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Die Schlacht bei Tirano wurde am 11 September 1620 bei Tirano im Veltlin zwischen den Drei Bunden Bern sowie Zurich und Habsburg Spanien ausgefochten Sie endete mit einem Sieg Habsburg Spaniens Schlacht bei TiranoTeil von Bundner WirrenDatum 11 September 1620Ort Tirano Veltlin Italien Ausgang Sieg Habsburg SpaniensFolgen Drei Bunde verlieren das Veltlin Chiavenna und Bormio als UntertanengebieteKonfliktparteienHabsburg Spanien Zehngerichtebund Gotteshausbund Grauer Bund Bern ZurichBefehlshaberNiklaus von MulinenHans Jakob SteinerJohann GulerTruppenstarkeca 4300 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Schlachtverlauf 3 Folgen 4 LiteraturVorgeschichte BearbeitenNach dem Veltliner Mord und dem Aufstand der katholischen Untertanen der Drei Bunde im Veltlin im Sommer 1620 besetzten spanische Truppen das Veltlin Wahrend die katholischen Gemeinden der Bunde vorlaufig untatig blieben riefen die reformierten Gemeinden die Eidgenossenschaft um militarische Hilfe an Die katholischen Orte der Eidgenossenschaft verweigerten jedoch den Beistand nur die reformierten Stadte Zurich und Bern sandten Truppen Im August zogen 1000 Zurcher und 2100 Berner unter dem Kommando der Obersten Niklaus von Mulinen aus Bern und Hans Jakob Steiner aus Zurich nach Graubunden Da die katholischen Orte den Durchmarsch durch ihre Gebiete bei Mellingen und Sargans versperrten mussten die Truppen weite Umwege uber Brugg und das Toggenburg auf sich nehmen Die Zurcher Truppen zogen durch das Prattigau uber Davos ins Oberengadin wahrend die Berner uber den Splugenpass via Chiavenna dorthin gelangten Aus den Drei Bunden fanden sich rund 1200 Mann unter dem Obersten Johann Guler im Engadin ein Durch den Widerstand der katholischen Gemeinden gegen den Feldzug und die weiten Anmarschwege war das Heer der Verbundeten schlecht ausgerustet mit Waffen und Proviant und fuhrte keine Artillerie mit sich Uber die Casanna und den Foscagnopass stiess das vereinigte Heer zuerst gegen Bormio vor und konnte im Val Viola zwischen Pedenosso und Premadio eine spanische Sperre erfolgreich uberwinden Bormio fiel darauf am 3 September kampflos in die Hande der eidgenossisch bundnerischen Truppen Die ausgehungerten Soldaten plunderten das Stadtchen und mussten eine Woche auf Nachschub an Munition aus dem Engadin warten bevor ein weiterer Vormarsch moglich wurde Am 9 September stiessen die Verbundeten gegen Tirano vor wo 28 Kompagnien spanischer und italienischer Truppenverbande sie erwarteten Schlachtverlauf BearbeitenAm 11 September erfolgte der Angriff auf Tirano 300 Bundner und Berner bildeten die Vorhut im ersten Treffen fand sich der Berner Hauptharst im dritten Treffen folgten die Bundner und Zurcher Truppen Es war vorgesehen dass die drei Teilheere sich bei Sernio zur Schlachtordnung hatten aufstellen sollen um dann gleichzeitig anzugreifen Die Berner in der Mitte die Bundner rechts des Flusses Adda die Zurcher auf der linken Seite Da das Gelande und der Gegner entweder gar nicht oder nur mangelhaft ausgekundschaftet wurde begingen die Berner taktischen Fehler Sie liessen sich durch spanische Reiterei zu einem Angriff uber ihre Bereitschaftsstellungen hinaus verlocken und gerieten in einen Hinterhalt in den Weinbergen vor Tirano wo sich die spanische Infanterie verschanzt hatte Die Berner erlitten starke Verluste und verloren fast alle Hauptleute schon zu Beginn der Schlacht unter anderem wurde Oberst Mulinen getotet Die verspatet nachruckenden Zurcher und Bundner Truppen vermochten zwar die Spanier gegen Tirano zuruckzudrangen aus mangelnder Initiative und fehlender Koordination der Verbande gelang es jedoch nicht die Schlacht zu entscheiden Die bereitstehenden Truppen aus dem Oberengadin und Poschiavo griffen uberhaupt nicht in die Kampfhandlungen ein Nach einem Gegenangriff der Spanier entschlossen sich die Zurcher und Bundner bei Einbruch der Nacht aus Munitionsmangel zum Ruckzug Die Berner konnten sich gar nicht mehr zum Kampf formieren Der Ruckzug ging nicht wie von den Hauptleuten geplant nur bis Bormio Die Berner waren geschlagen und nicht mehr zu halten die Bundner drangten ebenfalls zuruck in ihre Heimatgemeinden da sie einen Angriff auf ihre jeweiligen Taler befurchteten und die Zurcher waren alleine zu schwach Aus diesen Grunden wurde der Feldzug ins Veltlin abgebrochen und auch Bormio kampflos geraumt Folgen BearbeitenDie Niederlage bei Tirano beendete die direkte militarische Einmischung der Eidgenossenschaft in die als Bundner Wirren bekannten politisch militarischen Ereignisse in den Drei Bunden wahrend des Dreissigjahrigen Krieges Die Drei Bunde mussten als Folge vorlaufig bis 1639 den Verlust ihrer Untertanengebiete im Veltlin hinnehmen Graubunden selber wurde Schauplatz erbitterter Parteikampfe zwischen Habsburg Spanien Venedig und Frankreich die erst 1639 52 endeten Literatur BearbeitenFriedrich Pieth Die Schweiz im Dreissigjahrigen Kriege 1618 1648 In Schweizer Kriegsgeschichte Heft 6 Ernst Kuhn Bern 1916 S 61 104 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Tirano amp oldid 232970429