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Schozach ist ein Teilort der Gemeinde Ilsfeld im Landkreis Heilbronn in Baden Wurttemberg SchozachGemeinde IlsfeldWappen von SchozachKoordinaten 49 4 N 9 13 O 49 067222222222 9 215 252 Koordinaten 49 4 2 N 9 12 54 OHohe 252 mFlache 2 2 km Einwohner 826 31 Mai 2022 1 Bevolkerungsdichte 375 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1971Postleitzahl 74360Vorwahl 07062 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen 4 Bauwerke 5 Ehrenburger 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSchozach liegt ostlich oberhalb des Schozachtals etwa drei Kilometer nordwestlich vom stromaufwarts gelegenen Ilsfeld und etwa ebenso weit vom sudostlich vom stromabwarts gelegenen Talheim Geschichte BearbeitenDer Ort wurde etwa um das Jahr 800 von Ilsfeld aus gegrundet Wahrend sieben andere Weiler bis ins 14 Jahrhundert wieder aufgegeben wurden blieb Schozach neben Wustenhausen bestehen Der Ort tragt den gleichen Namen wie der Fluss Schozach uber dessen Tal er langs des Heerwegs eines alten Fernwegs von Lauffen am Neckar nach Schwabisch Hall liegt Erstmals erwahnt wurde Schozach 1275 2 Die fruhere Angabe 1213 ist ein Irrtum 3 Der Ort kam mit Ilsfeld 1368 zu Wurttemberg und unterstand einem wurttembergischen Vogt grossen Besitz und Einfluss hatten ab 1396 auch die Herren Sturmfeder die mit dem Herzog von Wurttemberg als Grundherr uber Ilsfeld mit anhangigen Weilern langwierige Markungsstreitigkeiten fuhrten Besitz im Ort hatten ausserdem der Johanniterorden das Stift in Weinsberg die Heilbronner Deutschordenskommende und andere 1548 wies das Reichskammergericht in Speyer einen sturmfederschen Antrag auf Unabhangigkeit von Ilsfeld zuruck Anschliessend versuchten die Sturmfeder Schozach zumindest kirchlich unabhangig zu machen was noch 1624 abschlagig entschieden wurde Im Dreissigjahrigen Krieg hatte der Ort Plunderungen Zerstorungen und die Pest zu erdulden 1659 wurde Schozach dem wurttembergischen Zollregal unterworfen was abermals zu jahrzehntelangen Streitigkeiten zwischen Wurttemberg und den Sturmfeder fuhrte Im spaten 17 Jahrhundert kam es zu Einquartierungen von brandenburgischen und franzosischen Truppen 1771 hiess es der Ort sei ohne Kirch und Cult Schule 1805 wurde Schozach selbststandige Gemeinde in Wurttemberg Es gehorte ursprunglich zum Oberamt Lauffen kam 1808 zum Oberamt Bietigheim und 1810 schliesslich zum Oberamt Besigheim Die Gemarkung der Gemeinde war gering das sturmfedersche Hofgut umfasste 1841 rund 200 von insgesamt rund 500 Morgen Der Gutsverwalter war nach 1805 auch Schultheiss und Lehrer nbsp Verwaltungsstelle von Schozach erbaut 1987 anstelle des alten RathausesAb 1829 begann sich die politische Gemeinde von der sturmfederschen Grundherrschaft zu trennen erst durch die Verweigerung von grundherrlichen Anspruchen wie Botengangen und unentgeltlicher Weinlese ab 1839 auch durch die Ablosung der Steuern und den Erwerb der Meierei der Gutsverwaltung zwecks Umbau zum Rat und Schulhaus 1841 hatte Schozach 308 Einwohner die ihren Haupterwerb in Weinbau und Ackerbau fanden Aufgrund der vorherrschenden Armut wanderten viele Einwohner nach Amerika oder Russland aus Nach der Revolution von 1848 wurde der Zehnt abgelost und die Gemeinde hatte Anspruch auf verschiedene bisher an die Grundherren abzufuhrenden Steuern Frongelder und anderes Gleichzeitig erwarb der Baron von Sturmfeder aus Mitteln der Abloseentschadigung weitere Grundstucke innerhalb der Gemarkung 1870 wurde ein Schulhaus erbaut 1895 ein Friedhof angelegt Im Verlauf des 19 Jahrhunderts liessen die Spannungen zwischen Grundherrschaft und Gemeinde nach Das fruhere grundherrschaftliche Gut ist im heutigen Graf von Bentzel Sturmfeder Horneck schen Weingut aufgegangen Der Bau einer Verbindungsstrasse nach