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Die Seeschlacht von Cuddalore englisch Battle of Cuddalore franzosisch Bataille de Gondelour war die erste von drei weitgehend unentschiedenen Seeschlachten zwischen einer britischen Flotte unter Vice admiral George Pocock und einer franzosischen Flotte unter Chef d escadre Anne Antoine d Ache vor der Ostkuste Indiens wahrend der Auseinandersetzungen zwischen Grossbritannien und Frankreich im Rahmen des Siebenjahrigen Krieges Die Schlacht wurde am 29 April 1758 bei Cuddalore im Golf von Bengalen ausgetragen Seeschlacht von CuddaloreTeil von Siebenjahriger Krieg Feldzug in Vorderindien Franzosischer Marinesoldat Zeichnung aus Troupes du roi infanterie francaise et etrangere 1757 Band 1 Musee de l armee Datum 29 April 1758Ort nahe Cuddalore vor der Ostkuste IndiensAusgang UnentschiedenKonfliktparteienFrankreich Konigreich 1791 Frankreich Franzosische Ostindienkompanie Grossbritannien Konigreich GrossbritannienBefehlshaberFrankreich Konigreich 1791 Anne Antoine d Ache Grossbritannien Konigreich George PocockTruppenstarke1 Linienschiff 8 Ostindienfahrer 7 Linienschiffe 1 Fregatte 1 BranderVerluste99 Gefallene und 321 Verwundete 1 29 Gefallene und 89 Verwundete 2 Siebenjahriger Krieg 1756 1763 Asiatischer Kriegsschauplatz Kalkutta Chandannagar Plassey Cuddalore Negapatam Condore Madras Masulipatam Pondicherry I Chinsurah Wandiwash Pondicherry II Manila Palaris Aufstand Pocock versuchte d Aches Geschwader abzufangen das von der Ile de France mit Nachschub und Verstarkungen fur die franzosischen Streitkrafte in Pondicherry unterwegs war Die Schlacht endete unentschieden jedoch gelang es d Ache seine Mission zu erfullen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Schlacht 3 Auswirkungen 4 Schlachtordnung 4 1 Frankreich 4 2 Grossbritannien 5 Anmerkungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenMit Beginn des Siebenjahrigen Krieges in Europa kam es auch zu Kampfhandlungen in den europaischen Kolonien der beteiligten Staaten Da sich die meisten Kampfe in Indien in der Region Karnatik ereigneten worunter man wahrend der Kolonialzeit das Gebiet zwischen den Ostghats und der Koromandelkuste im Norden des heutigen indischen Bundesstaats Tamil Nadu verstand wird dieser Konflikt auch als Dritter Karnatischer Krieg bezeichnet Cuddalore franzosisch Gondelour war als indischer Hafen zu dieser Zeit der Hauptort der franzosischen Handelsposten in Indien an der Koromandelkuste Nach der Kriegserklarung 1756 erfolgten die Hauptauseinandersetzungen zunachst in Europa und somit im Atlantik und verlagerten sich spater auf die Westindischen Inseln Kanada und Westafrika Folgerichtig waren hier die wichtigsten franzosischen und englischen Geschwader stationiert Indien war somit zunachst nicht im Fokus bis die Briten am 23 Marz 1757 Chandannagar eroberten und es hierdurch offensichtlich wurde dass auch alle anderen franzosischen Niederlassungen in Indien bedroht waren 3 4 Obwohl die franzosische Regierung uber weitaus weniger Kriegsschiffe verfugte als die Royal Navy beschloss sie dennoch gemeinsam mit der franzosischen Ostindien Kompanie Verstarkung nach Indien zu schicken Ein gemischtes Geschwader aus neun Schiffen einem Linienschiff und acht bewaffneten Ostindienfahrern Das Geschwader wurde unter dem Kommando des Comte d Ache und mit einer Truppe von 4 000 Mann unter dem Befehl von Lally Tollendal der die Fuhrung aller franzosischen Streitkrafte in Indien ubernehmen sollte 5 nach Pondicherry eingeschifft Das Geschwader verliess Frankreich am 2 Mai 1757 verlor 300 Manner die bei einem Zwischenstopp in Rio de Janeiro durch eine Epidemie umkamen 6 machte im Dezember Halt auf der Ile de France