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Schloss Rauschendorf ist ein Herrenhaus in Rauschendorf im Norden des Landes Brandenburg Es wurde 1723 fur Graf Hermann von Wartensleben erbaut im 19 Jahrhundert im Stil der Neorenaissance uberformt und 1921 durch einen Brand zerstort 1923 erfolgte der Wiederaufbau als zweigeschossiges Barockschloss fur Ernst von Beyme Schloss Rauschendorf um 1860 Sammlung Alexander DunckerSchloss Rauschendorf Brandenburg Lage des Schlosses Rauschendorf im Land BrandenburgSchloss Rauschendorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Wiederaufbau 1 2 Besitzer 2 Gutshof 3 Parkanlage 4 Friedhof 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Rauschendorfer Herrenhaus geht auf einen Rittersitz zuruck der nach 1220 von Gebhard von Arnstein spater Graf von Lindow Ruppin zur Absicherung seines Landbesitzes eingerichtet wurde Nach dem Tod des letzten Grafen von Lindow 1524 fielen der Rittersitz und die dazugehorende Feldmark an den Kurfursten Joachim von Brandenburg 1581 gelangte er dann durch Tausch in den Besitz der Familie von der Groeben 1723 heiratete Dorothea von der Groeben Graf Hermann von Wartensleben den Sohn des Generals und Ministers Alexander Hermann von Wartensleben dadurch kam Rauschendorf in den Besitz der Grafen von Wartensleben zusammen mit Schonermark um 1735 erbte Dorothea auch Baumgarten und Meseberg wo sie und ihr Mann das heutige Schloss errichten liessen Etwa in diese Zeit fallt der Bau des Schlosses Rauschendorf Es handelte sich dabei um einen einstockigen elfachsigen Putzbau mit Mezzaningeschoss und schlichter Fassadengestaltung Entsprechende Spuren im Kellergeschoss und Fundamentreste im Umfeld des heutigen Schlosses zeigen dass die Grundmauern des alten Rittersitzes einbezogen wurden Um 1737 begann Graf Wartensleben mit dem Bau des Schlosses in Meseberg in dessen Schatten das Schloss in Rauschendorf fortan stehen sollte Das Schloss in Rauschendorf mit dem dazugehorenden Gut verkauften die Tochter des Hermann von Wartensleben 1774 an Prinz Heinrich in Rheinsberg der es zusammen mit einem Guterkomplex seinem Gunstling Major von Kaphengst zum Geschenk machte Infolge einer immer grosser werdenden Schuldenlast musste von Kaphengst zwei Jahre vor seinem Tod 1798 das Rauschendorfer Gut an den Grafen Blumenthal verkaufen 1810 wechselten Gut und Schloss Rauschendorf erneut den Besitzer Von Blumenthal verkaufte es an J F C von Rieck Rieck der spater zum Baron erhoben wurde lebte bis etwa 1856 im Schloss und nutzte es als Ruhesitz 1832 liess er das Inspektorenhaus errichten Um 1856 verkaufte von Rieck Gut und Schloss an den Brauereibesitzer C F Kluge aus Berlin Dieser liess das einstockige Haus etwa 1860 von La Pierre durch einen weitgehenden Ausbau des Dachs aufstocken Fassade und Giebel erhielten dekorative Schmuckelemente im Neorenaissance Stil Die Abbildung im Werk von Alexander Duncker zeigt das Schloss nach diesem Umbau 1875 erwarb der Brauereibesitzer Albert Heinrich Bolle 1833 1909 das Rauschendorfer Rittergut Er stammte aus einer wohlhabenden Berliner Familie und war Bruder des Zoologen und Naturforschers Carl August Bolle In dieser Zeit wurden im Park viele exotische Baume gepflanzt Das Schloss bekam auf der Westseite eine Erweiterung in Form eines Wintergartens mit daruberliegendem Balkon und die Terrasse auf der Nordseite wurde mit einem Glasdach uberbaut Im Jahr 