www.wikidata.de-de.nina.az
Seminumerische Algorithmen sind eine Kombination aus numerischen und analytischen oder algebraischen Verfahren in der Programmierung Seminumerische Algorithmen sind meist gegenuber rein numerischen Verfahren genauer erfordern jedoch oft einen hoheren Implementierungsaufwand da Vorwissen uber die numerischen Zusammenhange in Bezug auf spezialisierte Anwendungen oder Anforderungen eingearbeitet wird anstelle allgemeine Verfahren zu nutzen Weit verbreitetes Anwendungsgebiet seminumerischer Implementierungen sind z B auch Computeralgebrasysteme da mit ihnen auf elegante Weise numerische wie auch algebraische Verfahren kombiniert werden konnen Die Problematik der numerischen Berechnung aufeinanderfolgender kontinuierlich bis unstetig wirkende Ubertragungssysteme in Verbindung mit logischen Entscheidungsfunktionen hat es in der Systemtheorie der Steuerungstechnik und Regelungstechnik schon immer gegeben Es geht um zu berechnende mathematische Modelle von zusammenhangenden Ubertragungssystemen die zum Teil mit Differenzialgleichungen beschrieben werden konnen und um solche die algebraisch oder mit logischen Anweisungen definiert werden mussen In der deutschsprachlichen Fachliteratur ist der Begriff der Seminumerischen Algorithmen sparlich behandelt In den Medien sind Abhandlungen uber sehr spezielle Anwendungen veroffentlicht die nur von Experten verstanden werden konnen Dieser Artikel behandelt eine Konfiguration verschiedenartiger zusammenhangender dynamischer und statischer Ubertragungssysteme die numerisch berechnet werden sollen Ein typisches Praxisbeispiel eines seminumerischen Gesamtmodells mit einem Totzeitsystem und mehreren in Reihe liegenden Verzogerungsgliedern PT1 Gliedern erklart die Zusammenhange Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen seminumerischer Algorithmen 1 1 Definition Systembegriff 1 2 Numerische Verfahren 1 3 Differenzengleichungen fur dynamische Ubertragungssysteme 1 4 Exponentielles und arithmetisches Folgeverhalten numerischer Berechnungen 1 4 1 Exponentielle Folge 1 4 2 Arithmetische Folge 1 5 Beispiel der Darstellung einer Differenzengleichung eines Integrationsgliedes I Glied 2 Numerische Berechnung dynamischer Systeme mit Differenzialgleichungen zweiter und hoherer Ordnung 3 Definition wichtiger seminumerischer Einzelsysteme 3 1 In der Technik haufig auftretender Verbund linearer und nichtlinearer Systeme 3 2 Gewohnliche Differenzialgleichungen Grundlagen 3 3 Ubertragungsfunktion eines dynamischen Systems Grundlagen 3 4 Definition der Totzeit Tt 3 5 Numerische Losung einer zeitabhangigen Funktion die nicht mit einer DGL beschrieben werden kann 3 6 Statische Ubertragungssysteme 4 Berechnungsbeispiel einer Steuerstrecke mit einem Totzeitsystem Tt und 4 PT1 Gliedern in Reihe 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGrundlagen seminumerischer Algorithmen BearbeitenEine gewohnliche Differenzialgleichung DGL kann das Verhalten eines dynamischen Systems vollstandig beschreiben Nicht alle DGL en sind auf konventionellem Wege einfach zu losen Abhilfe bieten die numerischen Verfahren welche anstelle der kontinuierlichen Funktion der Systemausgangsgrosse y t displaystyle y t nbsp eine diskrete Losung in Form von nummerierten Folgegliedern y k displaystyle y k nbsp Stutzstellen darstellen Die numerische Behandlung verschiedenster Ubertragungssysteme stellt sich als tabellarisch geordnete Funktionen in Form einer gewahlten endlichen Anzahl von nummerierten Folgengliedern dar Meist interessiert die Systemsprungantwort der Ausgangsgrosse y t des Gesamtsystems