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Die Seeschlacht in der Kogebucht war eine Seeschlacht wahrend des sogenannten Schonischen Krieges 1674 1679 einem selbststandigen Nebenkriegsschauplatz des Hollandischen Krieges Die Auseinandersetzung wurde zwischen der danischen und der schwedischen Flotte bestritten Die Schlacht fand am 1 Julijul 11 Juli 1677greg und 2 Julijul 12 Juli 1677greg vor der Sudostkuste der danischen Insel Seeland im Suden der der Hafenstadt Koge vorgelagerten Bucht statt Der zweitagige Kampf endete mit einer schweren Niederlage der schwedischen Flotte Seeschlacht in der KogebuchtTeil von Nordischer KriegDie Seeschlacht in der Kogebucht auf einem Gemalde von Claus Moinichen aus dem Jahr 1686 Datum 11 12 Juli 1677Ort Sudlich der der Hafenstadt Koge Sudostkuste der danischen Insel SeelandAusgang Entscheidender Sieg der danischen FlotteFolgen Weitestgehende Ausschaltung der schwedischen Flotte als Machtfaktor bis zum Ende des Schonischen Krieges 1679 KonfliktparteienSchweden Danemark DanemarkBefehlshaberHenrik HornHans WachtmeisterHans Clerck d J Niels JuelMarcus RodstehnJens RodstehnTruppenstarke35 Kriegsschiffe davon 20 Linienschiffe mit 11 000 Mann Besatzung und 1 701 Kanonen 33 Kriegsschiffe davon 19 Linienschiffe mit 8 600 Mann Besatzung und etwa 1 270 Kanonen Verluste6 Linienschiffe geentert1 Linienschiff verbrannt1 bewaffneter Kauffahrer geentert1 Brander versenkt1 Brander geentert8 Schiffe beschadigt 600 Tote 900 Verwundete 2 300 Gefangene 1 Brander gesunken6 Schiffe beschadigt 120 Tote 280 VerwundeteSchlachten und Belagerungen desNordischen Krieges 1674 1679 Rathenow Nauen Fehrbellin Wismar Wolgast 1675 Wolgast 1676 Bornholm Oland Peenemunder Schanze Stettin 1677 Kogebucht Bergen Warksow Rugen 1678 Stralsund 1678 Greifswald Tilsit Splitter Telschi Porta Westfalica Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Ausgangssituation 2 1 Lage der Danen 2 2 Lage der Schweden 3 Verlauf der Schlacht 3 1 Kampfe am 11 Juli 3 1 1 Gefecht vor Stevns Klint 3 1 2 Duell der Hauptflotten 3 2 Kampfe am 12 Juli 3 2 1 Gefecht auf dem Falsterbo Riff 3 2 2 Angriff auf Malmo 4 Nachwirkung 5 Datumshinweis 6 Literatur 7 WeblinksVorgeschichte BearbeitenNach der Seeschlacht bei Oland 1676 die mit schweren Verlusten der schwedischen Marine geendet hatte hatte die schwedische Flotte fast ein Jahr lang in den Heimatstutzpunkten gelegen was dazu gefuhrt hatte dass die danische Flotte und die Schiffe der mit den Danen verbundeten Hollander in der Folgezeit fast unangefochten die westliche Ostsee hatte beherrschen konnen Dies hatte unter anderem den Verbundeten die ungestorte Anlandung eines danischen Heeres bei Helsingborg ermoglicht Erst im Mai 1677 waren nach einer Neu und Reorganisation der schwedischen Flotte wieder vereinzelt schwedische Kriegsschiffe in die westliche Ostsee ausgelaufen Dabei erlitt jedoch am 1 Junijul 11 Juni 1677greg ein kleineres schwedisches Geschwader von neun Schiffen nahe der Insel Mon eine empfindliche Niederlage Seeschlacht bei Mon gegen einen starkeren danischen Verband und verlor sechs zumeist kleinere Kriegsschiffe Ausserdem geriet der neue schwedische Flottenoberbefehlshaber der erst 29 Jahre alte Baron und Admiral Erik Carlsson Sjoblad in danische Gefangenschaft Nach dieser neuerlichen Niederlage entschloss sich die schwedische Admiralitat mit einem grossangelegten Vorstoss in die westliche Ostsee den Danen die Seeherrschaft dort endgultig wieder zu entreissen Der Zeitpunkt hierfur erschien der schwedischen Fuhrung gunstig da die danische Flotte einerseits mit der Sicherung von Truppentransporten nach Schonen beschaftigt war und andererseits weil die mit den Danen verbundeten Hollander ihr Geschwader und ihren erfahrenen Admiral Cornelis Tromp der mit zum Sieg der