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Schloss Waldenburg liegt am Rand der Stadt Waldenburg auf einem Bergsporn der sich uber die Hohenloher Ebene erhebt Der teils als Renaissanceschloss ausgefuhrte Bau befindet sich im Besitz des Hauses Hohenlohe Waldenburg Schillingsfurst Blick uber die Stadt Waldenburg auf das Schloss Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Waldenburger Fastnacht 2 Bauten 3 Siegelmuseum 4 Galerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Region Waldenburg wurde um 1250 Lehen des Adelsgeschlechts Hohenlohe Eine erste urkundliche Erwahnung einer Burg ist fur das Jahr 1253 festzustellen Die Stadtrechte wurden Waldenburg bereits 1330 verliehen Der Umbau zum Schloss erfolgte im 16 Jahrhundert wobei Teile der Veranderungen im 18 Jahrhundert wieder ruckgangig gemacht wurden Hauptsitz fur eine der Hohenlohe Linien wurde das Gebaude 1553 Der Bergfried auch als Mannlesturm bezeichnet erhielt 1576 seine heutige Gestalt Im fruhen 17 Jahrhundert wurden weitere bauliche Veranderungen bei denen Heinrich Schickhardt als Berater fungierte durchgefuhrt Das Schloss stand ab 1679 leer da die Linie Hohenlohe Waldenburg ausstarb Die Schlosskirche St Michael wurde vom Stuckateurmeister Christian Dornacher in den Jahren 1781 und 1782 errichtet Im 19 Jahrhundert wurde das Schloss durch eine durch Erbteilung neu entstandene Linie Hohenlohe Waldenburg umfassend renoviert Das Schloss fiel wie auch fast 80 Prozent des gesamten Stadtgebietes 1945 durch Artilleriebeschuss den Flammen zum Opfer Von 1948 bis 1963 erfolgte der Wiederaufbau Hans Gottfried von Stockhausen 12 Mai 1920 auf der Trendelburg 8 Januar 2010 in Remshalden Buoch war ein deutscher Glasmaler Maler und Zeichner Bekannt wurde er vor allem durch seine uber 500 Kirchenfenster und architekturgebundenen Arbeiten im In und Ausland Sein Atelier unterhielt von Stockhausen auf Schloss Waldenburg wo er des Ofteren Ausstellungen seiner Werke fur die Offentlichkeit zeigte 1 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Schloss mit Blick auf das Hohenloher Land Waldenburger Fastnacht Bearbeiten Am 7 Februar 1570 hatten Graf Eberhard von Hohenlohe Waldenburg und seine Gattin Grafin Agathe von Tubingen adelige Freunde und Verwandte zu sich eingeladen unter anderen den Bruder der Grafin Georg III von Tubingen den Neffen Graf Albrecht von Hohenlohe Neuenstein Valentin von Berlichingen Kunz von Vellberg und Simon von Neudeck Moglicherweise angeregt durch das Brauchtum der Gegend war man auf den Gedanken verfallen sich zu verkleiden obwohl drei Jahre zuvor eine Landesordnung erlassen worden war die das Faschingstreiben untersagte Die Frauen verkleideten sich als Engel und die Manner als Teufel Auf dem Fest brach ein Brand aus der durch ein Kostum ausgelost wurde das Feuer fing Mehrere Besucher kamen als Folge dieses Unglucks ums Leben viele wurden schwer verletzt Was geschah schildert Hofprediger Apin in einem authentischen zeitgenossischen Bericht Anno 1570 den 7 Februar ist zu Waldenburg ubel hergegangen hat sich ein leidiger Fall begeben da hat der leidige Satan aus Gottes Verhangnus eine schrockliche Tragodien und Spectacul angerichtet und als ein arger Schadenfroh sein Mutlein nach Lust gekuhlt darum soll man ihn nit uber die Tur malen noch zu Gast laden denn er kommt wohl von ihm selbst oder wo er gleich selbst nit hinkommt da schickt er seine Boten hin Damals waren zu Waldenburg in der Fastnacht neben den Grafen und neben denen von Adel beieinander neun Grafinnen deren etliche vermummten sich mit einern englischen schonen Habit gingen daher in gar weisser Kleidung mit weissen papiernen Flugeln wie man die Engel pflegt zu malen und trugen auf ihren Hauptern weisse papierne Kronen darinnen kleine Wachslichtlein brennten und leuchteten dagegen vermummten sich die Herren und der Adel mit einem scheusslichen Habit liessen an ihre Hosen und Wammes Arm und Beinen dick Werg von Flachs mit Faden stark annahen und knupfen dass sie hereintraten zotticht und zerlumpt wie man die Cacodaemones und schwarze Hollhund pflegt zu malen Indem sie nun nach gehaltenem Tanz bei nachtlicher Weile um 10 Schlag uf dem oberen Saal bei dem Licht kniend einander ein Mummtanz bringen und mit dem Licht nicht fursichtig umgehen da gehet vom brennenden Gicht das Werg unversehens an bald da wird auf dem Saal ein grosser Tumult und Auflauf ein grosser Schreck Schreien und Klagen Kunz von Vellberg gibt bald die Flucht und also vermummt springt er die Schnecken ein dass er unversehrt davon kommt und von den andern nit angesteckt wird aber Veltlin von Berlichingen und Simon von