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Die Schlacht auf den Wilden Ackern markierte am 28 Oktober 1427 das Ende der Herrschaft der tom Brok uber Ostfriesland Nach einem ersten Sieg des ostfriesischen Hauptlings Focko Ukena uber Ocko II tom Brok in der Schlacht von Detern 1426 verband sich Focko mit dem Bischof von Munster und zahlreichen ostfriesischen Hauptlingen gegen den auf das Brookmerland historische Schreibweise Brokmerland beschrankten Ocko und schlug ihn am 28 Oktober auf den Wilden Ackern zwischen Oldeborg und Marienhafe endgultig Ocko wurde als Gefangener in Leer inhaftiert und hatte seine Herrschaft uber Ostfriesland endgultig verloren Schlacht auf den Wilden AckernTeil von Ostfriesische Befreiungskriege gegen die Herrschaft der tom BrokOcko tom Brok wird nach der Schlacht auf den Wilden Ackern gefangen vor Focko Ukena gefuhrt Romantisierendes Historiengemalde von Tjarko Meyer Cramer 1803Datum 28 Oktober 1427Ort Oldeborg OstfrieslandAusgang Sieg Focko UkenasKonfliktparteienOcko II tom Brok Focko UkenaBefehlshaberOcko II tom Brok Focko UkenaTruppenstarke Bewaffnete BewaffneteVerlustezusammen ca 400 Tote zusammen ca 400 Tote Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Auswirkungen 3 Archaologische Funde 4 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDie tom Brok unternahmen als erste den Versuch eine ausgedehnte Landesherrschaft in Ostfriesland zu etablieren Aus dem Norderland kommend hatten die tom Brok in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts und im ersten Viertel des 15 Jahrhunderts die unangefochtene Herrschaft uber das Brookmer und das Auricherland erlangt Von dort aus betrieben sie die Expansion ihres Herrschaftsbereiches uber ganz Ostfriesland Dabei gelang es ihnen 1413 ihre scharfsten Gegner die Hauptlingsfamilie der Abdena aus Emden zu vertreiben und die Stadt selbst einzunehmen 1 Die tom Brok hatten den Zenit ihrer Macht erreicht und provozierten die Ostfriesen mit ihrem Herrschaftsanspruch derartig dass der Gedanke der friesischen Freiheit wieder erwachte Diese wurde den Ostfriesen immer wieder zuerkannt auch durch Konig Sigismund Die tom Brok erschienen dagegen als unfriesisch und waren in ihrem Denken und Handeln den Ostfriesen fremd Sie wurden als Tyrannen betrachtet die den Friesen ihr hochstes Gut ihre Freiheit nehmen wollten Fur viele Jahre waren die tom Brok zu machtig als dass sich eine der zahlreichen anderen Hauptlingsfamilien gegen sie stellen konnte Dies anderte sich erst als Ocko 1420 im Westen Frieslands in Person des Herzogs Johann von Bayern den Grafen von Holland auf einen machtigen Gegner traf der ihm seine militarischen Grenzen aufzeigte Die ostfriesischen Hauptlinge erkannten die Schwache und auch der machtigste Verbundete der tom Brok Focko Ukena der von Leer aus das sudliche Ostfriesland fur die tom Brok verwaltete kundigte seine Gefolgschaft auf Focko Ukena ubernahm in der Folgezeit die Fuhrung der gegnerischen Krafte denn immer mehr ostfriesische Hauptlinge wechselten die Seite um unter dem Vorwand fur die friesische Freiheit zu kampfen ihre verloren gegangenen Hauptlingsherrlichkeiten wieder zu erlangen Ocko versuchte zu reagieren indem er seinen Herrschaftsanspruch mit Elementen der friesischen Freiheit ausschmuckte Doch nahm man ihm dies nicht mehr ab und Focko gelang es sich als Garant der friesischen Freiheit darzustellen Ocko rief seine Verbundeten die oldenburgischen Grafen mit denen er durch Heirat verbunden war zu Hilfe welche ein Ritterheer aussandten Es gelang Focko jedoch dieses in der Schlacht von Detern zu schlagen Endgultig besiegte Focko die tom Brok dann bei der Schlacht auf den Wilden Ackern Ukena war mit seinen Kriegern auf dem so genannten Wallpad ins Brookmerland gezogen wahrend Ocko der sich zunachst auf dem Marienhof heute Marienhafe verschanzt hatte sich aus dem Schutz der Mauern begab und auf den Wilden Ackern mit dem Heer Ukenas zusammentraf Die Schlacht endete mit der Gefangennahme Ockos und der Zerstorung seines Stammsitzes der Burg Broke heute Oldeborg bei Engerhafe Ocko und sein Halbbruder Itze wurden gefangen genommen und nach Leer verbracht Ingeborg die Gemahlin Ocko tom Broks nahm Wohnsitz auf Schloss Donnerschwee bei Oldenburg Damit endete die Herrschaft der tom Brok uber Ostfriesland auch wenn Ocko vier Jahre spater aus der Haft entfliehen konnte Auswirkungen Bearbeiten nbsp Gedenkstein in Upgant Schott Auch wenn die tom Brok gesturzt wurden bereiteten sie der Einheit Ostfrieslands unter einer Herrschaft den Weg Ihr Bezwinger Focko Ukena konnte seine Herrschaft namlich nicht langfristig sichern Zwar nahm er die Auricher Burg in Besitz und schleifte die Olde Borg bei Engerhafe Er konnte seinen Herrschaftsanspruch aber auf Dauer nicht durchsetzen da sich die Bauern denen er die Freiheit versprochen hatte von ihm verraten fuhlten Sie wandten sich von ihm ab und der Hauptlingsfamilie der Cirksena zu Diese fuhrten die Opposition im Freiheitsbund der Sieben Ostfrieslande an dessen Ziele von den freiheitlichen Idealen der Bauern bestimmt waren Nach verschiedenen militarischen Niederlagen der Ukenaschen Partei und dem Fall seiner Burg in Leer im Jahre 1431 floh Focko Ukena uber Papenburg nach Munster Bis zu seinem Tode am 29 August 1436 lebte er auf dem Schloss seiner zweiten Frau Ide in Dykhusen in den Ommelanden 1453 ubernahmen dann die Cirksena endgultig die Herrschaft uber Ostfriesland Und auch fur die Vitalienbruder anderte sich einiges Sie hatten Ocko unterstutzt und im Gegenzug einen Ruckzugsraum in Ostfriesland erhalten Nach der verlorenen Schlacht auf den Wilden Ackern mussten sie Ostfriesland verlassen Archaologische Funde Bearbeiten1845 wurden bei Sandbauarbeiten zum Ausbau der Strasse von Georgsheil nach Marienhafe im Bereich der Abzweigung Osterupgant Schott eine Anzahl menschlicher Skelette und auch Pferdeknochen gefunden die dort seit mehreren hundert Jahren vergraben waren Es kann angenommen werden dass es sich bei den Toten um Gefallene der Schlacht auf den Wilden Ackern handelt 2 Einzelnachweise Bearbeiten Andre Koller Agonalitat und Kooperation Fuhrungsgruppen im Nordwesten des Reiches 1250 1550 Wallstein Verlag Gottingen 2015 ISBN 978 3 8353 1587 7 S 331 Upgant Schott Samtgemeinde Brookmerland Landkreis Aurich PDF 701 kB 53 511563 7 297271 Koordinaten 53 30 41 6 N 7 17 50 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht auf den Wilden Ackern amp oldid 212890677