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Schloss Himmelau ist ein ehemaliges spatgotisches Wasserschloss westlich der Ortschaft St Michael im Lavanttal in der Gemeinde Wolfsberg Seit 1902 ist das Anwesen ein Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen Schloss Himmelau 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schloss 3 Schlosskapelle 4 Karmel Himmelau 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEin Turm zu St Michael der im Besitz der Weissenegger war 1 wurde urkundlich erstmals 1289 bzw 1319 erwahnt 2 Die Anlage kam 1331 unter Bischof Dietrich Wolfhauer zum Bistum Lavant 1345 wurde der Turm an die Familie der Wure Bure Wurer belehnt wodurch das Lehen bis 1404 unter dem Begriff Wure Turm firmierte 1 1491 traten die Himmelberger die Lehensnachfolge an Der Ausbau zu einem Schloss erfolgte urkundlich vor 1491 3 Die Jahreszahl 1476 im Hof des Haupttrakts dokumentiert das Datum weitreichender Umbauarbeiten 4 Himmelau wurde zu dieser Zeit wiederholt von osmanischen Truppen heimgesucht und fur die umliegende Bevolkerung als regionale Feste ausgebaut 5 Die weitere Ausgestaltung des Schlosses erfolgte im 16 Jahrhundert 1581 bis 1629 1639 war das Schloss im Besitz der Familie Kronegg auch Cronegg und hatte danach verschiedene Besitzer 2 1 1902 erwarb die Diozese Gurk das Anwesen fur den Kaufpreis von 29 076 Kronen 6 um die Grundung eines Klosters fur die Unbeschuhten Karmelitinnen zu ermoglichen 1988 wurde der Schuttboden ausgebaut Von 2000 bis 2008 erfolgte die jungste Renovierungsphase Schloss BearbeitenDas Schloss ist eine vierseitige Anlage um einen Hof der ehemalige Wassergraben wurde trockengelegt Aus der Gotik stammen die drei runden Eckturmen ein vierter im Nordwesten wurde abgetragen sowie der hohe Westtrakt Die Sudfassade wurde neugotisch umgestaltet Der Arkadengang im ostlichen Flugel stammt aus dem 16 Jahrhundert Ein Quaderportal vom Endes des 16 Jahrhunderts und Wappenlowen wurden nach Schloss Reideben ubertragen Schlosskapelle BearbeitenDie um 1480 1490 erbaute Kapelle im Erdgeschoss des Sudostturms ist dem heiligen Johannes Nepomuk geweiht Der spatgotische Zentralraum besitzt ein sechsteiliges Sternrippengewolbe mit polygonalen Diensten und Blatterkapitelle Die dem Schloss zugekehrte westliche Schildmauer wurde erst in jungerer Zeit errichtet und schliesst einen ursprunglichen Bogen der die Kapelle wahrscheinlich mit einem Langhaus verband Der Zugang zur Kirche erfolgt heute vom Osten 1953 bis 1958 wurden in den Bogenfeldern spatgotische Wandmalereien freigelegt Sie zeigen die Vierzehn Nothelfer jeweils zwei bzw drei Figuren in einem gerahmten Bildfeld zusammengefasst Zehn Figuren sind vollstandig erhalten zwei nur mehr fragmentarisch In einem weiteren Bogenfeld ist Christus am Olberg und die Stifterfamilie dargestellt darunter befindet sich die Stiftungsinschrift des Andreas von Himmelberg Das barocke Kruzifix uber dem Altar stammt aus der Kirche St Martin in Villach Karmel Himmelau BearbeitenDas Karmelitinnenkloster Himmelau ist die einzige direkte Ordensgrundung aus Frankreich auf osterreichischem Boden Zuvor hatte 1897 der Gurker Furstbischof Josef Kahn vom Karmel Mayerling vergeblich eine Neugrundung in seiner Diozese erbeten 7 Ausloser fur die 1902 erfolgte Stiftung durch die Diozese Gurk war der aufkeimende franzosische Antiklerikalismus welcher Bischof Marie Jean Celestin Douais zwang nach Zufluchtsstatten fur die Kloster seiner Diozese Beauvais zu suchen Bischof Kahn unterstutze die Ubersiedelung von sechs Karmelitinnen aus dem Karmel bei Thil in seine Diozese und erwarb 1902 um 29 076 Kronen das Schloss Himmelau mit einer Gesamtflache von 2 58 Hektar dessen Nutzungsrechte an die Ordensfrauen auf