Danen bei Oland beigetragen hatte wegen der Kampfe gegen Frankreich zeitweilig nach Holland abgezogen hatten Zwar rusteten die Hollander fur ein neuerliches Eingreifen in die Kampfe auf der Ostsee aber die schwedische Admiralitat war sich der Tatsache bewusst dass dieses neu aufgestellte hollandische Geschwader im Falle eines raschen schwedischen Vorstosses nicht mehr rechtzeitig eintreffen wurde um sich noch vor einer moglichen Schlacht mit der danischen Flotte vereinigen zu konnen Ausgangssituation BearbeitenLage der Danen Bearbeiten Die danische Flotte stand unter dem Befehl des erfahrenen Admirals Niels Juel 1629 1697 welcher bereits unter der Fuhrung Tromps bei Oland mit zum Sieg der Verbundeten beigetragen hatte und der der schwedischen Flotte auch die empfindliche Niederlage bei Mon hatte beibringen konnen Admiral Juel fuhrte die danische Flotte von Bord seines Flaggschiffes Christianus Quintus 84 Kanonen aus dieses Schiff war auch schon sein Flaggschiff vor Oland und bei Mon gewesen Die Vorhut kommandierte der danische Vizeadmiral Marcus Rodstehn an Bord des 60 Kanonen Linienschiffes Anna Sophia Die Nachhut das sogenannte 3 Geschwader stand unter dem Befehl des danischen Konteradmirals Jens Rodstehn sein Flaggschiff war das Linienschiff Tre Kroner 68 Kanonen Insgesamt umfasste die danische Flotte 19 Linienschiffe 6 Fregatten und 3 Brander sowie 5 kleinere Kriegsschiffe die fur Aufklarungsaufgaben herangezogen wurden Grosstes Schiff der Flotte war das Linienschiff Norske Love 86 Kanonen das in der Vorhut eingesetzt war An Bord der danischen Schiffe befanden sich 1 270 Kanonen und etwa 8 600 Besatzungsangehorige Lage der Schweden Bearbeiten Nach dem Tod von Admiral Lorentz Creutz der Altere 1676 in der Seeschlacht bei Oland und der Gefangennahme von Admiral Sjoblad bei Mon stand die schwedische Flotte nun unter dem Kommando des Feldmarschalls Henrik Horn der allerdings erst drei Wochen zuvor nach der Gefangennahme Sjoblads zum Admiral und Oberbefehlshaber der schwedischen Flotte ernannt worden war Horn ein erfahrener Taktiker des Landkriegswesens besass allerdings fast keine seemannischen und seetaktischen Vorkenntnisse und verdankte sein Kommando seinen Verbindungen ins Konigshaus Es zeigte sich hierin eine verhangnisvolle Tendenz in Schweden zur damaligen Zeit das Oberkommando uber die Flotte oft im Seekriegwesen unerfahrenen Heereskommandanten Adeligen oder Politikern anzuvertrauen auch die Admirale Creutz und Sjoblad die beide Male mit ihren Flotten Niederlagen erlitten hatten kaum oder gar keine Erfahrung im Fuhren von Flottenverbanden oder im Bestreiten von Seegefechten besessen Admiral Horn der die Flotte von Bord des Linienschiffes Victoria 84 Kanonen aus befehligte standen Vizeadmiral Hans Wachtmeister als Kommandant der Vorhut an Bord des bereits bei Oland zum Einsatz gekommenen 82 Kanonen Linienschiffes Nyckeln und Konteradmiral Hans Clerck d J 1639 1711 der befehlshabende Offizier der Nachhut zur Seite Bis auf Clerck sein Flaggschiff war das mit 72 Kanonen bewaffnete Linienschiff Sol besass keiner der drei Fuhrungsadmirale grosse Erfahrungen im Seekrieg Die schwedische Flotte umfasste insgesamt 20 Linienschiffe 3 Fregatten 8 bewaffnete Handelsschiffe mit 10 bis 56 Kanonen und vier Brander An Bord befanden sich etwa 11 000 Seeleute und Seesoldaten und 1 701 Kanonen Verlauf der Schlacht Bearbeiten nbsp Die Seeschlacht von 1677 in einer Darstellung Christian Blaches aus dem 19 JahrhundertAnfang Juli lichtete die schwedische Flotte die Anker und ging in Richtung Seeland in See Admiral Horn beabsichtigte die danische Flotte unmittelbar in der Nahe der eigenen Hoheitsgewasser zu stellen und nach Moglichkeit zu vernichten Im Anschluss an einen Sieg sollten die von Schonen nach Danemark laufenden