wobei die verschiedenen Einzelsysteme sich auf die gemeinsame Nummerierung k 0 1 2 3 k max displaystyle k 0 1 2 3 dotsc k text max nbsp der diskreten unabhangigen Variable x k displaystyle x k nbsp bzw t k displaystyle t k nbsp beziehen Die lineare Systemeigenschaft existiert in der Praxis haufig nicht da viele zusammenwirkende Systeme z B in der Regelungs und Steuerungstechnik bei Ventilkennlinien Stellgrossenbegrenzungen oder Schaltvorgangen keine Linearitat aufweisen Ein Totzeitsystem T t displaystyle T t nbsp ist wohl ein lineares System es kann aber nicht durch eine DGL beschrieben werden Fur nichtlineare statische Systeme die sich nicht durch Gleichungen beschreiben lassen gelten Tabellenwerte die sich mit anderen Systemen auf gleiche nummerierte Folgeglieder beziehen Fur die Berechnung eines technischen Problems konnen die einzelnen Losungsschritte wie folgt aussehen Klarung des physikalischen Problems Mathematische Einzelmodelle festlegen Numerische Beschreibung der einzelnen Ubertragungsmodelle Numerisches Verfahren festlegen Einschrittverfahren Mehrschrittverfahren und andere Algorithmen fur gemischte Systeme festlegen Algorithmen sind Anweisungen wie und in welcher Reihenfolge ein mathematisches Problem zu losen ist nbsp Blockdiagramm eines Ubertragungssystems als Ein und Mehrgrossensystem Definition Systembegriff Bearbeiten System Aus mehreren Teilen zusammengesetztes Ganzes Systemtheorie Analyse von Strukturen Dynamik und Funktionen Abstrakte mathematisch Modelle mit Ein und Ausgangssignalen beschreiben in der Systemtheorie das Systemverhalten verschiedenartigster dynamischer Systeme bei gegebenen Anfangszustanden vollig unabhangig von technologischen Details 1 Systemeigenschaften Eigenschaften die fur das System charakteristisch sind Systemstruktur Gesamtheit der Elemente eines Systems Dynamisches System Es ist eine abgegrenzte zeitabhangige Funktionseinheit die durch ihre Signaleingange und Signalausgange in einer Wechselwirkung mit der Umwelt steht Die Wirkung des Eingangssignals mit dem Systemverhalten und dem Systemzustand kann sich auf das Systemausgangssignal uberlagern Ubertragungssystem System mit mindestens einem oder mehreren Signaleingangen und einem oder mehreren Signalausgangen Es kann sich zeitabhangig oder zeitunabhangig verhalten Ubertragungsfunktion Laplace transformierte lineare Differenzialgleichung deren Ableitungen durch die unabhangige Variable s ersetzt wird Statisches System signaltechnisch Jedes Ausgangssignal ist ohne Zeitverhalten unmittelbar vom Eingangssignal abhangig Numerische Verfahren Bearbeiten nbsp Diskrete Wertefolgen eines PT1 Gliedes der Methode Ruckwarts DifferenzenquotientDifferenzengleichungen als einfachstes Verfahren der Numerik werden zur numerischen Berechnung in vielen wissenschaftlichen Disziplinen wie Wirtschaft Medizin Technik Elektrotechnik Regelungstechnik Kybernetik Informatik Akustik und andere eingesetzt Sie gehoren zu den Einschrittverfahren Eine Differenzengleichung steht in enger Beziehung zu einer DGL Die Differenzengleichung einer Verzogerungsfunktion einfacher und hoherer Ordnung entsteht z B wenn der Differenzialquotient einer zu berechnenden DGL durch einen Differenzenquotient ausgetauscht wird Durch diesen Vorgang entsteht automatisch das rekursive Verhalten der Differenzengleichung bei der sich je nach Ordnung n displaystyle n nbsp jedes aktuelle Folgeglied y k displaystyle y k nbsp sich auf ein oder mehrere zuruckliegende Folgeglieder bezieht Eine Differenzengleichungen hoherer Ordnung verknupft die Werte der Ausgangsfolgen entsprechend