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Das Schloss Scherneck liegt zwischen Rehling und dem Gemeindeteil Au Landkreis Aichach Friedberg in Schwaben nordostlich von Augsburg auf der Lechleite In seiner heutigen Form stammt der Gebaudekomplex weitgehend aus dem 19 Jahrhundert und wird als land und forstwirtschaftlicher Gutsbetrieb bewirtschaftet Scherneck Wening um 1700 Innenhof Blick zum TorturmSudgiebel des HauptgebaudesHauptgebaude nach SudenBarocke SchlosskircheInnenraum der Schlosskirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Schlosskirche St Matthias und Georg 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits 926 soll sich auf der Anhohe uber dem Lechtal eine Burg der Herren von Rehling befunden haben 1999 entdeckte der Heimatforscher Helmut Rischert eine mutmassliche Vorgangerburg Alt Scherneck uber der Schlosskreppen einem Hohlweg nordlich des Schlosses Die erste gesicherte Erwahnung Schernecks ist ein Kaufvertrag von 1322 in dem der Hans von Rehling seine Burg an Heinrich von Gumppenberg verkaufte Der Hintergrund des Verkaufs durften Erbstreitigkeiten gewesen sein Zu dieser Zeit waren die Rehlinger wahrscheinlich Dienstmannen der Wittelsbacher Zwischen 1397 und 1411 anderte Hans der Gumppenberger von Rehling seinen Beinamen zu von Scherneck Wahrscheinlich wurde die alte Burg damals aufgelassen und an den heutigen Standort verlegt Der Name Scherneck meint ein scharfes schroffes Eck wurde also besser zur Burgstelle zwischen dem Schloss und Rehling passen Die beiden Burgstellen liegen etwa funf Gehminuten voneinander entfernt Die Gumppenberger hielten die Hofmark Scherneck bis ins 17 Jahrhundert 1626 kam die Herrschaft nach dem Tod Hans Heinrichs von Gumppenberg uber Renate von Gumppenberg an die Nothaffts von Wernberg 1636 erwarb Karl Fuchs den Besitz ubersiedelte aber bereits 1640 auf sein Gut in Mahren Das Gebiet um Rehling war wahrend des Dreissigjahrigen Krieges zahlreichen Plunderungen ausgesetzt lag es doch in der Nahe der machtigen Reichsstadt Augsburg Das Schloss stand leer und wurde 1642 zusammen mit der ubrigen Hofmark einer Administration unterstellt 1661 erwarb Graf Felix von Lodron das Schlossgut 1696 wird der Hofkammerrat Johann Senser als Besitzer genannt Noch im gleichen Jahr kauften die Freiherren von Mayer das Anwesen Im Jahr 1823 ging Schloss Scherneck in den Besitz der Freiherren von Schaezler uber Der Bankier Johann Lorenz von Schaezler war kurz zuvor 1821 in den erblichen Freiherrenstand erhoben worden Die Familie begann anschliessend mit einem grosszugigen Um und Ausbau des Gesamtkomplexes in den die barocke Schlosskapelle einbezogen wurde Das heutige Erscheinungsbild des Schlossgutes wird weitgehend von diesem Umbau gepragt Schlossherrin ist heute Carola Freifrau von Schaezler Witwe des 2008 verstorbenen Schlosserbens Dr Christian Siedler Freiherr von Schaezler Letzterer war der Enkel von Dr jur Wolfgang Freiherr von Schaezler dem Stifter des Schaezlerpalais an die Stadt Augsburg Der ehemalige Sommersitz Scherneck ist seit der Stiftung des Schaezlerpalais der Hauptwohnsitz der Familie Schaezler Der Brauereibetrieb begann bereits 1719 unter den Freiherren von Mayer Seit 2014 ist der Braubetrieb eingestellt das Bier wird bei der Schlossbrauerei Unterbaar gebraut 1 Das Braustuberl dessen Biergarten heute ein beliebtes Ausflugsziel ist wurde 1820 eroffnet Seit 2005 wird auf der