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Das Schloss Behringen in Behringen am Hainich in Thuringen stammt uberwiegend aus der Renaissance und der Barock Zeit Es wurde ab dem 16 Jahrhundert unter der Adelsfamilie von Wangenheim erbaut die von 1305 bis zur Enteignung im Jahre 1945 in Behringen ansassig war Schloss BehringenInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenWahrscheinlich hat es einen Vorgangerbau im sudostlichen Bereich des jetzigen Schlosses gegeben Unter Friedrich dem Mittleren von Wangenheim begann zur Zeit der Fruhrenaissance Mitte des 16 Jahrhunderts die Errichtung des jetzigen Schlosses Aus dieser Zeit stammen Teile des Sudflugels der Erker die nicht abgerissenen unteren Teile des Treppenturms und der untere Bereich des sudlichen Teils des Ostflugels Obwohl es in einer Inschrift am Erker heisst dass der Baubeginn bereits 1517 war wurde spater 1547 angenommen Ein Jahr davor hatte Friedrich der Mittlere Grossenbehringen ubernommen Das Schloss wurde spatestens seit 1567 von Friedrich und seiner Familie bewohnt Nach einem Brand 1621 wurden unter Balthasar von Wangenheim umfassende Umbaumassnahmen im Inneren vorgenommen Der Fachwerkbau im mittleren Teil des Ostflugels stammt ebenfalls aus dem 17 Jahrhundert Im Dreissigjahrigen Krieg brannte es 1631 erneut im Schloss und 1632 wurde es geplundert Danach war es zeitweise unbewohnt Zur Zeit des Barock erfolgten grossere Baumassnahmen besonders im Inneren des Schlosses In dieser Zeit von 1743 bis 1792 lebte Ernst Wilhelm von Wangenheim im Schloss und hat wohl die Ausbauten veranlasst Er liess auch den grossen Schlosspark anlegen Der Treppenturm wurde im 17 oder 18 Jahrhundert zu seiner uberragenden Hohe aufgestockt Das Schloss blieb im Besitz der Familie von Wangenheim bis es aufgrund von Spielschulden des Urenkels von Ernst Wilhelm von Wangenheim 1844 an die Familie Trutzschler fiel Im Deutschen Krieg wurden am 27 Juni 1866 in der Schlacht bei Langensalza preussische Truppen aus Minden und Hamburg von der Armee des Konigreichs Hannover geschlagen welche gleichwohl zwei Tage spater vor der uberlegenen preussischen Armee kapitulierte Das Behringer Schloss beherbergte am 24 und 25 Juni 1866 Konig Georg V von Hannover und seinen Generalstab hier fanden auch die Verhandlungen mit dem preussischen General Alvensleben statt Militarhistoriker bezeichnen aus heutiger Sicht den Verhandlungstag von Behringen als Grund fur die spatere Niederlage der Hannoveraner Durch diese Verzogerung gewannen die entfernter stehenden preussischen Einheiten Zeit und Gelegenheit den weiteren Vormarsch der Hannoveraner nach Suden zu vereiteln Vor 1874 wurde der alte Nordflugel abgetragen und durch einen neuen ersetzt Die Fachwerkobergeschosse des Nord und Westflugels stammen vom Anfang des 20 Jahrhunderts Durch seine Heirat mit Mathilde Trutzschler von Falkenstein 1880 1913 1 gelangte Othmar von Wangenheim 1866 1947 2 wieder an das Besitztum seiner Vorfahren Auch er nahm ab 1928 weitere Um und Ausbauten vor Othmar und Mathilde von Wangenheim bekamen drei Kinder die Zwillingstochter Dorothee 1912 2006 und Elisabeth 1912 2010 3 sowie den Sohn Jobst 1913 1943 der im Zweiten Weltkrieg fiel Als nach dem Zweiten Weltkrieg absehbar wurde dass die Amerikaner Thuringen raumen wurden um der Roten Armee das Feld zu uberlassen fluchtete Othmar von Wangenheim ebenso wie seine beiden Zwillingstochter mit ihren Familien im Juni 1945 nach Westen Beide Tochter waren zum Zeitpunkt des Kriegsendes schwanger Die jungere der beiden Dorothee von Bandemer 1912 2006 gebar noch am 14 Mai 1945 ihre Tochter Luise Henriette auf Schloss Behringen Ihre Zwillingsschwester