der Ordnung an zwei drei oder mehreren zuruckliegenden Zeitpunkten Rekursion y k f y k 1 y k 2 y k 3 displaystyle y k f y k 1 y k 2 y k 3 dots nbsp Die Zahl der Wertefolgen bestimmt die Schrittweite h displaystyle h nbsp und die Endgrosse der unabhangigen Variable bei zeitabhangigen Systemen t m a x displaystyle t max nbsp Anzahl der Folgen t max h 1 displaystyle text Anzahl der Folgen frac t text max h 1 qquad nbsp t max displaystyle t text max nbsp ist der Darstellungszeitraum h displaystyle h nbsp Schrittweite Neben dem einfachen numerischen Verfahren mit Differenzengleichungen Einschrittverfahren stehen auch andere aufwendigere Verfahren z B Mehrschrittverfahren zur besseren Approximation an den analytischen Verlauf einer Funktion zur Verfugung Dazu gehoren z B das Trapezflachenverfahrens Heun Verfahren Runge Kutta Verfahren das Mehrschrittverfahren Adams Bashforth Verfahren und andere Grund der aufwendigen Approximationsverfahren ist die erzielbare hohere Genauigkeit und damit erhebliche Reduzierung der Anzahl der Folgeglieder 2 Bei in Reihe liegenden Ubertragungssystemen ist die Ausgangsgrosse y k displaystyle y k nbsp die Eingangsgrosse u k displaystyle u k nbsp des nachfolgenden Systems Es handelt sich dabei um eine Multiplikation der Einzelsysteme Bei parallelwirkenden Ubertragungssystemen werden die Ausgangsgrossen y k displaystyle y k nbsp gleicher Folgeglieder addiert 3 Die numerische Berechnung dynamischer und statischer Systeme kann mit jeder Programmiersprache durchgefuhrt werden Differenzengleichungen fur dynamische Ubertragungssysteme Bearbeiten Dynamische Systeme werden mit DGL en beschrieben Werden die Differentialquotienten durch Differenzenquotienten ersetzt entsteht eine Differenzengleichung die leicht gelost werden kann Unterschieden wird die Entstehungsweise der Differenzengleichungen durch den Vorwarts und Ruckwarts Differenzenquotienten die beide je nach Anwendung Vorteile haben Differenzengleichungen nach der Ruckwartsdifferenz berechnen Folgewerte um eine Folge fruher Die Differenzengleichungen der Methode Ruckwarts Differenz berechnen die Modelle der dynamischen Ubertragungsglieder bei Reihenstruktur und dem Anfangswert y 0 displaystyle y 0 nbsp immer je nach Grosse der Schrittweite h displaystyle h nbsp immer einen kleinen Wert y 0 gt 0 displaystyle y 0 gt 0 nbsp der bei kleiner Schrittweite vernachlassigbar ist nbsp Symbol eines Verzogerungsgliedes 1 O Sprungantwort des PT1 GliedesDie Differenzengleichungen der Methode Vorwarts Differenz berechnen die Modelle der dynamischen Ubertragungsglieder bei Reihenstruktur und dem Anfangswert y 0 displaystyle y 0 nbsp immer y k 0 0 displaystyle y k 0 0 nbsp Dies fuhrt z B bei 4 hintereinander geschalteten Verzogerungsgliedern dazu dass bei 4 Systemen das 4 System nach 4 Folgen immer noch fur y k 4 displaystyle y k 4 nbsp einen Wert von y 0 0 displaystyle y 0 0 nbsp aufweist was nachteilig ist Die Folgebezeichnungen der Systemausgangsgrossen y k displaystyle y k nbsp y k 1 displaystyle y k 1 nbsp y k 1 displaystyle y k 1 nbsp sind relative Begriffe der Nummerierung Sie haben erst eine absolute Bedeutung wenn die Folge des ersten Folgegliedes y k 0 displaystyle y k 0 nbsp der Folge k 0 k 0 displaystyle k 0 k 0 nbsp der Differenzengleichung mit der Ausgangsgrosse y k displaystyle y k nbsp zugeordnet wird Differenzengleichung nach der Vorwarts Differenz Fur k 0 displaystyle k 0 nbsp ist der 1 Folgewert ein Anfangswert Die nachste Folge y k 1 displaystyle y k 1 nbsp ist der 1 berechnete Wert der Ausgangsgrosse y k 1 displaystyle y k 1 nbsp Differenzengleichung