und kam schliesslich im April 1758 in indischen Gewassern an Hier wurde das Geschwader bereits von George Pococks Schiffen erwartet Die Schlacht BearbeitenNach der Anzahl der Kanonen lag bei d Aches Geschwader ein leichter Vorteil da er uber 470 Kanonen verfugte wahrend Pocock 414 Kanonen hatte Da Pocock jedoch sieben Kriegsschiffe einsetzen konnte gegen nur eines auf d Aches Seite war Pococks Geschwader besser bemannt und fur den Kampf ausgerustet und die Besatzungen besser fur den Kampf ausgebildet Die Ostindienfahrer obwohl fur den Kampf gegen Piraten oder konkurrierende Handelsgesellschaften bewaffnet waren kaum eine Konkurrenz gegen echte Kriegsschiffe da sie trotz robuster Bauweise nur eine geringe Feuerrate besassen und ausserdem mit Truppen und Nachschub beladen waren was das Manovrieren der Kanoniere erschwerte 7 Drei dieser Einheiten verfugten uber weniger als 50 Kanonen was sie eher zu Fregatten als zu echten Kampfschiffen machte Mit vier Schiffen mit 60 oder mehr Kanonen erganzt durch zwei Schiffe mit 50 Kanonen war Pococks Geschwader homogener und ging mit einem Vorteil in die Schlacht Am 29 April gegen Mittag waren die beiden Streitkrafte in Sichtweite vor der Reede des niederlandischen Nagapattinam Beide Kommandeure bildeten die klassischen Schlachtlinien Der Beschuss begann gegen 15 00 Uhr die Franzosen eroffneten zuerst das Feuer 7 Pocock der die Zusammensetzung des franzosischen Geschwader anscheinend genau kannte befahl das Feuer auf das einzige echte Kriegsschiff die Zodiaque zu konzentrieren und ging auf Musketenreichweite an das Schiff heran Die Franzosen ihrerseits konzentrierten ihr Feuer auf die Masten und Segel der feindlichen Schiffe um ihnen das Manovrieren zu erschweren Um 16 00 Uhr endete der allgemeine Kampf Die britischen Schiffe erlitten grosse Schaden an ihren Masten und die Schiffe der Ostindien Kompanie deren Decks mit Truppen uberfullt waren erlitten schwere Verluste 7 Die Zodiaque konnte nach erbittertem Kampf schliesslich die Yarmouth abwehren und sich mit den anderen Schiffen zuruckziehen d Ache befahl den Kampf mit drei Schiffen fortzusetzen wahrend funf Schiffe ihre Fahrt zur Versorgung Pondicherrys fortsetzen sollten Zu diesem Zeitpunkt kam es zu einer fur die Franzosen gunstigen Wende Vor Pondicherry patrouillieren namlich zwei weitere Einheiten die Comte de Provence ein 74 Kanonen Linienschiff und eine 24 Kanonen Fregatte die Diligente 7 Diese waren am Vortag von d Ache nach Pondicherry geschickt worden um Lally Tollendal und erste Truppen dort anzulanden 8 Vom Gefechtslarm angelockt segelten beide Schiffe auf die Kanonade zu und kamen in Kontakt mit der zuruckweichenden Zodiaque Durch die Ankunft der beiden Schiffe anderte sich die Lage D Ache liess den Ruckzug stoppen und kehrte in eine Kampfposition zuruck Die franzosischen Verstarkungen beeindruckten weiterhin auch Pocock dessen Schiffe schon grossere Schaden erlitten hatten und er hielt es fur kluger einen weiteren Angriff zu unterlassen 7 Er zog sich nach Madras zuruck um die Schaden an Masten und Segeln zu reparieren wahrend die Franzosen ihren Weg nach Pondicherry fortsetzen konnten Noch am selben Tag gelang es d Ache die Truppen und Nachschub in Pondicherry anzulanden Auswirkungen BearbeitenDie Verluste der Briten betrugen 29 Tote und 89 Verwundete wahrend die Franzosen rund 600 Mann an Toten und Verwundeten verloren 8 ein hoher Wert der in der Harte des Kampfes und der schweren Beladung der Ostindienfahrer mit Truppen begrundet liegt D Ache selbst wurde ebenfalls verwundet 9 Allgemein gilt der Schlachtausgang als unentschieden Da es d Ache jedoch gelang seine Mission Pondicherry zu versorgen zu erfullen bzw es Pocock nicht gelang