Truppentransporte der Danen angegriffen werden Der schnelle Vorstoss und auch der sturmische Ablauf der ersten schwedischen Attacken gegen die danische Flotte lassen Historiker zudem zu dem Schluss gelangen dass Horn ferner auf eine Revanche fur die Niederlagen der Admirale Creutz und Sjoblad sann Bei den Danen verhielt sich Admiral Juel indessen zuruckhaltender Einerseits wusste er von seiner Unterlegenheit andererseits hatte er die Order erhalten einem Kampf auszuweichen wenn er sich denn vermeiden liesse um die Flotte und damit auch den Schutz der Seetransporte zwischen Danemark und Schonen nicht unnotig zu riskieren Juel bezog mit seinen Schiffen deswegen zunachst eine defensive Wartestellung sudostlich der Kogebucht Kampfe am 11 Juli Bearbeiten In den fruhen Morgenstunden des 11 Juli etwa gegen 5 00 Uhr konnten die beiden Flotten Sichtkontakt zueinander herstellen Die Geschwader standen zu diesem Zeitpunkt etwa 20 Seemeilen ostsudostlich von Seeland der Wind blies mit etwa 40 km h aus sudsudwestlicher Richtung Die schwedische Flotte befand sich sudlich der danischen und damit aufkommend auf der Luvseite jene Position die auch Admiral Juel bei Oland innegehabt hatte Die kleineren und schnelleren danischen Linienschiffe konnten jedoch obwohl in Leeposition die Fahrt der Schweden beinahe halten Dies fuhrte dazu dass beide Flotten fast mit identischer Geschwindigkeit und auf parallelen Kursen auf die Kuste Seelands zuliefen Gegen 6 00 Uhr morgens kamen beide Flotten schliesslich auf Schussentfernung aneinander heran und die Schiffe der Vorhuten eroffneten das Feuer Zu diesem Zeitpunkt befahl Admiral Horn einen hastig durchgefuhrten Branderangriff auf die Danen wohl in der Hoffnung damit deren Schlachtlinie in Unordnung zu bringen Der Vorstoss endete jedoch mit einem Misserfolg Der Brander Gripen wurde in Brand geschossen und versenkt der Brander Grona Drake verlor seine Masten durch Beschuss und wurde schliesslich manovrierunfahig von einer danischen Fregatte geentert Ein dritter Brander kam wegen seiner zu geringen Geschwindigkeit nicht an die danischen Schiffe heran Mittlerweile waren beide Flotten noch immer auf parallelen Kursen dicht an die Kuste von Seeland herangelaufen Da Admiral Juel seinen Kurs beibehielt hatten die sudwestlich der Danen stehenden Schweden nur die Wahl entweder ihre Schlachtlinie aufzugeben und einen Durchbruch durch die gegnerische Linie zu wagen oder sich der Gefahr auszusetzen auf die Sandbanke vor Seeland gedruckt zu werden Erst gegen 7 00 Uhr erteilte Admiral Horn schliesslich den Befehl mit der schwedischen Flotte eine Kehrtwendung nach Steuerbord und von der Kuste weg auf sudostlichen Kurs einzuleiten Da diese Order zu spat erfolgte geriet das schwedische Linienschiff Draken 66 Kanonen gegen 7 20 Uhr nahe den Klippen von Stevns Klint auf eine Sandbank und strandete Admiral Horn entschied sich dem aufgelaufenen Schiff funf Schiffe der Nachhut zur Seite zu stellen um es gegen eine Enterung durch die Danen abzuschirmen Dieses Manover wurde von den Danen bemerkt weswegen Admiral Juel der fast zeitgleich eine Gefechtswendung mit seiner Flotte nach Steuerbord eingeleitet hatte wiederum sechs Schiffe seiner Flotte unter Vizeadmiral Rodstehn in Richtung der gestrandeten Draken beorderte Da Juel erkannte dass die Aufsplitterung der schwedischen Flotte ein Schlussel zum Sieg sein konnte gab er Rodstehn mehrere der starksten Schiffe seiner Flotte mit darunter auch die Norske Love Es zeichnete sich hier erstmals die letztlich erfolgreiche Taktik Admiral Juels ab Krafteschwerpunkte zu bilden und mit diesen einzelne Verbandsteile der zahlenmassig starkeren schwedischen Flotte abzuschneiden und niederzukampfen Gefecht vor Stevns Klint Bearbeiten Wahrend beide Hauptflotten etwa ab 8 00 Uhr morgens