nach der Ruckwarts Differenz Fur k 0 displaystyle k 0 nbsp berechnen die Differenzengleichungen fur y 0 displaystyle y 0 nbsp immer je nach Grosse der Schrittweite h displaystyle h nbsp einen kleinen Wert y 0 gt 0 displaystyle y 0 gt 0 nbsp Dynamische Systeme werden mit DGL en oder Ubertragungsfunktionen exakt beschrieben Die analytische Losung einer DGL bezieht sich auf eine unendlich hohe Auflosung die mit einer numerischen Losung nicht erreicht werden kann Die numerische Losung bei dynamischen Systemen ist immer eine Annaherung an die analytische Funktion Mit kleiner werdender Schrittweite h displaystyle h nbsp steigt linear die Genauigkeit der berechneten Folgeglieder y k x k displaystyle y k x k nbsp und damit die Zahl der Folgeglieder Zur Erzielung einer grossen Genauigkeit der Folgeglieder y k x k displaystyle y k x k nbsp kann die Zahl der Folgeglieder nicht beliebig hoch betrieben werden weil sich je nach Rechengenauigkeit des Computers unvermeidbare Rundungsfehler zu jedem Folgeglied aufaddieren konnen Dynamische Ubertragungssysteme als Ubertragungsfunktionen G s 1 und hoherer Ordnung lassen sich mit sogenannten Laplace Transformationstafeln losen Bereits die Losung von Ubertragungsfunktionen 2 Ordnung erfordern gute Kenntnisse mit e Funktionen und trigonometrischen Funktionen Exponentielles und arithmetisches Folgeverhalten numerischer Berechnungen Bearbeiten Das rekursive Verhalten eines dynamischen Systems bestimmter Ordnung d h der Bezug einer zu berechnenden Wertefolge auf eine zuruckliegende Folge ist nicht fur alle dynamischen Systeme gleich Die Folgen unterscheiden sich bei Ubertragungssystemen wie folgt Bei der arithmetischen Folge wachst oder fallt jedes Folgeglied um einen festen Betrag Beispiel Sparschwein Bei der exponentiellen Folge wachst oder fallt jedes Folgeglied um einen relativen Anteil Beispiel Verzogerungssysteme Zinseszins Exponentielle Folge Bearbeiten Fur alle Formen von dynamischen Verzogerungssystemen beliebiger Ordnung gilt die diskrete exponentielle Folge Nur das Integrationsglied I Glied 1 O bildet eine Ausnahme Die Berechnung dieser Gruppe der Verzogerungssysteme bedeutet immer nur eine Annaherung an die analytische Funktion Ubertragungssysteme die nicht mit DGL en beschrieben werden aber zeitabhangig sind wie die bekannten Aufgabenstellungen z B Zinseszins Bevolkerungswachstum Flussigkeitszufluss Abfluss in Behaltern und andere Hierbei gilt eine feste Auflosung der Zeit wie s Std Jahre deren Anzahl der Zeitfolgen durch die Aufgabenstellung festgelegt ist Die Anzahl der Zeitfolgen bestimmt die Schrittweite h displaystyle h nbsp Diese Wertefolgen der Ausgangsgrosse verhalten sich exponentiell Da zwischen diesen Wertefolgen keine hoheren Auflosungen existieren sind diese Berechnungen exakt genau Typische exponentielle Form der Differenzengleichung y k 1 y k y k C h y k 0 Anfangswert y 0 C Konstante 0 h Schrittweite z B Laufzeit Jahre displaystyle y k 1 y k pm y k cdot C cdot h qquad y k 0 text Anfangswert y 0 quad C text Konstante neq 0 quad h text Schrittweite z B text Laufzeit Jahre nbsp Arithmetische Folge Bearbeiten Das Sammeln von Ereignissen entspricht einer arithmetischen Folge z B das Sparschwein Das zu den verzogernden dynamischen Ubertragungsgliedern gehorende Integrationsglied I Glied verhalt sich proportional der diskreten Zeitfolge Dieses Systemverhalten entspricht der arithmetischen Folge keine Rekursionsgleichung Siehe nachfolgendes Berechnungsbeispiel der Bildung einer Differenzengleichung des I Gliedes Typische arithmetische Form der Differenzengleichung y