westrich F Gusenleitner F Amiet 1997 Andrena afrensis Warncke 1967 eine fur Mitteleuropa neue Bienen Art Hymenoptera Apidae Linzer biologische Betrage 29 2 1167 1174 a b c d F Gusenleitner amp M Schwarz 2002 Weltweite Checkliste der Bienengattung Andrena mit Bemerkungen und Erganzungen zu palaarktischen Arten Hymenoptera Apidae Andreninae Andrena Entomofauna Supplement 10 1280 Seiten auf Seite 64 65 und Karte 15 Lokesh Kumar Meena amp Debjani Dey 2018 A review of Indian subgenus Agandrena and Oreomellissa of Andrena Journal of Entomology and Zoology Studies 6 1 1182 1185 Herbert Zettel Gerald Holzler Karl Mazzucco 2002 Anmerkungen zu rezenten Vorkommen und Arealerweiterungen ausgewahlter Wildbienen Arten Hymenoptera Apidae in Wien Niederosterreich und dem Burgenland Osterreich Beitrage zur Entomofaunistik 3 33 58 Hans Joachim Flugel 2013 Erster aktueller Nachweis der Blauschillernden Sandbiene Andrena agilissima Scopoli 1770 in Nordhessen Hymenoptera Aculeata Apidae Philippia 15 4 347 352 mit Verbreitungskarte fur Deutschland Theo M J Peeters 2012 Andrena zandbijen In De Nederlandse bijen herkenning verspreiding amp leefwijze Natuur van Nederland 11 189 238 Jozef Banaszak 2000 A checklist of the bee species Hymenoptera Apoidea of Poland with remarks on their taxonomy and zoogeography revised version Fragmenta Faunistica 43 14 135 193 Michael E Archer 1994 Recent Rare and Scarce Wasps and Bees Hym Aculeata Recorded from Guernsey and Herm Entomologist s Monthly Magazine 130 103 104 M Giovanetti E Scamoni F Andrietti 2003 The multi entrance system in an aggregation of Andrena agilissima Hymenoptera Andrenidae Ethology Ecology amp Evolution 15 1 1 18 R J Paxton M Giovanetti F Andrietti E Scamoni B Scanni 1999 Mating in a communal bee Andrena agilissima Hymenoptera Andrenidae Ethology Ecology amp Evolution 11 4 371 382 Paul Westrich amp Konrad Schmidt 1987 Pollenanalyse ein Hilfsmittel beim Studium des Sammelverhaltens von Wildbienen Hymenoptera Apoidea Apidologie 18 2 199 214 Manuela Giovanetti Eloisa Lasso 2005 Body size loading capacity and rate of reproduction in the communal bee Andrena agilissima Hymenoptera Andrenidae Apidologie 36 439 447 Paul Westrich Habitat requirements of central European bees and the problem of partial habitats Chapter 1 in Andrew Matheson editor The Conservation of Bees Academic Press London San Diego 1996 ISBN 0124797407 Die Wildbiene des Jahres 2019 Meldungen Aktuelles Bienenjournal de Abgerufen am 12 Februar 2019 Petr Bogusch amp Jakub Straka 2012 Review and identification of the cuckoo bees of central Europe Hymenoptera Halictidae Sphecodes Zootaxa 3311 1 41 Charles D Mitchener The Bees of the World Johns Hopkins University Press Baltimore 2nd edition 2007 ISBN 978 0 8018 8573 0 Seite 249 Wildbiene des Jahres in Deutschland Zweifarbige Schneckenhausbiene 2013 Grosse Wollbiene 2014 Zaunruben Sandbiene 2015 Waldhummel 2016 Knautien Sandbiene 2017 Gelbbindige Furchenbiene 2018 Senf Blauschillersandbiene 2019 Auen Schenkelbiene 2020 Mai Langhornbiene 2021 Rainfarn Maskenbiene 2022 Fruhlings Seidenbiene 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Senf Blauschillersandbiene amp oldid 238932219