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Das Schloss Osthoffen ist ein Schloss in der elsassischen Gemeinde Osthoffen im Departement Bas Rhin 15 Kilometer westlich von Strassburg Seit dem 11 September 1963 ist es zum Teil als Monument historique registriert 1 Ansicht des Schlosses Osthoffen von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die beiden Absatze zur romischen Vorgeschichte sind durch die unten angegeben Publikationen nicht abgedeckt Dafur bitte Belege nachtragen Der Ursprung des Schlosses reicht zuruck in die Zeit der romischen Eroberung 50 v Chr Es gehorte zum Verteidigungssystem des romischen Lagers auf dem Hugel Scharrach funf Kilometer westlich des Schlosses am Fuss der Vogesen Der Wachturm aus dem spater das Schloss Osthoffen entstand lag ostlich des Romerlagers Scharrach Hieraus leitet sich sein germanisierter Name ab OST Osten HOFFEN Hof oder Lager auf Deutsch Sein Gegenstuck westlich des Hauptlagers Scharrach ist das Dorf Westhoffen das auf den Resten einer Befestigungsanlage aufgebaut ist und sich in gleicher Entfernung vom Hauptlager befindet 2 Ursprunglich lagen Schloss und Dorf Osthoffen nicht beieinander Das Dorf lag zwei Kilometer ostlich des Schlossbereichs in einem kleinen Tal nahe einer Quelle an dieser Stelle wurden Tonscherben gefunden Nach Kriegen und Zerstorungen suchte die Dorfbevolkerung im Lauf des ersten Jahrtausends Schutz in der Umgebung der Schlossmauern Im 12 Jahrhundert wurde eine Burg auf dem Umriss und den Grundmauern des ehemaligen romischen Lagers aufgebaut Ihre Graben waren niemals mit Wasser gefullt sie war nie eine Wasserburg Vom 12 bis zum 15 Jahrhundert diente sie als Wehranlage Anfang des 15 Jahrhunderts wurde die Burg nach einem zehn Tage wahrenden Angriff durch den Bischof von Strassburg als Ruine hinterlassen Dieser Zustand wahrte ein volles Jahrhundert bis es Ende des 15 Jahrhunderts von dem Baumeister Jost von Seebach wieder aufgebaut wurde Nun anderte sich die Bestimmung der Anlage Ihre militarische Bedeutung ging zuruck sie wurde vor allem zum landwirtschaftlichen und religiosen Mittelpunkt Schliesslich wurde das Schloss Osthoffen dem Territorium der grossen Abtei Marmoutier einverleibt das bis Lothringen reichte Das Schloss wurde mit zwei Renaissance giebeln nach rheinischem Typus ausgestattet behielt jedoch die Verteidigungsmauern um den Innenhof und den Turm mit Treppenturm bei An einigen Stellen wurde es auch weiter geoffnet Im Dreissigjahrigen Krieg kam dem Schloss nochmals militarische Bedeutung zu als einige Truppen mit ihrem Heerfuhrer Turenne am Tag vor der Schlacht bei Enzheim dort einquartiert wurden Erst Anfang des 18 Jahrhunderts wurde das Schloss durch die Familie des Barons von Zuckmantel Botschafter Ludwigs XV in Venedig einer Verschonerung unterzogen Die den Hof eingrenzenden Zwischenmauern wurden eingerissen und in die Fassade wurden franzosische Fenster im Stil des 18 Jahrhunderts eingelassen In ihren Memoiren erwahnt die Baronin von Oberkirch sowohl das Schloss als auch dessen Besitzerfamilie nbsp Das Schloss im 18 JahrhundertWahrend der Franzosischen Revolution erliessen die Revolutionsbehorden ein Edikt das die Eigentumer von nahe der Rheingrenze gelegenen Schlossern verpflichtete Wehr und Befestigungsturme niederzureissen was in Lothringen und im Elsass auch geschah Der Wehrturm aus dem 12 Jahrhundert und sein angeschlossener Treppenturm wurden ebenso eingerissen wie die beiden Turmspitzen aus dem 13 und 15 Jahrhundert Entsetzt uber die revolutionaren Ausschreitungen verpachteten die Eigentumerinnen die beiden Schwestern Zuckmantel das Schloss einem ihrer Cousins Vietinghoff und zogen sich zuruck H von Vietinghoff lebte dort einige Jahre verkaufte es schliesslich an einen Kaufmann der es 1817 an den General und Vicomte Francois Grouvel weiterverkaufte der eine Elsasserin Marie Nebel Tochter des Burgermeisters von Hagenau geheiratet hatte Wahrend der Restauration wurde der Vicomte Grouvel Militargouverneur der Stadt Strassburg Sein Sohn Jules Grouvel unternahm umfangreiche Renovierungsmassnahmen am Schloss Er baute den Rundturm wieder auf errichtete eine Steinbrucke anstelle des Holzbruckchens der vergangenen Jahrhunderte erneuerte alle Tureinfassungen und Holzarbeiten im Innenbereich und richtete das Schloss neu ein Da Jules Grouvel die deutsche Staatsburgerschaft ablehnte lebte er teils in Paris teils in Osthoffen Aus diesem Grund wurde das Schloss Osthoffen wahrend der Zeit von 1872 bis 1918 niemals ganz deutsch Im Ersten Weltkrieg ware