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Das Schulhaus in Grombach einem Stadtteil von Bad Rappenau im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg wurde 1888 89 errichtet Bis 1966 befand sich darin eine achtklassige Volksschule danach bis 1974 eine selbststandige Grundschule die dann erst der Grund und Hauptschule in Kirchardt und 1984 der Grund und Hauptschule in Bad Rappenau angegliedert wurde Seit 1991 ist die Grundschule in Grombach wieder eine selbststandige Schule Schulhaus in Grombach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhes Schulwesen in Grombach 1 2 Planung und Bau der Schule 1 3 Entwicklung der Schule 2 Beschreibung 3 LiteraturGeschichte BearbeitenFruhes Schulwesen in Grombach Bearbeiten Eine Schule in Grombach ist mit der Nennung eines Schulmeisters seit 1549 belegt Zu jener Zeit handelte es sich noch um einen protestantischen Schulmeister da Grombach zur Zeit der Reformation protestantisch geworden war Nach mehrmaligem Wechsel der Ortsherrschaft wurde das im Dreissigjahrigen Krieg nahezu entvolkerte Grombach durch die Ansiedlung von Katholiken durch die inzwischen katholische Ortsherrschaft uberwiegend katholisch so dass es am Ort ein katholisches Schulhaus und katholische Lehrer gab Um 1700 kam Grombach wieder in den Besitz der damals lutherischen Herren von Venningen so dass sich bald auch wieder Protestanten dort niederliessen und spatestens seit der Mitte des 18 Jahrhunderts Konfessionsschulen beider Religionen in Grombach bestanden 1777 verordnete Carl Philipp von Venningen die allgemeine Schulpflicht in den Venningenschen Orten Die katholische Schule befand sich in einem gemeindeeigenen Gebaude im Bereich des heutigen Pfarrgartens das bis 1850 auch als Rathaus diente Die lutherische Schule erhielt 1793 ein neues Schulhaus gegenuber dem Gasthaus Ochsen Planung und Bau der Schule Bearbeiten nbsp Relief mit der Gottin Freya an der WestfassadeNach dem Ubergang Grombachs an Baden zu Beginn des 19 Jahrhunderts teilt das Schulwesen in Grombach die allgemeine Entwicklung des badischen Schulwesens Das Schulpatronat ging von den vorherigen Ortsherren auf den Staat uber die ortliche Schulaufsicht von den Pfarrern auf ein burgerliches Kontrollgremium 1868 wurde die Schulpflicht auf acht Jahre ausgedehnt und 1876 wurden die konfessionell ausgerichteten Schulen zu Simultanschulen vereinigt In der katholischen Schule in Grombach wurden damals rund 120 Schuler unterrichtet in der evangelischen Schule rund 30 Schuler darunter auch sechs bis acht Juden aus der Judischen Gemeinde Grombach Da das katholische Schulhaus schon langer kaum mehr ausreichte war an eine Zusammenlegung aller Schuler in diesem Gebaude nicht zu denken Stattdessen erstellten die Gemeinde und die Schulbehorde 1887 Plane fur einen grosszugigen Schulhausneubau Die Herren von Venningen stellten ein Grundstuck nahe dem einstigen Schlossgarten von Schloss Grombach fur den Neubau zur Verfugung wo im Fruhjahr 1888 mit den Bauarbeiten begonnen wurde Nach mehr als einjahriger Bauzeit wurde die Schule am 13 Juni 1889 feierlich eingeweiht In der naheren Umgebung war Grombach nach Kirchardt Ehrstadt und Helmstadt erst der vierte Ort mit einem neuzeitlichen Volksschulhaus Das alte katholische Schulhaus wurde schon 1891 abgerissen und an seiner Stelle entstand der Pfarrgarten des katholischen Pfarrhauses das evangelische Schulhaus wurde verkauft und noch langere Zeit als Wohn und Geschaftshaus genutzt bevor es zugunsten eines Neubaus auch abgerissen wurde Im Schuljahr 1889 90 besuchten 185 Schuler die Schule Klassenzimmer waren anfangs lediglich im Untergeschoss wahrend im Obergeschoss zwei Lehrerwohnungen eingerichtet waren Hinter der Schule befanden sich mehrere Stalle und Scheunen die ebenso wie die zugehorigen Nutzflachen aus 417 Ar Ackerland 42 Ar Wiesen und 8 Ar Garten vom jeweiligen Hauptlehrer bewirtschaftet wurden Der erste Hauptlehrer an der Schule war Albert Klippstein 