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Die Wustung Schleesen im Naturpark Flaming im Sachsen Anhalter Landkreis Wittenberg ist bekannt durch die Ruine einer mittelalterlichen Feldsteinkirche Die Wustung steht in keiner Beziehung zum gleichnamigen Ort Schleesen im Landkreis Wittenberg sudlich der Elbe Die Wustung ist unter der Erfassungsnummer 428300760 im ortlichen Denkmalverzeichnis als Bodendenkmal eingetragen 1 Ruine der Feldsteinkirche von Schleesen Westgiebel Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Dorfgeschichte und Etymologie 3 Dorfreste und Kirchenruine 4 Fussnoten 5 Quellen 6 WeblinksLage BearbeitenDie Wustung beziehungsweise die noch vorhandenen Dorfreste liegen sudlich der Grenze zu Brandenburg zwischen dem Wiesenburger Ortsteil Medewitz aus dem benachbarten Naturpark Hoher Flaming und dem Dorf Stackelitz aus der Verwaltungsgemeinschaft Coswig Anhalt Die ehemalige Siedlung befindet sich im Schnittpunkt der Landstrasse 120 mit der Bahnstrecke Wiesenburg Rosslau Ein dichter Mischwald der zu den schonsten Buchen und Traubeneichenwaldern des Hohen Flamings zahlt umgibt das Gelande das seit 1979 unter Denkmal und Flachennaturschutz steht Die im Wald wachsende alte Volksarznei Pflanze Kleines Immergrun vinca minor soll auf den ehemaligen Dorffriedhof zuruckgehen Dorfgeschichte und Etymologie BearbeitenDie erste bekannte urkundliche Erwahnung Schleesens stammt aus dem Jahr 1307 aus dem Lehnbuch des Askaniers Albrecht I von Sachsen 2 Unter der Federfuhrung des Magdeburger Erzbischofs Wichmann von Seeburg hatte die Besiedlung des sudwestlichen Flamings bereits in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts eingesetzt sodass sehr wahrscheinlich bereits in dieser Zeit deutsche oder flamische Siedler den slawischen Ort ubernahmen Der Bau der Kirche wird fur die Zeit um 1130 angesetzt nbsp BrunnenMoglich ist dass es an gleicher Stelle zuvor eine slawische Siedlung gab denn der im Lehnbuch verzeichnete Name Sylesen konnte einen slawischen Ursprung haben und so viel wie Eisen oder eisenhaltig bedeuten 3 Die letzte Nennung als intakte Siedlung erfolgte 1382 Bereits im 15 Jahrhundert bezeichnen Lehnbriefe der von Walwitz den Ort als wust 2 Die Informationstafeln vor Ort nennen Seuchen und Uberfalle von Raubrittern als mogliche Ursachen fur das Verlassen des Dorfes Insgesamt weist der Flaming eine ausserordentlich hohe Wustungsdichte auf so sind allein im Raum Bad Belzig rund 75 verlassene Orte verzeichnet Dorfreste und Kirchenruine BearbeitenNeben der Kirchenruine zeugen heute Mulden der ehemaligen Hauskeller der neu eingefasste Brunnen und der gelegentlich ausgetrocknete ehemalige Dorfteich von der Siedlung Schleesen Die durch einen Zaun eingefasste und geschutzte Kirchenruine besteht aus dem Westgiebel und dem Unterbau des Ostgiebels Noch bis zum Jahr 1972 war der gesamte Ostgiebel vorhanden er sturzte nach einem Sturm ein Der Sturm hatte eine Buche entwurzelt und auf die Stangen geworfen die die beiden Giebel verbanden und stabilisieren sollten 4 Das unregelmassige Mauerwerk zeigt wenig bearbeitete Findlinge die mit ihren Rundungen und in unterschiedlichen Grossen in die Lagen eingebracht sind sodass in einer Lage neben einem grossen teilweise drei kleine Steine gestapelt sind Fensteroffnungen sind nicht mehr vorhanden Ein Foto der 60er Jahre auf den Informationstafeln zeigt dass der Ostgiebel gotische Spitzbogenfenster hatte Die anhand der Restmauern ablesbare ursprungliche Grosse lasst auf einen einfachen Rechteckbau mit westlichem Giebelturm schliessen wobei der Giebelturm massiv aus Feldsteinen gemauert war Einige Kilometer nordlich befindet sich in der Gemeinde Gorzke die Kirchenruine Dangelsdorf die etwas besser erhalten ist und gelegentlich in der einschlagigen Literatur mit der Bezeichnung Typ Dangelsdorf zur vergleichenden Bestimmung und Datierung alter Steinkirchen herangezogen wird Laut Engeser Stehr sind beide Kirchen in ihrer Bauweise und Struktur sehr ahnlich allerdings durfte die Schleesener Kirche deutlich kleiner als der Dangelsdorfer Bau gewesen sein und hatte nicht deren ungewohnliche relativ lange und schmale Proportion Fussnoten Bearbeiten Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister Bundnis 90 Die Grunen Prof Dr Claudia Dalbert Bundnis 90 Die Grunen Kultusministerium 25 02 2016 Drucksache 6 4829 KA 6 9061 Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt a b Informationstafel vor Ort Flyer Naturparkverwaltung Das Einsturzjahr 1972 nennt die Informationstafel vor Ort wahrend der Flyer das Jahr 1982 angibt nach Ruckfrage bei der Naturparkverwaltung ist 1972 korrekt Die Neuauflagen des Flyers werden entsprechend berichtigt Quellen BearbeitenZur Kirchenruine Schleesen Rad und Wandertouren Tour Nr 11 Flyer des Naturparks Flaming e V Jeber Bergfrieden Mai 2006 ohne ISBN Neue Informationstafel des Naturparks Flaming vor Ort 2006 Theo Engeser und Konstanze Stehr Dangelsdorf Ruine ehem Dorfkirche Mittelalterliche Dorfkirchen in Brandenburg Landkreis Potsdam Mittelmark siehe Abschnitt Vergleiche online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schleesen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 52 031944444444 12 377222222222 Koordinaten 52 2 N 12 23 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schleesen Wustung amp oldid 205075257