es fast vom deutschen Zwangsverwalter verkauft worden Mit der Ruckkehr des Elsass an Frankreich zwischen den beiden Weltkriegen kehrten auch technische Neuerungen wie fliessendes Wasser und Telefon ins Schloss ein Der Zweite Weltkrieg brachte ausserst schwere Zerstorungen wie Plunderungen durch die Deutschen oder der Verlust des Familienarchivs durch Feuer mit sich Da der Eigentumer Francois Grouvel als deutscher Kriegsgefangener seine Unterzeichnung der Anerkennung deutscher Rechte am Elsass verweigert hatte wurden seine Besitztumer eingezogen nach Deutschland verkauft oder zerstort Die Ruckgewinnung des Elsass brachte neue Schaden durch die Befreiungstruppen mit sich Francois Grouvel und seine Frau mussten die Innenraume des Schlosses mit dem Feuerwehrschlauch reinigen 1953 fand auf Schloss Osthoffen die Hochzeit des italienischen Industriellen Gianni Agnelli mit Marella Caracciolo di Castagneto statt 3 Architektur Bearbeiten nbsp Nordflugel des SchlossesDas Gelande des Schlosses Osthoffen war von drei Mauern umgeben Die erste folgte der heutigen Landstrasse D118 welche die nordliche Begrenzung des Schlossareals bildete Sie umfasste es grossraumig denn der Verlauf folgte dem Gebiet des Romerlagers das zur besseren Verteidigung weitlaufig und offen gestaltet war Diese Umfassung setzt sich unter den Feldern ostlich des Schlosses fort und tritt im Suden wieder zutage Die zweite Umfassung folgte den Mauern des Burggrabens und bildete damit auch einen wirksamen Verteidigungswall Die dritte Umfassungsmauer grenzte das Schloss nach Osten und Suden hin ab Sie wurde wahrend der Revolution niedergerissen Die breiten Graben des Schlosses waren immer trocken wenn man sie mit Wasser fullt so versickert es Zur Verstarkung der Schlossmauern wurden in jedem Jahrhundert zahlreiche Stutzpfeiler angebaut die in den trockenen Graben ihren Halt finden Das Schloss selbst besteht aus zwei im rechten Winkel zueinander stehenden Gebaudeflugeln mit einem mehreckigen Treppenturm aus dem 15 Jahrhundert und einem runden Eckturm Letzterer ist der alteste Teil des Schlosses Er diente zur Verteidigung der beiden nordlich gelegenen Hauptzugange zur ehemaligen Burg die wahrend der Kampfhandlungen im 14 Jahrhundert zerstort wurden Ursprunglich hatte das Gebaude drei Stockwerke das dritte verschwand beim ersten Wiederaufbau wahrend der Renaissance Uber dem Keller liegt das hohe Sockelgeschoss daruber ein Obergeschoss und daruber anstelle des ehemaligen dritten Stockwerks das mit Mansarden versehene Dachgeschoss das wiederum von den Giebeln uberragt wird Der Schlossturm der wahrend der Franzosischen Revolution niedergerissen worden war wurde nach einer Zeichnung Jules Grouvels seines Zeichens Polytechniker der die Architektur dem Waffenhandwerk bei weitem vorzog 1866 wieder aufgebaut Der ursprungliche Schlossturm war sehr eigenartig Er bestand aus zwei miteinander verbundenen Turmen von denen einer eine Wendeltreppe enthielt wahrend der andere mehrere ubereinander liegende Raume barg Dieses Ensemble wirkte sehr wuchtig und wurde durch den heutigen Turm ersetzt Auf der Spitze des Ostgiebels befindet sich eine Statue aus dem 15 Jahrhundert die den Heiligen Quirin als romischen Feldherrn darstellt Sie ist der Beweis fur die Zugehorigkeit des Schlosses zur Abtei von Marmoutier Literatur BearbeitenYvonne M Ehrismann Schloss Osthoffen ladt zu Besuch ein Seine Entstehung seine Besitzer In Almanach des Dernieres Nouvelles d Alsace Dernieres Nouvelles d Alsace Strassburg 1964 ISSN 0988 2936 Roland Recht Hrsg Le Guide des Chateaux de France Herme Paris 1986 ISBN 2 86665 024 7 S 116 117 Charles Laurent Salch Les plus beaux chateau d Alsace Publitotal Strassburg 1978 S 46 47 Charles Laurent Salch Nouveau Dictionnaire des Chateaux Forts d Alsace Alsatia Strassburg 1991 ISBN 2 7032 0193 1 S 237 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Osthoffen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag des Schlosses in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Website des Schlosses franzosisch Fotos aus der Base MemoireEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag des Schlosses in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Histoire et patrimoine Mairie de Osthoffen 2022 abgerufen am 29 November 2022 franzosisch Vito Avantario Die Agnellis Die heimlichen Herrscher Italiens Campus Verlag Frankfurt 2002 ISBN 978 3 593 36906 8 48 584167 7 553333 Koordinaten 48 35 3 N 7 33 12 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Osthoffen amp oldid 228412838