k 1 y k C h C Konstante 0 h Schrittweite displaystyle y k 1 y k pm C cdot h qquad C text Konstante neq 0 quad h text Schrittweite nbsp nbsp Symbol eines Integrationsgliedes 1 O Zeitverhalten fur einen EingangssprungBeispiel der Darstellung einer Differenzengleichung eines Integrationsgliedes I Glied Bearbeiten Ubertragungsfunktion des I Gliedes Y U s K I s displaystyle frac Y U s frac K I s nbsp Differenzialgleichung des I Gliedes Mittels der inversen Laplace Transformation entsteht die DGL aus der Ubertragungsfunktion 4 y t K I u t K I 1 T I displaystyle y t K I cdot u t qquad K I frac 1 T I nbsp Der Vorwarts Differenzenquotient lautet y t d y d t D y D t y k 1 y k h Schrittweite h D t displaystyle y t frac dy dt approx frac Delta y Delta t frac y k 1 y k h qquad text Schrittweite h Delta t nbsp Die Differenzengleichung nach dem Vorwarts Differenzenquotienten lautet y k 1 y k h K I u k displaystyle frac y k 1 y k h K I cdot u k nbsp Die Differenzengleichung wird nach y k 1 displaystyle y k 1 nbsp freigestellt 5 y k 1 y k u k K I h displaystyle y k 1 y k u k cdot K I cdot h nbsp Das Verhalten des I Gliedes fur einen Eingangssprung uber alle Folgen ist linear und nicht rekursiv Es handelt sich hier um eine Werte Zunahme von arithmetischen Folgen d h die Differenz zweier aufeinander liegenden Folgen ist immer konstant nbsp Sprungantwort eines PT2 Schwingungsgliedes nach der RegelungsnormalformNumerische Berechnung dynamischer Systeme mit Differenzialgleichungen zweiter und hoherer Ordnung BearbeitenFolgende Verfahren zur Losung von dynamischen Systemen mit konjugiert komplexen Polen sind bekannt Losung einer DGL 2 O mit einem Modellregelkreis Losung einer DGL hoherer Ordnung mit Differenzenquotienten 2 Ordnung Losung einer DGL hoherer Ordnung mit ZustandsvariablenSie lassen sich auch leicht nach dem den Signalflussplan der Regelungsnormalform des Zustandsraumes losen Anmerkung Die beiden Graphen sind optisch deckungsgleich wenn an Stelle der Schrittweite h 0 05 displaystyle h 0 05 nbsp die Schrittweite h 0 01 displaystyle h leq 0 01 nbsp gewahlt wird displaystyle to nbsp siehe auch Artikel Differenzengleichung Differenzenverfahren Definition wichtiger seminumerischer Einzelsysteme BearbeitenDie tabellarische Verbindung der verschiedenen Systeme untereinander sind die diskreten Folgen Stutzstellen Die Ausgangsgrossen y k displaystyle y k nbsp eines Einzelsystems sind die Eingangsgrossen u k displaystyle u k nbsp des nachfolgenden Systems Bei hintereinander liegenden dynamischen und statischen Ubertragungsgliedern startet jedes System bei der Folge k 0 displaystyle k 0 nbsp und t 0 displaystyle t 0 nbsp mit der zugehorigen numerischen Gleichung In der Technik haufig auftretender Verbund linearer und nichtlinearer Systeme Bearbeiten Dynamisches SystemDifferenzialgleichung BegrenzungseffekteSignalsprunge NichtlinearesSystem Tabelle Systemtotzeit Lineares System Beispiel DGL 1 O des PT1 Gliedes y t K P T 1 u t y t T 1 displaystyle y t frac K PT1 cdot u t y t T 1 nbsp IF THEN ELSE Anweisung Diskrete Zahlenwerte INDEX Anweisung derTabellenkalkulation INDEX D1 D1000 1000 Tt h Differenzengleichung der Vorw Differenzy k 1 y k K P T 1 u k y k h T 1 displaystyle y k 1 y k K PT1 cdot u k y k cdot frac h T 1 nbsp Beispiel Sprung RucksprungAnweisung WENN A1000 lt 8 1 0 WENN A1000 lt 8 DANN 1 SONST 0 Beispiel Wertefolgen Zahlen 0 0 0 2 5 8 11 Beispiel Modell Nachbildung PT1 Glied 5 O Zeitkonstante T T t 5 displaystyle T T t 5 nbsp Differenzengleichung der Ruckw Differenzy k y k 1 K P T 1 u k y k 1 h T 1 h displaystyle y k y k 1 K PT1 