1921 der bis 1912 unterrichtete Ihm folgte erst Heinrich Geiger und ab 1933 Karl Gotz Als dieser 1943 zum Militar eingezogen wurde ubernahm Maria Scheffold 1901 1990 die Schulleitung die sie bis 1970 innehatte Die im Ort stets Fraulein Scheffold genannte Lehrerin die auch noch nach ihrem Eintritt in den Ruhestand in einer der Lehrerwohnungen wohnen blieb hat eine umfangreiche zweibandige Schulchronik verfasst Entwicklung der Schule Bearbeiten Nach dem Bau der Schule waren die Schulerzahlen bald rucklaufig da die Einwohnerzahl in Grombach wegen der Abwanderung der Einwohner in die industrialisierten Stadte des Umlandes sank 1910 waren es 115 Schuler Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs stieg die Schulerzahl nochmals auf 147 an fiel dann jedoch bis 1935 auf 77 Schuler ab 1925 wurde nahe der Schule an der Stelle vormaliger landwirtschaftlicher Gebaude eine zweistockige Kochschule errichtet deren Raume auch von der Volksschule mitgenutzt wurden Nach dem Zweiten Weltkrieg waren zeitweise Fluchtlinge im Dachboden der Schule einquartiert Die Schule blieb nach 1945 selbststandige Volksschule Wegen der vielen zugezogenen Fluchtlinge wurde im Schuljahr 1946 nochmals ein Rekordstand von 182 Schulern erreicht in den Folgejahren sanken die Schulerzahlen wieder 1966 waren 123 Schuler in acht Klassen die gemeinsam in zwei Schulraumen unterrichtet wurden Der Grombacher Generalbebauungsplan von 1960 sah zwar den Bau eines neuen Schulhauses mit angeschlossenem Sportzentrum vor doch als nach der Schulreform von 1966 die Grombacher Schule zur Grundschule wurde wodurch die Schuler der Klassen 5 bis 8 in die Hauptschule nach Kirchardt kamen verblieben nur noch 62 Schuler der Klassen 1 bis 4 so dass ein Schulhausneubau nicht mehr notig war 1967 68 wurde das Schulhaus umfassend renoviert wobei auch eine der Lehrerwohnungen im Obergeschoss in einen Unterrichtsraum umgewandelt wurde Nachdem Maria Scheffold 1970 in den Ruhestand verabschiedet wurde ubernahm Leo Fischer die Schulleitung Im Schuljahr 1973 74 besuchten noch 57 Schuler die Schule Zum Ende des Schuljahres wurde die Schule in Grombach als Aussenstelle der Grund und Hauptschule in Kirchardt angegliedert 1984 wurde die Schule dann als Aussenstelle Grombach der Grundschule Obergimpern Grombach der Grund und Hauptschule Bad Rappenau angegliedert und auch Schuler aus Obergimpern darin unterrichtet 1987 sprachen sich Burgerversammlungen in Grombach und Obergimpern dafur aus in den beiden Rappenauer Stadtteilen wieder eigene Schulen einzurichten Wegen der geringen Schulerzahl fand zunachst noch kombinierter Unterricht statt bevor im Schuljahr 1990 91 im Grombacher Schulhaus 52 Schuler nur noch aus Grombach unterrichtet wurden 1991 wurde die Schule als Grundschule Bad Rappenau Grombach wieder zur selbststandigen Grundschule erhoben Das Schulhaus wurde aus diesem Anlass umfassend saniert wobei auch die nach dem Tod von Fraulein Scheffold freigewordene letzte verbliebene Lehrerwohnung im Obergeschoss in einen Klassenraum umgewandelt wurde Zur Schulleiterin wurde Carmen Gollner 1953 die schon seit 1987 in Grombach lebte aber bis 1991 noch an einer Schule in Leingarten unterrichtet hatte Im Schuljahr 2009 10 besuchten 53 Schuler die Schule Beschreibung BearbeitenDas Schulhaus in Grombach ist ein massiver zweistockiger Bau mit Eckquaderung und Walmdach Die nach Suden zur Ortsstrasse gelegene Hauptfassade hat neun Achsen Das Portal befindet sich in dem von einem Dreiecksgiebel bekronten Mittelrisaliten An der Westfassade sind zwei Keramikreliefs angebracht die die germanischen Gotter Wodan und Freya zeigen Die Reliefs fertigte Friedrich Weier in Karlsruhe 1888 Literatur BearbeitenArnold Scheuerbrandt Schulen in Grombach In Stadt Bad Rappenau Hrsg Grunbach uff dem Creichgow Bad Rappenau 2010 S 568 607 49 228221 9 001369 Koordinaten 49 13 41 6 N 9 0 4 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schulhaus Grombach amp oldid 232926421