noch immer jeweils in geordneter Kiellinie auf Sudostkurs von Seeland in Richtung der offenen See abliefen und sich weiter ein Liniengefecht lieferten entbrannte um die aufgelaufene Draken ein heftiges Gefecht zwischen den zuruckbeorderten Schiffen Obwohl beide Verbande mit je sechs Schiffen gleich stark waren hatten die Danen den leichten Vorteil dass ihre sechs Schiffe frei manovrieren konnten wahrend bei den Schweden ein Schiff gestrandet und damit manovrierunfahig war Zudem hatte Admiral Juel Vizeadmiral Rodstehn mehrere der kampfstarksten Schiffe zur Seite gestellt wahrend bei den Schweden Einheiten der Nachhut zum Einsatz gelangten darunter ein bewaffnetes Handelsschiff die gemessen an der Anzahl der Kanonen leicht unterlegen waren Der Kampf um die Draken entwickelte sich denn auch langsam zu Ungunsten der Schweden Um 9 30 Uhr musste das schwedische Linienschiff Mars 72 Kanonen nach einem erbitterten Duell vor den danischen Linienschiffen Tre Lover und Churprindsen die Flagge streichen An Bord der Mars hatte es uber 200 Tote und Verwundete gegeben Nur etwa 30 Minuten spater kapitulierte auch die gestrandete Draken nachdem sie fast zwei Stunden lang von Vizeadmiral Rodstehns Flaggschiff Anna Sophia und dem grossen Linienschiff Norske Love beschossen worden war Da sich nun die Lage eindeutig gegen die Schweden zu entwickeln begann drehten die vier verbliebenen schwedischen Schiffe auf Nordostkurs und begannen zu fliehen Wahrend dieser Ruckzugsbewegung verloren die Schweden noch das Linienschiff Cesar 60 Kanonen welches bereits schwer beschadigt war und das deswegen von dem danischen Linienschiff Churprindsen gegen 10 30 Uhr eingeholt und geentert werden konnte Die drei entkommenen schwedischen Schiffe liefen in Richtung Malmo wobei allerdings eines von ihnen das bewaffnete Handelsschiff Flygande Vargen 56 Kanonen spater vor Falsterbo auf ein Riff lief und strandete Die danischen Schiffe indessen verfolgten die fluchtenden Schweden nicht sondern liefen etwa ab 12 00 Uhr unter vollen Segeln nach Sudosten Vizeadmiral Rodstehn beabsichtigte sich so schnell wie moglich wieder mit der Hauptflotte Admiral Juels vereinigen zu konnen Die danischen Schiffe hatten wahrend des Gefechtes bei Stevns Klint nur geringe Schaden hinnehmen mussen auf Rodstehns Flaggschiff Anna Sophia hatte es in fast drei Stunden Kampf nur 6 Tote und 17 Verwundete gegeben und konnten deshalb rasch wieder zur Hauptflotte aufschliessen die etwa einen Vorsprung von 15 Seemeilen hatte Duell der Hauptflotten Bearbeiten Wahrend der Kampfe bei Stevns Klint waren sowohl die danische als auch die schwedische Hauptflottenmacht je um sechs Schiffe schwacher auf sudostlichem Kurs von Seeland abgelaufen und hatten sich in enger Gefechtslinie laufend und Breitseiten schiessend ein heftiges Artillerieduell geliefert Da Admiral Juel einen Teil seiner starksten Schiffe vor Seeland zuruckgelassen hatte was auch dort zum Sieg der Danen beitrug brachte diese Entscheidung hingegen seine Hauptstreitmacht nun teils in Bedrangnis da er gegen das Zentrum der schwedischen Flotte bestehen musste Im laufenden Gefecht erlitten mehrere danische Schiffe denn auch betrachtliche Schaden Gegen 12 00 Uhr der Kampf bei Stevns Klint war gerade zu Ende gegangen und Vizeadmiral Rodstehn nahm die Verfolgung der Hauptflotten auf musste Juel von seinem Flaggschiff Christianus Quintus das bereits zahlreiche Beschadigungen erlitten nur etwa die Halfte der Geschutze war noch feuerbereit und den vordersten Masten verloren hatte auf das kleinere 56 Kanonen Linienschiff Fredericus III umsteigen Mehrmals versuchte Admiral Horn die danischen Spitzenschiffe zu umfassen was aber an geschickten Gegenmanovern der Danen scheiterte Diese mehrmaligen Kurswechsel hatten zur Folge dass sich die