1907 taucht Robert Ollendorf als neuer Besitzer im Guteradressbuch fur Brandenburg auf doch nur zwei Jahre spater erwarb Ernst von Beyme Gut und Schloss Nach einem Grossbrand im Schloss am 30 Januar 1922 wurde auf den Grundmauern des alten Schlosses der heute noch existierende Bau nach Planung des Berliner Architekten Ernst Paulus errichtet Wiederaufbau Bearbeiten Der Wiederaufbau des Schlosses orientierte sich streng an den landestypischen barocken Herrenhausern es fanden keine modernen Stromungen Eingang in die Gestaltung Bezuge zur zeitgenossischen Villenarchitektur des Burgertums wurden ebenso vermieden Eine Besonderheit stellen die mit Kreuzgewolben versehenen Flure dar Im Erdgeschoss wurden unterschiedliche Eichenparkette verlegt die Putzrahmungen der Decken sind ebenfalls unterschiedlich und schlicht In Anlehnung an den Vorgangerbau wurde auf der Eingangsseite die elfachsige Fassadengliederung beibehalten Einem schmalen dreiachsigen Mittelrisalit wurde ein auf zwei Doppelsaulen ruhender Altan vorgesetzt Den Abschluss des Mittelrisalits bildet im Dachgeschoss ein der Formensprache der Renaissance entlehnter Glockengiebel Die nuchterne Gestaltung der Eingangsfassade besteht aus einem Horizontalgesims und zwei gebanderten Putzpilastern bzw Lisenen Auf der Gartenseite findet sich eine neunachsige Gliederung mit breitem Mittelrisalit bei dem durch die Gestaltung mit Rundbogenfenstern ein klassizistisches Architekturmotiv verwendet wurde und der durch seine Gestaltung an die Gartenseite des Meseberger Schlosses erinnert Der schlichte Schmuck der Eingangsseite findet hier mit vier gebanderten Putzpilastern und dem Horizontalgesims zwischen Erd und Obergeschoss seine Fortsetzung Angeblich hatte wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Hermann Goring kurzzeitig ein Auge auf das Schloss geworfen Goring suchte nach enteignungsfahigen Gutern die er Landbesitzern in der Schorfheide im Tausch oder als Entschadigung fur dortige Enteignungen im raumlichen Zusammenhang mit seinem Jagdsitz Karinhall anbieten konnte Statt Rauschendorf wurde dann ca 1943 der Besitzer von Schloss Meseberg enteignet Nach den schweren Bombenangriffen auf Berlin wurde die Schweizerische Botschaft im Rauschendorfer Schloss einquartiert Nachdem die Familie Richtung Westen geflohen bzw im Felde war blieb nur die Witwe Ernst von Beymes Mathilde von Beyme in Rauschendorf Nach vergeblichen Versuchen der Familie Gut und Schloss zu retten wurde sie im September 1945 enteignet Aufgrund der vielen Fluchtlinge die im Schloss Unterkunft gefunden hatten wurde es entgegen dem Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht nicht abgerissen Wahrend der DDR Zeit war das Haus Gemeindezentrum mit Kindertagesstatte Poststelle dem Friseur kirchlich genutzten Raumen und einer Dorfkneipe sowie Wohnungen Nach 1990 im Gemeindebesitz befindlich kam das Schloss 2007 wieder in Privatbesitz Die zukunftige Nutzung sieht unter anderem Yoga und Schauspielseminare vor 1 Besitzer Bearbeiten Die Eigentumer des Schlosses wechselten im Laufe der Jahrhunderte mehrfach In chronologischer Reihenfolge waren dies 2 1723 1774 Graf von Wartensleben bez Erben 1774 1775 Prinz Heinrich von Preussen 1775 1798 Christian Ludwig von Kaphengst siehe auch Schloss Meseberg 1798 1810 Graf von Blumenthal 1810 1856 Baron von Rieck 1856 1875 C F Kluge 1875 1906 Albert Heinrich Bolle 1906 1909 Robert