Elisabeth 1912 2010 die mit Karl August von Wettin Erbprinz von Sachsen Weimar Eisenach 1912 1988 verheiratet war brachte ihr Kind Elisabeth Sophie am 22 Juli 1945 in Bamberg zur Welt 4 Auch nach der Wiedervereinigung wollte die letzte Schlossherrin Behringen im Gegensatz zu ihrer Schwester nicht mehr besuchen um es wie in ihrer Kindheit und Jugend in Erinnerung zu behalten Die sowjetische Besatzungsmacht enteignete die Besitzer 1946 entschadigungslos und brachte in dem Gebaudekomplex Fluchtlinge unter Ab 1949 diente er als Psychiatrisches und Altenheim womit erhebliche Umbauten verbunden waren Turmhaube und oktogon wurden abgerissen der Westflugel noch Ende der 1980er Jahre entkernt und neu ausgebaut An der Nordseite des Sudflugels wurde ein Zwischenbau errichtet und an der Nordseite des Schlosshofes erfolgte ein umfangreicher Anbau fur technische Anlagen Schliesslich wurde das Schloss eine Einrichtung fur Betreutes Wohnen und diente zuletzt bis 2001 als psychiatrisches Pflegeheim Anschliessend ubernahm die Gemeinde Behringen das Schloss und liess es aufwendig restaurieren und von den Zubauten befreien 2007 konnte das Schlosshotel am Hainich dem Ministerprasidenten von Thuringen als barrierefreies Europa Jugendschloss der Grenzenlos GmbH vorgestellt werden nbsp Schloss Behringen nbsp Schloss Behringen von Osten nbsp Schlosshof Behringen nbsp Epitaphe auf dem Schlosshof BehringenDas dem Schloss ostlich benachbarte fruhere Inspektorhaus konnte restauriert im Jahr 2000 seine neue Funktion als Heimatmuseum und Gemeindebibliothek aufnehmen Der Schlosspark 338 ar aus dem 18 Jahrhundert ist in Teilen erhalten Bekannt ist seine 200 Jahre alte Weymouthskiefer Andere seltene Baumarten gingen verloren Neupflanzungen sind erfolgt Im Park beginnt ein 6 km langer Skulpturen Wanderweg bis Hutscheroda er wurde mit modernen Plastiken nach 1996 angelegt Ebenfalls im Behringer Schlosspark beginnt der Rennstieg des Hainich der uber 32 km bis nach Eigenrieden fuhrt nbsp Heimatmuseum fruheres Inspektorhaus des Schlosses nbsp Weymouthskiefer im Schlosspark Behringen nbsp Thalmann Gedenkstein im Schlosspark Behringen nbsp Skulptur Leda und der Schwan im Schlosspark BehringenEinzelnachweise Bearbeiten Family tree of Mathilde Trutzschler von Falkenstein Abgerufen am 15 Februar 2022 englisch Family tree of Othmar von Wangenheim Abgerufen am 15 Februar 2022 englisch Family tree of Elisabeth von Wangenheim Abgerufen am 15 Februar 2022 englisch Elisabeth Sophie Prinzessin zu Sachsen Weimar Eisenach Abgerufen am 15 Februar 2022 Literatur BearbeitenGunter Groth Chronik der Gemeinde Behringen 1920 bis 1945 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2006 ISBN 978 3 938997 08 6 Gunter Groth Chronik der Gemeinde Behringen 1945 bis 1989 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2008Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Behringen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bestandserfassung Schloss Behringen Abgerufen am 10 Mai 2021 Rekonstruktion und Vervollstandigung des alten Schlossparkes in Behringen und Ausbau des ehem zum Schloss gehorenden Inspektorhauses zum Heimatmuseum fur die Region Hainich Werratal Archiviert vom Original am 15 September 2007 abgerufen am 10 Mai 2021 Schloss Behringen Von dusterer Psychiatrie zum schmucken Hotel In Burgerbe 5 Marz 2013 abgerufen am 15 Februar 2022 Heiko Stasjulevics Das Schloss ist Wahrzeichen von Behringen In Thuringer Allgemeine 18 Juli 2016 abgerufen am 15 Februar 2022 51 0225 10 513888888889 Koordinaten 51 1 21 N 10 30 50 O Normdaten Geografikum GND 7625557 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Behringen amp oldid 234376993