Turnierwiese vor dem Schloss jahrlich im Juni das Historische Ritterturnier Scherneck veranstaltet Um die Turnierarena hat sich mittlerweile einer der grossten Mittelaltermarkte der Region entwickelt 2007 offnete der erste Hochseilgarten in einem Laubwald am Schlossberg 2013 wurde dieser von der Firma Tiefblick ubernommen modernisiert und als Kletterwald Schloss Scherneck wieder eroffnet 2012 eroffnete am Fusse von Scherneck ein Fussballgolfplatz der als Soccerpark Rehling betrieben wird Zum Schlossgut gehoren auch Eigenjagden und Fischereirechte an der Friedberger Ach und dem Lech Beschreibung BearbeitenDas Schloss liegt im Wald an der Abbruchkante des Lechrains Von Norden ermoglicht ein Torturm den Eintritt in den Innenhof Das schlichte Hauptgebaude mit seinen Schweifgiebeln steht auf der Westseite uber dem Hang Die Nebengebaude wurden winkelformig im Norden und Osten angelegt die Sudseite ist offen Hier ist eine grosse Terrasse aus Ziegelmauerwerk vorgelagert Der zweigeschossige Hauptbau entstand 1844 45 Die Hoffront wird auf der Hofseite durch einen grossen schmiedeeisernen Balkon akzentuiert Der Turm im Norden geht wohl im Kern noch auf die Zeit um 1700 zuruck ist aber in die Flucht der Okonomiebauten eingebaut Sudlich neben der Kirche steht das ehemalige Amtshaus das wie das Hauptgebaude von einem Schweifgiebel abgeschlossen wird Schlosskirche St Matthias und Georg BearbeitenDie Westfassade von St Matthias und Georg wird durch Pilaster gegliedert und durch einen geschwungenen Giebel abgeschlossen Ein einfaches Rechteckportal gewahrt Einlass daruber sitzt eine querovale Fensteroffnung uber der ein grosseres Rundfenster den Innenraum belichtet Das einschiffige Langhaus wird von einer Stichkappentonne mit dunnen Akanthusstukkaturen uberspannt Die Wande gliedern kraftig vorspringende Pilaster Die Westempore offnet sich in drei Rundbogenarkaden zum Langhaus der Raum darunter ist als Vorhalle angelegt Der nur wenig eingezogene Chor erscheint innen rund aussen jedoch dreiseitig geschlossen Bei einer Restaurierung im Jahr 1979 legte man im Chor zwei Wandfresken mit der Entkleidung und Kreuzigung Christi frei Die um 1760 70 entstandenen Gemalde sind in der Art Ignaz Baldaufs ausgefuhrt Dazwischen steht auf dem Choraltar eine bewegte Kreuzigungsgruppe um 1730 40 Siehe auch BearbeitenHofmark ScherneckLiteratur BearbeitenChristof Metzger Ulrich Heiss Annette Kranz Landsitze Augsburger Patrizier Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 06574 1 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Bearb Bruno Bushart Georg Paula Munchen Berlin 1986 Helmut Rischert Die Turmhugelburg Rehling bei Unterach In Landkreis Aichach Friedberg Hrsg Altbayern in Schwaben Jahrbuch fur Geschichte und Kultur 2002 ISBN 3 9802017 5 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Scherneck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chronik Schloss Scherneck Schloss und Gutsverwaltung Scherneck Schlosskirche schlaft nicht mehr Zeitungsartikel mit Bildern Karte von Schloss Scherneck BayernViewer Einzelnachweise Bearbeiten Christian Lichtenstern Brauerei Scherneck steht derzeit still Abgerufen am 10 Oktober 2020 48 479236111111 10 929852777778 Koordinaten 48 28 45 3 N 10 55 47 5 O Normdaten Geografikum GND 4605959 3 lobid OGND AKS VIAF 244290257 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Scherneck Rehling amp oldid 234566821