die Versorgung etwa durch Kaperung der franzosischen Ostindienfahrer und Gefangennahme des neuen Gouverneurs Lally Tollendal zu verhindern kann die Schlacht auch als Sieg der franzosischen Seite gewertet werden 3 Die Konsequenzen waren unmittelbar Lally Tollendal ein unnachgiebiger Kampfer und entschiedener Gegner der protestantischen britischen Monarchie A 1 startete sofort eine Offensive die es ihm ermoglichte am 4 Mai 1758 5 den Hafen von Cuddalore im Juni den von Fort St David sudlich von Pondicherry und schliesslich im Oktober Arcate einzunehmen 5 Der Feldzug sollte sich dann allerdings fur die Franzosen unvorteilhaft entwickeln Pocock und d Ache trafen indes noch zwei weitere Male aufeinander am 3 August vor Negapatam und ein drittes Mal am 10 September 1759 vor Pondicherry Schlachtordnung BearbeitenFrankreich Bearbeiten Flotte von Anne Antoine d Ache 7 Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungengetotet verwundet InsgesamtZodiaque 74 Jacques Antoine de Gotho Flaggschiff von Anne Antoine d Ache der Kommandant fiel in der Schlacht d Ache wurde verwundetBien Aime 58 Jacques Lars de Lescouet 10 oder Jean Baptiste Christy de la Palliere 8 Vengeur 64 Jean Baptiste Christy de La Palliere 10 oder Bouvet 8 Conde 50 oder 44 Jacques Kerlero de RosboMoras 60 oder 44 Louis Toussaint de Becdelievre Du BouexieDuc de Bourgogne 50 oder 60 Jean Baptiste Nicolas Denis d Apres de MannevilletteDuc d Orleans 50 oder 54 Jean Francois Marie de SurvilleSaint Louis 50 Louis Dominique de JoanniSylphide 30 oder 36 Etienne Mahy FregatteAus Pondicherry spater eingetroffene EinheitenComte de Provence 74 Jean Jacques de La ChaiseDiligente 24 oder 32 Etienne Mahy FregatteGrossbritannien Bearbeiten Flotte von George Pocock 7 Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungengetotet verwundet InsgesamtYarmouth 70 John Harrison Flaggschiff von George PocockElizabeth 70 Richard Kempenfelt Commodore Stevens an BordCumberland 66 William BreretonTiger 60 Thomas LathamWeymouth 60 Nicholas VincentNewcastle 50 George LeggeSalisbury 50 John Stukley SomersetProtector 40 James Colville BranderQueensborough 40 James Colville 1 13 14 FregatteAnmerkungen Bearbeiten Er war irischer Abstammung und Gefolgsmann des katholischen Thronpratendenten Charles Edward Stuart auch Bonnie Prince Charlie Literatur BearbeitenMichel Antoine Louis XV Paris editions Hachette coll collection Pluriel no 8571 1993 17e ed 1re ed 1989 ISBN 2 01 278860 2 Michel Verge Franceschi La Marine francaise au xviiie siecle guerres administration exploration Sedes November 1996 ISBN 2 7181 9503 7 Jean Meyer Martine Acerra Histoire de la marine francaise des origines a nos jours Ouest France Rennes 1994 ISBN 2 7373 1129 2 Remi Monaque Une histoire de la marine de guerre francaise editions Perri n Paris 2016 ISBN 978 2 262 03715 4 Etienne Taillemite Dictionnaire des marins francais Tallandier Sammlung Dictionnaires Paris Oktober 2002 ISBN 2 84734 008 4 S 8 10 Jean Meyer Jean Beranger La France dans le monde au xviiie siecle In Regards sur l histoire 84 Paris 1993 ISBN 2 7181 3814 9 Andre Zysberg Nouvelle Histoire de la France moderne Band 5 La monarchie des Lumieres 1715 1786 Point Seuil 2002 S 273 Patrick Villiers Jean Pierre Duteil L Europe la mer et les colonies xviie xviiie siecle In Carre Histoire Nr 37 Hachette superieur 1997 S 105 f Lucien Bely Les relations internationales en Europe xviie xviiie siecle Themis Presses Universitaires de France Paris 1992 ISBN 2 13 044355 9 Guy Le Moing Les 600 plus grandes batailles navales de l Histoire Marines Editions Rennes Mai 2011 ISBN 978 2 35743 077 8 S 310 Jean Claude Castex Dictionnaire des 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