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Die Schlosskirche in Meisenheim ist eine spatgotische Hallenkirche in Rheinland Pfalz Sie ist ein geschutztes Kulturgut nach der Haager Konvention Schlosskirche Meisenheim von WestenChor mit Zugangsportal und Bauinschrift von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 3 Grablege 4 Ausstattung 4 1 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 GalerieGeschichte BearbeitenUnweit der fruhen christlichen Zentren von Disibodenberg und Medard gelegen liegen die Anfange der Kirche im Dunkeln doch ist anzunehmen dass Meisenheim bereits im 10 Jahrhundert eine eigene Pfarrkirche besass Seit dem 13 Jahrhundert waren die Grafen von Veldenz zur Erhaltung der Kirche verpflichtet 1321 ubertrugen die Veldenzer die Betreuung der Seelsorge an die Johanniter aus Herren Sulzbach die daraufhin ihren Sitz nach Meisenheim verlegten Der Neubau der heutigen Kirche erfolgte nach dem Aussterben der Veldenzer 1444 als die Grafschaft an Pfalz Zweibrucken gefallen war und Herzog Ludwig I seine Residenz nach Meisenheim verlegte Errichtet wurde die Schlosskirche ab 1479 nachdem die alte Kirche bei der Beschiessung der Stadt 1461 durch Kurfurst Friedrich I zerstort wurde Als Baumeister ist ab 1482 Philipp von Gmund von der Frankfurter Dombauhutte nachweisbar Die Schlussweihe der Kirche erfolgte 1504 1532 wurde die Reformation eingefuhrt und 1766 1770 erfolgte durch Philipp Heinrich Hellermann eine barocke Erneuerung der Kirche bei der als tiefgreifendste Anderung der gotische Lettner entfernt wurde Ohne sonst die gotische Bausubstanz zu beruhren wurden Emporen Kanzel und Orgelprospekt eingebaut Spatere Umbauten die das Gesamtbild weniger beeinflussten brachten etwa die neugotischen Skulpturen am Turm einen Ruckbau der Empore und moderne Glasfenster im Chorraum Gemeindepfarrer von 1969 bis 1980 war der ehemalige Landesjugendpfarrer Walter Posth Anlage Bearbeiten nbsp Blick vom Westportal auf Kanzel und Chorraum nbsp Blick vom Chorraum auf Orgel und WestportalDer Bau ist eine dreischiffige netzrippengewolbte Hallenkirche zu 5 Jochen mit quadratischem Vorchor der sudlich von einer Seitenkapelle Grablege der Pfalzgrafen nordlich von der Sakristei flankiert wird Einzigartig ist der eigentliche Chor im Grundriss ein verkappter Zentralbau mit 7 Seiten eines zu vollendenden Zehnecks Im Chorhaupt im Vorchorjoch und in der sudlichen Seitenkapelle sind die Rippengewolbe deutlich reicher und komplexer ausgebildet als im Langhaus dort im Ubrigen unterschiedliche Gewolbeformen im sudlichen und nordlichen Seitenschiff In der sudlichen Kapelle finden sich gar freischwebende Gewolberippen 1 Die Gewolbe im Langhaus werden von Rundpfeilern ohne Vorlagen getragen Vielgestaltig ist auch das von Fenster zu Fenster wechselnde Masswerk Den westlichen Abschluss bildet ein verhaltnismassig gedrungener Turm der sich ab dem dritten Geschoss in einem Oktogon mit gesprengtem Turmhelm fortsetzt 2 Auf der der Ostseite zur niedriger gelegenen Amtsgasse hin wird das Kirchenareal mit einer hohen Stutzmauer abgeschlossen in der ein spatgotisches Zugangsportal mit innseitigen Treppenaufgangen sitzt Daruber war die Bauinschrift von 1479 eingelassen die jedoch zerstort wurde Heute ist dieser Wappenstein ersetzt durch eine 1911 gefertigte Replik 3 Grablege Bearbeiten nbsp Gruft der WittelsbacherIn der Grabkapelle die vor der eigentlichen Kirche fertiggestellt wurde finden sich zahlreiche Mitglieder des Hauses Pfalz Zweibrucken und verwandter Linien vom 15 bis ins 17 Jahrhundert Darunter befinden sich mit Herzog Wolfgang von Zweibrucken ein bedeutender Wegbereiter der Reformation mit