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Das Schloss Gadebusch ist ein Renaissanceschloss von 1573 im Nordwesten des Landes Mecklenburg Vorpommern in der Stadt Gadebusch zwischen Schwerin und Ratzeburg gelegen Es ist ein seltenes Beispiel der mecklenburgischen bzw norddeutschen Backsteinrenaissance mit Reliefs im regionalen Johann Albrecht Stil Schloss Gadebusch Hoffassade 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Baulichkeiten 2 Vorgeschichte 3 Geschichte 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksBaulichkeiten Bearbeiten nbsp Reliefplatten am SchlossDie baugeschichtliche wie kunsthistorische Bedeutung dieses Gebaudes geht auf den uberaus reichen Fassadenschmuck zuruck Dieser ist teilweise in Haustein Kalkstein uberwiegend jedoch in Terrakotta ausgefuhrt Wie bereits beim Schweriner Schloss und dem Furstenhof in Wismar wurden die Fassaden des Schlosses mit Reliefplatten aus der Lubecker Werkstatt des Niederlanders Statius von Duren reichhaltig verziert die Portale und Fensterleibungen entsprechend hervorgehoben Hier wurde teilweise auf Biblische Szenen zuruckgegriffen Vorgeschichte BearbeitenDer Ursprungsbau des Schlosses war eine slawische Ringwallburg die an dieser Stelle fur das 8 Jahrhundert nachgewiesen wurde Die Burg Godebuz befand sich unter obodritischer Herrschaft Nach der Eroberung durch die Truppen von Heinrich dem Lowen wurde die Burg 1143 an die Grafschaft Ratzeburg ubertragen Von 1200 bis 1204 war die Burg danisch besetzt und wurde dann im 13 Jahrhundert zu einer festen Burg aus Backstein mit einem freistehenden steinernen Bergfried umgebaut Von 1283 bis 1299 war die Burg Hauptresidenz mecklenburgischer Fursten Aus dieser Zeit hat auch der nahegelegene Burgsee seinen Namen Geschichte Bearbeiten nbsp Ruckansicht von Schloss Gadebusch 2019Das Renaissanceschloss auf dem Schlossberg mit Terrakotten als typisches Beispiel norddeutscher Backsteinrenaissance wurde durch Baumeister Christoph Haubitz von 1571 bis 1573 unter dem Administrator des Bistums Ratzeburg Christoph von Mecklenburg umgebaut Im Jahr 1675 traf der preussische Kurfurst Friedrich Wilhelm auf der Burg den Danenkonig Christian V um ihr Bundnis im Schonischen Krieg zu besiegeln Von 1734 bis 1768 geriet die Burg unter hannoversche Besatzung danach wurde sie Sitz des herzoglichen Verwaltungsamtes Von 1878 bis 1879 zum Amtsgebaude durchgebaut Ende des 18 Jahrhunderts wurde der Bergfried abgerissen Bei einer 1903 und 1904 durch Gustav Hamann erfolgten Renovierung wurden unter anderem die halbrunden dreiteiligen Giebelabschlusse des Treppenhauses wiederhergestellt und einzelne verlorene und zerstorte Terrakotten ersetzt 1945 wurde hier das Barber Ljaschtschenko Abkommen unterzeichnet Nach 1945 wurde das Schloss von der DDR als Museum Internat und spater als Verwaltungsgebaude und Amtsgericht genutzt 1953 zog der Liedermacher Wolf Biermann von Hamburg in das Internat im Schloss um und machte dort in der Heinrich Heine Oberschule 1955 sein Abitur 1 Im Jahr 2002 wurde das seit 1991 im Zuge der Stadtsanierung von Gadebusch teilsanierte Gebaude an den Verleger 2 Herbert Freisleben Liechtenstein aus Rimpar verkauft Im Marz 2015 verschenkte Freisleben das Schloss an den Verein Hoffnungsgut 3 Seit Sommer 2012 beherbergte das Schloss Gadebusch ein Entwicklungsprojekt des gemeinnutzigen Vereins HoffnungsGut 4 Im Herbst 2017 wurde es zwangsversteigert 5 Besitzer wurde die Stadt Gadebusch Das Schloss wird seit 2020 saniert und soll nach Vollendung die Landesmusikakademie Mecklenburg Vorpommern beherbergen Das Land ist bislang das einzige in Deutschland ohne eine solche Einrichtung 6 7 Einzelnachweise Bearbeiten Wolf Biermann Warte nicht auf bessre Zeiten Ullstein Berlin 2016 ISBN 978 3 549 07473 2 S 60 72 http www edition von freisleben org index htm Schloss Odyssee nimmt kein Ende www schloss gadebusch de Memento vom 18 Februar 2013 im Internet Archive Schloss kommt unter den Hammer Schloss Gadebusch soll saniert werden Suddeutsche Zeitung 24 Marz 2018 abgerufen am 5 August 2020 Start der Sanierung der Terrakotten der Hoffassade Schloss Museum Gadebusch abgerufen am 17 April 2021Literatur BearbeitenFriedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin II Band Die Amtsgerichtsbezirke Wismar Grevesmuhlen Rehna Gadebusch und Schwerin Schwerin 1898 S 481 487 Textarchiv Internet Archive Neudruck Schwerin 1992 ISBN 3 910179 06 1 Frank Braun Untersuchungen zur Baugeschichte des Gadebuscher Schlosses in K Kruger E Munch Hrsg Das Hauptgebaude der Universitat Rostock 1870 2016 Rostocker Studien zur Universitatsgeschichte Band 30 Rostock 2016 S 105 117 Link Online Digitalisat Uni Rostock Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Gadebusch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Schloss Gadebusch in der Landesbibliographie MV Schloss Gadebusch bei www schloss gadebusch de Schloss Gadebusch auf der Seite der Stadt Gadebusch Schloss Gadebusch Der Schatz auf dem Schlossberg SVZ53 700555555556 11 119166666667 Koordinaten 53 42 2 N 11 7 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Gadebusch amp oldid 221974880