cdot u k y k 1 cdot frac h T 1 h nbsp Beispiel Modell Allpassglied 3 O Gewohnliche Differenzialgleichungen Grundlagen Bearbeiten Gewohnlich bedeutet die gesuchte Funktion y x displaystyle y x nbsp hangt nur von einer Variablen x displaystyle x nbsp ab Die DGL enthalt mindestens eine Ableitung y n displaystyle y n nbsp von der gesuchten Funktion Lineare Differenzialgleichung y x und Ableitungen davon durfen nur in der 1 Potenz vorkommen und keine Winkelfunktionen enthalten Nichtlineare Differenzialgleichung Die gesuchte Funktion y x displaystyle y x nbsp und deren Ableitungen enthalten Potenzen hoherer Ordnung oder Winkelfunktionen Diese DGL en konnen je nach Ordnung leicht uber Differenzengleichungen numerisch gelost werden Ubertragungsfunktion eines dynamischen Systems Grundlagen Bearbeiten Eine grosse Vereinfachung der Berechnung der Systeme ergibt sich dann wenn die Losung der Differentialgleichung nicht im Zeitbereich sondern im Bildbereich s Bereich mittels Laplace Transformation vorgenommen wird Die Systemberechnung bezieht sich dann auf einfache algebraische Operationen Voraussetzung ist dass es sich bei dem System um ein LZI System handelt und die Anfangsbedingungen Null sind 6 Vorgegebene Ubertragungsfunktionen konnen nach der inversen Laplace Transformation in den ursprunglichen Zustand der DGL en zuruckgesetzt werden Fur die numerische Berechnung dynamischer Systeme werden Systembeschreibungen in Form von DGL en benotigt Definition der Totzeit Tt Bearbeiten Eine Besonderheit ist das Totzeitsystem dass nicht durch eine DGL beschrieben werden kann Die numerische Berechnung bezieht sich auf eine Verschiebung der diskreten Folgen gegenuber einer Tabellenspalte z B der Systemeingangsgrosse u k 0 displaystyle u k 0 nbsp um T t h displaystyle T t h nbsp Wertefolgen Die INDEX Anweisung der Tabellenkalkulation macht das automatisch und bezieht sich auf die zuruckliegende Spalte der Eingangsgrosse wobei oberhalb der Spaltennummerierung z B C1000 keine alphanumerischen Eintrage bis nahe an Spalte C0 stehen durfen Totzeit Modelle durch Annaherung mit PT1 Gliedern z B 5 Ordnung oder Allpassglieder 3 Ordnung sind moglich displaystyle to nbsp siehe auch Artikel Totzeit Regelungstechnik Annaherung an das Verhalten eines Totzeitgliedes durch PTn Glieder als Ersatztotzeit Numerische Losung einer zeitabhangigen Funktion die nicht mit einer DGL beschrieben werden kann Bearbeiten Zahlreiche Anwendungsmodelle sind bekannt deren Ausgangsgrossen sich auf die unabhangige Variable Zeit beziehen deren Zeitfolgen durch die Aufgabenstellung festgelegt ist Die Dimension der Zeitachse hat entweder die Auflosung s Std Jahre Die bedeutet dass z B die Kapitalanlage von einem Anfangswert aus sich auf die Anzahl von Jahren bezieht Diese Anzahl entspricht der Schrittweite h Darunter fallen die bekannten Aufgabenstellungen wie Zinseszins Bevolkerungswachstum Flussigkeitszufluss Abfluss in Behaltern und andere Diese numerischen Berechnungen sind exakt genau und lassen sich z B bei Kapitalanlagen mit der Gleichung der Zinseszinsberechnung leicht uberprufen Die numerische Standard Losung solcher Aufgaben lasst sich nach Euler Vorwarts wie folgt berechnen Bei der exponentiellen Folge wachst oder fallt jedes Folgeglied um einen relativen Anteil Beispiel Zinseszins y k 1 y k C y k h 1 C h y k displaystyle y k 1 y k pm C cdot y k cdot h 1 pm C cdot h cdot y k nbsp Fur einen derartigen Typ Differenzengleichung lasst sich der Wert einer beliebigen Folge k displaystyle k nbsp direkt algebraisch aus dem Anfangswert y 0 displaystyle y 0 nbsp berechnen Die