Fahrtgeschwindigkeit beider Flotten verringerte So trug Admiral Horn ungewollt dazu bei dass der verfolgende Verband von Vizeadmiral Rodstehn schneller als von diesem erhofft wieder Anschluss an die beiden Flotten fand Als gegen 14 30 Uhr die Schiffe des bei Stevns Klint eingesetzten danischen Geschwaders auf Schussweite herankamen und die Schweden ihre bei der Draken zuruckgelassenen Schiffe indessen nicht sahen verliess die Schweden angesichts der nun bestehenden feindlichen Ubermacht der Mut Etwa ab 15 00 Uhr losten sich die ersten schwedischen Schiffe aus der Gefechtslinie und drehten auf ostlichen Kurs ab Dieses Auseinanderbrechen der schwedischen Formation nutzte Admiral Juel sofort aus und stiess mit sieben seiner noch kampfstarksten Schiffe in die Nahtstelle zwischen der schwedischen Nachhut und der Hauptflotte hinein Zugleich lief Vizeadmiral Rodstehn mit seinen sechs Schiffen achtern der schwedischen Nachhut vorbei Hierdurch wurde diese nun von zwei Seiten aus Bug und aus Heckrichtung beschossen und erlitten betrachtliche Verluste Diese Entwicklung fuhrte schliesslich zu einer ungeordneten Flucht der schwedischen Schiffe die einzeln in Richtung Bornholm zu entkommen suchten Die danischen Schiffe stiessen nur in wenigen Fallen nach da auch sie bereits teils schwer durch das mehrstundige Artillerieduell beschadigt worden waren Einige danische Schiffe hatten zudem fast 70 Prozent ihrer Munition verschossen Wahrend des kurzen Verfolgungsgefechtes gelang es den Danen den Schweden noch das kleinere Linienschiff Svenska Lejonet 52 Geschutze welches vom 62 Kanonen Linienschiff Enighed geentert wurde abzunehmen Das Schiff wurde spater in die danische Flotte integriert Etwa gegen 15 20 Uhr brachen schliesslich auch die Danen die Schlacht ab und begannen sich in Richtung der Kogebucht zuruckzuziehen Mit der Flucht der Schweden und dem Ruckmarsch der Danen endeten die Auseinandersetzungen am 11 Juli Kampfe am 12 Juli Bearbeiten Gefecht auf dem Falsterbo Riff Bearbeiten Bereits wahrend der Schlacht am 11 Juli waren aus Kopenhagen mehrere kleinere Schiffe der Danen darunter zwei Fregatten und auch zwei nur Stunden zuvor eingetroffene hollandische Linienschiffe ausgelaufen um bei Stevns Klint in den Kampf einzugreifen Hierfur kamen diese Schiffe zwar zu spat doch stiess dieser Verband den von dort aus in Richtung Malmo geflohenen schwedischen Schiffen nach Dabei entdeckte die danische Fregatte Charitas 32 Kanonen in den Morgenstunden des 12 Juli das auf dem Falsterbo Riff aufgelaufene bewaffnete schwedische Handelsschiff Flygande Vargen und zwang es nach einem kurzen Artilleriegefecht zur Kapitulation Spater konnten die Danen das Schiff vom Riff abbergen und unter dem Namen Flyvende Ulv ubernehmen Das Schiff wurde spater mit Erfolg als Ostindienfahrer eingesetzt Angriff auf Malmo Bearbeiten In den Mittagsstunden erschien die danische Flottille vor Malmo wo noch die drei am Vortag bei Stevns Klint entkommenen schwedischen Linienschiffe Sankt Hieronumus 72 Kanonen Merkurius 66 Kanonen und Kalmar 62 Kanonen lagen Alle drei Schiffe waren beschadigt ein Teil der Besatzungen war zudem an Land Wahrend die Crew der Merkurius von Bord fluchtete als sich Brander naherten und damit eine leichte Eroberung des Schiffes zuliess stellten sich die beiden anderen Schiffe zum Kampf Die Sankt Hieronumus wurde erst nach zwei Stunden heftigen Gefechtes zur Ubergabe gezwungen es gab fast 130 Tote und Verwundete an Bord die Kalmar wurde gegen 11 00 Uhr von einem Brander in Brand gesteckt und brannte im Verlauf von knapp einer Stunde bis auf die Wasserlinie nieder Die Masse der Besatzung konnte sich aber ans Ufer retten Die beiden eroberten Schiffe wurden von den Danen nach Kopenhagen gebracht Mit den Kampfen im Hafen von Malmo endete die Seeschlacht