ewige Zeiten ubertragen wurden 8 Am 1 April 1902 erfolgte die Klostergrundung am 19 September 1902 wurde die Klausur geschlossen und eingeweiht Das Kloster tragt als Patrozinium des Klosters das Heiligste Herz Jesu Jedoch kehrten die meisten Grundungsschwestern wegen des ungewohnt rauen Klimas und aufgrund von Sprachproblemen wieder nach Frankreich zuruck Als eigentliche Grunderin kann Sr M Theresia Bliem gelten Sie stand dem Kloster vom 1 April 1903 bis 1930 als Priorin vor und fand nach ihrem Tod am 17 April 1931 als einzige Schwester in der ehemaligen Grafengruft ihre letzte Ruhestatte In der Zwischenkriegszeit litt das Kloster unter schweren finanziellen Noten wodurch eine Adaptierung der historischen Raumlichkeiten zu monastischen Zwecken verhindert wurde Wahrend des Zweiten Weltkriegs konnte das Kloster mit Auflage Kriegsgefangene in den Wirtschaftsgebauden zu beherbergen weiter bestehen Von 1940 bis 1945 beherbergte der Karmel die Barmherzigen Schwestern von Maria Saal deren Kloster durch die Nationalsozialisten enteignet wurde 6 Die vielen Klostereintritte unmittelbar nach Ende des Krieges machten eine Adaptierung des Klosterkomplexes und eine Erweiterung der Zellen notwendig Ab 1947 wurde das Schloss Himmelau unter Priorin Maria Hau innerhalb von zwei Jahrzehnten renoviert und fur das Ordensleben angepasst Im Jahr 2000 begann eine weitere Renovierungsphase die mit der Sanierung der Klosterfassade 2008 abgeschlossen wurde 2009 folgte die Neugestaltung des Betchores der 2010 von Bischof Alois Schwarz geweiht wurde 9 Siehe auch BearbeitenListe der Burgen und Schlosser in OsterreichLiteratur BearbeitenDehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Karnten Neubearbeitung 3 erweiterte und verbesserte Auflage bearbeitet von Gabriele Russwurm Biro Anton Schroll Wien 2001 ISBN 3 7031 0712 X S 783 f Karmel Himmelau Hrsg Herz Jesu Karmel Himmelau Geschichte Gemeinschaft Spiritualitat Kunstfuhrer Wels 2018 ISBN 978 3 902809 80 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Himmelau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Himmelau In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Eintrag zum Karmel Himmelau auf der Homepage der DiozeseEinzelnachweise Bearbeiten a b c Gustaf Adolf von Metnitz Karntner Burgenkunde Ergebnisse und Hinweise in Ubersicht 2 Quellen und Literaturhinweise zur geschichtlichen und rechtlichen Stellung der Burgen Schlosser und Ansitze in Karnten sowie ihrer Besitzer Geschichtsverein fur Karnten Klagenfurt 1973 S 64 a b Hermann Wiessner Karntens Burgen und Schlosser 1 Burgen und Schlosser um Friesach St Veit Wolfsberg Birken Wien 1964 S 120 Eberhard Kranzmayer Ortsnamenbuch von Karnten 2 Alphabetisches Karntner Siedlungsnamenbuch Archiv fur vaterlandische Geschichte und Topographie Nr 51 Geschichtsverein fur Karnten Klargenfurt 1958 S 102 Hermann Wiessner Karntens Burgen und Schlosser 1 Burgen und Schlosser um Friesach St Veit Wolfsberg Birken Wien 1964 S 119 Karmel Himmelau Hrsg Herz Jesu Karmel Himmelau Geschichte Gemeinschaft Spiritualitat Kunstfuhrer Wels 2018 ISBN 978 3 902809 80 3 S 4 a b Klosterarchiv im Karmel Himmelau Johann Unterluggauer Bischof Deo Gratias Kahns Leben und Werk Carinthia Klagenfurt 1952 S 239 Jakob Obersteiner Die Bischofe von Gurk 1824 1979 Aus Forschung und Kunst Nr 22 Geschichtsverein fur Karnten Klagenfurt 1980 S 137 Karmel Himmelau Hrsg Herz Jesu Karmel Himmelau Geschichte Gemeinschaft Spiritualitat Kunstfuhrer Wels 2018 ISBN 978 3 902809 80 3 S 2 18 46 835738888889 14 797463888889 Koordinaten 46 50 8 7 N 14 47 50 9 O Normdaten Korperschaft GND 1181717760 lobid OGND AKS VIAF 2559155411324908940005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Himmelau amp oldid 216968089