zugehorige Gleichung als Folge mit dem Verlauf einer Exponentialfunktion mit k displaystyle k nbsp im Exponenten lautet y k 1 C h k y 0 displaystyle y k 1 pm C cdot h k cdot y 0 nbsp nbsp Diagramm des Eingangs Ausgangsverhaltens eines Dreipunktreglers mit Hysterese und Totzone Dabei ist C displaystyle C nbsp eine Konstante und h displaystyle h nbsp die Schrittweite Statische Ubertragungssysteme Bearbeiten Die Anwendungen numerischer Berechnungen mit z B WENN DANN SONST Anweisungen haben kein Zeitverhalten und konnen deshalb nicht mit DGL en berechnet werden Bei Verbindung der Anweisungen mit dynamischen Systemen muss die numerische Zuordnung der Folgen beider Systeme gegeben sein Das mathematische Modell eines statischen 3 Punktreglers mit Hysterese Bereich und Totzone wurde numerisch mit 3 verschachtelten WENN DANN SONST Anweisungen erstellt Der Hysteresebereich machte die Funktion einer positiven Ruckfuhrung erforderlich Dieser Regler kann ohne Probleme in Verbindung mit einem numerisch berechneten Modell der Regelstrecke zu einem Regelkreis eingebunden werden Dynamischen Systeme in der Regelstrecke bedeuten fur das Verhalten des Regelkreises eine Naherungslosung Der Regler reagiert laut dem beigefugten Diagramm mit der Eingangsgrosse u k displaystyle u k nbsp 0 1 bis 0 1 bei der gewahlten Schrittweite z B h 0 000 5 s displaystyle h 0 0005 s nbsp in 400 Folgen Diese Anwendung mit logischen Anweisungen innerhalb von diskreten Folgen eines Gesamtsystems sind in der Berechnung exakt genau In Verbindung mit dynamischen Ubertragungssystemen sind die numerischen Gesamtsystem Berechnungen Annaherungen an die analytische Funktion des Gesamtsystems Berechnungsbeispiel einer Steuerstrecke mit einem Totzeitsystem Tt und 4 PT1 Gliedern in Reihe BearbeitenDie 4 PT1 Glieder befinden sich mit dem Totzeitglied in Reihe wobei jede Ausgangsgrosse y t displaystyle y t nbsp die Eingangsgrosse u t displaystyle u t nbsp des nachfolgenden Systems ist Gegeben Schrittweite der Folgeglieder h 0 01 s gewahlt Eingangssignal Normierter Ansprung u k 1 displaystyle u k 1 nbsp bei t k 0 displaystyle t k 0 nbsp s und Rucksprung u k 0 displaystyle u k 0 nbsp bei t k 8 displaystyle t k 8 nbsp s Zugehorige Logik Start in Spalte C1000 W E N N C 1000 lt 8 1 0 displaystyle WENN C1000 lt 8 1 0 nbsp Totzeitglied T t displaystyle T t nbsp 2 s Start in Spalte D1000 Anweisung bezieht sich auf Daten der Spalte C1000 INDEX Anweisung I N D E X D 1 D 1000 1000 T t h I N D E X D 1 D 1000 1000 2 0 01 displaystyle INDEX D1 D1000 1000 Tt h INDEX D1 D1000 1000 2 0 01 nbsp Zeitglieder P T 1 1 P T 1 2 P T 1 3 P T 1 4 Zeitkonstanten j e T 1 1 s displaystyle PT1 1 PT1 2 PT1 3 PT1 4 qquad text Zeitkonstanten je T1 1 s nbsp Differenzengleichung PT1 Glied mit Ruckwarts Differenzenquotient y k y k 1 K P T 1 u k y k 1 h T 1 h y k 0 Anfangswert 0 y k 1 fur k 0 0 h 0 01 s Schrittweite K P T 1 1 displaystyle y k y k 1 K PT1 cdot u k y k 1 cdot frac h T 1 h qquad qquad y k 0 text Anfangswert 0 y k 1 text fur k 0 0 h 0 01 s text Schrittweite K PT1 1 nbsp Beispiel numerische Losung des P T 1 1 displaystyle PT1 1 nbsp Gliedes mit Zahlenwerten in Spalte E t k 2 s k 200 u k 1 displaystyle t k 2 s k 200 u k 1 nbsp y k 200 y k 199 u k 200 y k 199 0 01 1 0 01 0 0 1 0 0 009 9 0 009 9 displaystyle y k 200 y k 199 u k 200 y k 199 cdot frac 0 01 1 0 01 0 0 1 0 cdot 0 0099 0 0099 nbsp y k 201 y k 200 u k 201 y k 200 0 01 1 0 01 0 0099 1 0 009 9 0 009 9 0 019 7 displaystyle y k 201 y k 200 u k 201 y k 200 cdot frac 0 01 1 0 01 0 0099 1 0 0099 cdot 0 0099 0 0197 nbsp Die nachfolgende Tabelle mit den