Ilsfeld ab 1880 der Anschluss an die Bottwartalbahn um 1900 der Bau einer Wasserleitung 1907 und die Elektrifizierung des Ortes 1911 brachten grossen Fortschritt in den zuvor abgeschieden liegenden Ort Nach der Auflosung des Oberamts Besigheim kam Schozach 1938 zum Landkreis Heilbronn Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde Schozach ab dem 14 April 1945 durch US amerikanische Soldaten unter Artilleriebeschuss genommen wodurch mehrere Bauwerke wie dem Rathaus schwer beschadigt und mindestens zwei Einwohner todlich verletzt wurden Dies horte erst am darauffolgenden Nachmittag auf nachdem deutsche Soldaten vom besetzten Mannhardtsgrund abgezogen sind und Schozach somit von den Amerikanern eingenommen wurde Am 19 April ist es zu Artilleriebeschuss von deutscher Seite aus gekommen bei der eine Scheuer sowie eine Evakuierte aus Heilbronn getroffen wurden 4 1939 wurden 264 Einwohner gezahlt wahrend und nach dem Zweiten Weltkrieg in dem der Ort von Bombenangriffen verschont blieb wurden zahlreiche Vertriebene und Fluchtlinge aufgenommen so dass es Ende 1945 bereits 372 Einwohner waren 5 Von 1939 bis 1946 und erneut ab 1954 wurde der Ort vom jeweiligen Ilsfelder Burgermeister mitverwaltet Letzter gemeinschaftlicher Burgermeister war Eugen Harle Am 1 Juli 1971 wurde Schozach nach Ilsfeld eingemeindet 6 Seit den 1960er Jahren ist der Ort durch die Ausweisung von Neubaugebieten stark angewachsen Wappen BearbeitenDie Blasonierung des ehemaligen Ortswappens lautet In gespaltenem Schild vorne in Gold ein blaues Hufeisen hinten in Blau zwei abgekehrte goldene Streitbeile Die Streitbeile sind dem Wappen der Herren Sturmfeder von Oppenweiler entnommen Bauwerke BearbeitenDie evangelische Leonhardskirche wurde 1960 bis 1963 anstelle des alten 1955 abgerissenen Schafhauses errichtet Sie tragt den Namen des Heiligen dem die im 17 Jahrhundert erwahnte Kapelle in vorreformatorischer Zeit geweiht gewesen sein soll Das Rathaus des Ortes wurde 1987 durch ein neues Gebaude fur die Verwaltungsstelle und die Freiwillige Feuerwehr ersetzt nachdem 1984 bereits eine Gemeindehalle nach Planen des Architekten Keppler eingeweiht worden war Ehrenburger Bearbeiten1926 Christian Schwab 18 Marz 1843 Gemeindepfleger 1930 Gottlob Vogel 3 April 1850 Schultheiss 1930 Friedrich Meidinger 23 Juni 1858 GutsverwalterLiteratur BearbeitenEugen Harle Aus der Geschichte vom Schozach In Ilsfeld in Geschichte und Gegenwart Ein Heimatbuch fur Ilsfeld Auenstein und Schozach Gemeinde Ilsfeld Ilsfeld 1989 Otto Conrad Schozach ein Weiler von Ilsfeld In Jahrbuch fur schwabisch frankische Geschichte Band 28 Historischer Verein Heilbronn Heilbronn 1976 S 89 106Einzelnachweise Bearbeiten Ilsfeld Einwohnerzahlen Abgerufen am 28 Oktober 2023 Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 496 U 3 Sunt autem bona que predicte Adelhadi filie fratris mei et sanctimonialibus ante fatis libere contuli et assignavi videlicet in Talhein in tribus campis in quolibet quatuordecim iugera agrorum ita quod in uno plus in alio minus et duo iugera pratorum in IIII particulis videlicet in Frenchelbach duas partes et aput Schozam duas partes et in villa Talhein domum et horreum et ortum et IIII iugera et dimidium vinearum unum in Colstein tria et dimidium in Frenchelbach et unum iuger agri de quo datur tertia pars frugum et in censu duos anseres et unum pullum de quodam clivo Harle 1989 S 281 Ilsfeld in Geschichte und Gegenwart Ein Heimatbuch fur Ilsfeld Auenstein und Schozach Gemeinde Ilsfeld Ilsfeld 1989 S 242 f Mitteilungen des Wurtt und Bad Statistischen Landesamtes Nr 1 Ergebnisse der Einwohnerzahlung am 31 Dezember 1945 in Nordwurttemberg Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 450 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schozach Ilsfeld amp oldid 238579735