in der Kogebucht Nachwirkung BearbeitenDie schwedische Flotte erlitt in der Seeschlacht in der Kogebucht eine der schwersten Niederlagen ihrer Geschichte und war bis zum Ende des Schonischen Krieges 1679 als maritimer Machtfaktor kaum mehr von Bedeutung Insgesamt gingen sieben Linienschiffe wobei sechs von den Danen geentert wurden und eines das 62 Kanonen Linienschiff Kalmar von einem Brander angezundet und versenkt wurde und ein bewaffnetes Handelsschiff verloren Ferner gerieten die zwei Brander Grona Drake mit 8 Kanonen und Gripen bei ihren erfolglosen Angriffen auf die danische Flotte in Verlust einer wurde gekapert der andere versenkt Weitere acht Schiffe waren zudem teils schwer beschadigt worden Die Personalverluste der Schweden beliefen sich auf insgesamt etwa 600 Tote und 900 Verletzte alleine die Crew des Linienschiffes Mars 72 Kanonen hatte 74 Tote und rund 140 Verwundete zu beklagen Zudem waren fast 2 300 Seeleute in Gefangenschaft geraten an Bord der gekaperten Schiffe Aufsummiert beliefen sich die schwedischen Verluste insofern auf beinahe 3 800 Mann Die danischen Verluste beliefen sich indessen nur auf etwa 120 Tote und 280 Verwundete Lediglich ein Brander war verbraucht worden Daneben waren aber sechs Schiffe darunter auch Admiral Juels Flaggschiff Christianus Quintus sowie drei weitere Linienschiffe teils erheblich beschadigt worden Gemessen an dem von den Danen errungenen taktischen und strategischen Erfolg waren diese Verluste aber als gering einzustufen Die Schaden an der Flotte konnten innerhalb der nachsten drei Wochen in Kopenhagen behoben werden Die danische Flotte erfocht in der Kogebucht einen ihrer herausragendsten Siege Admiral Niels Juels Fuhrung der Flotte in der Unterzahl einen Sieg zu erkampfen und zudem mit der Bildung von Krafteschwerpunkten innerhalb der einzelnen Geschwaderteile zu agieren war eine taktische Meisterleistung die von Historikern oft mit den Erfolgen des hollandischen Admirals Michiel de Ruyter oder mit denen Horatio Nelsons auf eine Stufe gestellt wird Gleichwohl allerdings zeitigten die Erfolge Juels keine Dauerwirkung da die Erfolge der danische Flotte durch die Niederlagen des danischen Heeres vor allem in Sudschweden weitgehend negiert wurden War die schwedische Flotte nach der Schlacht in der Kogebucht zwar als Machtfaktor bis zum Ende des Schonischen Krieges weitgehend ausgeschaltet so erbrachte der Frieden von Lund der 1679 den Schonischen Krieg beendete dennoch fur keine Seite einen Zugewinn Sowohl Danemark als auch Schweden begnugten sich mit der Wahrung ihrer fruheren Vorkriegsbesitzungen Datumshinweis BearbeitenDie Seeschlacht in der Kogebucht fand nach dem heute geltenden Gregorianischen Kalender welcher ab 1582 eingefuhrt wurde am 11 und 12 Juli 1677 statt Da zum damaligen Zeitpunkt die beteiligten Staaten allerdings noch nach dem Julianischen Kalender sich orientierten Danemark etwa fuhrte diese Kalenderreform erst im Jahre 1700 durch ergibt sich hierbei aus manchen Quellen eine Differenz in der Datumsangabe von zehn bis elf Tagen weswegen in manchen Literaturverweisen die Schlacht auf den 1 und 2 Juli 1677 datiert ist Dieses Datum ist nicht falsch entspricht aber der damaligen und nicht der heutigen Kalenderrechnung Literatur BearbeitenJorgen Barfod Slaget ved Koge Bugt Den 1 juli 1677 Koge 1977 Niels Probst Niels Juel Vor storste fladeforer Kobenhavn 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Seeschlacht in der Kogebucht 1677 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Slaget i Koge Bugt Memento vom 4 April 2012 im Internet Archive danisch Fladen for 1801 En flades fodsel dens forste virke og 200 ars svenskekrige danisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seeschlacht in der Kogebucht 1677 amp oldid 196460295