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Die Schlacht um Rathenow oder auch der Uberfall von Rathenow genannt war das erste Gefecht zwischen den Truppen Brandenburg Preussens und Schwedens im Schwedisch Brandenburgischen Krieg Schlacht um RathenowTeil von Schwedisch Brandenburgischer KriegDatum 15 Juni 1675Ort Rathenow in BrandenburgAusgang brandenburgischer SiegKonfliktparteienSchweden 1650 Schweden Brandenburg Preussen Brandenburg PreussenBefehlshaberOberst Wangelin Feldmarschall Georg von DerfflingerGeneral von GotzeTruppenstarkeca 700 Mann ca 1000 MannVerluste390 Tote270 Gefangene 50 Tote und VerwundeteSchlachten und Belagerungen desNordischen Krieges 1674 1679 Rathenow Nauen Fehrbellin Wismar Wolgast 1675 Wolgast 1676 Bornholm Oland Peenemunder Schanze Stettin 1677 Kogebucht Bergen Warksow Rugen 1678 Stralsund 1678 Greifswald Tilsit Splitter Telschi Porta Westfalica Die Schlacht fand am 15 Junijul 25 Juni 1675greg statt und endete mit der Eroberung der durch die Schweden im Vorfeld besetzten Stadt Rathenow durch die Brandenburger Bei den Schweden angefuhrt von Oberst Wangelin waren etwa 700 Mann bei den Brandenburgern kommandiert von Feldmarschall Georg von Derfflinger und General von Gotze etwa 1000 Mann an der Schlacht beteiligt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte der Schlacht 2 Uberfall von Rathenow am 15 Juni 1675 3 Ergebnis und Folgen der Schlacht 4 Siehe auch 5 WeblinksVorgeschichte der Schlacht Bearbeiten Hauptartikel Schwedeneinfall 1674 1675 Die schwedischen Truppen waren durch das Fehlen grosserer brandenburgischer Truppenkontingente weit ins Kurfurstentum Brandenburg eingefallen Dessen Truppen befanden sich im Kampf gegen die Franzosen in Bayern So konnten die Schweden die uberraschend an der franzosischen Seite in den Krieg eintraten weit in das Kurfurstentum eindringen und besetzten unter dem Feldmarschall Wrangel ohne grosseren Widerstand die Stadt Brandenburg Die Stadt Rathenow wurde ebenfalls von schwedischen Truppen besetzt da Wrangel von hier aus uber Havelberg die Elbe uberschreiten und sich mit den hannoverischen Truppen vereinigen wollte Ziel war die Eroberung der wichtigen brandenburgischen Festung Magdeburg So besetzte das schwedische Vorauskommando unter Oberst Wangelin Rathenow und Havelberg um zunachst die Havelubergange zu sichern und dann nach Magdeburg vorzustossen Der brandenburgische Kurfurst Friedrich Wilhelm wiederum wollte um den Vormarsch der Schweden aufzuhalten den schwedischen Truppen in den Rucken fallen und sich seinerseits mit den Truppenverbanden aus der Festung Magdeburg vereinen Uberfall von Rathenow am 15 Juni 1675 Bearbeiten nbsp Sicht auf die Stadt Rathenow im Jahre 1633Die Stadt Rathenow liegt am ostlichen Ufer der Havel nach Westen hin durch ein breites Sumpfgebiet zwischen den Hauptarmen der Havel geschutzt und wurde zudem noch von einem Graben umgeben Von den mittelalterlichen Befestigungen waren zwar nur noch Teile vorhanden diese boten aber noch hinreichenden Schutz vor einem nicht auf langere Belagerung eingestellten Heer So waren die Tore befestigt und besassen Zugbrucken Der Plan der brandenburgischen Truppen war uber das westliche Tor dem Haveltor einzudringen So ruckten die brandenburgischen Truppen unter Feldmarschall Georg von Derfflinger gegen 2 Uhr uber die Havelbrucke vor Derfflinger der im Dreissigjahrigen Krieg lange in schwedischen Diensten gestanden hatte ritt dabei mit nur einigen Dragonern an der Spitze und veranlasste die Wache mit der in fliessendem schwedisch