Folgedaten stellt das diskrete Zeitverhalten nur bis t k 8 01 displaystyle t k 8 01 nbsp s dar nbsp Sprungantwort von einem Sprung und einem Rucksprung eines Systems mit Totzeit T t 2 displaystyle T t 2 nbsp s und 4 in Reihe geschalteten PT1 Verzogerungsgliedern mit je T 1 s displaystyle T 1 s nbsp Spalte AFolge k BZeit folge t k s displaystyle t k s nbsp CEingang Sprung u k displaystyle u k nbsp DTotzeitLog 0 Log 1 EP T 1 1 displaystyle PT1 1 nbsp Glied Folge y k 1 displaystyle y k1 nbsp FP T 1 2 displaystyle PT1 2 nbsp GliedFolge y k 2 displaystyle y k2 nbsp GP T 1 3 displaystyle PT1 3 nbsp GliedFolge y k 3 displaystyle y k3 nbsp HP T 1 4 displaystyle PT1 4 nbsp GliedFolge y k 4 displaystyle y k4 nbsp 1000 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 01001 1 0 01 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp 1200 200 2 0 1 1 0 0099 0 0001 0 0 0 01201 201 2 01 1 1 0 0197 0 0003 0 0 0 01202 202 2 02 1 1 0 0204 0 0006 0 0 0 01203 203 2 03 1 1 0 0390 0 0010 0 0 0 01204 204 2 04 1 1 0 0485 0 0014 0 0 0 01205 205 2 05 1 1 0 0580 0 0020 0 0001 0 01206 206 2 06 1 1 0 0673 0 0026 0 0001 0 0 displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp displaystyle vdots nbsp 1800 800 8 0 1 1 0 9975 0 9824 0 9376 0 84841801 801 8 01 1 1 0 9975 0 9826 0 9380 0 8492 displaystyle to nbsp siehe auch Artikel Differenzengleichung Differenzenverfahren displaystyle to nbsp siehe auch Artikel Numerische Mathematik displaystyle to nbsp siehe auch Artikel Gewohnliche Differenzialgleichung Literatur BearbeitenAndreas Meister Thomas Sonar Numerik Eine lebendige und gut verstandliche Einfuhrung mit vielen Beispielen 1 Auflage Springer Spektrum 2018 ISBN 978 3 662 58357 9 Bilen Emek Abali Celal Cakiroglu Numerische Methoden fur Ingenieure mit Anwendungsbeispielen in Python Springer Vieweg 2020 ISBN 978 3 662 61324 5 Jurgen Koch Martin Stampfle Mathematik fur das Ingenieurstudium 4 Auflage Carl Hanser Verlag Munchen 2018 ISBN 978 3 446 45166 7 H R Schwarz N Klockner Numerische Mathematik Studium 8 aktualisierte Auflage 2011 Vieweg Teubner ISBN 978 3 8348 1551 4 Lutz Wendt Taschenbuch der Regelungstechnik mit Matlab und Simulink Verlag Europa Lehrmittel 42781 Haan Gruiten 11 Auflage 2019 ISBN 978 3 8085 5869 0 Donald E Knuth The Art of Computer Programming Vol 2 Seminumerical Algorithms 3rd ed Addison Wesley 1998 ISBN 0 201 89684 2 Einzelnachweise Bearbeiten H Schwarz Einfuhrung in die moderne Systemtheorie Vieweg Berlin 1969 Einleitung ISBN 978 3 322 96127 3 Bilen Emek Abali Celal Cakiroglu Numerische Methoden fur Ingenieure mit Anwendungsbeispielen in Python Springer Vieweg 2020 Hauptkapitel Verfahren zur Losung gewohnlicher Differenzialgleichungen Lutz Wendt Taschenbuch der Regelungstechnik mit Matlab und Simulink Verlag Europa Lehrmittel 42781 Haan Gruiten 11 Auflage 2019 Hauptkapitel Elemente des Wirkungs und Signalflussplans Lutz Wendt Taschenbuch der Regelungstechnik mit Matlab und Simulink Verlag Europa Lehrmittel 42782 Haan Gruiten 11 Auflage 2019 Hauptkapitel Entwicklung mathematischer Modelle fur die Regelungstechnik Jurgen Dankert Fachbuchreihe Numerische Methoden der Mechanik Einzelfachbuch Das Differenzenverfahren Springer Vieweg Berlin Auszug Ubersicht Der Grundgedanke des Verfahrens besteht darin die Differenzialquotienten in Differenzialgleichungen und Randbedingungen durch Differenzenquotienten zu ersetzen Autor Lutz Wendt Taschenbuch der Regelungstechnik Hauptkapitel Ubertragungsfunktion von Regelkreiselementen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seminumerischer Algorithmus amp oldid 236905647