Pfalzgraf Karl I von Pfalz Zweibrucken Birkenfeld ein Stammvater der spateren bayerischen Konige und mit Pfalzgrafin Charlotte Friederike die Retterin von Kirche und Stadt vor der potentiellen Zerstorung durch die Franzosen im Jahr 1689 Ausstattung BearbeitenNachdem bei der Einfuhrung der Reformation die mittelalterlichen Altare versteigert wurden sind vor allem die Renaissance Epitaphien in der herzoglichen Grabkapelle sudl Seitenkapelle zu bemerken insbesondere das Grabmal von Herzog Wolfgang 1569 und seiner Ehefrau Anna von Hessen 1591 das Johann von Trarbach zugeschrieben wird Im Chor gibt es aus dem Jahr 1968 stammende Fenster von Helmut Ammann aus Munchen Orgel Bearbeiten nbsp Empore mit barockem OrgelprospektVon der barocken Ausstattung haben sich die Kanzel die 1967 verkurzte Empore und die zweimanualige Stumm Orgel von 1767 4 erhalten Das Instrument hat 29 Register auf zwei Manualen und Pedal Nach Veranderungen die im 19 Jahrhundert durch die Fa Meyer Herford vorgenommen wurden restaurierte die Fa Oberlinger Windesheim das Instrument zum ersten Mal im Jahr 1968 und stellte die ursprungliche Disposition wieder her Vor allem fur das liturgische Spiel wurde die Pedalklaviatur im Rahmen der Restaurierung 1993 1994 durch die Orgelbauwerkstatt Forster amp Nicolaus Lich Hessen auf 27 Tasten erweitert was durch einen Einschub erreicht wird die ursprunglichen 20 Tasten C g entsprechen dabei dem Originalumfang 5 Die Orgel besitzt als einziges Instrument uberhaupt alle Rohrwerke im Original darunter auch die einzig erhalten gebliebene Vox angelica 2 Bass und gilt als die besterhaltene Stumm Orgel des 18 Jahrhunderts I Unterpositiv C d31 Principal 4 2 Gedackt B D 8 3 Flaut travers D 8 4 Flaud 4 5 Quint 3 6 Octav 2 7 Solicinal 2 repetierend 4 8 Mixtur III 1 9 Cromhorn 8 10 Vox humana 8 Tremulant II Hauptwerk C d311 Principal 8 12 Bourdon 16 13 Salicional 8 14 Viol di Gamba 8 15 Quintathon 8 16 Hohlpfeiff 8 17 Octav 4 18 Quint 3 19 Floet 4 20 Superoctav 2 21 Tertz 1 3 5 22 Mixtur IV 1 23 Trompet B D 8 24 Vox angelica B 2 Pedal C g025 Principalbass 8 26 Subbbass 16 27 Quintbass 6 28 Posaun 16 29 Violonbass 16 Koppeln Stecherkoppel zwischen den Manualen I und II als Schiebekoppel Pedalkoppel II an Pedal Literatur BearbeitenKarl Heinz Drescher Schlosskirche zu Meisenheim Bad Munster a St Ebernburg 1973 Karl Heinz Drescher u Gunther Lenhoff Die Schlosskirche zu Meisenheim Rheinische Kunststatten Heft 465 Neuss 2002 Klaus Freckmann Meisenheim am Glan Rheinische Kunststatten Heft 268 2 veranderte Auflage Neuss 1992 1504 2004 Schlosskirche Meisenheim Bewegende Geschichte und lebendige Gegenwart eines einzigartigen Bauwerks Hrsg und verlegt v d Evang Kirchengemeinde Meisenheim 408 S 2003 04Weblinks BearbeitenStumm Orgel der Schlosskirche Meisenheim Beitrag auf Orgel Verzeichnis nbsp Commons Schlosskirche Meisenheim Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Vgl Leonhardskirche Frankfurt Bild Vgl Freiburger Munster Bild In Frankfurt wurde der Turmhelm dagegen nie vollendet Webseite zur Bauinschrift auf der Ostseite der Schlosskirche Torsten Laux Orgel der Gebruder Stumm Schlosskirche Meisenheim Glan mit 13 Orgelstucken des Barock April 1998 IFO Records Mainz IFO 023 EAN 4 010228 000221 Torsten Laux Orgel der Gebruder Stumm Schlosskirche Meisenheim Glan IFO CD 023 Beiheft S 3Galerie Bearbeiten nbsp Ostportal nbsp Bauinschrift uber dem Ostportal nbsp Westportal nbsp Barocke Kanzel nbsp Epitaph Herzog Wolfgang und Gattin nbsp Epitaph Herzog Karl I 49 705239 7 671848 Koordinaten 49 42 18 9 N 7 40 18 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlosskirche Meisenheim amp oldid 238946197