vorgetragenen Behauptung Er sei ein schwedischer Leutnant vom Regiment Bulow von der Besatzung Brandenburgs und er befinde sich auf der Flucht vor den brandenburgischen Truppen zum Herablassen der Zugbrucke Dadurch konnten die Dragoner in die Stadt eindringen Nach anderen Angaben soll der brandenburgische Feldmarschall sogar alleine ans Tor geritten sein und erst nachdem diese geoffnet worden sei seien seine Dragoner zur Hilfe geeilt um handstreichartig in die Stadt einzudringen nbsp Der Brief von Friedrich II von Hessen Homburg vom 15 Juni 1675 an seine GemahlinWahrenddessen liess der Kurfurst Generalmajor von Gotze mit 600 Musketieren uber den Muhlendamm zum Muhlentor vorrucken Hier kam es zum Gefecht in welchem die Schweden auf Grund der weiteren Stadtbefestigung die Stellung vorerst halten konnten Eine andere Einheit die mit Kahnen von der Havel aus uber die Sudseite eindringen wollte wurde ebenfalls zunachst zuruckgeschlagen Erst im zweiten Angriff gelang es den Brandenburgern in die Stadt einzudringen Auch uber das Muhlentor gelang dann der Angriff Gleichzeitig war es General von Gotze gelungen das Muhlentor einzunehmen Nach heftigem Gefecht konnte die schwedische Besatzung besiegt werden und der kommandierende schwedische Oberst Wangelin kapitulierte Allerlibste Dicke Diesen Morgen haben wir mit sturmender handt den Basse Ratenau einbekommen sie haben sich zwar vaillament gewehret und wie sie sich am besten wehreten kam der Adjutant Canolski mit 300 Knechten auff der seiten unversehens hinein wangelin und seine libste seint gefangen wie auch der Obristl und Major 2 Captaine und ettliche Lieutenents und gefehr 100 gemeine sie waren 600 mann die ubrichen sein alle nidergemacht worden wir haben den ehrlichen obL Uckermann und einen fendrich sambt 40 bis 50 gemeinen verlohren es ist die schonste action von der welt vor der gantzen feindtl armada einen so considerablen ordt zu gewinnen ob Gott will erfolgt balt ein meheres hetten wir unsere infanterie bey uns wollten wir den feindt gut schlagen enfin Gott wirdt schont machen Adieu ich kann nicht mehr schreiben sterb Dein trewer mann und Diener Friedrich L z Hessen Friedrich II von Hessen HomburgErgebnis und Folgen der Schlacht Bearbeiten nbsp Generalfeldmarschall der Brandenburger in dieser Schlacht Georg von DerfflingerDas Gefecht forderte bei den schwedischen Truppen 390 Tote und 270 Gefangene Die brandenburgischen Truppen hatten lediglich 50 Mann an Toten und Verwundeten zu beklagen Sie erbeuteten von den Schweden 500 bis 600 Pferde Die bis dato als unbesiegbar geltenden Schweden hatten eine erste Niederlage erlitten Als Folge dieser Niederlage mussten die Schweden ihren eigentlichen Plan aufgeben in der Nahe von Rathenow bei Havelberg uber die Elbe zu gehen um von dort die wichtige brandenburgische Festung Magdeburg anzugreifen Stattdessen sahen sich die Schweden unter volliger Unkenntnis der wahren Starke und Position des Gegners gezwungen sich so rasch wie moglich Richtung Norden zuruckzuziehen um die nun bedrohten eigenen Verbindungswege zu sichern Aus diesem Ruckzug wurde in den nachsten Tagen bedingt durch die Verfolgung der Brandenburger eine regelrecht planlose Flucht die schliesslich nach drei Tagen am 28 Juni mit der entscheidenden Niederlage der Schweden in der Schlacht bei Fehrbellin endete Siehe auch BearbeitenListe der Kriege und Schlachten PreussensWeblinks BearbeitenSchwedisch Brandenburgischer Krieg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht um Rathenow amp oldid 205088572