Neudeck auch Graf Albert von Hohenlohe Neuenstein verbrennen so hart dass sie etliche Wochen zu Bett liegen mussen Graf Georg von Tubingen empfaht das Nachtmahl den 22 Februar Danach am 5 Marz war der Sontag Latare da ihm unversehens ein ander und neuer Zufall zum Brand geschlagen stirbt um 8 Uhr vormittags und wird darnach den 7 hujus mit seines Gemahls grossem Leid Schmerzen und Wehklagen begraben zu Oehringen in der Stiftskirchen da ich dann ihm eine Leichenpredigt gethan die ich hernach seiner Frau Mutter auf ihr Begehren den 22 Mai mit meines G H Leichtpredigt hinein gen Lichteneck geschickt dagegen ihr Gnaden mir folgendes den 24 Juli durch den von Bubenhofen hat uberantworten lassen ein silbernen Becher mit einem Deckel darauf deren von Tubingen Wappen ist ausgestochen gewesen Mein gn Herr Graf Eberhard verbrannt so hart dass man ihm hernach den 21 und 22 Februar alle Finger an beeden Handen musste vornen abschneiden empfing doch zuvor den 29 das war damals der Sonntag Reminiscere das Hochwurdige Abendmahl tat gar eine schone christliche Bekanntnus daran ich einen sonderlichen Gefallen hatte Hernach den 9 Marti vier Tage nach seines Herrn Schwagers Graf Georgen Abschied stirbt in der Frauenzimmerstuben um 10 Schlag vormittag in meinem Beiwesen wird den 11 Tag hujus zu Oehringen in der Stiftskirchen neben seiner Frau Mutter und neben Graf Georgen christseliger Gedachtnus begraben da ich dann ihm eine Leichtpredigt getan Den 14 Marti liess sich Graf Albrecht wieder heim nach Neuenstein fahren und ist mit Rat und Hulf seiner Frau Mutter wieder aufkommen 2 Bei dem Brand kamen Graf Eberhard von Hohenlohe Waldenburg und Graf Georg von Tubingen Lichteneck ums Leben Beide wurden in der Stiftskirche von Ohringen beigesetzt In manchen Quellen werden auch Valentin von Berlichingen Simon von Neudeck und Graf Albrecht von Hohenlohe Neuenstein falschlich zu den Todesopfern gezahlt 3 Bauten BearbeitenDas Schloss wurde ausserlich soweit moglich nach historischem Aussehen wieder aufgebaut Teile des Baus sind im Renaissancestil wahrend die Schlosskirche bereits klassizistische Elemente enthalt Die Innenraume wurden nicht mehr originalgetreu sondern vereinfacht wieder aufgebaut nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Innenhof Februar 2014Siegelmuseum BearbeitenIm Erdgeschoss des Schlosses ist seit 1972 ein Siegelmuseum eingerichtet Die Sammlung geht bis in das 19 Jahrhundert zuruck und wurde von Furst Karl zu Hohenlohe Waldenburg begrundet Er gilt als einer der Grundervater der Sphragistik Die ausgestellten Siegel sind Reproduktionen die teilweise bereits selbst ein hohes Alter aufweisen Galerie Bearbeiten nbsp Schloss nbsp Schlosstor nbsp Wappen nbsp Fastnachtfest in Waldenburg 1570 nbsp Loschversuche beim Brand wahrend des Fastnachtsfests in Waldenburg nbsp Waldenburg 1945Literatur BearbeitenUlrich Feldhahn Schlosserreise Baden Wurttemberg Michael Imhof Verlag Petersberg 2005 ISBN 3 935590 63 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Waldenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Siegelmuseum Schloss WaldenburgEinzelnachweise Bearbeiten Puschkin auf Schloss Waldenburg Memento vom 15 Mai 2016 im Internet Archive auf Hohenloher Tageblatt 5 November 2010 abgerufen am 15 Mai 2016 Die Brand Fastnacht von 1570 Waldenburg Funf Adlige beim Mummenschanz verbrannt PDF 3 2 MB Burgen und Schlosser im Hohenlohekreis Wasserburg Adolzfurt Burgstall Altgabelstein Burgruine Altneufels Burg Aschhausen Schloss Bartenau Burg Berlichingen Wasserschloss Bieringen Burg Buchenbach Herrenhaus Buchenbach Orangerieschloss Cappel Charlottenschlosschen Burgstall Eberbach Burgrest Edelmannshof Burgstall Eselsburg Schloss Eyb Ruine Forchtenberg Schloss Friedrichsruhe Burgstall Gabelstein Schloss Garnberg Burgstall Gleichen Schloss Gommersdorf Burgstall Gruningen Ruine Gunzburg Burgstall Heidenschlossle Burg Heimberg Schloss Hermersberg Burgstall Hohenacker Burgstall Hornberg Altes Schloss Ingelfingen Neues Schloss Ingelfingen Burgrest Jagstberg Burgrest Kocherstein Burg Krautheim Residenzschloss Kupferzell Burg Laibach Burg Lichteneck Schloss Messbach Burg Nagelsberg Schloss Neuenstein Burg Neufels Schloss Neunstetten Schloss Ohringen Burg Ottohausen Schloss Pfedelbach Schloss Rossach Burgstall Schlossbuckel Schloss Sindringen Ruine Stein Schloss Stetten Burg Urhausen Schloss Waldenburg Burgruine Waldzimmern Wallburg Wilfersberg Ruine ZargeWartturme Wartbergturm Storchenturm 49 191027777778 9 6429722222222 Koordinaten 49 11 27 7 N 9 38 34 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Waldenburg Hohenlohe amp oldid 238369169