Ollendorf 1909 1945 Ernst von Beyme bez Erben 1946 1989 nach der Enteignung galt das Gebaude als Volkseigentum 1990 2007 Gemeinde Sonnenberg seit 2007 wieder in PrivatbesitzGutshof BearbeitenAuf einem Urmesstischblatt von 1825 lasst sich bereits deutlich der gegenuber dem Schloss im Karree angelegte Gutshof erkennen Neben dem Hof gehorten alle weiteren Gebaude im Dorf zum Gutsbetrieb Eine Stellmacherei eine Schmiede eine Gartnerei der Adlerkeller Scheunen eine Schnitterkaserne eine Muhle die Brennerei sowie Wohnhauser fur die Gutsarbeiter und das Inspektorenhaus Der landwirtschaftliche Betrieb umfasste bis 1945 ca 700 Hektar Acker Wald und Weideland Einige der ehemals zum Gutsbetrieb gehorenden Gebaude sind bis heute in veranderter Form erhalten Parkanlage BearbeitenBis mindestens 1825 existierte eine barocke Parkanlage um das Herrenhau sie ist sowohl im Schmettauschen Kartenwerk 1769 als auch im Urmesstischblatt von 1825 deutlich erkennbar Der Gartenmode folgend wurde der Barockpark danach in einen Landschaftspark nach englischem Muster umgestaltet und umfasste das Schloss nicht mehr von drei Seiten sondern erstreckte sich hinter dem Haus und zu dessen rechter Seite Gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurden im Park eine Reihe von exotischen Baumen gepflanzt die der Bruder des damaligen Gutsbesitzers Bolle von seinen Reisen mitbrachte Vor der Westseite des Herrenhauses existierte eine Voliere fur Pfauen am nordlichen Rand des Parks standen eine Orangerie und ein kleines Treibhaus Diese wurden nach 1945 vermutlich zur Baustoffgewinnung abgetragen Das Fundament der Orangerie ist noch vorhanden ebenso ein Brunnenbecken das ursprunglich mit einer kostbaren Brunnenfigur Leda mit dem Schwan versehen war Nach 1945 wurde der Baumbestand des Parks weitgehend zerstort von der ursprunglichen Anlage sind nur noch einzelne Baume teils hohen Alters erhalten Auch der Geholzbestand verschwand und wurde erst in den letzten Jahren wieder angelegt Die ursprungliche Zufahrt zum Schloss fuhrte mittig auf ein vor der Eingangsseite angelegtes Rondell Im 19 Jahrhundert wurde die Einfahrt verlegt und fuhrte nun von der rechten Seite in einem Bogen vor den Eingang Die historische Pflasterung war bis 2008 unter aufgeschuttetem Bauschutt verschwunden und ist heute wieder freigelegt Neben dem Park existierte ein grosser Nutzgarten mit Obstbaumen und Gemusebeeten westlich des Herrenhauses dieser musste nach 1945 einem Bolzplatz und einem Kinderspielplatz weichen Friedhof BearbeitenAuf dem Rauschendorfer Dorffriedhof befindet sich noch ein Grabstein der vom ehemaligen Familienbegrabnis der Familie von Beyme zeugt Literatur BearbeitenRauschendorf In Alexander Duncker Hrsg Die landlichen Wohnsitze Schlosser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie nebst den koniglichen Familien Haus Fideicommiss und Schattull Gutern Band 16 Duncker Berlin 1881 Blatt 923 zlb de Text zwei Seiten danach Weblinks BearbeitenEintrag zur Denkmalobjektnummer 09165324 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Schloss RauschendorfEinzelnachweise Bearbeiten bewegung ost com 1 2 Vorlage Toter Link www bewegung ost com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Portrat des Schlosses laendliche baukultur de53 031666666667 13 1125 Koordinaten 53 1 54 N 13 6 45 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Rauschendorf amp oldid 235729046