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Schloss Bleiburg slowenisch Grad Pliberk steht erhoht auf einem vorgeschobenen Hugel uber der Stadt Bleiburg Osterreich Schloss Bleiburg 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Schlosskapelle 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie einstige Burg entstand wahrscheinlich Anfang des 12 Jahrhunderts 1228 wurde die Pliburch als Sitz der Grafen von Heunburg genannt Nach dem Aussterben der Heunburger kam die Burg 1322 an die Aufensteiner 1378 belagerten die Herzoge Albrecht und Leopold von Osterreich die Burg Sie kam in den Besitz der beiden Herzoge die sie fallweise verpfandeten 1507 durfte Graf Julian Lodron Pfleger von Maximilian I 400 Gulden an der Festung verbauen Der mit den Lodron verschwagerte Ungnad von Sonnegg baute die Burg weiter aus 1601 kam sie an Hans Ambros Graf von Thurn und Valsassina der sie zu einem Schloss im Stile der Spatrenaissance bzw des Manierismus umbaute Bis heute ist das Schloss im Besitz der Familie Thurn Valsassina Nach Ende des Zweiten Weltkriegs fanden am 15 Mai 1945 gegen 15 Uhr auf dem Schloss die Verhandlungen um die Kapitulation der vor den jugoslawischen Tito Partisanen nach Bleiburg gefluchteten Streitkrafte des Unabhangigen Staates Kroatien gegenuber britischen Streitkraften statt Der Bitte der kroatischen Truppen sich nach der Kapitulation unter den Schutz der Westalliierten stellen zu durfen kamen die Briten nicht nach Nach der Kapitulation und Auslieferung an die jugoslawischen Partisanen kam es zu dem sogenannten Massaker von Bleiburg das in der Folge etwa 45 000 Kroaten 4 000 Muslime 8 000 bis 10 000 Slowenen und 2 000 montenegrinische und serbische Tschetniks 1 das Leben kostete Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Bemalte PapiertapeteVon der alten Burg des 12 bis 15 Jahrhunderts sind noch die um den unregelmassigen Hof gruppierte Anlage und einzelne Bauteile wie der ostliche Bergfried der nordwestliche Turm und der im westlichen Trakt befindliche Palas vorhanden Der grosste Teil des dreigeschossigen Schlosses stammt aus dem fruhen 17 Jahrhundert Das sudliche Rustikaportal aus grunem Basalt ist mit 1606 bezeichnet Der zehnachsige Sudflugel besitzt Fenster mit Sturzen und uber dem Rustikaportal ein in al fresko gemaltes Doppelwappen der Thurn Rosenberg mit Inschrift die durch ein Chronogramm mit 1747 bezeichnet ist Im Hof hat der Ostflugel Erdgeschossarkaden und in den beiden Obergeschossen Biforienfenster dahinter laufen gewolbte Gange Im zweiten Geschoss zeigen Fresken vom Anfang des 17 Jahrhunderts Jagddarstellungen In einigen Salen des ersten Obergeschosses haben sich an den Flachdecken Laubwerkstukkaturen des fruheren 18 Jahrhunderts erhalten im zweiten Obergeschoss Laub Bandlwerkstukkaturen die um 1720 1730 entstanden sind Die im zweiten Obergeschoss des Nordflugels eingerichtete Bibliothek besitzt eine fruhbarocke Kassettendecke und drei teilweise mit Intarsien geschmuckte Turen aus dem fruheren 17 Jahrhundert die ursprunglich aus Schloss Landskron stammen Die Wohnraume sind mit Mobeln des 17 bis 19 Jahrhunderts sowie mit Gobelins vom Anfang des 17 Jahrhunderts und mit um 1780 entstandenen bemalten Papiertapeten ausgestattet Schlosskapelle BearbeitenDie dem Apostel Paulus geweihte Kapelle ist ein ostlich angebauter gotischer Bau mit einem zweijochigen barocken Kreuzgratgewolbe und polygonalem Chor Das Westportal mit Sturz stammt vom Anfang des 17 Jahrhunderts die zweibahnigen Masswerkfenster aus dem 19 Jahrhundert Uber dem westlichen Oratorium wurden Teile der ehemaligen figuralen Gewolbemalerei des 17 Jahrhunderts freigelegt Der Hochaltar vom Ende des 17 Jahrhunderts ist ein Triumphbogenaltar mit kleinem Sockel gesprengtem Segmentgiebel und einer kleinen Adikula mit gestaffelter Doppelsaulenstellung als Aufsatz In der Mitte steht eine Marienstatue aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts flankiert von den Statuen der Heiligen Bruno und Josef Das Aufsatzbild zeigt die Heilige Familie mit zwei weiteren Heiligen und wird vom Erzengels Michael bekront Ein kleiner Seitenaltar tragt ein um 1720 1730 entstandenes Gemalde der Marienkronung Ein grosses Bronzeepitaph das in Hochrelief die Familie des Grafen Wolf Thurn unter dem Kruzifix darstellt wurde 1595 in Laibach geschaffen und befindet sich seit dem Ende des 19 Jahrhunderts im Schloss Ein weiteres kleines Messingepitaph mit Wappen und Inschrift ist mit 1618 bezeichnet Siehe auch BearbeitenListe von Burgen und Schlossern in OsterreichLiteratur BearbeitenDehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Karnten Anton Schroll Wien 2001 ISBN 3 7031 0712 X S 58 f Wilhelm Deuer Burgen und Schlosser in Karnten Verlag Johannes Heyn Klagenfurt 2008 ISBN 978 3 7084 0307 6 S 246 248 Wilhelm Deuer Jauntaler Kulturwanderungen Ein kunstgeschichtlicher Begleiter durch den Bezirk Volkermarkt Verlag Johannes Heyn Klagenfurt 2001 ISBN 3 85366 977 8 S 79 Weblinks BearbeitenBleiburg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Vladimir Zerjavic Population losses in Yugoslavia 1941 1945 Hrsg Hrvatski institut za povijest Zagreb 1997 ISBN 953 6324 06 7 How many Croats and Muslims were killed in the vicinity of Bleiburg S 94 f 46 589461111111 14 801077777778 Koordinaten 46 35 22 1 N 14 48 3 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Bleiburg amp oldid 237829871